Was sind die größten Umweltprobleme unserer Zeit – und wie lösen wir sie? Zugegeben, es ist eine Frage, auf die es nicht DIE EINE, sondern tausende Antworten gibt, die sich zu einer großen Lösung zusammensetzen.
Ob Klimawandel, Wasserknappheit oder das Artensterben: Jeder Mensch hat jeden Tag aufs Neue die Chance, einen Unterschied für die Natur, die uns umgibt, zu machen. Sei es durch eine nachhaltigere Lebensweise, politisches Engagement oder einfach nur etwas Aufklärungsarbeit im eigenen Lebensumfeld.
In diesem Artikel möchte ich dir jetzt zeigen, mit welchen direkten und indirekten Umweltproblemen wir aus welchen Gründen zu kämpfen haben, wie sie alle miteinander zusammenhängen und wie wir sie gemeinsam lösen können. Auf geht's!
- Klimawandel
- Wasserknappheit
- Luftverschmutzung
- Bodenerosion
- Überbevölkerung
- Abholzung
- Artensterben
- Welthunger
- Überfischung
- Plastikmüll in der Umwelt
1. Umweltproblem des Klimawandels
Grundsätzlich kann der Begriff des Klimawandels sowohl eine Abkühlung, als auch eine Erwärmung der Erde bezeichnen. Wer aktuell vom Klimawandel spricht, meint damit aber die von uns Menschen verursachte globale Erwärmung. Seit den 80ern ist die Durchschnittstemperatur auf unserem Planeten von etwa 0,20°C auf fast 1°C angestiegen. Übermäßige Hitzewellen, Dürreperioden, Stürme und Überschwemmungen sind die Folgen. Der Klimawandel wird ganze Städte verschwinden lassen und soziale Katastrophen auslösen, wenn wir Ihn nicht stoppen.
Ursachen: Die Abholzung von Wäldern hat zur Folge, dass weniger CO2 aufgenommen werden kann und gleichzeitig das von den abgeholzten Bäumen zuvor aufgenommene CO2 wieder in die Atmosphäre gelangt. Die Verbrennung von Kohle zur Stromerzeugung oder die Abgase von Fahrzeugen und ganz besonders Flugzeugen haben ebenfalls einen großen Anteil am Klimawandel. Eine der Hauptursachen für den Klimawandel ist aber der Fleischverzehr. Denn für die Herstellung von Tierfutter müssen Wälder Platz für Felder und Weiden machen. Kühe, Schweine und Schafe stoßen zudem große Mengen Methan aus.
Lösung: Im Alltag kannst du schon deinen Teil dazu beitragen, den Klimawandel stoppen. Vermehrt öffentliche Verkehrsmittel nutzen und selbstverständlich auch mit der Start in die vegane Ernährung. Der Einsatz erneuerbarer Energien benötigt eine intensivere Fördeurng, um der Kohle den Kampf anzusagen. Schlussendlich muss mehr Wald aufgeforstet werden, als abgeholzt wird. Es gibt aber noch so viele weitere großartige Ansätze gegen den Klimawandel.
Tipp: Schaue gern zusätzlich noch in den Beitrag über Klimawandel Statistiken, Zahlen und Fakten herein, um dir ein klareres Bild dieses Umweltproblems zu machen.
2. Umweltproblem der Wasserknappheit
Ohne Wasser existiert auf diesem Planeten kein Leben. Ein massives Umweltproblem unserer Zeit existiert in Form der Wasserknappheit. Jeder Deutsche verbraucht ungefähr 120 Liter Wasser am Tag für Mahlzeiten, Körperpflege oder das Putzen. Empfohlen wird übrigens, etwa 3 Liter Wasser am Tag zu trinken. Wird zu den 120 Litern am Tag noch der Wasserverbrauch für die verzehrten Lebensmittel eingerechnet, sind es sogar 5300 Liter pro Tag der vergeht. Wichtig zu wissen ist auch, dass Wasser nicht gleich Wasser ist. Denn 97% des Wassers auf unserem Planeten sind salziges Meerwasser – das nicht trinkbar ist. Ganze 2% sind zu Eis gefroren. Übrig bleibt uns nur noch 1% des Wassers aus den Flüssen, um es zu trinken und unsere Felder damit zu bewässern.
