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Warum Leitungswasser trinken? 10 Vorteile vom Wasser aus dem Hahn

Warum Leitungswasser trinken? 10 Vorteile

Du fragst dich, warum du Leitungswasser trinken solltest? Dann stelle ich dir jetzt die entscheidenden Vorteile des guten, alten „Kranebergers“ vor! Wir lernen von kleinauf, dass wir täglich 2-3 Liter Wasser trinken müssen, um gesund zu bleiben. Keine Frage: Mineralwasser schmeckt großartig! Doch die unscheinbaren Sprudelflaschen haben auch ihre Schattenseiten, die jeder kennen und berücksichtigen sollte.

In diesem Artikel zeige ich dir jetzt, warum du für deine regelmäßige Flüssigkeitsaufnahme stattdessen lieber auf das Wasser aus dem Hahn setzen solltest. Auf geht's!

Vorab findest du hier schon einmal eine Übersicht über die beschriebenen Vorteile:

  1. Natürliche Ressourcen schonen
  2. Austrocknung ganzer Regionen verhindern
  3. Bares Geld sparen
  4. Plastikmüll vermeiden
  5. Energieaufwand für Wasser minimieren
  6. Keine Wasserkästen mehr tragen
  7. Unterwegs bequem die Trinkflasche auffüllen
  8. Leitungswasser wird streng kontrolliert
  9. Wasser aus dem Hahn ist immer verfügbar
  10. Leitungswasser lässt sich upgraden

1. Natürliche Ressourcen schonen

Natürliche Wasserquelle für Trinkwasser

Wasser ist eine lebensnotwendige Ressource für das Leben von Menschen, Tieren und Pflanzen auf dieser Erde. Vor allem, da nur etwa 2,5 Prozent des Wassers auf der Erde genießbar und der Großteil davon noch in Eis und Permafrostböden gefroren ist, ist es so ungemein wichtig, respektvoll mit den natürlichen Trinkwasserquellen umzugehen.

„Wenn der Brunnen ausgetrocknet ist, erkennen wir den Wert des Wassers.“

 Benjamin Franklin (mehr unter Wasser Zitate)

Leitungswasser stammt in der Regel aus sicheren, staatlichen Quellen und Systemen und wird nicht von profitorientierten Privatunternehmen gesteuert. Deshalb ist es allgemein von Vorteil, das Trinkwasser aus dem Hahn zu bevorzugen.

2. Austrocknung ganzer Regionen verhindern

Aufgrund ihrer Privatisierung von Wasserquellen sind einige Mineralwasser-Konzerne, wie zum Beispiel Nestlé, in der Kritik. Das Unternehmen hat beispielsweise im französischen Dorf Vittel für die Austrocknung einer ganzen Umgebung gesorgt.

Der Kauf von Mineralwasser bringt also oftmals ökologische und gesellschaftliche Folgen mit sich, die nur auf den zweiten Blick zu erkennen sind und durch den Konsum von Leitungswasser vermieden werden können.

3. Bares Geld sparen

Oft wird behauptet, dass Nachhaltigkeit teuer ist! Doch hier ist eines von vielen Beispielen dafür, dass man durch einen nachhaltigen Lebensstil Geld sparen kann:

Für Mineralwasser zahlen wir im Durchschnitt etwa 50 Cent pro Liter. Ein Liter Leitungswasser drückt uns im Schnitt jedoch nur mit 0,2 Cent auf die Geldbörse. In Plastikflaschen abgefülltes ist somit 250 mal teurer als das Wasser aus dem Hahn und auch deshalb ein Milliarden-Geschäft. Mehr darüber erfährst du im ausführlichen Vergleich von Leitungswasser und Mineralwasser.

4. Plastikmüll vermeiden

Mineralwasser-Plastikflaschen als Müll am Strand

Allein in Deutschland, wo das Leitungswasser unbedenklich trinkbar ist, werden jede Stunde etwa 1,9 Millionen Einweg-Plastikflaschen – vor allem für Mineralwasser – verbraucht.₃ Wen wundert es da, dass ein großer Teil der unzähligen Kunststoff-Flaschen als Plastikmüll in der Umwelt endet? Da sie nicht biologisch abbaubar sind, benötigen Sie dann etwa 450 Jahre, bis sie sich in der Natur bzw. im Meer zu kleinerem Mikroplastik zersetzt haben.₄

Indem wir Leitungswasser trinken, können wir dieses Müllproblem, beispielsweise in Kombination mit der Nutzung einer wiederverwendbaren Trinkflasche aus Edelstahl, reduzieren.

