Du willst einen artenreichen Steinhaufen anlegen und den Tieren in deinem Garten helfen? Dann bist du hier absolut richtig! Das globale Artensterben ist auch darauf zurückzuführen, dass viele Menschen zu geordneten, pflegeleichten Gärten ohne echte Strukturen tendieren.
Doch genau diese brauchen heimische Tierarten, wie zum Beispiel Wildbienen oder Eidechsen, für Nistplätze, Versteckmöglichkeiten und andere individuelle Bedürfnisse.
Ein simpler Haufen mit Steinen ist so eine Struktur, die zahlreichen Reptilien, Insekten und auch kleinen Säugetieren einen wichtigen Lebensraum bietet und ein natürlicher Eyecatcher in deinem Naturgarten ist.
In diesem Artikel zeige ich dir jetzt, wie du einen Steinhaufen im Garten anlegen kannst und was es dabei zu beachten gilt. Du lernst sowohl die Vorteile, das Material, den idealen Standort als auch die Bepflanzung kennen und bekommst eine einfache Bauanleitung an die Hand. Auf geht’s!
Vorab findest du hier schon eine kurze Übersicht:
Gründe: Warum einen Steinhaufen im Garten anlegen?
Alle sollten einen Steinhaufen anlegen! Er macht jeden Garten schöner, ist einfach zu errichten und auch in unterschiedlichen Varianten umsetzbar.
Doch damit nicht genug. Wohlüberlegt angelegte Steinhaufen haben nämlich noch ein paar tiefergehende, motivierende Vorteile, die ich dir nicht vorenthalten möchte.
Mit seinen Hohlräumen, Ritzen und der von der Sonne aufgewärmten Oberfläche schenkt er unter anderem Eidechsen, Nattern, Blindschleichen, Kröten, Wildbienen, Käfern, Schmetterlingen, vielen anderen Insekten und auch einer Vielzahl an Wildpflanzen einen Lebensraum.
Mit dem DIY-Projekt leistest du also einen wertvollen Beitrag für die heimische Biodiversität und hilfst dabei, dem globalen Artensterben entgegenzuwirken.
Material: Was brauche ich alles für einen Steinhaufen?
Für einen optimalen Steinhaufen benötigst du echt nicht viel. Das wichtigste Material sind natürlich – Trommelwirbel bitte – Steine. 😉
Doch um den maximalen Effekt für die Gartentiere herauszukitzeln, solltest du auch noch ein paar andere Dinge in dein Steinhaufen-Projekt integrieren.
Hier habe ich dir einfach mal alles aufgelistet, was du brauchst:
- Verschiedene Steine: Mit vielen großen (etwa 20-40 Zentimeter) aber auch einigen kleineren Natursteinen schaffst du vielfältige Versteck- und Nistmöglichkeiten. Bevorzuge Steine von regionalen Steinbrüchen oder Lesesteine von Feldern. Frag einfach mal bei Landwirt:innen in deiner Umgebung nach – auch Kleinanzeigen sind eine ideale Anlaufstelle!
- Schotter und Kies: Vor allem dann, wenn du den Steinhaufen mit einer Mulde baust, sollte das Regenwasser stets absickern können. Dabei hilft eine Schicht aus Schotter und Kies unter den größeren Steinen.
- Sand: Es ist ratsam, hier und da auch etwas Sand oder Gartenerde in die Ritzen deines Steinhaufens füllen. So kannst du die Steine besser fixieren und schaffst auch die Grundlage für die spätere Bepflanzung.
- Pflanzen: Mit trockenheitsresistenten und einheimischen Pflanzen schenkst du den angesiedelten Tieren auch ein passendes Nahrungsangebot.
- Holz: Integriere ruhig etwas zersetzbare Biomasse, wie ein paar Holzstücke und Äste, in deinen Steinhaufen. Damit ziehst du einige weitere Insektenarten an.
Schon mit diesen wenigen „Zutaten“ lässt sich in kurzer Zeit ein echtes Biotop bauen. 🙂
Standort: Wo ist der möglichst ideale Platz für einen Steinhaufen im Garten?
Wenn du einen artenreichen Steinhaufen im Garten gestalten willst, solltest du ihn auch am richtigen Ort platzieren. Der muss vor allem möglichst sonnig und windgeschützt sein.
Richte den Steinhaufen deshalb möglichst nach Süden aus und häufe den möglichen Erdaushub einer Mulde auf seiner Nordseite an. So erwärmt die Sonne die Steine über viele Stunden des Tages – und auch der Wind wird vom Erdhaufen aufgehalten.
