Wie kann man Dinge ganz einfach reparieren statt wegwerfen? Wenn du eine hilfreiche Antwort auf diese Frage suchst, bist du hier genau richtig! In unserer schnelllebigen Gesellschaft lassen sich nicht mehr funktionierende Dinge ganz einfach, schnell und 24 Stunden am Tag durch einen Neukauf im Internet ersetzen.
Dabei haben leider viele Menschen vergessen, dass sich ein Pullover mit einem Mottenloch wieder flicken oder ein beschädigtes Notebook bei einer professionellen Laptop Reparatur reparieren lässt. Und zwar mit vielen Vorteilen für die Umwelt, die Gesellschaft und den eigenen Geldbeutel.
In diesem Artikel möchte ich dir meine besten Tipps vorstellen, um Dinge zu reparieren und den Lebenszyklus deiner Gegenstände zu verlängern. Nutze sie zum Beispiel, um jede Menge Müll und vor allem einen kostspieligen Neukauf zu vermeiden. Auf geht's!
Vorteile: Warum sollte man Dinge reparieren statt wegwerfen oder neu kaufen?
Eine Reparatur ist zum Beispiel eine Maßnahme, um den alten, nützlichen oder ästhetischen Zustand eines Gegenstands wiederherzustellen. Sie ist ein menschliches Grundprinzip, mit dem Fehlfunktionen und Schönheitsfehler möglichst beseitigt werden sollen.
Doch warum das Ganze? Schließlich kann das Reparieren eines löchrigen Shirts oder eines kaputten Toasters auch echt aufwendig und mühselig sein. Außerdem ist der Neukauf per Klick im Netz so unglaublich verlockend einfach und bequem.
Bevor wir also gleich zu den Tipps übergehen, möchte ich dir hier noch kurz wichtige, motivierende Gründe dafür an die Hand geben, in Zukunft öfter mal die ein oder andere Sache wieder instand zu setzen:
- Umwelt schützen: Reparaturen reduzieren den menschlichen Müll und schonen die begrenzten, natürlichen Ressourcen der Erde. Jedes reparierte Gerät spart zum Beispiel Rohstoffe und den Energieaufwand für die Herstellung und Auslieferung von Neuware ein – und schützt so auch das Klima.
- Geld sparen: Ersatzteile zu besorgen, anstatt einen reparaturbedürftigen Gegenstand durch Neuware zu ersetzen, ist oft günstiger. Gleichzeitig ist dies ein Beweis dafür, dass sich durch Nachhaltigkeit Geld sparen lässt.
- Wertschätzung zeigen: Einen Gegenstand zu reparieren, bedeutet auch, sich seines Wertes bewusst zu sein. Man respektiert dadurch zudem auch den Aufwand für die Herstellung und fördert die Bildung einer verantwortungsvollen Gesellschaft.
- Herausforderungen suchen: Der Neukauf ist ein langweilig einfacher Weg, ein Problem zu lösen, findest du nicht? Die Reparatur hingegen fördert deine Kreativität, deine Zufriedenheit und deine Problemlösungskompetenz. Schließlich braucht es Ideen, einen Plan und etwas handwerkliches Geschick, um etwas Kaputtes wieder heile zu machen.
- Qualität erhalten: Viele alte Produkte sind qualitativ hochwertiger und langlebiger als ihre modernen Pendants, die oft mit geplanter Obsoleszens gebaut werden. Indem du sie reparierst, wenn sie im Laufe der Jahrzehnte mal ausgebessert werden müssen, bewahrst du ihre Qualität.
10 Tipps: Wie kann man Dinge reparieren, um sie nicht wegwerfen und neu kaufen zu müssen?
Das Reparieren macht Spaß und lohnt sich definitiv – ob für den Planeten oder deinen Geldbeutel. Es ist außerdem ein probates Mittel, um unserer Wegwerfgesellschaft entgegenzuwirken.
Doch wie schafft man es in der Praxis, weniger wegzuwerfen, indem man öfter zum Schraubenzieher, zum Hammer oder zu Nadel und Faden greift? Hier stelle ich dir jetzt die versprochenen Ideen und Tipps vor, die dir Reparaturen wesentlich erleichtern dürften.
