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Saisonal einkaufen und konsumieren – So geht’s!

Saisonal Einkaufen mit diesen Tipps

Möchtest du auch mehr Lebensmittel saisonal einkaufen? Dann ist das eine sehr gute Einstellung. Denn im Prinzip ist jedes Obst und Gemüse heutzutage das ganze Jahr über verfügbar, obwohl es eine eigene Saison hat. Süße Kirschen kannst du zum Beispiel von Juni bis August saisonal einkaufen – im Rest des Jahres unternehmen sie eine Europareise aus Spanien oder aus der Türkei. Neuseeländische Äpfel reisen um die halbe Welt, um in Deutschland verkauft zu werden – obwohl Äpfel hier ganzjährig produziert werden.

In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, wie du durch saisonales Einkaufen gesündere Lebensmittel in besser Qualität erhältst und ganz nebenbei das Klima schützen und nachhaltig Geld sparen kannst. Von der Definition, über Vorteile und Auswirkungen bis hin zum Saisonkalender und den wichtigsten Tipps.

  1. Definition
  2. Nachteile
  3. Vorteile
  4. Auswirkungen
  5. Kalender
  6. Tipps
  7. Schlusswort

Hinweis: Über das regionale Einkaufen habe ich dir einen separaten Artikel geschrieben. Per Klick auf den Link kannst du ihn lesen.

Was bedeutet saisonales Einkaufen?

Saisonal einzukaufen bedeutet, bewusst die Lebensmittel zu konsumieren, die bei den naturgegebenen und jahreszeitlichen Bedingungen in der Landwirtschaft deines Landes wachsen bzw. produziert werden können.

Beispiel: Brokkoli hat seine Saison in Deutschland von Mitte Mai bis Mitte Dezember. Das heißt, dass du ihn in diesem Zeitraum auch saisonal einkaufen kannst, da die Bedingungen zum Anbau von Brokkoli vor Ort sehr gut sind. Im Februar wirst du zwar auch Brokkoli im Supermarkt finden, allerdings kann er dann nicht saisonal sein.

Vorteile & Nachteile von Saisoneinkäufen

Äpfel saisonal einkaufen

Definiert haben wir das Thema der Saisonalität also. Doch inwiefern bringt der saisonale Konsum nun Vorteile mit sich? Und wie wirkt sich meine Verhaltensänderung zu mehr Saisonalität eventuell auch zu meinem Nachteil aus? Damit du auch dauerhaft weißt, weshalb du Lebensmittel bevorzugst, die zur jeweiligen Jahreszeit in deiner Umgebung wachsen, möchte ich dir hier die Vor- und Nachteile genauer gegenüberstellen.

Nachteile des saisonalen Einkaufs

Echte Nachteile muss man etwas länger suchen. Was spricht schon dagegen, die Wirtschaft vor Ort zu unterstützen, gesunde Lebensmittel zu essen und gleichzeitig noch die Umwelt zu schützen? Herzlich wenig. Hier sind dennoch ein paar Dinge, die man fairerweise als Nachteile der Saisonalität aufnehmen sollte:

  • Saisonkalender notwendig: Wer lang genug saisonal konsumiert, hat den Saisonkalender schon im Kopf – für alle Neulinge ist es zu Beginn meist etwas lästig, immer noch einmal einen Blick darauf zu werfen.
  • Lebensmittel sind eben saisonabhängig: Wer saisonal konsumiert, hat gute Gründe dafür. Dennoch ist zu sagen, dass eben viele Lebensmittel nicht ganzjährig verfügbar sind. Auf der anderen Seite kann man das auch wieder als „automatische Abwechslung“ positiv betrachten.
  • Spezialisierung und Ganzjährigkeit oft wirtschaftlicher: Betriebe haben dadurch nicht die Chance, sich auf ein bestimmtes Lebensmittel zu spezialisieren – die Ausgaben für unterschiedliche Maschinen und weitreichenderes Know-How sind deshalb beispielsweise höher.

Vorteile des saisonalen Einkaufs

Den wenigen Nachteilen, stehen schwergewichtige Vorteile gegenüber. Hier sind einige Beispiele dafür, weshalb es sich lohnt, auf saisonale Lebensmittel zu setzen:

  • Günstigere Preise: Erdbeeren sind zum Beispiel von Juni bis September als Freilandprodukte erhältlich. In diesem Zeitraum werden sehr viele Erdbeeren produziert. Das hohe Angebot sorgt gleichzeitig auch für geringere Preise, sodass du also durch Nachhaltigkeit Geld sparen kannst.
  • Schützt das Klima: Saisonales Einkaufen ist einer von vielen, wertvollen Klimaschutz Tipps, da die Produktion von Lebensmittel außerhalb der Saison nur mit einem hohen Energie- und Wasserverbrauch möglich sind.
  • Fördert die eigene Region: Indem du Lebensmittel bevorzugst, die saisonal in deiner Nähe produziert werden, förderst du auch die Wirtschaft deines eigenen Lebensumfeldes. Eine stärkere Wirtschaft lockt weitere Unternehmen an – vielleicht ja auch deinen zukünftigen Arbeitgeber? Nichts ist unmöglich.
  • Gesündere und leckerere Lebensmittel: In Treibhäusern können Lebensmittel auch außerhalb der Saison produziert werden – leider oft unter Einsatz von Kunstdüngern und Pestiziden. Die entsprechenden Lebensmittel kommen natürlich damit in Kontakt. Zudem büßen Erdbeeren, Spargel und Co. an Nährstoffgehalt und Geschmacksaroma ein, wenn Sie eigentlich gar nicht ihre Saison haben.
  • Zukünftige Generationen verstehen die Zusammenhänge besser: Ja, auch das ist ein Vorteil des saisonalen Konsums. In unserer global vernetzten Welt, in der in Deutschland Äpfel aus Neuseeland verkauft werden, kann das Verständnis des Zusammenhangs von Landwirtschaft und den eigenen Lebensmitteln schon einmal ins Hintertreffen geraten.
  • Kleinbauern fördern, Lebensmittelkonzerne ausbremsen: Lebensmittelkonzerne sind darauf ausgerichtet schnell zu produzieren, um möglichst viel zu verkaufen. Kleinbauern hingegen produzieren in der Regel bewusster und bevorzugen Qualität vor Quantität. Hier ist die Kombination von saisonalen und regionalen erzeugten Lebensmitteln besonders wertvoll.

Als weiteren Vorteil möchte ich noch nennen, dass du automatisch verhinderst, dass du keine Lebensmittel kaufst, die im Ausland mit einem dort erlaubten Pflanzenschutzmittel behandelt wurden, für das in Deutschland aber ein Anwendungsverbot gilt.₂

Was sind also die Auswirkungen?

Hierbei beziehe ich mich nicht auf den Verzicht auf saisonalen Konsum, sondern darauf, dass du wirklich saisonal einkaufst. Wenn du bei deinem Lebensmitteleinkauf ganz bewusst auf Saisonalität achtest, förderst du die Wirtschaft in deiner Umgebung und sorgst dafür, dass Kinder auch weiterhin den Zusammenhang zwischen den Lebensmitteln, die auf ihren Tellern liegen und dem Acker nebenan verstehen. Du profitierst zudem sogar noch von günstiger Preisen innerhalb einer Saison – für Lebensmittel, die einfach gesund und unfassbar lecker sind. Fast wie nebenbei, wirkst du auch noch der globalen Erwärmung entgegen. Was spricht also dagegen?

Gar nicht saisonal einzukaufen, bewirkt jedenfalls das Gegenteil.

Kalender für saisonales Einkaufen

Saisonkalender für saisonales Einkaufen
Ein kleiner Ausschnitt aus dem Saisonkalender der Verbraucherzentrale / Quelle: Verbraucherzentrale.de

Bevor ich gleich zu den klaren Tipps über gehe, findest du hier schon einmal die wichtige Basis für dauerhaft saisonales Einkaufen: Diesen Saisonkalender der Verbraucherzentrale.₃

Mit Hilfe des Saisonkalenders erfährst du zum Beispiel, wann welches Lebensmittel besonders klimaschonend als Freilanderzeugnis erhältlich ist. Du siehst auch, wann Lebensmittel als Lagerware angeboten werden oder wann sie nur mit Abdeckplane oder durch geringen Energieaufwand produziert werden. Abstand solltest du vor allem von den Lebensmitteln nehmen, die in einer bestimmten Jahreszeit nur in dauerhaft beheizten Gewächshäusern wachsen können.

Tipp: Den Saisonkalender der Verbraucherzentrale kannst du dir hier (auch zum Aufhängen) herunterladen, sodass du die Saison deiner bevorzugten Lebensmittel immer vor Augen hast.

Tipps für saisonales Einkaufen

Nachhaltig saisonal Lebensmittel einkaufen

Neben dem Saisonkalender habe ich noch viele weitere Tipps für dich, die du nutzen kannst, um Lebensmittel zukünftig saisonal einzukaufen. Hier einige Beispiele:

Wochenmarkt

Natürlich gibt es nicht nur saisonale Lebensmittel auf dem Wochenmarkt. Ohne die Kombination mit dem Saisonkalender wird es daher schwer, bewusst saisonal einzukaufen. Doch in jedem Fall findest du hier mit höherer Wahrscheinlichkeit saisonale Lebensmittel, als im klassischen Supermarkt, in dem es eben ganzjährig fast alles gibt.

Auf Verbrauchertäuschung achten

Es kann ganz schnell passieren, dass man sich Lebensmittel mit aufgedruckten Begriffen wie „ganzjährig saisonal“ in Kombination mit „gutes Gewissen“ und ein paar weiteren Sätzen, schmackhaft machen lässt. Und das, obwohl es sich eigentlich gar nicht um saisonale Lebensmittel handelt. Die genannten Begriffe sind nämlich nicht geschützt und können erst einmal inflationär verwendet werden.

Deshalb solltest du einfach immer einen Blick auf deinen Saisonkalender werfen und dich bei Unsicherheit noch einmal beim Produzenten informieren.

