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Wasser sparen im Garten – 14 Tipps für eine effiziente Bewässerung und weniger Gießen

Wasser sparen im Garten – Die besten Tipps für eine effiziente Bewässerung und weniger Gießen

Wie kann man im Garten Wasser sparen? Wenn du passende Tipps dafür suchst, möglichst gar nicht mehr Gießen zu müssen, bist du hier genau richtig! Besonders in der heißen Jahreszeit benötigen Garten- und Balkonpflanzen sehr viel Wasser. In Zeiten zunehmender Wasserknappheit ist es jedoch wichtiger denn je, auch im eigenen Grün bewusster mit dem kostbarsten Gut der Erde umzugehen.

Wer den Wasserverbrauch bei der Gartenpflege reduziert und effizienter bewässert, schont schlussendlich die Umwelt und den Geldbeutel – und rettet die Pflanzen auch weiterhin vor dem Austrocknen. Und dafür gibt es glücklicherweise zahlreiche Maßnahmen, die du als Hobbygärtner:in direkt umsetzen kannst.

In diesem Artikel zeige ich dir jetzt, wie du mit einfachen Mitteln im Garten Wasser sparen und trotzdem einen blühendendes, artenreiches Paradies genießen kannst. Auf geht's!

Gründe: Warum den Wasserverbrauch im Garten reduzieren?

Ein paar Motive hatte ich dir ja bereits schon genannt. Bevor wir gleich zu den konkreten Tipps übergehen, möchte ich dir hier aber noch einmal alle wichtigen Vorteile eines Gartens, der kaum Wasser braucht, übersichtlich zusammenstellen:

  • Geld sparen – und die Wasserrechnung minimieren.
  • Umwelt und Tiere schützen – und Ökosysteme sowie natürliche Ressourcen schonen.
  • Pflanzenwachstum anregen – und die Gesundheit der Gartenpflanzen fördern.
  • Arbeitsaufwand reduzieren – und den Garten pflegeleichter machen.
  • Solidarisch handeln – und dafür sorgen, dass alle genügend Wasser haben.
  • Pflanzen widerstandsfähiger machen – und sie gezielt auf Trockenzeiten vorbereiten.

14 Tipps: Wie lässt sich im Garten Wasser sparen?

Aufgefangenes Regenwasser zur Bewässerung

Motiviert genug? Super! Wie kann man jetzt in der alltäglichen Gartenpraxis weniger Wasser verbrauchen und verschwenden? Man könnte ja einfach auf Regen hoffen… aber Spaß beiseite! Natürlich gibt es auch noch einige Dinge, die du aktiv tun kannst. 😉

Hier stelle ich dir jetzt meine besten Tipps vor, dank denen unser Gartenwasserzähler mittlerweile in den Ruhestand gegangen ist. Nutze sie unabhängig davon, ob du gerade mitten in der Gartenplanung steckst oder ob du einfach in deinem bestehenden Garten möglichst viel Wasser sparen willst.

1. Regenwasser auffangen

Ich kann dir nur dazu raten, Regenwasser mit einer Zisterne und/oder einem Regenfass aufzufangen. Die Natur stellt es dir kostenlos zur Verfügung und für die Pflanzen ist es auch besser, als das harte, kalkhaltige Wasser aus dem Außenwasserhahn.1

Außerdem kannst du es immer bei Bedarf sinnvoll zur Gartenbewässerung einsetzen. Ich nutze dafür sowohl ein altes, umfunktioniertes Weinfass, als auch eine unterirdische Zisterne. Sie sammeln jeweils das Regenwasser vom Dach der Gartenhütte und vom Haus.

Mit einem Wasserhahn am Fass und einem Anschluss an der Zisterne kann ich es dann sinnvoll einsetzen, ohne dass ich Wasser aus dem Hahn verbrauche.

