Du willst Lebensmittel möglichst ganz nutzen und Reste verwerten? Dann bist du hier genau richtig! Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft – und das erkennt man besonders beim Umgang mit unserer Nahrung. Weltweit gehen etwa ein Drittel aller produzierten Lebensmittel auf dem Weg vom Feld bis zum Teller verloren. Etwa 1,3 Milliarden Tonnen der global produzierten Nahrungsmittel landen jedes Jahr auf dem Müll.₁ Und dass, während über 800 Millionen Menschen hungern. Der Respekt gegenüber Mensch und Natur sollte uns alle antreiben, Lebensmittelreste so gut es geht wiederzuverwenden, nichts wegzuwerfen und die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Glücklicherweise ist das extrem einfach!
In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, wie du übrige Reste verwerten kannst – und welche Lebensmittel sich besonders gut ganzheitlich verwerten lassen. Auf geht's!
Vorab findest du hier schon eine kurze Übersicht:
- Karottengrün
- Bananenschalen
- Kürbiskerne
- Altes Brot
- Apfelschalen
- Kartoffelschalen
- Radieschenblätter
- Tierische Lebensmittelreste
- Blumenkohl-Blätter
- Orangen- und Zitronenschalen
Hinweis: Weitere Welthunger Statistiken und Zahlen und Fakten zur Lebensmittelverschwendung findest du in den verlinkten Blog-Beiträgen. Hier soll es jetzt aber darum gehen, zur Lösung dieser Probleme beizutragen.
Wie kann man übergebliebene Lebensmittel oder Essensreste wie Schalen und Blätter grundsätzlich verwerten?
Betrachte Reste als das, was sie sind: Zutaten und nicht als Abfall. Dieses Mindest wird dir ungemein dabei helfen, die Tipps aus diesem Beitrag umzusetzen. Bevor wir zu den Tipps übergehen, möchte ich dir hier noch kurz ein bisschen Inspiration an die Hand geben, wie sich Reste grundsätzlich noch wunderbar wiederverwenden lassen:
- Restepfanne: Du hast kleinere Portionen unterschiedlicher Gemüsesorten vom letzten Pizza-Abend übrig? Dann kreiere daraus eine leckere Restepfanne!
- Suppe: Genauso gut kannst du aus Essensreste eine leckere Gemüsesuppe kochen. Dabei spielt auch die übrig gebliebene Menge der jeweiligen Lebensmittel eine untergeordnete Rolle.
- Salat: Aus Resten von Obst- und Gemüse kannst du immer noch die ein oder andere Portion Salat machen.
- Pesto: Vor allem das ansonsten weggeworfene Blattgrün vieler Gemüsesorten eignet sich, um darauf ein leckeres Pesto zu kredenzen.
- Smoothies: Wenn du nur kleinere Mengen übrig hast, bietet sich die Verarbeitung zu einem leckeren Smoothie oder Fruchtsaft an.
- Aufstrich: Aus Resten von Obst und Gemüse lässt sich in der Regel auch immer noch eine (Mix-)Marmelade oder ein leckerer Aufstrich machen.
- Einfrieren: Friere deine Essensreste und Überbleibsel in Frischhaltedosen ein, um sie später nutzen zu können.
- Für die nächste Mahlzeit nutzen: Koche bewusst mehr, damit du am nächsten Tag auch noch ein Gericht daraus zaubern kannst.
- …
Die Liste an Möglichkeiten zur Resteverwertung von Lebensmittelresten oder Überbleibseln ist schier unendlich.
Fallen dir weitere Möglichkeiten ein, um Reste zu verwerten? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar!
Lebensmittel und ihre Reste verwerten mit diesen 10 Tipps!
Nun aber zu den Lebensmitteln, die grundsätzlich richtig gut für die Wiederverwertung geeignet sind. Im Folgenden stelle ich sie dir in Kombination mit wertvollen Zero Waste Tipps vor.