Ursachen: Unsere Art zu leben – also die Wasserverschwendung – ist mitverantwortlich für die Wasserknappheit. Aber auch die zunehmende Vergiftung unserer Flüsse sorgt dafür, dass vielerorts bereits akute Wasserknappheit herrscht. Beispielsweise durfte ich das in Südafrika am eigenen Leib erfahren. Bereits am Flughafen wurde man zum Beispiel mehrmals darauf hingewiesen, nur maximal eine Minute zu duschen. Es gab Tage, da kam für ganze 10 Stunden kein Tropfen Wasser aus den Leitungen.
Lösung: Der Fakt, dass jeder Deutsche inklusive seine Lebensmittel 5300 Liter Wasser am Tag verbraucht zeigt, was wir in unserem Alltag tun können. Zum einen weniger Wasser am Hahn verbrauchen. Auch dir Toilettenspülung nur mit größter Sorgfalt gedrückt. Der große Knopf spült alleine 5 Liter Wasser ins Abflussrohr. Wir können das Umweltproblem der Wasserknappheit sowohl im Haushalt, aber ganz besonders auch durch eine vegane Ernährung lösen. Denn allein für die Herstellung von einem Kilogramm Rindfleisch werden ganze 15.415 Liter Wasser verbraucht.
3. Umweltproblem der Luftverschmutzung
Es gibt keine völlig reine Luft mehr – weder auf dem Land – und schon gar nicht in den Städten. Mit der Industriellen Revolution hat das Unheil begonnen. Abgase aus der Industrie, von Autos oder Flugzeugen. Ob CO2, Ozon, Feinstaub oder Stickoxide. Wir blasen massenhaft Schadstoffe in die Luft. München hat von den Deutschen Städten mit 71 µg / m3 die höchste Feinstaubbelastung – glücklicherweise sind die Werte aufgrund des technischen Fortschritts in der Mobilitäts-Branche rückläufig.
Das Umweltproblem der Luftverschmutzung existiert vor allem international. Beispielsweise hat die Nigerianische Stadt Onitsha mit 594 µg / m3 die höchste Feinstaubbelastung aller Städte dieser Welt. Wer alt werden will, kann in dieser Stadt schlichtweg nicht mehr leben. Leider kennt die Luftverschmutzung keine Ländergrenzen, weshalb dieses Umweltproblem schlussendlich jeden etwas angeht. Nach Erhebungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind zum Beispiel im Jahr 2012 acht Millionen Menschen an den Folgen des beschriebenen Umweltproblems gestorben. Zusätzlich fördert die Luftverschmutzung natürlich auch den Klimawandel.
Ursache: Autos, LKW’s, Industrien und auch private Haushalte stoßen Schadstoffe aus. Ausschließlich wir Menschen sind der Grund für die Existenz dieses Umweltproblems. Auch das Umweltproblem der Überbevölkerung ist also eine Ursache für die verschmutzte Luft, die wir atmen.
Lösung: Da wir das Problem verursacht haben, können wir es auch lösen. Zum Beispiel im Alltag, indem wir unnötige Autofahrten vermeiden, am Arbeitsplatz Energie sparen oder unseren Sondermüll ordnungsgemäß entsorgen. Wir müssen außerdem fossile Brennstoffe mehr und mehr durch erneuerbare Energien ersetzen. Solarenergie, Windenergie und so weiter. Dann verbessert sich auch automatisch die Ökobilanz des Elektroautos. Teil der Lösung wird auch sein, das übermäßige Wachstum der Weltbevölkerung auszubremsen.
4. Umweltproblem der Bodenerosion
Wenn du eine Handvoll gesunden Bodens greifst, hältst du mehr Organismen in den Händen, als es Menschen auf der Erde gibt. Durch die Organismen speichert der Boden Nährstoffe und Wasser. Auf diese Weise speichern unsere Böden mehr Kohlenstoff als alle Wälder zusammen. Nur leider wird der Boden durch menschliches Verhalten immer unfruchtbarer.