Tipp: Die zur Regentonne umfunktionierten alten Weinfässer kannst du dir auch direkt hier bei Temesso* kaufen. Funktioniert bei mir einwandfrei! Das Holz muss sich am Anfang nur einmal mit Wasser vollsaugen, dann ist das Fass dicht. 🙂

2. Rasen wachsen lassen

Die meisten Menschen wünschen sich einen saftig-grünen und perfekt gestutzten Rasen. Doch je kürzer man ihn hält, desto eher trocknen die Wurzeln in der heißen Jahreszeit aus. Du müsstest also noch mehr Wasser einsetzen, damit deine geliebte Rasenfläche nicht verbrennt bzw. braun wird.

Die wasserschonendste Alternative ist es meiner Erfahrung nach, die Rasenfläche an sich möglichst klein zu halten und sie deutlich seltener zu mähen.

So spenden die langen Grashalme dem Boden nämlich Schatten und schützen ihn vor der Austrocknung. In der Folge musst du ihn zudem auch seltener sprengen. Außerdem wachsen vermehrt blühende Wildkräuter wie Löwenzahn und Gänseblümchen darauf – Unkräuter, über die sich wiederum die Insekten freuen.

Tipp: Vielleicht ist auch ein Trockenrasen etwas für dich. Er ist vielleicht nicht so saftig grün, doch wächst auch mit weniger Wasser und bei größerer Hitze immer noch sehr gut.

3. Automatische Tröpfchenbewässerung installieren

Eine Tröpfchenbewässerung ist eine automatische Bewässerungsanlage, bei der über einen Tropfschlauch langsam aber stetig Wasser direkt an die Wurzeln der Gartenpflanzen abgegeben wird.

So wird kein Wasser verschwendet und der Boden ist an den gewünschten Stellen immer feucht. Einmal installiert, profitierst du stetig davon – und musst deine Bäume, Sträucher und Stauden deutlich seltener manuell gießen.

Dieses Set von Gardena* kann ich dir empfehlen.

4. Nur am Morgen und am Abend gießen

Wenn du deinen persönlichen Wasserfußabdruck verbessern willst, musst du deine Pflanzen im Garten zur richtigen Zeit gießen. Und zwar auf keinen Fall in der brennenden Mittagssonne, wo der Verdunstungsgrad am höchsten und die Gefahr von verbrannten Blättern sehr groß ist.

Gieße deine Pflanzen lieber in den frühen Morgenstunden oder am Abend. Da die Sonne noch nicht oder nicht mehr scheint, kann viel mehr Wasser in den Boden eindringen und an die Wurzeln gelangen, sodass du schlussendlich deutlich weniger verbrauchst. Gieße deine Pflanzen dennoch ruhig kräftiger, damit du den Aufwand seltener hast.

5. Pflanzen direkt an den Wurzeln wässern

Wasser sparen durch richtiges Gießen der Pflanzen

Ob mit der Multibrause oder der Gießkanne – mit der richtigen Gießtechnik lässt sich im nachhaltigen Garten extrem viel Wasser sparen! Sorge dafür, dass das Wasser direkt an die Wurzeln gelangt, ohne das Blattwerk mitzugießen.

Sehr hilfreich dabei ist es, einen kleinen Gießrand aus Erde um die jeweilige Pflanze aufzutürmen, in dem das Wasser dann immer automatisch zur Mitte fließt und direkt über den Wurzeln versickert.

Ein Zusatzvorteil dieser trichterartigen Umrandung ist, dass auch auch bei Regen automatisch mehr Wasser direkt zu den Pflanzen gelangt.

6. Trockenresistente Pflanzen auswählen

Wer einen wassersparsamen „Garten ohne Gießen“ bevorzugt und die Wasserknappheit vor Ort bekämpfen will, sollte bewusst Bäume, Sträucher, Stauden und andere Pflanzen auswählen, die mit Hitze und Trockenheit gut zurechtkommen.

Hier habe ich dir einige Beispiele für Pflanzen (kannst du übrigens einfach bei der Baumschule Horstmann bestellen*) aufgelistet, die lange ohne Wasser auskommen:

Bäume, die Trockenheit aushalten:

  • Mehlbeere (Sorbus aria)
  • Elsbeere (Sorbus torminalis)
  • Steinweichsel (Prunus mahaleb)

Sträucher, die Trockenheit aushalten:

  • Wein-Rose (Rosa rubiginosa)
  • Gelber Blasenstrauch (Colutea arborescens)
  • Sanddorn (Hippophae rhamnoides)

Stauden, Blumen oder Kräuter, die Trockenheit aushalten:

  • Wiesensalbei (Salvia pratensis)
  • Berg-Aster (Aster amellus)
  • Gewöhnlicher Natternkopf (Echium vulgare)

All diese Pflanzen sind heimisch und sehr gut für einen bienen- sowie auch grundsätzlich insektenfreundlichen Garten geeignet.

