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Vegan gegen Gewalt – Wie der Veganismus ein gewaltfreies Miteinander fördert

Vegan gegen Gewalt: Der Einfluss des Veganismus auf die gewaltfreie Gesellschaft

Sind Veganer:innen gegen Gewalt und Kriege? Und wie kann eine Lebensweise, die versucht alle Formen der Ausbeutung und Grausamkeiten gegen Tiere zu vermeiden, ein gewaltfreies Miteinander positiv beeinflussen? Wenn du Antworten auf diese Fragen suchst, bist du hier genau richtig!

„Veganismus ist mir zu teuer, zu anstrengend, zu extrem“… bei alltäglichen Diskussionen über den Veganismus dreht sich meist alles um die persönlichen Vor- und Nachteile der Lebensweise für einzelne Individuen. Doch nur selten wird darüber gesprochen, inwiefern sie Gewalt, Kriminalität und Hass bekämpfen und gleichzeitig Frieden, Gleichberechtigung, Solidarität, Mitgefühl und Liebe in unserer gesamten nationalen und globalen Gesellschaft fördern kann.

In diesem Artikel möchte ich dir deshalb jetzt die Chancen des Veganismus für das friedliche Zusammenleben aller Menschen auf diesem Planeten vorstellen. Vorab klären wir aber noch kurz zwei grundlegende Fragen, um Missverständnissen vorzubeugen. Auf geht's!

  1. Inwiefern sind Veganer:innen gegen Gewalt?
  2. Gibt es eigentlich auch gewaltbereite und kriminelle Veganer:innen?
  3. Positiver Einfluss des Veganismus auf unsere Gesellschaft
  4. Schlusswort

Inwiefern ist man Vegan gegen Gewalt?

Vegan gegen Gewalt - Menschen helfen Tieren

Der Veganismus ist eine Lebensweise, die sich ganz gezielt gegen die Jagd und die Misshandlung von Tieren sowie Tierquälerei ausspricht. Auch die Umweltzerstörung, persönliche Gesundheitsgefahren und das Leid unzähliger Menschen in Entwicklungsländern treiben die Menschen an, vegan zu leben.

Veganer:innen geht es darum, in Harmonie mit den Tieren zu leben, die Ressourcen unseres Planeten zu erhalten und in Frieden mit den Mitmenschen zusammenzuleben. Wer vegan lebt, ist also schon per Definition auch „vegan gegen Gewalt“, weil sie/er eine Lebensform bevorzugt, die sich gegen Zerstörung und Brutalität richtet.

Veganer sind keine besseren Menschen – doch sie sind nach wissenschaftlichen Studien liberaler, offener für neue Erfahrungen und bringen ein größeres Vertrauen in ihre Mitmenschen mit.1

Sie wissen und respektieren, dass Tiere fühlende Lebewesen sind, die genauso Schmerz und Leid empfinden, wie wir Menschen auch. Und sie wissen und respektieren auch, dass auch andere Menschen darunter leiden müssen, wenn in unserer Gesellschaft tierische Produkte konsumiert werden. Sie übernehmen deshalb die persönliche Verantwortung für die Folgen ihres Handelns – und verändern ihr Verhalten aus einer gefestigten, intrinsischen Motivation heraus.

Gut zu wissen: Veganismus ist eine Lebensform, die sich gegen die Ausbeutung von Tieren richtet. Der Vegetarismus ist hingegen eine Ernährungsform, bei der man auf Fleisch verzichtet. Alles über die Unterschiede zwischen vegan und plant-based erfährst du im verlinkten Beitrag.

Gibt es eigentlich auch gewaltbereite und kriminelle Veganer?

Gibt es gewaltbereite Veganer?

Es mag sein, dass Veganer:innen aufgrund ihrer Einstellung weniger gewaltbereit und kriminell sind. Doch nur weil man vegan lebt, ist man natürlich nicht automatisch ein perfekter, netter, friedlicher und gesetzestreuer Mensch.

Natürlich existieren auch vegan lebende Menschen, die Gewalt verherrlichen und kriminellen Aktivitäten nachgehen – nicht zuletzt, weil oft vor allem Stress, Ängste und die psychische Gesundheit die auslösende Ursache für eine Straftat darstellen.