Tipp: Mehr über die plastikfreie Lebensweise und Mikroplastik im Meer erfährst du in den verlinkten Beiträgen.

5. Energieaufwand für Wasser minimieren

Mineralwasser muss abgepumpt, abgefüllt und transportiert werden. Das Leitungswasser wird lediglich aufbereitet und verbraucht daher nicht im Ansatz so viel Energie. Laut Verbraucherzentrale ist die Klimabelastung durch Mineralwasser in Deutschland fast 600 Mal höher als bei Leitungswasser.₅ Wenn du also klimafreundlich leben, das Umweltproblem der Wasserknappheit bekämpfen und unseren Planeten für zukünftige Generationen schützen willst, solltest du erst recht Leitungswasser trinken.

Tipp: Unter Wasserknappheit stoppen erfährst du, was du noch alles dafür tun kannst, dass alle Menschen immer ausreichend Wasser zur Verfügung haben.

6. Keine Wasserkästen mehr tragen

Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich früher immer die schweren Sixpacks mit abgepacktem Mineralwasser aus dem hunderte Meter entfernten Supermarkt in den dritten Stock meiner Studenten-Bude gewuchtet habe. Und viele Menschen fahren heutzutage auch nur deshalb mit dem Auto zum Einkaufen, weil sie Sechserträger und Wasserkästen nicht allein tragen können.

So gesehen, gibt es wohl kein bequemeres Lebensmittel, als das Trinkwasser aus dem Wasserhahn. Für viele ist das ein ganz entscheidender Vorteil von Leitungswasser. Hinzu kommt auch noch, dass man nicht einmal mehr die Pfandflaschen zurückbringen muss.

7. Unterwegs bequem die Trinkflasche auffüllen

Mann mit Trinkflasche aus Edelstahl, der Leitungswasser trinkt

Ich fülle mir die Flasche auf, wenn ich das Haus verlasse – und wenn ich länger auf Achse bin, fällt mir auch immer eine Lösung ein. Mithilfe der Refill App, im Restaurant oder mittlerweile auch den vielen, öffentlichen Wasserquellen, kann man die eigene Trinkflasche nämlich auch ganz einfach unterwegs wieder auffüllen. Auch weil das möglich ist, habe ich schon jahrelang keine einzige Plastikflasche mit Mineralwasser mehr benötigt.

8. Leitungswasser wird streng kontrolliert

Verunreinigungen des Wassers aus dem Hahn lassen sich nicht gänzlich ausschließen. Doch Leitungswasser unterliegt in Deutschland extrem strengen Kontrollen und wird nur unter Einhaltung der in der Trinkwasserverordnung festgeschriebenen Grenzwerte und Auflagen ausgeliefert. Das Trinkwasser aus dem Hahn ist also grundsätzlich sauber. Es ist jedoch definitiv eine Wasseranalyse zu empfehlen, um sicherzustellen, dass das Wasser bei dir vor Ort absolut unbedenklich ist.

Wie die Stiftung Warentest herausfand, enthalten aber jedoch vor allem abgepackte (meist stille) Mineralwasser oft Keime und Bakterien.₆ Hinzu kommt, dass immer häufiger bedenkliche Rückstände von Mikroplastik im sprudelnden Wasser in den Plastikflaschen nachgewiesen werden.₇ Aus gesundheitlicher Sicht sollte man also ebenfalls das Wasser aus der Leitung bevorzugen.

9. WASSER AUS DEM HAHN IST IMMER VERFÜGBAR

Vielleicht kennst du das Problem, wenn das Wasser im Vorratsschrank sich mal wieder dem Ende neigt – und das ausgerechnet am Sonntag, wo die meisten Supermärkte geschlossen sind. Die Wasserkästen gar nicht erst tragen zu müssen, ist ein Vorteil. Ich trinke aber auch deshalb Leitungswasser, weil es einfach 24/7 verfügbar ist und ich in der heutigen Zeit in Deutschland noch nicht Gefahr laufen kann, dass es mir ausgeht.

10. Leitungswasser lässt sich upgraden

Wasser aus dem Hahn lässt sich upgraden - Wasser mit Zitrusfrüchten

Vielen Menschen ist es zu langweilig, Leitungswasser zu trinken! Das kann ich durchaus verstehen – wem wird es nicht zu öde, wenn man jeden Tag dasselbe essen oder trinken muss? Doch glücklicherweise lässt sich das „Kraneberger“ mithilfe einfachster Mittel pimpen und leckerer machen. Mineralisieren lässt es sich zum Beispiel durch einen Sodastream, dessen Kartusche du per Pfandsystem einfach wieder im Supermarkt abgeben bzw. umtauschen kannst.

