Du willst vom Vegetarier zum Veganer umsteigen? Das finde ich großartig! Vor einiger Zeit habe ich die Umstellung selbst hinter mich gebracht. Und ganz ehrlich: so kompliziert war das gar nicht! Es kommt einfach ganz darauf an, wie man die Herausforderung angeht, alte Gewohnheiten abzulegen, um neue entstehen zu lassen. Ich persönlich betrachte die Entscheidung für die rein pflanzliche Ernährung als eine der besten Entscheidungen meines Lebens – und ich bin mir sicher, dass du es in wenigen Wochen auch so sehen wirst.
In diesem Artikel möchte ich dir jetzt meine wichtigsten 10 Tipps für den Umstieg von vegetarisch zu vegan an die Hand geben!
Warum sollte man überhaupt vom Vegetarier zum Veganer werden?
Seit ich mich vegan ernähre bzw. vegan lebe, fühle ich mich grundsätzlich gesünder und energievoller. Über die Vorteile einer ausgewogen pflanzlichen Ernährungsweise könnte ich vermutlich ein komplettes Buch schreiben. Und sicher weißt du auch schon, warum du den Umstieg zum Veganer für den richtigen Schritt hältst. Deshalb hier die kompakte Kurzfassung:
- Ethik: Für deinen Lebensstil nimmst du nicht mehr aktiv Tierquälerei und den Tod von Tieren in Kauf. Durch den Veganismus förderst du außerdem nicht nur Tier- sondern auch Menschenrechte.
- Gesundheit: Schadstoffe in Lebensmitteln sind vor allem in tierischen Erzeugnissen wie Fleisch, Eiern und Milchprodukten zu finden. Das Risiko für schwerwiegende Erkrankungen sinkt, du ernährst dich (fast automatisch) deutlich gesünder und kannst auch durch die rein pflanzliche Ernährung fit und sportlich bleiben.
- Umwelt: Als Veganer machst du einen großen Bogen um die ressourcenintensive Massentierhaltung, die wesentlich für viele der größten Umweltprobleme unserer Zeit verantwortlich ist – vom Klimawandel bis zur Abholzung der Wälder. Gleichzeitig schützt du den Planeten für zukünftige Generationen wie deine Kinder und Enkelkinder.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Vegetarier zu sein, ist schon ein großartiger Schritt für mehr Respekt gegenüber Tieren, Gesundheit und Nachhaltigkeit. Doch seit ich weiß, dass die Milchindustrie noch brutaler ist, als die Fleischindustrie, habe ich für mich entschieden, dass vegetarisch nicht reicht.
Tipp: Wenn du alle Gründe dafür wissen willst, warum ich vegan lebe, kannst du dir gerne auch den verlinkten Beitrag ansehen.
10 Tipps, Mit denen der Umstieg von vegetarisch auf vegan sicher erfolg hat
Eigentlich lebst du ja vermutlich schon zu etwa 80 Prozent vegan. Das macht den Umstieg deutlich einfacher! Die letzten Prozentpunkte kitzelst du jetzt auch noch spielend leicht heraus! Es sind auch nur noch wenige Lebensmittel, die wegfallen bzw. ersetzt werden. Zum Beispiel Eier, Butter, Milchprodukte und Honig. Das wars dann auch fast schon! 😉
Jetzt zeige ich dir, wie du dir den Umstieg vom Vegetarier zum Veganer möglichst einfach machst! Auf geht's!
1. Verinnerliche die Vorteile des Umstiegs
Du brauchst eine Basis für Willensstärke und Durchhaltevermögen. Wenn dir jederzeit bewusst ist, aus welchen Motiven du die Umstellung machst, wirst du auch alle Hürden der erfahrungsgemäß sogar relativen kurzen Umgewöhnungszeit meistern. Ist es das nicht, steigt die Gefahr dafür, den alten Gewohnheiten zu erliegen. Was sind also die Vorteile? Ethik, Gesundheit und Umweltschutz – das hatten wir ja schon besprochen.