1. Traue dir zu, kleine Dinge selbst zu reparieren
Habe Vertrauen in dich selbst und in deine Fähigkeiten. Du wirst überrascht sein, was du alles reparieren kannst, wenn du es nur versuchst. Denn viele kleine Reparaturen lassen sich auch ohne Fachkenntnisse ganz einfach selbst durchführen. Zum Beispiel das Ausbessern einer Naht an einem Pullover, das Flicken eines Fahrradreifens, das Kleben einer Schuhsohle oder der Austausch eines Schaufelstils.
Solche Eigenreparaturen sparen am Ende nicht nur Geld. Sie sind auch eine großartige Möglichkeit, um praktische, handwerkliche Fähigkeiten zu fördern und deinen Mut für zukünftige Reparatur-Aufgaben zu erhöhen.
2. Beauftrage professionelle Reparaturbetriebe
Ob Auto, Armbanduhr, Bohrmaschine, Geschirrspüler, Kamera, Notebook, Rasenmäher oder Paddelboot – so mancher Alltagsgegenstand lässt sich leider nicht so leicht reparieren.
Mein Laptop hatte zum Beispiel mal ganz plötzlich einen Pink Screen. Als Laie war da für mich in Eigenregie absolut nichts mehr zu machen. Für solche Fälle gibt es dann zum Glück Reparaturdienstleister:innen, die schnell, sicher und kostengünstig weiterhelfen.
Mit einer reparaturbedürftigen Uhr kannst du zum Beispiel zum Juwelierladen oder zu Uhrmacher:innen gehen. Und eine defekte Spülmaschine lässt du am besten vom Service-Team der jeweiligen Marke oder von einem Reparaturservice vor Ort reparieren. So findet sich schlussendlich für alles eine Lösung.
3. Frage beim Herstellerbetrieb nach Ersatzteilen
Wenn du etwas reparieren statt wegwerfen willst, solltest du dich um Ersatzteile bemühen. Wenn das nächste Mal ein Gerät oder ein Geräteteil kaputtgeht, kannst du dich einfach beim jeweiligen Hersteller bzw. bei der jeweiligen Herstellerin über Reparaturteile oder -möglichkeiten informieren.
Das ist tatsächlich einfacher, als du vielleicht denkst! Denn viele Unternehmen haben Ersatzteile speziell für ihre Produkte konzipiert. Ein Anruf, eine Sucheingabe bei einer nachhaltigen Suchmaschine oder eine E-Mail – und der Rasierer, der Schuh, die Winterjacke und die Wandleuchte sind wieder einwandfrei.
4. Hole dir Unterstützung in einem Repair-Café
In einem sogenannten „Repair-Café“ (auch Reparatur-Café genannt) finden Veranstaltungen statt, bei denen die Teilnehmer:innen ihre kaputten Alltagsgegenstände allein oder gemeinschaftlich reparieren. Du findest dort sowohl unterschiedliches Werkzeug, als auch Reparatur-Expert:innen vor.
Hier kannst du dir also Hilfe zur Selbsthilfe verschaffen und das Café mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder mit einem funktionierenden, einwandfreien Gegenstand verlassen. Eine tolle Möglichkeit, um Menschen kennenzulernen und gleichzeitig natürliche Ressourcen zu schonen.
5. Nutze Reparatur-Anleitungen aus dem Internet
Du hast aus Versehen etwas kaputt gemacht? Zum Beispiel dein Handy-Display, den Reißverschluss deiner Handtasche oder das Lieblingsspielzeug deines Kindes? Dann nur keine Panik! Denn Blogs, Foren und vor allem YouTube sind echte Fundgruben für Reparaturanleitungen aller Art.
Nutze die Erfahrungen, Problemlösungen und Schritt-für-Schritt-Anleitungen anderer Menschen einfach, um deine eigene Reparatur-Herausforderung zu meistern. Sie sind in der Regel einfach zu verstehen und nachzuvollziehen. Bei wirklich schwierigen Instandsetzungen solltest du dich dann sinnvollerweise an einen professionellen Reparaturbetrieb wenden.