Doch auch mithilfe von Zitronen, Limetten oder Minzblättern lässt sich das klassische Leitungswasser upgraden. Da sind der Kreativität aber keine Grenzen gesetzt.

Was ist gesünder: Mineralwasser oder Leitungswasser?

Die Stiftung Warentest hat bestätigt, dass Mineralwasser nicht gesünder ist, als Leitungswasser. Das Wasser aus dem Hahn enthält demnach sogar oft mehr Mineralstoffe und dafür weniger Keime, Mikroplastik und andere bedenkliche Rückstände.

Kann man von Leitungswasser krank werden?

Definitiv. Die Gefahr für die eigene Gesundheit ist groß, wenn sich beispielsweise Bakterien, Nitrate und Keime im Trinkwasser befinden. Durchfall oder Entzündungsreaktionen können eine mögliche Folge sein. Nicht überall auf der Welt ist Leitungswasser genießbar. Deshalb sollte man die Wasserqualität auf jeden Fall überprüfen lassen.

Wie kann ich mein Leitungswasser testen lassen?

Auf Anfrage beim zuständigen Gesundheitsamt oder über Internetseiten wie wasserschnelltest.de lässt sich ein Test des Leitungswassers vornehmen. Es gibt sogar Selbsttests von Privatanbietern oder Apotheken, die allerdings oft nur eine geringe Zahl von Kriterien berücksichtigen.

Wie decke ich meinen Mineralstoffbedarf ohne Mineralwasser ab?

Eine Studie hat der Universität Paderborn hat bestätigt, dass wir Menschen nicht auf Mineralstoffe aus Mineralwasser angewiesen sind. Der eigene Mineralstoffbedarf lässt sich schon durch eine abwechslungsreiche, gesunde Ernährung decken.

Kann man Leitungswasser bedenkenlos trinken?

Sofern keine Bleileitungen im Haus sind und das Wasser aus dem Hahn vor Ort durch einen Test als unbedenklich eingestuft wurde, kann man es grundsätzlich problemlos trinken.

Warum Leitungswasser trinken? Umwelt, Geldbörse und Gesundheit schonen!

Wir schonen das Klima, die Umwelt und die rar gesäte natürliche Ressource Wasser. Dazu sparen wir uns ein Vielfaches der Kosten für das tägliche Wassertrinken ein. Und als ob das noch nicht genug wäre, minimieren wir auch noch die Gefahr für Rückenprobleme und die Aufnahme von Schadstoffen. Es gibt also ziemlich gute ökologische, finanzielle und nicht zuletzt gesundheitliche Gründe, in Zukunft vermehrt Leitungswasser zu trinken.

Ich hoffe, dass ich dir die Vorteile in diesem Artikel bewusst machen konnte. Hast du Fragen, Anregungen oder eigene Erfahrungen mit dem Konsum von Leitungswasser gemacht, die du teilen möchtest? Dann schreibe mir einfach einen Kommentar.

Bleib‘ nachhaltig,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS.: Du willst auch in deinem Zuhause bewusster mit Wasser umgehen? Dann stelle ich dir jetzt wertvolle Tipps vor, um im Haushalt Wasser zu sparen. Viel Spaß!

Quellenangaben:
₁ Kirsten Achenbach: Geteilte Süßwasser-Welt (Stand: 01.02.2006), abrufbar unter https://t1p.de/k66t. [01.09.2021].

₂ Verein MultiWatch: Nestlé in Vittel – Kampf ums Wasser, https://multiwatch.ch/fall/nestle-in-vittel-kampf-ums-wasser. [26.08.2021].

₃ Josephine Keller: Müll vermeiden, gewusst wie, abrufbar unter https://muellnichtrum.rlp.de/zahlen-und-fakten. [01.09.2021].

₄ Umweltbundesamt (2016): UBA-Infografik. https://twitter.com/umweltbundesamt/status/710842494473392128. [01.09.2021].

₅ Verbraucherzentrale: Kann man Leitungswasser trinken? (Stand: 22.03.2021), abrufbar unter https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/wasser/kann-man-leitungswasser-trinken-34836. [01.09.2021].

₆ Stiftung Warentest: Einige Biowässer und Edelmarken enttäuschen (Stand: 27.07.2021), abrufbar unter https://www.test.de/Natuerliches-Mineralwasser-im-Test-4258945-0. [01.09.2021].

₇ Darena Schymanski, Christophe Goldbeck, Hans-Ulrich Humpf; u.a. (2018): Analysis of microplastics in water by micro-Raman spectroscopy: Release of plastic particles from different packaging into mineral water, abrufbar unter https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0043135417309272. [01.09.2021].

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Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.