Aber weißt du, was das beste an der Umstellung ist? Du bist nicht länger heuchlerisch unterwegs. Denn du liebst Tiere, aber isst sie bzw. zahlst dafür, dass sie gequält und ausgebeutet werden? Das ist schon ein echt merkwürdiger Widerspruch in sich, oder? Als Veganer kannst du diese lästige kognitive Dissonanz ad acta legen!
2. Lege deine Vorurteile ab
Informiere dich! Je mehr du über Veganismus weißt, desto besser! Extrem wichtig für den Umstieg von vegetarisch auf vegan ist es, auch noch die allerletzten Vorurteile gegenüber Veganismus abzulegen. Das funktioniert nur, indem du dich aktiv mit ihnen beschäftigst.
Hier einige Beispiele für übliche Irrtümer, von denen es wirklich Dutzende gibt:
- Vegane Ernährung ist zu extrem und schränkt zu sehr ein!
- Kühe müssen gemolken werden, sonst platzt ihr Euter!
- Für Eier sterben ja keine Tiere!
- Soja zerstört den Regenwald – Das essen ja eh nur die Veganer!
- Vegan zu sein ist unmännlich!
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Mit Klick auf den jeweiligen Link erfährst du, warum das alles nur schnell dahingesagte Ausreden dafür sind, alles beim Alten zu belassen. Beseitige solche Vorurteile einfach, um deine Überzeugung zu festigen.
Gratis E-Book: Für mehr Ausreden und Gegenargumente lade dir jetzt gern mein kostenloses E-Book „Alle Argumente gegen Veganismus – und wie du sie einfach widerlegst“ herunter.
3. Lerne aus den den Fehlern anderer „Umsteiger“
Es gibt viele Gründe dafür, dass Menschen daran scheitern, vegan zu werden. Ein wesentlicher Grund ist zum Beispiel, dass sie den Unterschied zwischen pflanzlicher Ernährung und Veganismus nicht verinnerlicht haben. Zum Verständnis: Plantbased ist eine pflanzliche Ernährungsweise, während der Veganismus eine ethisch-gesundheitlich-ökologisch-motivierte Lebensweise ist. Je tiefer deine Motive für den Wechsel zur veganen Lebensweise sind, desto einfacher kannst du deine Gewohnheiten entsprechend verändern. Mir ist es am Ende lediglich etwas schwerer gefallen, auf Käse zu verzichten. Bis ich gemerkt habe, dass es viele vegane Käsesorten gibt und ich gar nicht verzichten muss!
Mache dir bewusst, dass es in etwa 21 Tage dauert, bis man eine Veränderung im Leben zu einer echten Gewohnheit gemacht hat. Gib dir sicherheitshalber 22 Tage Zeit. Deshalb heißt das meist-empfohlene Umstiegsprogramm vom Fleischesser oder Vegetarier zum Veganer auch „Challenge22„.
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Veganer Frischkäse3 €
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4. Finde Alternativen für deine liebsten nicht-veganen Lebensmittel
Mittlerweile gibt es für jedes tierische Produkt eine pflanzliche Alternative! Ich esse auch weiterhin Pizza mit Käse und Burger mit saftigen Patties – nur eben ohne tierische Zutaten. Den Wechsel vereinfachen die sogenannten veganen Ersatzprodukte ungemein! Oben habe ich dir zum Beispiel drei Käsealternativen aufgelistet.
Viele Nicht-Veganer fragen sich, warum Veganer überhaupt so viele Ersatzprodukte essen, die aussehen und schmecken wie Fleisch, Milch und Käse. Doch tatsächlich esse ich diese Produkte mittlerweile fast gar nicht mehr. Irgendwann werden die Ersatzprodukte aus dem Supermarkt automatisch weniger, weil du bereits „Vollblut-Veganer“ bist und viel mehr selbst kochst.
Hier noch ein paar Alternativen für Umstieg vom Vegetarier zum Veganer:
- Milch: Steige einfach auf Hafer-, Soja-, Mandel- oder Reismilch um.