Attila Hildmann ist mit seiner hasserfüllten aggressiven Verbreitung von Verschwörungsideologien ein gutes Beispiel dafür. Und dann sind da auch noch die aktivistisch engagierten Veganer:innen, die die Grenzen des Erlaubten überschreiten und illegale Handlungen vollziehen, um Tiere zu schützen.

Doch der Großteil der Veganer:innen ist weniger gewaltbereit und kriminell, weil nicht die Wahl ihrer Ernährung, sondern die Art und Weise, wie sie zu dieser Entscheidung gekommen sind, tief in ihnen verankert ist. Sie sind vegan gegen Gewalt. Es ist eine moralische Entscheidung, die auf menschlichen Werten wie Mitgefühl, Liebe und Respekt gegenüber allen Lebewesen fußt.

Die wissenschaftlichen Studien zum Einfluss des Veganismus auf unsere Gesellschaft sind leider noch rar gesät. Doch ich kann zumindest für mich persönlich behaupten, dass mich die Entscheidung, vegan zu leben, mitfühlender, stressfreier und lebendiger gemacht hat.

Ich finde es eher besorgniserregend und herzlos, dass wir auf Kosten anderer Menschen und vieler Tiere leben. Und dass organisiertes Tierleid legal ist und sogar noch staatlich subventioniert wird, obwohl wahrscheinlich jeder Mensch behaupten würde, Tierquälerei zu verabscheuen.

Welchen positiven Einfluss hat Veganismus in unserer Gesellschaft gegen Gewalt?

Frieden und weniger Hunger und Armut

Verbrechen, Ungleichheit, Aggressivität, Korruption, Unterdrückung, Spaltung, Folter, Rassismus, Sexismus – unsere globale Gesellschaft steht vor massiven Herausforderungen.

Glücklicherweise ist die vegane Lebensweise mehr als nur der Verzicht auf Fleisch, Milch und Eier. Sie bringt ein unglaubliches Potential mit, um das Zusammenleben von uns Menschen auf der ganzen Welt nachhaltig und positiv zu beeinflussen.

Nicht zuletzt, da sie das Bewusstsein für essentielle und grundlegende, menschliche Werte schärft. Wie genau das aussieht, möchte ich dir jetzt vorstellen.

Gesundheit des Einzelnen

Der Gesundheitszustand von Täter:innen kann eine ausschlaggebende Rolle für einen Diebstahl, eine Sachbeschädigung oder auch einen Mord spielen. Eine ausgewogen, pflanzliche Ernährungsweise fördert die Gesundheit. Veganer:innen haben beispielsweise ein geringeres Risiko für Volkskrankheiten, wie Typ-2-Diabetes, Herzkrankheiten, Übergewicht und Bluthochdruck.2

Viele Menschen werden ganz bewusst vegan, um ihre Gesundheit zu verbessern. Und sie verzichten auch auf alte Gewohnheiten, um die Gesundheit anderer Menschen zu schützen.

Findest du es nicht auch merkwürdig, dass wir genügend zu essen haben, um jährlich 56 Milliarden Nutztiere zu füttern3, aber dass gleichzeitig etwa 733 Millionen Menschen auf der Welt hungern müssen?4 Wenn wir die Pflanzen direkt verzehren würden, müsste kein einziger Mensch mehr hungern.5

Eine vollwertige Nahrungszufuhr stärkt das Immunsystem, fördert die Konzentration und verhilft so schlussendlich Millionen von Menschen zu besseren Schulleistungen und Bildungschancen. Der Veganismus fördert also die Gesundheit und damit auch die persönliche Weiterentwicklung aller Menschen.

Frieden

Der Veganismus ist eine sehr pazifistische Bewegung, die sich gezielt gegen Krieg, Brutalität und Aggressivität richtet. Stattdessen spricht sie sich für Liebe und Barmherzigkeit gegenüber allen Tieren und Menschen aus. Die meisten Veganer:innen sind deshalb vegan gegen Gewalt.

Einzelne Studien haben bereits gezeigt, dass eine pflanzliche Ernährung gewaltbereite Menschen friedvoller machen kann.6

Ich persönlich bin auch fest davon überzeugt, dass man eher zu gewalttätigen Handlungen neigt, wenn man „Gewalt isst“ bzw. bereit ist, für Gewalt an Tieren Geld zu bezahlen.

Auf dem Teller mag „nur“ ein saftiges Schnitzel liegen – doch das Schwein, das dafür sterben musste, hat Gewalt erfahren. Daran kann es keinen Zweifel geben.