1. Karottengrün
Die grünen Blätter und Stängel von Karotten werden im Supermarkt oder in der eigenen Küche gerne Mal abgerissen und in die Tonne geworfen. Doch das Möhrengrün ist tatsächlich ziemlich nährstoffreich und enthält neben Vitamin A, Eisen, Kalzium und Phosphor auch Proteine.
Zudem schmeckt es auch echt gut und kann beispielsweise kleingehackt und getrocknet als Gewürz dienen. Es lässt sich aber auch zu einem leckeren Pesto verarbeiten und bereichert auch so manchen Smoothie.
Zusatz-Tipp: Du hast Möhren über? In Kombination mit Überresten von einem Reisegericht kannst du auch kleine Gemüse-Puffer aus deinen restlichen Karotten machen, indem du sie vorher noch raspelst. Wirf Möhren, Blätter und Stängel also auf keinen Fall weg, sondern lasse deine Fantasie freien lauf.
2. Bananenschalen
Als ich das erste Mal davon gehört hatte, dass man „Bananenschalen-Pommes“ machen kann, war ich etwas verwundert. Nachdem ich sie dann in Salzwasser gekocht, in etwas Maismehl gewendet und anschließend gebraten hatte, war ich dann aber begeistert. Da die Schalen der Südfrucht extrem nährstoffreich sind, kannst du sie alterativ auch einfach mit in den Smoothie-Miser werfen.
Bananenschalen sind aber generell extrem vielseitig einsetzbar. Zum Beispiel gegen Hautunreinheiten, als Schuhpolitur oder als Dünger im Garten.
3. Kürbiskerne
Der Hokkaido-Kürbis hat seine Saison in Deutschland nur von September bis Oktober. Umso schöner, wenn man ihn in dieser Zeit auch möglichst ganz verwertet. Ich röste beispielsweise seine Kernen und mache mir knackige Kürbiskerne als Snack für zwischendurch daraus. Du kannst sie aber natürlich auch direkt über deine Kürbiscremesuppe rieseln.
4. Altes Brot
Wenn du Reste verwerten willst, dann kannst du das auch wunderbar mit alten Broten, Brötchen oder Baguettes tun. Da man Brot ja nicht an Enten verfüttern soll, bietet es sich an, daraus noch richtig knackige Brotchips zu zaubern. Alles was du dafür brauchst, sind mittlerweile hartgewordene Backwaren, Olivenöl und ein paar beliebige Gewürze, wie Pfeffer, Salz und Oregano – dann ab in den Backofen, fertig! Unter altes Brot zu Brotchips verwerten findest du eine ausführliche Anleitung dazu.
5. Apfelschalen
Viele Menschen schälen ihre Äpfel – zum Beispiel, weil die Schale gerne Mal zwischen den Zähnen hängen bleibt. Doch gerade die Schalen der Bio-Früchte sind extrem gesund und nährstoffreich – und lassen sich noch wunderbar nutzen.
Du kannst sie zum Beispiel Gelees, Früchte-Tees oder leckere Apfelchips daraus machen. Nicht zuletzt lassen sich die Schalen auch zu Apfelessig vergären oder in Kombination mit aufgekochtem Wasser als natürlicher Raumduft nutzen.
Ergänzung: Falls du ganze Äpfel übrig hast, die langsam weg müssen, kannst du aus ihnen zum Beispiel immer noch ein leckeres Apfelkompott darauf herstellen. Beispielsweise in Kombination mit etwas Vanille oder Zimt.
6. Kartoffelschalen
Wenn es darum geht, Reste bestmöglich zu verwerten, müssen wir uns auch über Kartoffeln unterhalten. Gut gesäubert, lassen sich die Schalen von Bio-Erdäpfeln ja eigentlich einfach mitessen – doch das schmeckt nicht jedem. In diesem Falle kannst du sie beispielsweise einfach mit etwas Pflanzenöl bestreichen, würzen und anschließend aufbacken. Du wirst begeistert sein von den Kartoffelschalen-Chips.