- Käse: Bevorzuge Käse auf Kokosöl oder Mandelbasis. Den gibt es in allen bekannten Käsevarianten.
- Butter: Nutze zukünftig einfach Pflanzenmargarine. Es gibt aber auch vegane Butter!
- Sahne: Bevorzuge zum Beispiel pflanzliche Sprüh- und Schlagsahne auf Basis von Wasser und gehärtetem Palmkernöl.
- Eier: Setze auf die besten Alternativen für Eier als Bindemittel und zur Verdickung, zu denen zum Beispiel Haferflocken, Tomatenmark, Kirchererbsen- und Johannisbrotkernmehl zählen.
- Honig: Es gibt sogar veganen Honig aus Rohrohrzucker, Wasser und Ringelblumen-Extrakt! Aber du kannst beispielsweise auch einfach auf Agaven-Dicksaft setzen!
5. Nutze vegane Kochbücher und Blogs als INspirationsquelle
Wenn du von vegetarisch auf vegan umsteigst, stehst du mindestens drei Mal am Tag vor der folgenden Frage gestellt: was esse ich jetzt? Lasse dich deshalb unbedingt von Kochbüchern und Blogs mit veganen Rezepten inspirieren! Wenn du zum Beispiel glaubst, dass du jetzt nie wieder den Geschmack von Rührei genießen kannst: dann nutze einfach dieses Rezept für veganes Rührei! Und so weiter…
Ich kann dir für deine Ernährungsumstellung auch ganz besonders den Online-Kurs Vegan werden leicht gemacht* mit Sofia Konstantinidou empfehlen!
Tipp: Einen guten Start in die pflanzliche Ernährungsweise bekommst du aber auch mit unserem Buch „Kochen fürs Klima„. Du kannst es dir hier sichern*.
6. Schaue dir Aktivistenvideos und Dokus an
Ausreichend Motivation ist entscheidend für den Erfolg deiner Ernährungsumstellung. Mir hat es extrem geholfen, Videos von veganen Youtubern wie Earthling Ed, James Aspey oder Niko Rittenau anzusehen. Sei es über den Aktivismus auf der Straße oder die wissenschaftliche Aufklärung von Irrtümern gegenüber der veganen Ernährung.
Absolut zum Veganer hat mich persönlich der Film Dominion gemacht, der die Hintergründe der Massentierhaltung zeigt. Aber auch die Filme What The Health und Cowspiracy, sowie einige weitere vegane Dokumentationen helfen ungemein dabei, die Motivation für den Umstieg von vegetarisch zu vegan ins Unermessliche steigen zu lassen.
7. Mache einen Essens- und Einkaufsplan für die ganze Woche
Wenn du jeden Tag wieder neu überlegen musst, was du jetzt kochst, kann das unter Umständen stressig werden. Die Wahrscheinlichkeit deinen Umstieg vom Vegetarier zum Veganer aufzugeben, nimmt dann zu. Deshalb machen wir uns – übrigens auch heute noch – einmal in der Woche einen Plan über unsere Mahlzeiten. Das wird auch dir die Veränderung deiner Ernährungsweise erheblich einfacher machen!
Tipp: Entsprechend dem „Essensplan“ gestalten wir dann natürlich auch unsere Einkäufe. Auf diese Weise kaufen wir auch keine überflüssigen Lebensmittel und können Lebensmittelverschwendung vermeiden.
8. Gehe die Sache entspannt an
Niemand zwingt dich, den Umstieg vom Vegetarier zum Veganer anzugehen. Und nichts muss perfekt sein. Schließlich lernt man ja aus Fehlern! Geh‘ die Sache einfach in deinem ganz eigenen Tempo an. Vielleicht beginnst du erst einmal mit einer veganen Woche oder einem veganen Monat. Plane die Veränderung einfach so, wie es dir zeitlich passt, um dir Ruhe und Zeit für die Umstellung von der vegetarischen zur veganen Ernährungsweise einzuräumen.