Das Umweltproblem der Bodenerosion kann schließlich dazu führen, dass Böden nicht mehr landwirtschaftlich nutzbar sind. Es wird davon ausgegangen, dass auf diese Weise jedes Jahr fast 1% der weltweiten Böden unbrauchbar werden.₁
Ursachen: Das Umweltproblem der Bodenerosion ist eine Folge menschlichen Verhaltens. Indem wir Felder überweiden, monokulturell landwirtschaften, zu kurze Brachezeiten nutzen oder Wälder abholzen, provozieren wir, dass Böden unfruchtbar werden. Wenn der nährstoffreiche Mutterboden (oberste Bodenschicht) zu trocken ist, wird der Boden außerdem auch zu leicht von Winden abgetragen.
Lösung: Landwirte müssen Fruchtfolgen und ideale Brachezeiten einhalten – windschützende, natürliche Hecken müssen erhalten bleiben. Dichte Wälder und Wiesen sind der ideale Schutz gegen das Umweltproblem der Bodenerosion. Zudem müssen Flüsse und Seen – bzw. das Grundwasser vor Giftstoffen geschützt werden. Dass hier auch politisch schnell gehandelt wird ist zu erwarten, da gesunde, fruchtbare Böden essentiell für die allgemeine Ernährungssicherheit sind.
5. Problem der Überbevölkerung
Die Überbevölkerung ist kein direktes Umweltproblem – aber ein Problem für die Umwelt. Vor 100 Jahren lebten etwa 1,6 Mrd. Menschen auf der Erde. Ein halbes Jahrhundert später waren es schon, 2,5 Mrd. Und bis heute ist die Anzahl der Weltbevölkerung auf fast 8 Mrd. Menschen angestiegen. Logisch, dass diese exponentielle Wachstum Folgen für unsere Gesellschaft und ganz besonders die Umwelt mit sich bringt. Jeder zusätzliche Bewohner hinterlässt zusätzlichen Müll, verbraucht Energie, viel Wasser und muss sich ja auch von irgendetwas ernähren. Um den steigenden Bedarf zu decken wird mehr Ackerfläche benötigt, für diese muss Wald weichen wodurch sowohl der Klimawandel als auch das Artensterben gefördert werden.
Ursache: Bessere medizinische Versorgung, Mangelnde Aufklärung, fehlende Verhütungsmethoden oder auch die hohe Sterblichkeitsrate von Kindern in Afrika, weshalb Frauen mehr Kinder gebären, denn Kinder sind eine wichtige Alterssicherung.
Lösung: Großflächige Kampagnen zur Aufklärung und auch die Verteilung von Verhütungsmittel kann Abhilfe schaffen. Möglicherweise sind auch politisch durchgesetzte Geburten-Beschränkungen notwendig. Bildung ist aber meiner Meinung nach das beste Mittel, um das Wachstum der Weltbevölkerung einzudämmen.
6. Umweltproblem der Abholzung
Laut GlobalForestWatch vernichten wir jedes Jahr auf der ganzen Welt etwa 30 Millionen Hektar Wald.₂ Allein in Brasilien werden pro Jahr 4,52 Millionen Hektar Wald zerstört. Im Land werden Umweltgesetze aufgeweicht, die Fläche geschützter Areale reduziert und Fördermittel für den Naturschutz gestrichen. Es kommt nicht von Ungefähr, dass mit Blairo Maggi – der größte weltweite Sojaproduzent – der brasilianische Landwirtschaftsminister ist. Denn auch für den Anbau von Soja werden Wälder abgeholzt.
Die Folgen der globalen Abholzung der Wälder sind schwerwiegend: Klimawandel, Artensterben oder Bodenerosion werden durch die Rodung und Abholzung der Wälder hervorgerufen. Als Beispiel: Bäume, die CO2 gebunden haben werden abgeholzt und geben dabei das aufgenommene CO2 in die Atmosphäre.
Ursachen: Immer mehr Menschen haben verstanden, dass Palmöl Regenwald zerstört – und das es in dem Großteil der Alltagsprodukte steckt, die wir verwenden. Die Abholzung und Rodung der Wälder ist aber Umweltproblem, dass auf mehr zurückzuführen ist, als nur die Palmölproduktion. Auch die Tropenholzgewinnung, der Landgewinn für Viehhaltung und Sojaplantagen oder der Abbau von Rohstoffen wie Gold, Eisenerz oder seltenen Erden für Smartphones gehören zu den größten Ursachen dieses Umweltproblems. Für die Papierproduktion wird ebenfalls viel Holz benötigt.
