Du willst auf natürliche Kosmetik umsteigen? Dann bist du hier genau richtig! Die Haut ist das größte Organ des Menschen, spiegelt unser körperliches Wohlbefinden wider und zeigt, ob wir gesund sind. Doch um lange natürlich schön auszusehen, will sie auch gepflegt werden. Dabei setzen glücklicherweise immer mehr Menschen auf Naturkosmetik mit natürlichen Wirkstoffe. Bei der Auswahl gibt es allerdings ein paar wichtige Dinge zu beachten.
In diesem Artikel möchte ich dir jetzt einen Überblick geben, um dir die Umstellung auf natürliche Pflegeprodukte noch einfacher zu machen. Du lernst die entscheidenden Vorteile der Naturkosmetik kennen und erfährst, worauf du beim Kauf achten solltest. Auf geht's!
Vorteile: Warum ist Naturkosmetik empfehlenswert?
Damit der Umstieg auf Naturkosmetik auch langfristig funktioniert, sollten wir uns zunächst gemeinsam anschauen, welche motivierenden Vorzüge die Verwendung natürliche Pflegeprodukte eigentlich genau bietet. Die folgenden drei Vorteile von Naturkosmetik sind meiner Meinung nach absolut ausschlaggebend.
1. Ein natürlich schönes Hautbild erzeugen
Falsche Fingernägel, aufgespritzte Lippen und chemische Selbstbräuner – wir leben in einer Welt, in der Künstliches dem Natürlichen häufig vorgezogen wird. Doch der (künstliche) Schein trügt (natürlich). Glücklicherweise schlagen mittlerweile immer mehr Menschen den entgegengesetzten Weg zurück zur Natur ein. Denn der Natur finden wir wirklich alles, was wir brauchen, um unsere Haut zu schützen, zu pflegen und um gesund alt zu werden.
Echte Naturkosmetik enthält zum Beispiel keine Paraffine, Silikone oder andere Erdölprodukte, die die Haut belasten können – und kommt auch ohne synthetische Duft- und Farbstoffe, Tenside, Konservierungsstoffe und Emulgatoren aus. Stattdessen stellen vor allem Pflanzenöle aus biologischem Anbau die Basis. Natürlich aufeinander abgestimmte Wirkstoffe aus Pflanzen stärken die Hautschichten, versorgen sie mit wichtigen Nährstoffen und regen die hauteigenen Funktionen an.
2. Die Umwelt schützen
Die Rohstoffe für natürliche Pflege- und Kosmetikprodukte stammen meist aus biologischem Anbau und wirkt vielen Umweltproblemen unserer Zeit entgegen. So werden zum Beispiel die Böden und die Artenvielfalt gefördert, da vermehrt auf natürliche Helfer gesetzt wird, die die Fruchtbarkeit erhalten und Schädlingen nachhaltig den Kampf ansagen. Chemische Pflanzenschutz- und Düngemittel kommen beim biologischen Anbau hingegen nicht zum Einsatz. Gute Gründe für den Wechsel zur Naturkosmetik, findest du nicht?
3. Den Geldbeutel schonen
Aber ist Naturkosmetik nicht viel teurer als herkömmliche Pflegeprodukte? Tatsächlich scheint Naturkosmetik im Schnitt und auf den ersten Blick etwas kostenintensiver zu sein, als konventionelle Kosmetik.
Dennoch kannst du langfristig und nachhaltig Geld sparen. Denn natürliche Pflegeprodukte unterstützen deine Haut dabei, sich selbst zu regulieren. Dadurch brauchst du im Optimalfall künftig für deine tägliche Pflege nur noch geringere Mengen der jeweiligen Pflegeprodukte und kannst sie somit länger verwenden. Außerdem haben mittlerweile auch viele Drogerien hochwertige Naturkosmetik in ihrem Sortiment, die echt preiswert erhältlich sind.
Grundsätzlich gilt: Je mehr Menschen Naturkosmetik bevorzugen, desto günstiger werden die Produkte – denn die Nachfrage regelt den Preis.
Tipp: Noch günstiger ist es, wenn du dir deine Naturkosmetik selbst herstellst. Im verlinkten Blogbeitrag erfährst du zum Beispiel, wie du dein eigenes, natürliches Duschgel herstellst.
5 Tipps für eine neue Beauty-Routine mit natürlicher Kosmetik
In Summe lässt sich also feststellen: Gesundheit, Umweltschutz und Kostenersparnisse sind ziemlich gute Gründe, sich für natürliche Kosmetikprodukte zu entscheiden. Doch Naturkosmetik ist nicht gleich Naturkosmetik!
Nachfolgend findest du deshalb jetzt fünf entscheidende Tipps, die dir den Umstieg auf Naturkosmetik wesentlich einfacher machen werden.
1. Echte Naturkosmetik erkennen
Zunächst solltest du wissen, dass die Bezeichnung „Naturkosmetik“ in Deutschland nicht gesetzlich geschützt ist. Das heißt, dass Kosmetikhersteller:innen grundsätzlich jedes Produkt als „Naturkosmetik“ deklarieren können – selbst, wenn es kaum natürliche Zutaten besitzt. Glücklicherweise geben dir die verschiedenen Gütesiegel mit verbindlichen Standards, Aufschluss darüber, ob es sich tatsächlich um echte Naturkosmetik handelt.