Tipp: Der Veganuary ist beispielsweise so ein Probemonat, bei dem viele Menschen den Umstieg wagen. Dafür musst du natürlich nicht auf den Januar warten! Du kannst jederzeit anfangen. Wichtig ist ein klar definierter Zeitraum, in dem du dein Vorhaben wirklich ernsthaft durchziehst.
9. Suche dir Menschen, die ebenfalls umsteigen
Extrem einfach wird der Umstieg vom Vegetarier zum Veganer erfahrungsgemäß, wenn du ihn zusammen mit anderen anpackst. Denn das fördert die Motivation, am Ball zu bleiben. Mache die Umstellung zum Beispiel mit deinem Partner oder deinem besten Freund/deiner besten Freundin. Aber auch in Facebook-Gruppen, Kochkursen, Foren und auf Blogs findest du Gleichgesinnte, mit denen du dich austauschen kannst. Von anderen zu lernen und sich gegenseitig zu pushen, ist wirklich das A und O. (und deshalb schreibe ich dir ja auch gerade diesen Artikel 😉 )
10. Sei Konsequent in deinem Vorhaben!
Lasse dich nicht von anderen beirren. Sie haben sich vermutlich noch nie oder nur bedingt mit der veganen Ernährungsform auseinandergesetzt. Du hast bessere Gründe für den Umstieg von vegetarisch auf vegan – und deshalb ziehst du das auch durch. Sei einfach auf mögliche Hürden beim Umstieg vorbereitet, aber verliere dein Ziel niemals aus den Augen. Dann wirst du die Veränderung auch erfolgreich meistern!
Umstieg vom Vegetarier zum Veganer – jetzt klappt's!
Veränderung können schwer sein. Vor allem, wenn man den Großteil seines Lebens Eier und nicht-veganen Käse gegessen und Kuhmilch getrunken hat und jetzt auf einmal damit aufhören möchte! Doch ich sage dir aus eigener Erfahrung: in 2-3 Wochen fragst du dich nur noch, warum du den Umstieg zur rein pflanzlichen Ernährung nicht schon früher angegangen bist.
„Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandeln.“
Mahadma Gandhi (siehe Tierschutz Zitate)
Sehe das Ziel, sehe die Vorteile. Dein Handeln ist wieder im Einklang mit deinen Werten, du lebst noch gesünder und noch nachhaltiger. Was willst du mehr?
Hast du Fragen oder Anregungen zum Wechsel von vegetarisch auf vegan? Oder möchtest du deine eigenen Erfahrungen teilen? Dann schreibe mir gern einen Kommentar.
Bleib‘ tierfreundlich,
PS.: Du brauchst noch mehr Motivation? Dann sieh dir jetzt die besten veganen Werbespots an, die jeden Fleischesser und Vegetarier zum Nachdenken bringen.
Lieber Christoph,
vielen Dank für deine Tipps!
Ohne es wirklich zu merken, gibt es bei mir immer mal wieder Tage an denen ich komplett vegan esse. Ich liebe Gemüse! Und das erleichtert schon vieles 😉
Aber ich liebe auch Joghurt, Quark und Hüttenkäse (körnigen Frischkäse)…
Also Joghurt-Alternativen habe ich schon viele gesehen, probiert und auch einige für gut befunden. Aber Quark und Hüttenkäse… Das scheint schwieriger zu sein.
Trotzdem nehme ich mir deinen Tipp Nr. 8 zu Herzen und erkläre erstmal den Rest des Junis für vegan.
Liebe Grüße
Alena
Hi Alena! Ich würde auch sagen, dass ich den Geschmack von Joghurt, Quark und Hüttenkäse geliebt habe. Doch ich liebe Tiere noch mehr. Dementsprechend viel mir die Umstellung nicht schwer. Zumal es mittlerweile auch unterschiedliche, vegane Hüttenkäse und Quarkalternativen im Supermarkt gibt. Finde es super, dass du einen veganen Monat einlegst. Vielleicht findest du in dieser Zeit auch die entsprechenden Alternativen 🙂
Viel Erfolg und schöne Grüße,
Christoph
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