Kennst du schon das Prinzip des Wallbox Sharings – also des Teilens einer Ladestation für Elektroautos, die sich bei jemandem zu Hause an der Wand befindet? Obwohl die Themen Elektromobilität und Sharing Economy in den Medien sehr präsent sind, habe ich noch nicht das Gefühl, dass potenzielle Interessenten richtig aufgeklärt sind. Eine der häufigsten Gegenfragen zum Thema Elektromobilität ist beispielsweise „Und wo soll ich mein Elektroauto unterwegs laden?“. Schlussendlich kann das Ladesäulen Sharing dafür sorgen, dass jeder, der ein Elektroauto fährt, auch mehr Auswahl an potentiellen Ladestationen hat. Da das Ziel von Bund und Ländern, Ladestationen für Elektroautos flächendeckend anzubieten, aktuell noch in weiter Ferne, lohnt es sich, da etwas genauer hinzuschauen.
In diesem Beitrag erkläre ich dir deshalb, wie eine Wallbox überhaupt funktioniert und stelle dir dann das Konzept des Wallbox Sharings genauer vor. In der Theorie kann dieses System die Zeit bis zum flächendeckenden Ausbau von Ladestationen überbrücken. Aber ist privates Wallbox Sharing ein Mobilitätskonzept der Zukunft? Die Antwort gibt's jetzt.
Tipp: Nicht nur der Typ deines Autos, sondern auch dein Fahrverhalten selbst kann die Umwelt schonen. Mehr darüber erfährst du in meinem Artikel über das nachhaltige Autofahren.
Die Wallbox – Die eigene Ladestation im eigenen Zuhause
Der Willen für den Umstieg auf ein klimafreundliches Elektrofahrzeug ist bei vielen Menschen gegeben. Allerdings sorgen diese sich um die noch unzureichende Ladeinfrastruktur in Deutschland. Eine Unabhängigkeit von diesen öffentlichen Ladestationen kann durch eine eigene Ladestation für Zuhause geschaffen werden. Damit der Akku des Elektrofahrzeugs jederzeit zuhause geladen werden kann, wird eine Ladebox benötigt. Im Grunde handelt es sich bei dem Gerät um eine spezielle Steckdose, welche an der Wand von Garage, Carport oder einem sonstigen Platz, der für das Fahrzeug gut zu erreichen ist, angebracht wird.
Vorteile einer Wallbox
Natürlich könnte das Elektroauto in der Theorie auch über eine herkömmliche Haushaltssteckdose aufgeladen werden. Dadurch würden allerdings mehrere Nachteile entstehen. Zum einen kann der Ladevorgang an einer haushaltsüblichen Steckdose knapp zehn Stunden in Anspruch nehmen – mithilfe einer Wallbox dagegen kann ein durchschnittliches Fahrzeug innerhalb von 90 Minuten vollständig geladen werden.
Darüber hinaus kann mit der Wallbox bares Geld gespart werden, denn das Aufladen ist hier pro Jahr rund 31 Euro günstiger als bei der Verwendung der Haushaltssteckdose. Bei einer hohen Ladeleistung, wie sie die Ladebox bietet, ist darüber hinaus auch der Energieverlust wesentlich geringer.
Der wichtigste Vorteil an einer Wallbox liegt allerdings bei der Sicherheit. Für die Strommengen und die dauerhafte Belastung, die eine Ladung eines Elektrofahrzeuges erforderlich sind, sind die normalen Steckdosen mit 230 Volt nicht ausgelegt. Das Laden an der Wallbox hingegen vermeidet Überhitzungen, die durchaus schwere Brände auslösen können. Deshalb sollte eine normale Steckdose nur im absoluten Ausnahmefall für die Ladung des E-Autos verwendet werden.