Gesetzestreue

Menschen schlagen eine Scheibe ein oder begehen einen Mord. Kriminalität hat viele Gesichter. Inwiefern der Veganismus Einfluss auf kriminelles Handeln hat, lässt sich deshalb nicht pauschal beantworten. Doch eine gesunde, ausgewogen-pflanzliche Ernährungsweise sorgt dafür, dass sich Menschen psychisch und körperlich besser fühlen.

Mit einem gesteigerten Wohlbefinden reduziert sich automatisch auch die Motivation, andere Menschen zu bestehlen, zu verprügeln oder zu ermorden – und das Gesetz zu brechen. Wenn wir nicht einmal mehr Tieren etwas Böses antun, wächst schlussendlich auch die psychologische Hürde, anderen Menschen etwas anzutun.

Auch wenn es Straftaten nicht ausschließt, ist dies eine wichtige Basis für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen in unserer Gesellschaft.

Gerechtigkeit

Die vegane Bewegung steht auch für Fairness, Solidarität, Respekt und Gleichberechtigung – also für ganz grundlegende, menschliche Werte. Als Veganer:in stellt man gerne den persönlichen Vorteil in den Hintergrund, um Tieren und auch anderen Menschen das Leben ebenfalls angenehmer zu machen.

In der Massentierhaltung werden unschuldige fühlende Lebewesen in engen, dunklen Ställen gehalten. Dem Futter von Hühnern, Kühen oder Schweinen wird Antibiotika ergänzt, damit die Tiere diese Zeit überhaupt überleben können, bevor sie dann ihren längst schon terminierten Tod zu erwarten haben. Diese Behandlung von Tieren ist eine extreme Ungerechtigkeit, fernab aller menschlichen Werte.

Doch nicht nur die Tiere, sondern auch die Arbeiter:innen in der Fleischindustrie, indigene Völker und hungernde Menschen leiden unter dem hohen Konsum von Fleisch und anderen tierischen Lebensmitteln in unserer Gesellschaft.

Tipp: Inwiefern Veganismus Menschenrechte fördert, erläutere ich dir noch einmal ausführlich im verlinkten Beitrag.

Mitgefühl

Wie könnte es sich wohl auf unser gesellschaftliches Miteinander auswirken, wenn wir damit aufhören, Tiere für unser Vergnügen zu töten?

Der Veganismus ist kein Luxusproblem, sondern eine Bewegung für mehr Mitgefühl gegenüber anderen Individuen. Veganer:innen zeigen eine besondere Empathie und Fürsorge. Dementsprechend ist auch die Hemmschwelle massiv, ein Tier oder einen anderen Menschen in irgendeiner Form zu verletzten.

Zur Zeit unterscheiden viele Menschen zwischen Haus- und Nutztieren. Diese differenzierte Betrachtungsweise nennt man Speziesismus. Ich persönlich sehe (mittlerweile) keinen Unterschied mehr zwischen einem Hund und einer Kuh. Es sind beides fühlende Lebewesen, die gestreichelt und nicht geschlachtet werden wollen.

Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Form des Mitgefühls für alle fühlenden Lebewesen unsere Gesellschaft positiv und nachhaltig beeinflussen wird.

Zukunft

Die „moderne Tierhaltung“ zerstört unseren Planeten, unsere Lebensgrundlage. Wir sägen sprichwörtlich „an dem Ast, auf dem wir sitzen“, verpesten die Luft die wir atmen, das Wasser, das wir trinken und den Boden, auf dem wir unsere Lebensmittel anbauen.

Ob der Klimawandel, die Abholzung der Regenwälder, die Luftverschmutzung oder die Überfischung der Meere: Die ressourcenintensive Massentierhaltung trägt ganz entscheidend dazu bei, dass nachkommende Generationen um ihre Zukunft bangen müssen. (unter warum vegan? erläutere ich dir alles noch einmal im Detail)

Dementsprechend zeigt die vegane Lebensweise auch Mitgefühl gegenüber unseren Kindern, Enkelkindern und allen Menschen, die noch kommen mögen. Einfach, da sie den größten Umweltproblemen unserer Zeit entgegenwirkt und zukünftigen Generationen Ängste nimmt.

Häufige Fragen zu Veganismus, Gesellschaft & Gewalt

Was sind Veganer für Menschen?