Genauso gut lassen sich die Überbleibsel der Kartoffel auch noch als Düngemittel, Haarkur, Kaminanzünder und Reinigungsmittel nutzen.
7. Radieschenblätter
Auch das „Grünzeug“ von Radieschen solltest du nicht achtlos wegwerfen und stattdessen als Zutat betrachten! Säubere lieber Blätter und Stängel eines Bunds, gebe noch etwas Olivenöl sowie ein paar Mandeln, Pinienkerne und etwas Würze dazu – und püriere diese Zusammenstellung zu einem einzigartigen Pesto für dein nächstes Nudelgericht.
Tipp: Wie schon bei den Karotten, lässt sich auch das Radieschengrün kleingehackt und getrocknet zu einem schmackhaften Gewürz verarbeiten.
8. Tierische Lebensmittelreste
Wenn du mir schon etwas länger folgst, weißt du sicher, dass und warum ich vegan lebe. Doch da leider jedes Jahr so viele Tiere umsonst getötet werden, um dann als Reste in der Mülltonne zu landen, ist es mir ein persönliches Anliegen, auch die bestmögliche Verwertung von tierischen Essensresten anzusprechen.
Wenn du Eier übrig hast, die bald schlecht werden, dann mache dir Rührei oder gemeinsam mit anderen Resten leckere Gemüse-Frittata daraus. Genauso gut dienen sie dann auch noch als Bindemittel für Muffins und andere Leckereien.
Fisch kann in der Resteküche beispielsweise als Ergänzung von Salaten oder Reisgerichten dienen. Und wenn Hackfleisch über ist? Dann machst du daraus in Kombination mit Gemüseresten noch eine Hackfleisch-Pfanne.
9. Blumenkohl-Blätter
Auch die nährstoffreichen Überreste des Blumenkohls lassen sich sehr gut verwerten. Sie sind besonders reich an Vitamin K, das sehr wichtig für die Blutgerinnung und den Knochenstoffwechsel ist. Verarbeite Strunk und Blättern beispielsweise zu einer Cremesuppe oder Brühe – oder mache mit etwas Olivenöl und Paprikapulver leckere Chips daraus.
10. Orangen- und Zitronenschalen
Wenn du Reste verwerten willst, dann kommst du an den Zitrusschalen nicht vorbei! Mit geraspelten Zitronenschalen lassen sich beispielsweise unendlich viele Gerichte verfeinern – vom Kuchen bis zum Salat. Genauso gut kannst du mit ihrer Hilfe auch deinen eigenen Glasreiniger herstellen. Und getrocknete Orangenschalen schmecken wunderbar als Tee.
Lebensmittel verwerten leicht gemacht!
Es reicht ein kurzer Blick über den Tellerrand, um zu erkennen, dass unzählige Reste von Lebensmitteln eigentlich nützliche Zutaten sind. Lasse dich am besten von den Eingangs erwähnten Möglichkeiten zur Resteverwertung inspirieren – und nutze die Tipps zu den genannten Lebensmitteln.
Solltest du irgendetwas von deinen Speiseresten doch einmal nicht mehr essen können, kannst du sie immer noch kompostieren und auf diese Weise verwerten. Ich hoffe, dass ich dir mit diesem Artikel rund um das „Upcycling von Lebensmitteln“ weiterhelfen konnte und dass du in Zukunft möglichst viel ganzheitlich verwerten und wiederverwenden kannst.
Has du Fragen, Anregungen oder weitere Tipps im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar!
Bleib‘ nachhaltig,
PS.: Unter Welthunger stoppen erfährst du jetzt ganz genau, was du persönlich sonst noch gegen die globale Hungersnot tun kannst.
Quellenangaben:
₁ Deutsche Welthungerhilfe e.V.: Schluss mit der Lebensmittelverschwendung (Stand: 08.04.2021), https://t1p.de/eiqy. [14.06.2022].