Lösung: Im Alltag können wir dem Umweltproblem der Abholzung der Wälder entgegenwirken. Zum Beispiel durch die Nutzung von recyceltem Toilettenpapier, indem Bücher digital gelesen werden oder einfach durch ein möglichst papierloses Büro. Nutze auch unseren Artikel mit den besten Tipps zum Papier sparen – im Allgemeinen eignet sich der Zero Waste Lebensstil ideal um die Abholzung zu reduzieren. Auch gegen dieses Umweltproblem ist wieder die fleischlose Ernährung das beste Alltagsmittel – denn dann müssen Wälder nicht für den Anbau von Viehfutter weichen. Lerne, den Rohstoff Holz zu respektieren. Um die Abholzung schnellstmöglich und langfristig zu stoppen, muss aber ganz besonders die Politik handeln – und zum Beispiel Schutzgebiete erweitern.
7. Umweltproblem des Artensterbens
Ob Bienen durch Monokulturen, Pestizid-Einsatz und Überdüngung, Eisbären durch die globale Erderwärmung, Nashörner aufgrund ihres wertvollen Horns oder Pflanzen durch monokulturelle Landwirtschaft und Luftverschmutzung – unser Verhalten bedroht die Artenvielfalt. Das Artensterben ist ein massives Umweltproblem, das menschengemacht ist – und auch das Umweltproblem der Überfischung gehört natürlich dazu.
Ein Blick auf die „Rote Liste der Weltnaturschutz-Union lohnt sich: Von 90.000 Arten sind etwa 25.800 vom Aussterben bedroht. Da das ökologische Gleichgewicht hypersensibel ist, kann schon der Verlust einer Art schwerwiegende Folgen für die Umwelt haben und vielen weiteren Arten die Grundlage für die eigene Existenz nehmen.
Ursache: Der Grund für das Artensterben sind der Lebensstil und die Gier des Menschen. Durch andere von uns hervorgerufenen Umweltprobleme wie Luftverschmutzung, Klimawandel, Plastikmüll im Meer, Abholzung der Wälder oder Bodenerosion (z.B. durch Monokulturen), nehmen wir Tieren ihren Lebensraum. Aber auch durch die Jagd auf seltene und bedrohte Tierarten (Elefant – Elfenbein, Haie – Flosse.. usw.) sind viele Tier- und auch Pflanzenarten bereits ausgestorben oder vom Aussterben bedroht.
Lösung: In unserem Alltag können wir beispielsweise einen bienenfreundlichen Garten anlagen und versuchen, möglichst emissions- und plastikfrei zu leben. Außerdem ist auch wieder die vegane Ernährung der Schlüssel im Kampf gegen das Artensterben, da keine Wälder abgeholzt werden müssen und Klimawandel entgegengewirkt wird. Es gilt auch der Verzicht auf den Kauf von Produkten aus Elfenbein oder Mäntel aus Echtpelz – denn dadurch unterstützt man die Jagd auf bedrohte Tierarten und den illegalen Wildtierhandel. Dieser und die Wilderei im Allgemeinen müssen viel härter bestraft werden. Es darf nicht möglich sein, dass Donald Trump so einfach den Import von Elefanten-Köpfen erlauben kann – damit seine Söhne die Trophäen ihrer Jagd aus Afrika mit in die Heimat nehmen dürfen. Wilderei nimmt durch solche Entscheidungen leider zu.
8. Problem des Welthungers
Auch der Welthunger ist kein direktes Umweltproblem – aber es ist ein Problem für die Umwelt. Besonders viele Menschen in Afrika, Südamerika und Südost-Asien leiden langfristig unter Unter- und Mangelernährung, weil ein Nahrungsmangel besteht. Es scheint, als könnten die Mengen an produzierter Nahrung auf unserer Erde nicht ausreichen, um dem rasant steigenden Wachstum der Weltbevölkerung Stand zu halten. Dabei ist das schon jetzt möglich: 65% des weltweit hergestellten Getreides – also z.B. Weizen, Dinkel, Gerste, Mais und Reis – wird an Tiere wie Kühe, Hühner und Schafe verfüttert, um daraus Fleisch herzustellen. Nur maximal 15,4% solchen Getreides essen wir selbst.₃ Und etwa 800 Millionen Menschen auf der Welt hungern obwohl zur selben Zeit etwa 1300 Millionen Kilogramm Lebensmittel vernichtet bzw. verschwendet werden.