Die Anforderungen an zertifizierte Naturkosmetikprodukte sind mittlerweile hoch und reichen vom ökologischen Anbau über die ressourcenschonende Verarbeitung bis hin zur biologischen Abbaubarkeit und einer umweltfreundlichen Verpackung. Unabhängige Institute prüfen die jeweiligen Produkte auf Herz und Nieren. Und nur wenn getestete Cremes, Shampoos und Co. auch alle Vorgaben des jeweiligen Labels erfüllen, bekommen sie die Zertifizierung.
Wichtige Gütesiegel, die zur Zertifizierung von Naturkosmetikprodukten vergeben werden, sind unter anderem:
- BDIH Standard (für kontrollierte Naturkosmetik)
- ICADA (für zertifizierte Naturkosmetik)
- Demeter (für Produkte, bei denen mehr als 90 Prozent der Zutaten Demeter-Qualität haben)
- EcoCert (für Naturkosmetik und Biokosmetik)
- NaTrue (für Naturkosmetik und Biokosmetik)
Übrigens: Die Labels EcoCert und NaTrue nehmen eine Unterscheidung zwischen Bio- und Naturkosmetik vor. Bei der ersten Kategorie müssen bestimmte Anteile der Inhaltsstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau stammen.
2. Inhaltsstoffe des Naturkosmetikprodukts überprüfen
Es gibt eine Reihe von Inhaltsstoffen, die in Naturkosmetikprodukten absolut nichts verloren haben, weil sie zum Beispiel schlecht für unseren Körper und oder schädlich für die Umwelt sind. Dennoch stößt man in der Zutatenliste zum Beispiel immer mal wieder auf Stoffe wie PEG (Polyethylenglycole), Aluminiumsalze, Benzophenon, Formaldehyd, synthetisches Glycerin, Silikone, Weichmacher, Emulgatoren, Palmöl, Mikroplastik, Paraffine, Tenside oder Konservierungsstoffe.
Beim Kauf von Naturkosmetik solltest du daher stets einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen. Auch deshalb, weil Pflegeprodukte wie Cremes oder Bodylotions lange auf der Haut bleiben und dem Körper guttun sollen. Gute Naturkosmetik besteht daher vorwiegend aus Pflanzenölen. Sie unterstützen deine Haut dabei, ihre Balance aufrechtzuerhalten und sich zu regenerieren. Ihre natürliche Schutzfunktion wird damit gestärkt und sie trocknet nicht aus.
Doch Achtung: Obwohl Naturkosmetik keine schädlichen Stoffe enthält, so bietet sie trotzdem keinen hundertprozentigen Schutz vor Allergien. Inhaltsstoffe wie Propolis oder Lanolin sowie ätherische Öle wie Zitrus-, Eukalyptus-, Teebaum- und Bergamottöl stellen nach Angaben des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB) ein Allergie-Risiko dar. Kontaktallergiker:innen sollten deshalb auch bei Naturkosmetikprodukten verstärkt ein Auge auf die Angaben zur Zusammensetzung werfen.
Eine Besonderheit stellt vegane Kosmetik dar. Sie enthält darüber hinaus keine Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs. Diese Produkte kommen also gänzlich ohne Tierversuche, sowie ohne Bestandteile von Tieren oder tierischen Erzeugnissen wie Honig und Milch aus. Indem du sie bevorzugst, schützt du Tiere und schonst unter anderem auch die natürlichen Ressourcen der Erde.
Tipp: Manchmal sind die Fachbegriffe in den Inhaltsstoffen schwer zu entziffern – nimm in solchen Fällen einfach die CodeCheck App zur Hilfe.
3. Naturkosmetikprodukte für den eigenen Hauttyp finden
Kein Mensch gleicht dem anderen. Und daher verlangt auch unsere Haut mitunter nach speziellen Pflegeprodukten und -routinen. Inzwischen gibt es daher zum einen bereits eine große Vielfalt an Naturprodukten – ob Gesichtscreme, Shampoo, Duschgel oder Make-up.
Die Hersteller:innen versprechen beispielsweise einen strahlenden Teint, glänzendes Haar oder weiche, glatte Haut. Dafür sollen natürliche Inhaltsstoffe wie Sheabutter, grüner Tee, Olivenöl oder Avocado sorgen. Gute Naturkosmetik berücksichtigt aber auch den eigenen Hauttyp. Denn nur so kann sie optimal wirken. Deshalb hier ein grober Überblick und die passenden Tipps:
- Für ölige, unreine Haut bieten sich Produkte mit Pfefferminze, Seetang und Tonerde an. Diese Inhaltsstoffe helfen der Haut, das natürliche Gleichgewicht herzustellen und sich zu regulieren.