Und die Liste ließe sich im Grunde ewig erweitern. Der entscheidende Fakt ist hier aber: Wenn du im Garten Wasser sparen willst, solltest du auf trockenresistente Pflanzen setzen.

7. Standortgerecht pflanzen

Ich kann dir nur grundsätzlich dazu raten, dir vor dem Kauf neuer Pflanzen immer schon zu überlegen, an welchem Platz du sie einpflanzen möchtest. Denn schlussendlich reduzierst du deinen Wasserverbrauch im Garten auch, indem du deine Pflanzen standortgerecht platzierst.

Das heißt kurz gesagt: Sonnenliebende Pflanzen gehören an sonnige Plätze und schattentolerante in den Schatten. So gedeihen sie schlussendlich besser und benötigen weniger Wasser und Pflege.

8. Schattenspender bewusst einsetzen

Über einen nachhaltigen Sonnenschutz freut sich auch so manche Pflanze und nicht zuletzt dein Rasen. Als natürliche Alternative für Segel und Schirme solltest du deshalb auch unbedingt schattenspendende Bäume und Großsträucher in deine Gartenplanung einfließen lassen, wenn du die Möglichkeit hast.

Platziere die Pflanzen deiner Wahl dann so zur Sonne, dass sie im Laufe der Jahre vor allem deine Rasenfläche aber auch so manche sensible Pflanze in deinem Garten vor den heißen Sonnenstrahlen schützen. So sorgst du für eine schwächere Verdunstung, hältst den Boden möglichst lange feucht und benötigst im Garten weniger Wasser.

9. Wasserspeichernde Drainage bei Kübelpflanzen beachten

Du verbrauchst auch weniger Gartenwasser, wenn du deinen Topfpflanzen auf dem Balkon oder der Terrasse eine Drainageschicht verleihst. Sie kann das Wasser dann speichern kann, sodass es die Pflanzen bei Bedarf über die Wurzeln aufnehmen können.

Zum Beispiel Blähton*, Naturbims, Tonscherben oder auch Kies eignen sich sehr gut, um die Erde in den Pflanztöpfen länger feucht zu halten. Mit so einer wasserspeichernden Drainage reduzierst du schlussendlich den Wasserbedarf deiner Pflanzen.

10. Bodendecker pflanzen

Je weniger freie Flächen in deinem Garten sind, desto weniger Wasser kann verdunsten.

Bodendeckende Pflanzen, die sich wie ein Teppich ausbreiten, halten den Boden feucht und Unkraut zurück. Auf diese Weise leisten also auch sie einen wichtigen Beitrag im möglichst wasserschonenden Garten.

Hier habe ich ein paar Beispiele für trockenheitsresistente Bodendecker (gibt's wieder hier bei der Baumschule Horstmann*) für dich, die allesamt auch selbst wenig Wasser benötigen:

  • Oregano (Origanum vulgare)
  • Sand-Thymian (Thymus serpyllum)
  • Gelbes Sonnenröschen (Helianthemum nummularium)

Gut zu wissen: Es handelt sich dabei gleichzeitig auch um sehr bienenfreundliche Bodendecker. Sie sind also nicht nur wasserschonend und schön, sondern helfen auch noch dabei, das Insektensterben zu stoppen.

11. Beete mit Rindenmulch bedecken

Rindenmulch auf dem Boden speichert Wasser

Um die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren, eignet sich vor allem Rindenmulch, aber auch eine Mulchschicht aus Laub, Stroh oder gehäckselten Pflanzenresten. Mulch speichert nämlich das Wasser und schützt den Boden vor Austrocknung.

