Hast du auch schonmal das Vorurteil „Veganer nehmen Bauern ihre Jobs weg“ gehört – oder es sogar selbst gesagt? Falls ja, ist das auf jeden Fall nicht schlimm. Ich war früher auch der Meinung, bis ich verstanden habe, dass das globale Töten von 74 Milliarden Nutztieren im Jahr nicht moralisch damit zu rechtfertigen ist, dass etwas Job kreiert. Außerdem erzeugt die sinkende Nachfrage nach tierischen Lebensmittel wie Fleisch, Kuhmilch oder Eiern ja automatisch einen steigenden Bedarf an pflanzlichen Alternativen. Und Letzter sorgt für neue Chancen für Bauern und neue Jobs.
In diesem Artikel möchte ich dir jetzt genauer erläutern, warum Veganer den Bauern nicht ihre Jobs wegnehmen. Und das diese Diskussion am Ende nicht zu einem Zweikampf zwischen Bauern und Veganern, sondern zu einer gemeinschaftlichen, positiven Veränderung führt.
Macht Veganismus Bauern arbeitslos?
Die Gefährdung der Lebensgrundlage der Bauern, durch die veränderten Ernährungsgewohnheiten in unserer Gesellschaft, lässt sich nicht abstreiten. Sie können nichts für diesen Wandel. Aber hältst du das Leben der Tiere und den Schutz unseres Planeten nicht auch für wichtiger, als an nicht mehr zeitgemäßen und ethisch nicht zu rechtfertigenden Systemen, wie zum Beispiel der Massentierhaltung, festzuhalten?
Es ist ja löblich, wenn man sich Sorgen um die Jobs von Bauern mit Viehhaltung macht. Doch Bauern produzieren am Ende einfach nur das, was der Markt verlangt. Und wenn wir Konsumenten pflanzliche Produkte wollen, dann haben sie es selbst in der Hand, sich daran anzupassen. Das sich die Gewohnheiten von Konsumenten verändern, passiert außerdem nicht über Nacht, sondern ist ein langer Entwicklungsprozess, den Bauern erkennen und nutzen können. Natürlich werden den Wandel nicht alle Bauern überstehen. So ist das nunmal, wenn sich Dinge verändern. Doch die Mühe eines Bauern, einen neuen Job zu finden, wirkt am Ende gegenüber der Angst und dem Leid, dass die Tiere in der Viehhaltung ertragen müssen, doch relativ unbedeutend.
Was passieren muss, damit Bauern ihre Jobs nicht durch den Veganismus verlieren
Anstatt Angst zu haben, müssen die Bauern ihre Chancen sehen und ergreifen. Sie können von der Viehwirtschaft auf den Ackerbau umsteigen und Pflanzen produzieren. Das ist eine Umstellung, die bereits viele Bauern vollziehen. Es gibt bereits Organisationen wie „The Vegan Society“ die zum Beispiel Bauern in Großbritannien bei dieser Umstellung unter die Arme greift. Je mehr staatliche Subventionen Bauern dabei erhalten, desto besser.
Gleichzeitig müssen die Subventionen für Viehhalter reduziert werden. Denn sie sind der einzige Grund, warum tierische Produkte so günstig angeboten werden können, wie das aktuell noch der Fall ist. Das ist mit Sicherheit das Wichtigste, was passieren muss, damit Bauern sich anpassen und ihre Lebensgrundlage bewahren können.
Ich denke außerdem auch an die Menschen, die in den Schlachtbetrieben arbeiten und Tiere für unseren Fleischkonsum ausbeuten und töten müssen, weil sie keine andere Wahl haben. Würdest du diese Arbeit machen wollen? Wenn du ein mitfühlender Mensch bist, vermutlich nicht. Warum bezahlst du dann jemanden dafür, es für dich zu tun? Wenn die Fleischindustrie ein Ende findet, wäre das sicherlich nicht nur eine Befreiung für viele Tiere, sondern auch für diese Menschen.
Du musst auch keine Bedenken haben, dass es durch Veganismus grundsätzlich Millionen neuer Arbeitslose in Deutschland geben könnte. Wenn wir kein Fleisch mehr essen, werden mehr Pflanzen gegessen – das passiert in einem langen Prozess der Veränderung. Natürlich gehen dabei Jobs verloren, aber es entstehen auch viele Neue.
Veganismus schafft neue, zukunftsorientierte Chancen und Jobs!
Als Konsumenten ist es nicht unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass andere Menschen einen Job haben. Doch es kann selbstverständlich auch nicht unser Ziel sein, Bauern ihre Jobs wegzunehmen. Im Gegenteil: es geht darum, diese Veränderung gemeinsam zu meistern. Schließlich sind Bauern die Grundlage für unsere Ernährungssicherheit – ohne sie bleiben die Supermarktregale leer. Deshalb ist es bei Diskussionen für Veganern, Bauern und auch andere Menschen, die vom Wandel betroffen sind, so wichtig, absolut offen zu sein und bewusst die Chancen für sich selbst, die Umwelt, die Tiere und unsere Gesellschaft wahrzunehmen.
In diesem Sinne: „Sei du die Veränderung, die du dir wünschst für die Welt.“ Schaue doch gerne Mal im nachhaltigen Jobportal vorbei – vielleicht ist dort schon ein zukunftsorientierter Job in der Agrarindustrie oder in anderen für dich spannenden Bereichen dabei! Viel Erfolg!
Hast du Fragen oder Anregungen zum Argument „Veganer nehmen Bauern ihre Jobs weg“? Dann schreibe mir einfach einen Kommentar.
Bleib‘ nachhaltig,
PS.: Schau dich gerne weiter im Vegan Blog um! Wenn du noch mehr Motivation zur positiven Veränderung brauchst, dann solltest du dir unbedingt diese veganen Dokumentationen ansehen! Vor allem der Film Dominion hat definitiv mein Leben verändert.
Quellenangaben:
₁ Dinge erklärt – Kurzgesagt: Fleisch – Das leckerste Übel der Welt, YouTube, 24.01.2019, Web, 07.05.2020 um 10:50 Uhr, in: http://y2u.be/y6f3dwxexZM.