Außerdem solltest du für eine ruhige, natürliche Umgebung mit einigen insektenfreundlichen Bäumen, Sträuchern und einem hohem Gras- oder Kräutersaum (z.B. ausgesäten Wildblumen) sorgen. So sind die Wege zwischen Nahrungsangebot und Unterschlupf stets kurz.
Bepflanzung: Wie kann man den Steinhaufen bepflanzen?
Pflanzen machen den Steinhaufen für Insekten und Reptilien umso attraktiver! Allerdings nur, wenn du die richtige Auswahl triffst. Damit dein Engagement von den Tieren auch wertgeschätzt wird, solltest du neben und auf dem Steinhaufen vor allem einheimische und trockenresistente Pflanzenarten platzieren. (das gilt auch für Trockenmauern)
Hier sind ein paar empfehlenswerte Pflanzen, die deinen umweltfreundliches DIY-Projekt positiv abrunden:
- Frühlings-Fingerkraut (Potentilla verna)
- Gewöhnliches Katzenpfötchen (Antennaria dioica)
- Langhaariger Thymian (Thymus polytrichus)
- Gewöhnlicher Natternkopf (Echium vulgare)
- Silberdistel (Carlina acaulis)
- Berg-Aster (Aster amellus)
- Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
Hast du weitere Ideen oder Empfehlungen? Dann schreib mir gern einen Kommentar!
Arbeitsschritte: Wie genau kann ich einen artenreichen Steinhaufen anlegen?
Jeder Garten bietet unterschiedliche Möglichkeiten. Dementsprechend solltest du deinen Steinhaufen auch individuell und passend zu den Gegebenheiten gestalten. Zum Beispiel mit Mulde oder ohne – groß oder klein.
Auf der Abbildung siehst du zwei Vorschläge, dir dir auch noch einmal ein Gefühl dafür geben, worauf es bei einem artenfreundlichen Steinhaufen ankommt.
An dieser Stelle möchte ich dir jetzt eine kurze Schritt-Für-Schritt-Anleitung an die Hand geben, die du nach der Standortfindung durchgehen kannst:
- Standort vorbereiten (Boden auflockern und Unkraut entfernen; ggfs. Mulde graben)
- Grundlage schaffen (Schotter oder Kies auf die vorbereitete Fläche legen)
- Steine schichten (Die größten Steine zuerst und immer mal kleine Steine dazwischen)
- Totholz integrieren (Einfach zwischen den Steinen platzieren)
- Sand und Erde hinzufügen (Manche Zwischenräume mit Sand und Erde füllen)
- Pflanzen einsetzen (Achte darauf, dass sie genügend Erde verfügbar haben)
- Angießen (Pflanzen bewässern und zu Beginn regelmäßig überwachen)
Ab diesem Moment kannst du das Treiben am Steinhaufen genießen und beobachten, wie die Gartentiere ihn annehmen. Er braucht im Grunde auch keine Pflege. Gegebenenfalls kannst du hin und wieder mal ein paar Anpassungen vornehmen.
Zusatz-Tipp: Insekten brauchen vor allem auch Zugang zu Trinkwasser. Wie du ganz einfach eine Bienentränke bauen kannst, zeige ich dir gern in einem weiteren Blogartikel.
Steinhaufen anlegen und Wildbienen, Eidechsen und anderen Gartentieren helfen
Ein Haufen Steine. So unscheinbar er in der Natur oder im privaten Garten auch sein mag, tobt in ihm das Leben. Er ist ein lebendiges Biotop, das Reptilien, Insekten und anderen Tieren Schutz und auch Nahrung bietet und sich unglaublich einfach bauen lässt.
Mit einer einfachen Kombination aus Steinen, etwas altem Holz und den richtigen Pflanzen kannst du deine wilde Ecke im Garten um eine neue Sehenswürdigkeit erweitern und das Leben der Bewohner des Steinhaufens aus der Hängematte genießen.
„Alles was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand.“
Charles Darwin (mehr unter Artenschutz Zitate)
Ich hoffe, dass dich dieser Artikel dazu inspiriert, selbst aktiv zu werden und deinen Garten nachhaltiger zu gestalten. Hast du Fragen oder eigene Erfahrungen, die du teilen möchtest? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar!
Bleib naturverbunden und kreativ,
PS: Lust auf mehr DIY-Ideen für den Naturgarten? Dann schau unbedingt mal in meine Anleitung für den Käferkeller. Denn auch damit kannst du einen wundervollen Beitrag für den Schutz heimischer Arten leisten. Viel Erfolg bei der Umsetzung!