Der Welthunger ist also kein Produktionsproblem, sondern ein Verteilungsproblem. Besonders in Kombination dem dem Umweltproblem des Wassermangels, könnte man auch von einem Ethik-Problem sprechen.
Ursache: Der Grund für den Welthunger liegt also in Verteilung der vorhandenen Lebensmittel begraben. Der Großteil des Getreides wird zu Tierfutter für die Produktion von Fleischerzeugnissen. Gleichzeitig werden massenhaft Lebensmittel verschwendet und weggeworfen. Da mit jedem zusätzlichen Menschen auf diesem Planeten auch der Bedarf an Lebensmittel steigt, ist auch die Überbevölkerung eine Ursache dieses Problems für unsere Umwelt.
Lösung: Es gibt klare Ansätze, um das Problem des Welthungers zu lösen. Eine auch aus ethischer Sicht sinnvolle Lösung ist, die eigene Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Das geht zum Beispiel, indem wir Lebensmittel länger haltbar machen oder nur so viel einkaufen, wie wir wirklich brauchen. Außerdem sind besonders das vegane oder vegetarische Leben die langfristig beste Lösung gegen den Welthunger. Wer auf Fleisch verzichtet, wirkt also nicht nur Umweltproblemen wie der Wasserknappheit oder dem Klimawandel entgegen, sondern tut gleichzeitig auch etwas gegen den Welthunger. Wir müssen einen respektvollen Umgang mit Lebensmitteln vorleben und lernen, sie fair zu verteilen.
9. Umweltproblem der Überfischung
Jedes Jahr werden weltweit etwa 90.900.000 Millionen Tonnen Fisch aus unseren Meeren gezogen. Das bleibt nicht ohne Folgen für die marinen Ökosysteme: Laut WWF sind 33,3% der Fische, die wir essen, bereits überfischt. 60% des weltweiten Fischbestandes gilt als maximal genutzt. Im Mittelmeer werden sogar 62,2% der Fischarten als überfischt eingestuft.₄
Das Umweltproblem der Überfischung wirbelt die Nahrungskette durcheinander und hat und provoziert mit dem Artensterben direkt das nächste Umweltproblem. Um den hohen Fischbedarf zu decken, werden leider auch Fangmethoden angewendet, die keine Kontrolle der tatsächlich ins Netz gehenden Arten zulassen. So landen zum Beispiel auch Haie, Schildkröten und Delfine in den Netzen.
Ursachen: Die Hauptursache liegt in der zu hohen Nachfrage nach Fisch – wozu auch das hohe Wachstum der Weltbevölkerung führt. Dadurch werden werden auch Fangmethoden genutzt, die nicht nachhaltig sind – zum Beispiel das Fischen mit dem Schleppnetz. Die Politik gibt entgegen der wissenschaftlichen Empfehlungen zu hohe Fangquoten vor – das ist ein entscheidender Grund für die Überfischung. Auch das Umweltproblem des Plastikmülls im Meer und die Vergiftung unserer Flüsse durch die Industrie tragen ihren Anteil zur Überfischung bzw. dem Artensterben bei.
Lösung: Ein ausgeglichenes Fischereimanagement und faire internationale Fischereiabkommen mit Drittstaaten können diesem Umweltproblem entgegenwirken. Als Konsument können wir etwas gegen die Überfischung unternehmen, indem wir nur noch Fische aus nachhaltiger Fischerei bevorzugen. Erkennbar zum Beispiel am MSC-Siegel.
Der WWF stellt außerdem regelmäßig aktuelle Informationen bereit, auf welche Fische man zum aktuellen Zeitpunkt lieber ganz verzichten sollte. Da zum Beispiel der Karpfen nicht überfischt ist, stellt der Kauf keine Bedrohung für das marine Ökosystem dar. Der Verzehr von Aalen sollte stattdessen aber eingeschränkt werden.