Du kannst also zum Beispiel deine Wildhecken oder dein Gemüsebeet mulchen, um den Wasserbedarf deiner Pflanzen weiter zu minimieren. Und ganz nebenbei unterdrückt die Mulchschicht auch noch die Bildung von Unkräutern, die ja ebenfalls Wasser ziehen.

12. Freie Beetstellen regelmäßig harken

Wenn du im Garten weniger Wasser nutzen willst, habe ich noch einen weiteren wichtigen Tipp für dich! Wenn nicht gerade Bodendecker alle Bereiche deiner Beete abdecken, solltest du die freien Ecken hin und wieder mal etwas mit Harke und Hacke umgraben.

Auf diese Weise verhinderst du, dass sich eine harte Kruste an der Bodenoberfläche bildet, die das Eindringen von Wasser und die Durchlüftung erschwert. Auch Unkräuter haben geringere Chancen sich auszubreiten und dein Wasser aus der Gießkanne für sich zu beanspruchen.

Das Lockern des Bodens führt dazu, dass er Wasser besser aufnehmen und speichern kann. Umso weniger Wasser musst du schlussendlich verbrauchen, bis deine Pflanzen genügend davon abbekommen.

13. Auf humusreiche Komposterde setzen

Humus ist ein großartiger Wasserspeicher – und Komposterde bietet ideale Voraussetzungen für einen humosen Boden.

Außerdem verhindert sie Staunässe und fördert die Gesundheit der Gartenpflanzen, die einen nährstoffreichen Boden bevorzugen. So können diese schlussendlich auch wieder länger ohne oder ganz grundsätzlich mit etwas weniger Wasser auskommen.

Tipp: Wie du dir fruchtbare Komposterde selbst herstellst, erfährst du übrigens im Artikel über das Kompostieren.

14. Sand- und Kraterbeet anlegen

Mit einer etwa 15 Zentimeter dicken Sandschicht legst du ein nährstoffarmes Sandbeet an und schickst die darin wachsenden Stauden buchstäblich in ein Trainingscamp, aus dem sie gestärkt zurückkommen.

Da das Wasser darin schnell versickert, sind die Pflanzen nämlich gezwungen, tiefere Wurzeln zu bilden, sodass sie später am finalen Standort dann auch deutlich tiefer im Erdreich sind und weniger frisches Wasser benötigen.

Ebenfalls wasserschonend ist ein sogenanntes Kraterbeet. Außen um das runde Beet ist ein etwas erhöhter Wall und zur Mitte hin fällt die Tiefe dann weiter ab, sodass ein kleiner Krater entsteht. Bei Wärme ist es darin dann kühler als außerhalb, sodass schlussendlich auch der Wasserbedarf geringer ist.

Im Garten Wasser sparen? Kein Problem!

Vom aufgefangenen und zur Bewässerung eingesetzten Regenwasser, über die richtige Gießtechnik und trockenresistente Gartenpflanzen, bis hin zum wasserspeichernden Gartenboden hast du heute viele, nützliche Tipps zum Wasser sparen im Garten kennengelernt.

Nutze die wasserschonenden Ideen, um die Quelle allen Lebens auf unserem Planeten ab sofort noch mehr wertzuschätzen und zu schützen – und dabei ganz automatisch auch noch bares Geld zu sparen. Jeder Tropfen zählt.

„Wenn der Brunnen ausgetrocknet ist, erkennen wir den Wert des Wassers.“

Benjamin Franklin (mehr unter Wasser Zitate)

Ich hoffe, dass dir dieser Artikel als wertvolle Inspirationsquelle dient. Hast du Fragen, Anregungen oder weitere eigene Tipps? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar!

Bleib nachhaltig,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS: Ich habe dir auch noch einen Artikel darüber geschrieben, wie du außerhalb des Gartens auch ganz grundsätzlich im Haushalt Wasser sparen kannst. Schau also als Nächstes auch da gern noch einmal rein!

Quellenangaben:

  1. Umweltbundesamt: Tipps für eine nachhaltige Regenwassernutzung (Stand: 09.07.2024), abrufbar unter https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/garten-freizeit/regenwassernutzung. [30.07.2024]. ↩︎
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Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.