Hinweis: Die Installation der Ladebox sollte unbedingt durch einen qualifizierten Elektriker erfolgen. Denn, wie auch ein Elektroherd, benötigt die Wallbox Starkstrom. Hier sind 400 Volt Spannung nötig. Nur ein Experte ist dazu befugt, die notwendigen Verkabelungen vorzunehmen. Idealerweise findet die Montage direkt in der Garage statt – häufig ist es möglich, direkt von der Küche aus eine Leitung hierhin zu verlegen. Fortan bildet die Box dann die Schnittstelle zwischen dem Akku des Elektrofahrzeuges und dem Stromnetz. Für die Ladung eines Elektro-Mittelklassefahrzeuges werden nicht mehr als 90 Minuten benötigt.
Wallbox Sharing: Das Vermieten der eigenen Ladestation
Die eigene Wallbox mit anderen Menschen zu teilen, ist eine Idee, die noch recht frisch ist. Der Gedanke ist einfach: Aktuell unbenutzte, private Wallboxen werden anderen Fahrern von Elektroautos zugänglich gemacht.
Am besten funktioniert dies durch die Nutzung einer App, über die die Vermietung der eigenen Ladestation für eine bestimmte Zeit einfach vorgenommen werden kann. Der Preis, der für die Nutzung und das Laden anfällt, kann dabei von dem Vermieter frei festgelegt werden. Das Prinzip klingt äußerst praktisch und simpel. Aktuell arbeiten unterschiedliche Start-Ups an der Entwicklung solcher Apps. Eine tolle Idee für die Zukunft, welche das Problem der unzureichenden öffentlichen Ladeinfrastruktur durchaus verkleinern, jedoch nicht final lösen kann.
Frage: Was denkst du über das private Teilen von Ladestationen für Elektroautos? Schreibe mir einfach einen Kommentar.
Ein paar Worte zur Rolle der Elektromobilität in Sachen Klimaschutz
Weltweit besteht der Schlüssel zu einem klimafreundlichen Mobilitätskonzept in Elektroautos. Besonders, wenn regenerativ erzeugte Energie für den Betrieb verwendet wird, erzeugt die Nutzung von Elektrofahrzeugen wesentlich weniger CO2 als die herkömmlichen Benzin- und Dieselmotoren.
Darüber hinaus werden Elektrofahrzeuge zukünftig in der Lage sein, durch Energiespeicher die Schwankungen bei der Sonnen- und Windkraft ausgleichen zu können. So können die Marktintegration und der Ausbau dieser Energiequellen nachhaltig unterstützt werden. Bezüglich der Förderung hat die Bundesregierung bereits ein Paket entworfen, zu dem eine Kaufprämie für E-Autos, der Ladeinfrastruktur-Ausbau und ein Beschaffungsprogramm für die Öffentlichkeit gehört.
Wallbox Sharing – Ist das Teilen von Ladesäulen die Zukunft?
Wallboxen sind für Elektroautos unerlässlich. Die flächendeckende Versorgung lässt allerdings zu Wünschen übrig. Aus diesem Grund halte ich das Konzept des Wallbox Sharings für extrem hilfreich. Voraussetzung für die Funktionalität des Wallbox Sharings ist allerdings ein Angebot, dass die Nachfrage zumindest ein wenig Decken kann. So wird es attraktiver, über die Anschaffung eines Elektroautos nachzudenken.
Solltest du dir also ein Elektroauto zugelegt haben, lohnt es sich im Sinne der Nachhaltigkeit, deine eigene Wallbox zu vermieten.
Hast du Fragen oder Anregungen zum Artikel? Oder hast du schon erste Erfahrungen mit dem Konzept des Wallbox Sharings gemacht, die du teilen möchtest? Dann schreibe mir gern einen Kommentar.
Bleib‘ nachhaltig,
PS.: Wenn du mehr über ein nachhaltiges Leben lernen willst, dann schau dich einfach weiter im Nachhaltigkeit & Umwelt Blog um! Vielleicht ist auch mein Buch Nachhaltig leben für Einsteiger etwas für dich. Viel Spaß beim Lesen!
Wallbox sharing ist immer noch ein sehr interessantes Konzept allerdings scheint es sich nicht wirklich durchzusetzen. Zumindest findet man nur sehr wenige Anbieter und der oben genannten Anbieter „e3 Charge“ scheint auch nicht mehr am Markt zu sein. In eine v2 des Artikels wäre ich sehr interessiert.
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