Vegan lebende Menschen versuchen in ihrem Alltag – so gut wie praktisch umsetzbar – alle Formen der Ausbeutung und Grausamkeiten gegen Tiere für Essen, Unterhaltung, Kleidung oder Experimente zu vermeiden.

Kann Veganismus die Gesellschaft verändern?

Die vegane Lebensweise hat einen großen sozialen Einfluss auf das menschliche Zusammenleben. Veganer:innen entscheiden sich aus ethisch-sozialen, ökologischen und gesundheitlichen Gründen für den Veganismus und respektieren den Lebenswillen aller Lebewesen auf der Erde.

Mitgefühl, Liebe und Respekt sind essentielle menschliche Werte, die als Basis für ein friedliches Zusammenleben dienen.

Gibt es eigentlich auch gewaltbereite Veganer:innen?

Veganer:innen sind laut Studienlage toleranter, offener und weniger gewaltbereit.

Das bedeutet jedoch nicht, dass es keine gewaltbereiten Veganer:innen gibt. Letztendlich ist der psychische Status jedes Individuums ausschlaggebend für mögliche gewalttätige Handlungen.

Vegan gegen Gewalt, Ungerechtigkeit und Kriminalität – Ein enormes Potential für unsere Gesellschaft

No justice no peace - Einfluss veganer Lebensweise

Die vegane Lebensweise fördert also Gewaltlosigkeit und Gleichberechtigung und wendet sich ganz gezielt gegen Gewalt und Diskriminierung. Sie ist der psychologische Hebel für ein friedlicheres Zusammenleben aller Menschen auf der Welt.

Viele von uns glauben, dass sie nichts gegen den Welthunger, Gewalt oder Ausbeutung anderer Menschen tun können. Doch wahrscheinlich gibt es keine politisch wirksamere Tat, mit der etliche gesellschaftliche Probleme auf der Welt gleichzeitig bekämpft werden, als einfach nur vegan zu leben. Denn diese Lebensweise hat einen enormen sozialen Einfluss.

„Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit.“

Albert Schweitzer (mehr unter Tierschutz Zitate)

Ob vegan oder nicht: Schlechte Menschen wird es immer auf der Welt geben. Doch der Veganismus birgt zumindest ein enormes Potential für ein friedvolleres Zusammenleben aller Lebewesen auf diesem Planeten. Vegan, weil Gewalt niemanden schmeckt!

Abschließend möchte ich dir noch unbedingt diese weiterführenden Bücher empfehlen, die dir den Einstieg in die vegane Lebensweise deutlich erleichtern werden:

Hast du Fragen oder Anregungen zu diesem Beitrag über den positiven Impact der veganen Lebensweise für eine gewaltfreiere Gesellschaft? Dann schreibe mir gern einen Kommentar.

Bleib gewaltfrei,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS: Wusstest du, dass viele Menschen auf der Welt vor den ökologischen Folgen der ressourcenverschwenderischen Lebensweise in unserer Gesellschaft flüchten müssen? Mehr über Umweltflüchtlinge erfährst du im verlinkten Beitrag.

Quellenangaben:

  1. T. M. Pfeiler, B. Egloff, Examining the „Veggie“ personality: Results from a representative German sample, Appetite 120, 246-255, 7. September 2017, abrufbar unter https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0195666317305305. [01.11.2024]. ↩︎
  2. American Dietetic Association; W. J. Craig; A. R. Mangels: Position of the American Dietetic Association: vegetarian diets (Stand: Juli 2009), https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19562864. [01.11.2024]. ↩︎
  3. M. P. Rowland: 11 Facts About Your Food That Will Shock You (Stand: 03.01.2017), abrufbar unter https://t1p.de/2sr1. [01.11.2024]. ↩︎
  4. Deutsche Welthungerhilfe e.V.: Hunger: Verbreitung, Ursachen & Folgen, https://www.welthungerhilfe.de/hunger. [01.11.2024].
    ↩︎
  5. M. Berners-Lee,  C. Kennelly,  R. Watson; u.a. (2018): Current global food production is sufficient to meet human nutritional needs in 2050 provided there is radical societal adaptation, abrufbar unter https://t1p.de/3phy. [01.11.2024]. ↩︎
  6. John Bohannon: Vitamine für die harten Jungs (Stand: 17.05.2020), abrufbar unter https://www.sueddeutsche.de/wissen/brutalitaet-und-ernaehrung-vitamine-fuer-die-harten-jungs-1.32556. [01.11.2024]. ↩︎
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Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.