Selbst Lebensmittel anbauen

Natürlich kannst du auch als Selbstversorger dazu beitragen, dass du in Zukunft mehr saisonale Lebensmittel isst. Beispielsweise, indem du Äpfel von deinem eigenen Apfelbaum bevorzugst oder dir im Garten Erdbeeren anpflanzt. Auf diese Weise hältst du dich auch ganz automatisch an die jeweilige Saison des jeweiligen Lebensmittels.

Tipp: Schaue einfach Mal in den Artikel über nachhaltiges Gärtnern hinein. Dort erfährst du nicht nur mehr über die Selbstversorgung. Du lernst auch, wie du deinen Garten grundsätzlich umweltfreundlich anlegst. Auch das Buch Gärtnern für Selbstversorger, kann interessant für dich sein!

Solidarische Landwirtschaft (Solawi)

Bei Konzept der Solidarischen Landwirtschaft tragen mehrere Haushalte die Kosten eines landwirtschaftlichen Betriebes. Wenn auch du dazugehörst, erhältst du im Gegenzug Teile des Ernteertrages, die du dann essen kannst. Die Lebensmittel werden bewusst ökologisch produziert und du bist gleichzeitig auch die entscheidende Konstante, damit dieses Konzept funktioniert.

Du erhältst dabei also lecker, gesunde, saisonale Lebensmittel als Gegenleistung für das Vertrauen in den federführenden Landwirt.

Tipp: Schaue Mal bei solidarische-landwirtshaft.org vorbei, um mehr darüber zu erfahren.

Bio-Lebensmittel bevorzugen

Die ganzjährige Verfügbarkeit aller Lebensmittel geht nicht ohne massiven Energieaufwand für Transportwege, Treibhäuser oder gekühlte Lagerstätten einher. Indem du grundsätzlich bio-zertifizierte Lebensmittel konsumierst, wirkst du diesem Problem entgegen. Bei Bio-Produkten kannst du zudem mit höherer Wahrscheinlichkeit erwarten, dass Sie saisonal in der jeweiligen Jahreszeit produziert wurden.

Online saisonal einkaufen?

Schaue einfach mal bei Marktschwärmer.de vorbei. Dort kannst deine saisonalen und auch regionalen Lebensmittel einfach online bestellen. Du kannst die Lebensmittel dann auch selbst abholen und die Produzenten deiner Lebensmittel persönlich kennenlernen. Cool, oder?

Apps für saisonales Einkaufen

Es geht auch ohne Zettelwirtschaft! Hier sind ein paar Apps, die dir dabei helfen werden, dauerhaft saisonal einzukaufen:

  • Grünzeit: Die App ist der oben verlinkte Saisonkalender. So kannst du auch unterwegs schnell Mal nachschauen, welche Lebensmittel zur Zeit ihre Saison haben.
  • Saisonkalender (BZfE): Mit dieser App vom Bundeszentrum für Ernährung hast du noch einen alternativen Saisonkalender in der Hosentasche.
  • Bio123: Mit dieser App kannst du innerhalb kürzester Zeit den nächsten Bioladen in deiner Nähe und damit auch einfacher saisonale Lebensmittel finden.

Tipp: Schaue auch Mal im Artikel über Zero Waste Apps vorbei. Dort findest du auch noch sinnvolle Apps zur Müllvermeidung.

Saisonales einkaufen? Gar nicht so schwer!

Wie du siehst, macht es sowohl aus ökologischer, ökonomischer, gesundheitlicher und vor allem auch aus ethischer Sicht Sinn, so gut es geht saisonal einzukaufen. Und so schwer ist es auch nicht, oder? Nutze einfach die Tipps aus diesem Artikel und versuche auch andere davon zu Überzeugen, bei den eigenen Lebensmitteln auf Saisonalität zu setzen.

Hast du Fragen oder Tipps, die du mit mir und den Lesern dieses Artikels teilen möchtest? Dann hinterlasse gern einen Kommentar.

Bleib‘ nachhaltig,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS.: Ein Blick in den Blog über nachhaltiges Leben lohnt sich! Dort lernst du zum Beispiel auch, wie du durch Nachhaltigkeit Geld sparen kannst.

Quellenangaben:
₁ Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE): Der Saisonkalender. https://www.bzfe.de/_data/files/3488_2017_saisonkalender_posterseite_online.pdf. [12.09.2019].

₂ Fruchtportal.de (2019): Importe aus Drittstaaten gefährden den heimischen Süßkirschenanbau (Stand: 27.06.2019). https://www.fruchtportal.de/artikel/importe-aus-drittstaaten-gefhrden-den-heimischen-skirschenanbau/039344. [25.09.2019].

₃ Verbraucherzentrale NRW e.V. (2019): Saisonkalender: Obst und Gemüse frisch und saisonal einkaufen (Stand: 08.08.2019). https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/gesund-ernaehren/saisonkalender-obst-und-gemuese-frisch-und-saisonal-einkaufen-17229. [25.09.2019].

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Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.