Wir haben es gewagt und uns auf das Experiment 30 Tage ohne Zucker eingelassen. Zucker macht süchtig, fördert die Bildung von Krebszellen, führt zu Übergewicht und Diabetes, verschlechtert die Darmgesundheit und auch unsere Hirnaktivität. Dennoch steckt es in fast allen Lebensmitteln, die wir in einem klassischen Supermarkt bekommen. Zeit, diesem Wahnsinn zu entfliehen und ein Experiment zu starten, dass wir hier im Natürliche Gesundheit Blog teilen möchten.
Im Folgenden erfährst du, wie wir den Begriff zuckerfrei definieren, wie wir uns ernährt haben und worauf du beim Leben ohne Zucker achten solltest.
Hier noch ein kurzes Inhaltsverzeichnis über unsere Erfahrungen:
Was bedeutet zuckerfrei?
Vorab ist wichtig zu wissen, dass wir für den Zeitraum dieser Challenge auf zugesetzten Zucker (Industriezucker) in Produkten verzichtet haben. Fruchtzucker aus Obst und Trockenfrüchten haben wir also nicht vermieden.
Zucker und Zuckerersatzmittel haben viele unterschiedliche Bezeichnungen: Zucker, Birkenzucker, Dextrose, Glukose, zugesetzte Fructose, Kokosblütenzucker, Maissirup…
Für unser persönliches Zucker Fasten haben wir auf alle Produkte verzichtet, bei denen diese Begriffe in der Zutatenliste auftauchen. Auf dem folgenden Bild ist ein Beispiel für dich.
Während die Zutaten für unsere 30 Tage ohne Zucker den Vorrang hatten, haben wir die Nährwert-Tabelle mehr oder weniger ignoriert. Denn wenn dort z.B. „Kohlenhydrate 10 g“ und „davon Zucker, 5 g“ steht, heißt dass nicht, dass dort 5 g Zucker zugesetzt worden sind. Unser Körper wandelt es aber zu Zucker um. Da wir beim Zucker Fasten aber nur auf zugesetzten Zucker in Lebensmitteln verzichtet haben, galt der Fokus den Zutaten.
Warum zuckerfrei leben & Zucker fasten?
Es macht Sinn, sich die Nachteile von Zucker noch einmal bewusst zu machen, damit man die 30 Tage ohne Zucker auch wirklich durchzieht. Die folgenden Dinge solltest du dir während der zuckerfreien Zeit deshalb immer vor Augen halten. Zucker…
- macht süchtig
- beschleunigt das Wachstum von Krebszellen
- provoziert Übergewicht und Diabetes
- hemmt die Darmgesundheit
- bremst unsere Hirnaktivität
Während ich diese Zeilen schreibe, wird mir auch wieder bewusst, wie naiv wir sonst eingekauft haben. Auch wenn das Einkaufen ohne Plastik geklappt hat, war dennoch jede Menge Zucker dabei.
„Sugar is ‚the most dangerous drug of our time and should come with smoking-style health warnings. This may seem exaggerated and far-fetched, but sugar is dangerous and is easy to obtain. Just as with smoking labels, soft drinks and sweet products should come with the warning that sugar is addictive and bad for the health.“ –
Paul van der Velpen (Dutch Health Chief)
Wenn Zucker nach dieser Aussage also „die gefährlichste Droge unserer Zeit“ ist – warum um Himmels Willen werden Produkte nicht ebenfalls so auffällig gekennzeichnet, wie es bei Zigaretten der Fall ist? Kleiner Sidefact an der Stelle: Jeden Tag werden weltweit übrigens 10 Mrd. Zigarettenstummel in die Umwelt geworfen, obwohl sie Giftstoffe und auch Plastik enthalten.
Wir wollten herausfinden was passiert, wenn wir für 30 Tage auf Zucker verzichten und welche Lebensmittel und Mahlzeiten überhaupt in Frage kommen, wenn man zuckerfrei leben will.
Start ins zuckerfreie Leben
Wir haben unsere Zuckerfrei-Challenge einen Tag später gestartet als vorerst geplant, weil wir erst noch andere Lebensmittel aufbrauchen wollten, bevor sie schlecht werden. Gewürzgurken im Glas zum Beispiel – ja richtig gehört, auch die enthalten Zucker. Indem wir die Lebensmittel erst einmal aufbrauchen, tragen wir unseren eigenen Teil dazu bei, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.
Aus eigener Erfahrung empfehlen wir dir daher, ebenfalls einen oder zwei Übergangstage einzuplanen, bevor du ins zuckerfreie Leben startest. In diese Zeit kannst du auch schon wunderbar vorplanen, welche Mahlzeiten du bei deinen 30 Tagen ohne Zucker essen darfst und willst.
Mahlzeiten ohne Zucker, die wir gegessen haben
Wenn mehr als 3/4 der Lebensmittel in einem gewöhnlichen Supermarkt Zucker enthalten, dann sind die geeigneten Mahlzeiten für die Challenge natürlich rar gesät. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man aber ziemlich einfach zuckerfrei bleiben kann, wenn man viel selber kocht. Fertiggerichte sind nämlich voll von Zucker und daher ein echter Dorn im Auge für ein erfolgreiches Zucker fasten.