- Trockene Haut kann jucken, spannen und schuppen. Sie braucht daher Fette und viel Feuchtigkeit. Für diesen Hauttyp eignen sich somit unter anderem Öle wie Jojoba, Olive, Nachtkerze oder Mandel. Auch Glycerin und Sheabutter spenden Feuchtigkeit.
- Wer empfindliche Haut hat, leidet wiederum oft unter geröteten und juckenden Stellen. Um die Haut nicht unnötig zu irritieren, sollten daher nur milde und wenige Produkte zum Einsatz kommen. Für die sanfte Reinigung eignet sich beispielsweise ein mildes Waschgel. Als Basispflege kommt hingegen eine beruhigende Creme mit Hamamelis oder Aloe Vera infrage.
- Viele Menschen haben Mischhaut, also sowohl trockene als auch fettige Haut. Um die Haut zu harmonisieren, sind Produkte mit grünem Tee, Meersalz, Traubenextrakten, Ginkgo und Calendula empfehlenswert.
Menschen mit normaler Haut können grundsätzlich alle Naturkosmetikprodukte verwenden, vorausgesetzt, es liegen keine Allergien gegen bestimmte Inhaltsstoffe vor.
4. Haut an die neue Routine gewöhnen
Naturkosmetika sind sowohl für junge als auch alte Haut geeignet. Doch der Wechsel von konventioneller Kosmetik hin zu natürlichen Alternativen passiert nicht über Nacht. Natürlich könntest du jetzt gleich deinen kompletten Badezimmerschrank entleeren und durch neue Produkte ersetzen, besser ist es allerdings, deinem Körper jene Zeit zu gewähren, die er für den Umstieg auf Naturkosmetik benötigt.
Zu Beginn können sich zum Beispiel Rötungen bemerkbar machen. Das ist jedoch völlig normal, denn deine Haut muss sich erst auf die neue Pflege einstellen. Ebenso kann es sein, dass der erste Kauf nicht gleich ein Volltreffer ist. Taste dich daher behutsam an die vielfältigen, natürlichen Kosmetikprodukte heran, lies dich durch Angaben und Empfehlungen und finde jene Produkte, die optimal zu dir passen.
Ein Umstieg von einem auf den anderen Tag ist darüber hinaus auch deshalb nicht empfehlenswert, weil dies äußerst verschwenderisch wäre, schließlich würdest du so wahrscheinlich etliche halbvolle Tiegel und Tuben wegschmeißen. Das entspricht natürlich nicht dem Zero Waste Grundgedanken. Setze dir daher lieber den Vorsatz: Was ab jetzt neu gekauft werden muss, ersetze ich durch Naturkosmetik. So wächst deine Sammlung nach und nach – und vor allem nachhaltig.
5. Mit Neugier an die Sache herangehen
Zu guter Letzt solltest du auch deine Erwartungen zu Beginn etwas herunterschrauben und stattdessen Neugier walten lassen. Denn Fakt ist: Die künstlichen Silikone in deinem bisherigen Shampoo machen deine Haare womöglich samtig-weich, künstliche Tenside sorgen für einen wohltuenden Schaum, wenn du dir das Gesicht reinigst – und Duftstoffe tun ihr Übriges, damit beim Duschen und Waschen tagtäglich ein wohliges Gefühl aufkommt.
Naturkosmetische Produkte funktionieren und riechen jedoch anders und erzielen andere Effekte. Daran muss man sich oft anfangs erst gewöhnen. Die gute Nachricht: Auf lange Zeit gesehen profitiert dein Körper von natürlichen Pflegeprodukten. Oder anders ausgedrückt: Ohne all diese synthetischen Stoffe werden deine Haut und deine Haare auf Dauer glücklicher sein.
Nachhaltiger Umstieg auf Naturkosmetik? Kein Problem!
Die Entscheidung für Naturkosmetik ist nicht nur ein Statement für eine umweltfreundliche und gesundheitsbewusste Lebensweise, sondern auch eine gelebte Wertschätzung deiner eigenen Haut. Mit dem Umstieg auf natürliche Pflegeprodukte entscheidest du dich bewusst gegen schädliche Inhaltsstoffe und für die Kraft der Natur. Dabei hilft Naturkosmetik nicht nur deiner Haut dabei, sich zu regenerieren und zu strahlen – sie schont auch deinen Geldbeutel und schützt unsere Erde vor zusätzlichen Belastungen durch menschliches Handeln.
„Die Natur ist die beste Apotheke.“
Sebastian Kneipp (mehr unter Gesundheit Zitate)
Ich hoffe, dass ich dich mit den Vorteilen und Tipps aus diesem Artikel dazu inspirieren konnte, den Umstieg auf Naturkosmetik zu wagen. Hast du Fragen, Erfahrungen oder weitere Ratschläge rund um die natürliche Körperpflege und Kosmetik? Dann freue ich mich auf deinen Beitrag in den Kommentaren.
Bleib‘ natürlich,
PS: Ich habe dir auch noch einen ausführlichen Blogartikel rund ums Thema nachhaltige Körperpflege zusammengestellt. Schau als Nächstes auch gerne dort mal rein. Viel Spaß!