Tipp: Im zusätzliche Artikel über die aussagekräftigsten Statistiken über die Überfischung der Meere erfährst du noch mehr!
10. Umweltproblem des Plastikmülls im Meer
Jede Minute wird auf unserer Erde eine LKW-Ladung Plastikmüll ins Meer gekippt. 8 Millionen Tonnen sind es pro Jahr, die direkt im Meer landen. Etwa 32 Millionen Tonnen landen einfach als Plastikmüll in der Umwelt und dann über Umwege in den Ozeanen. Jedes Jahr verenden aufgrund unseres Plastikwahns 100.000 Meeressäuger und etwa 1.000.000 Seevögel. Das Problem: Plastik ist nicht biologisch abbaubar und bleibt für Jahrhunderte im Ozean. Eine Plastikflasche benötigt etwa 500 Jahre, bis sie sich zu Mikroplastik zersetzt hat. Doch jedes kleine Stückchen Plastik, dass jemals produziert wurde, ist noch auf unserem Planeten. Und genau deshalb treiben heute 5 große Müllstrudel in unseren Ozeanen, angetrieben von den Meeresströmungen.
Ursache: Schlechte Entsorgungssysteme, ein mangelhafter Bildungsstand, Bequemlichkeit und natürlich auch die nicht vorhandene Verantwortung der Unternehmen für den in Umlauf gebrachten Verpackungsmüll. Ein Pfandsystem für Plastikflaschen, wie in Deutschland, gibt es leider nur in sehr wenigen Ländern.
Lösung: Ein plastikfreier Lebensstil ist der langfristig beste Ansatz um dieses Umweltproblem zu lösen. Denn der Verzicht auf den Kunststoff sorgt dafür, dass sich das Angebot verändert und immer mehr Produkte ohne Plastikverpackung angeboten werden. In meinem Buch Plastikfrei für Einsteiger erkläre ich dir Schritt für Schritt, alles was du darüber wissen musst. Da sich bereits Massen an Plastikmüll in der Umwelt befinden, müssen neben der Vermeidung des Plastikmülls aber auch Aufräumaktionen stattfinden. Diese kannst du z.B. wunderbar im Urlaub machen. Wie das geht, erfährst du im Artikel über das Beach CleanUp organisieren.
Tipp: Um dieses Umweltproblem noch etwas greifbarer zu machen, habe ich dir hier noch einen Artikel zu wissenschaftlichen Zahlen und Fakten über Plastikmüll Zusammengestellt.
Können wir diese Umweltprobleme lösen?
Ja, das können wir. Wir haben nur leider mit freiwilligen Maßnahmen und einer „das wird schon von allein“-Mentalität schon viel zu viel Zeit verloren. Deshalb ist es extrem wichtig, dass sowohl Unternehmen und Politik als auch private Konsumenten mitziehen. Ist das nicht der Fall, können wir nicht garantieren, dass zukünftige Generationen in 100 Jahren noch auf einem bewohnbaren Planeten aufwachsen können.
Die größte Bedrohung für unseren Planeten ist der Glaube, dass jemand anders ihn retten wird.
Robert Swan
Wir haben alle in unserem Alltag die Chance, etwas für den Planeten zu tun. Ist es nicht auch viel cooler, ein Teil der Lösung, anstatt Teil des Problems zu sein?
Ich freue mich auf deinen Kommentar unter diesem Beitrag.
Bleib‘ sauber,
PS: Im Wissensblog erläutere ich dir viele weitere Fachbegriffe aus der Welt des Umweltschutzes. Erfahre jetzt zum Beispiel, was unter Biodiversität zu verstehen ist.
Quellenangaben:
₁ Christoffel den Biggelaar, Rattan Lal, Keith Wiebe, Vince Breneman: The Global Impact of Soil Erosion on Productivity. I: Absolute and Relative Erosion-induced Yield Losses.Advances in Agronomy. Bd. 81, 2004, S. 1–48.
₂ https://blog.globalforestwatch.org/data/deforestation-is-accelerating-despite-
₃ https://www.marketplace.org/2014/10/06/sustainability/hard-look-corn-economics-and-world-hunger
₄ https://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/fischerei/ueberfischung