Dieser Mahlzeiten und Snacks haben wir uns zum Beispiel für das Leben ohne Zucker bedient:
- Gemüse-Nudel-Suppe und dazu Bruschetta auf selbst gebackenem Brot (aus Dinkelvollkornmehl, Ei und Quark)
- Bandnudeln mit Garnelen & Brokkoli
- Vollkornbrot mit Avocado und pochiertem Ei
- Porridge / Haferflocken-Müsli mit Früchten
- Grüner Salat mit Tomaten und Avocado-Brot
- Rührei mit frischem Spinat
- Obst & Gemüse oder Trockenfrüchte
- Nüsse
- Bio-Cracker
Wie gesagt: Selber kochen ist Trumpf bei der Zuckerfrei Challenge. Wenn du Produkte nicht lose sondern in Verpackungen einkaufst, dann schaue immer ganz genau auf die Zutaten-Liste. Übrigens: Es ist natürlich schwierig, bei dem Zucker Fasten so plastikfrei zu leben, wie bisher, aber irgendwie hat es dennoch gut geklappt.
Wie der Körper auf den Zuckerentzug reagiert
Auch wenn meine Freundin ähnliche Erfahrungen gemacht hat, möchte ich dir hier einen Einblick in mein persönliches Wohlbefinden während der 30 Tage ohne Zucker geben. Denn es geht nicht ganz spurlos an einem vorüber, wenn man plötzlich den Zuckerkonsum einstellt. Hier einige meiner Erfahrungen:
- Hände haben gezittert: Ungefähr am 6ten Tag der Zuckerfrei Challenge reagierte mein Körper das erste Mal auf das Zucker Fasten. Meine Hände zitterten für ungefähr 3-4 Stunden leicht. Eine klare Reaktion: mein Körper verlangt nach Zucker.
- Kopfschmerzen: Im Laufe der zweiten Woche ohne Zucker kamen auch leichte Kopfschmerzen dazu. Ich kann natürlich nicht diagnostizieren ob das wirklich eine Folge des Zuckerentzugs war.
- Körper gewöhnt sich um: Auch wenn diese Erfahrungen den Anschein erwecken, dass es mir schlecht ging, war alles nicht so schlimm. Mein Körper hat irgendwann akzeptiert, dass er keinen zugesetzten Zucker mehr bekommt. Ab der dritten Woche hatte ich keinerlei Probleme mehr, auf Zucker zu verzichten. Ich habe sowohl ausreichend zuckerfreie Mahlzeiten kennengelernt, als auch keine körperlichen Beschwerden mehr.
Wie dein Körper auf den zuckerfreien Lebensstil reagiert, steht in den Sternen. Das hängt zum Beispiel auch davon ab, wie viel Zucker du sonst in deinem Alltag konsumiert hast. Ich kann dir hier nur mein persönliches Empfinden mitteilen – aber am Besten findest du es einfach selbst heraus.
30 Tage ohne Zucker – unsere Erfahrung
Es lohnt sich definitiv, sich einfach einmal auf diese 30 Tage ohne Zucker einzulassen. Dem einen wird es total leicht fallen, dem anderen eher schwer. Doch am Ende hat man wertvolle Erfahrungen mit dem Leben ohne Zucker gemacht. Dein Körper wird dir in der Regel bestätigen, dass du süchtig nach Zucker warst, ohne es zu merken. Dann wird er dir dafür danken, dass du den Zuckerkonsum so stark reduzierst hast.
Der Zuckerverzicht wird dir dabei helfen, Produkte noch mehr zu hinterfragen und entsprechend gesündere und umweltfreundlichere Produkte zu bevorzugen. Werden Fertiggerichte zum Beispiel einfach mit Zucker gestreckt, damit wir süchtig danach werden und die Produkte regelmäßig kaufen? Oder hat der zugesetzte Zucker nur einen geschmacklichen Sinn ohne kommerzielle Hintergedanken?
Ganz egal, was dahinter steckt: Seit dem Zuckerfrei Experiment haben wir unseren persönlichen Zuckerkonsum in jedem Fall deutlich reduziert.
Wir sind gespannt auf deine Erfahrungen, Fragen und Ideen zum zuckerfreien Leben. Hinterlasse uns einfach einen Kommentar.
Bleib‘ gesund,
PS.: Hast du dich schon einmal mit veganer Ernährung auseinandergesetzt? Erfahre zum Beispiel im Artikel Ernährung & Umwelt, welchen Einfluss deine Mahlzeiten auf die Natur haben. Wenn du dich eher für das plastikfreie Leben an sich interessierst, dann empfehle ich dir mein Buch Plastikfrei für Einsteiger.
Zuckerfrei geht eigentlich nur wenn man selber kocht,noch schwieriger wird es wenn man dazu noch Veganer ist,aber alles kann man lernen.Selbst ich mit meinen 40Jahren lerne jeden Tag dazu,nur die Kids ziehen noch nicht so mit:).Schwierig finde ich plastikfrei einkaufen,besonders wenn man in einem kleinen Ort lebt,mit wenig Auswahl.Hier ist ausser Edeka,Lidl und Netto nicht wirklich viel Auswahl.Es ist schade das unverpackt Läden nur in den Grossstädten sind.
Hi Jenny, super das du dich so sehr für einen natürlichen Lebensstil einsetzt. Um plastikfrei einzukaufen, schau mal auf den nächsten Wochenmarkt. Aber auch bei Edeka und Co kommst du gut plastikfrei raus. Joghurt im Glas oder Nudeln aus der Pappverpackung zu. Beispiel.
Viele Grüße
Christoph
Es ist ja nicht so einfach dem Zucker „nein“ zu sagen. Ich wünsche Dir viel Erfolg in Deinem Challenge!
Moin! Ja, da hast du Recht. Aber unmöglich ist es auch nicht – einfach die Finger von Lebensmitteln mit zugesetztem Zucker lassen und im Restaurant immer nachfragen, ob dort Zucker zugesetzt wird. 😉
Beste Grüße,
Christoph
Die Kommentarfunktion ist deaktiviert.