Ich selbst würde mich auch nicht unbedingt als handwerklich begabt bezeichnen – und kriege mit etwas Hilfe aus dem Internet dann doch eigentlich (fast) alles repariert. 🙂
6. Stelle vor einem Kauf die Reparierbarkeit bei Schäden sicher
Den Grundstein für das Prinzip „Reparieren statt wegwerfen“ kannst du sogar schon vor dem Kauf eines Gegenstands legen. Überprüfe einfach, ob das Smartphone, der Computer, die Jacke, die Waschmaschine oder jegliches andere Objekt der Begierde im Falle eines Defekts leicht (und selbstständig) zu reparieren ist. Das geht zum Beispiel ganz einfach durch kurze Nachfrage beim Verkaufspersonal.
Sollten zum Beispiel Ersatzteile schwer erhältlich oder gar nicht verfügbar sein, ist dir nur zu empfehlen, dich für etwas anderes zu entscheiden. Produkte, die sich leicht auseinander bauen lassen, sind zum Beispiel oft auch leichter zu reparieren und dementsprechend meist die nachhaltigere Wahl.
7. Kenne deine Rechte als Verbraucher:in
Das Verbraucherrecht mag etwas staubig daherkommen – doch ein paar Dinge solltest du unbedingt wissen, wenn es ums Reparieren geht. Zum Beispiel, dass du gemäß § 439 Absatz 1 BGB als Käufer:in Nacherfüllung verlangen kannst, wenn sich die gekaufte Ware als mangelhaft erweist. In diesem Zuge hast du nicht nur das Recht auf eine Neulieferung, sondern auch auf Nachbesserung bzw. Reparatur. Du hast die Wahl.
Im Koalitionsvertrag wurde außerdem festgelegt, dass die Lebensdauer und die Reparierbarkeit eines Produktes ein wichtiges Produktmerkmal darstellen. Das sogenannte Recht auf Reparatur soll dahingehend gewährleisten, dass Produkte langlebiger sind und länger genutzt werden. Zum Beispiel mithilfe von mitgelieferten Reparaturinformationen und der unkomplizierten Demontage in Eigenregie.
Es dürfte in Zukunft also noch einmal wesentlich einfacher und interessanter werden, Dinge zu reparieren, anstatt sie wegzuwerfen und neu zu kaufen.
8. Nimm den Reparatur-Bonus vom Staat in Anspruch
Du brauchst noch einen finanziellen Anreiz, um defekte aber reparierbare, elektronische Geräte nicht zum Elektroschrott zu geben? Dann solltest du dich unbedingt mit dem sogenannten Reparatur-Bonus beschäftigen!
Das ist ein öffentlich finanziertes Förderprogramm zur Vermeidung von E-Schrott, mit dem du deine bezahlten Reparaturkosten teilweise zurückerstattet bekommst. Leider gibt es die Förderung noch nicht deutschlandweit. Doch in Thüringen und Sachsen war sie schon ein voller Erfolg.
9. Sprich mit Freunden und Nachbarn über Reparaturmöglichkeiten
Du traust dir viel zu, doch nach mehrmaligen Anläufen schaffst du es nicht, das beschäftigte Objekt der Begierde zu reparieren? Dann ist auch das natürlich kein Grund, es nicht doch noch einmal mithilfe der Schwarmintelligenz zu versuchen.
Unter Nachbar:innen, Freund:innen, Familienmitgliedern oder Arbeitskolleg:innen ist eigentlich immer jemand, der schonmal ein ähnliches Problem hatte und dafür DIE ENTSCHEIDENDE LÖSUNG parat hat. Ein guter Freund von mir ist zum Beispiel immer mein erster Ansprechpartner, wenn ich vor unlösbaren, technischen Probleme mit meinem Laptop stehe.
10. Versuche den irreparablen Gegenstand umzufunktionieren
Irgendwann segnet vermutlich jede Sache einmal das Zeitliche. Doch selbst dann, wenn ein bestimmter Gegenstand tatsächlich und ohne jeden Zweifel irreparabel ist, muss er noch nicht in die Mülltonne, auf den Sperrmüll oder den nächsten Wertstoffhof wandern.
Zum Beispiel? Angenommen, du hast ein Fahrrad, das absolut nicht mehr zu retten ist oder ein altes Telefon, das mittlerweile von modernster Technik überholt und ersetzt wurde: dann kannst du aus dem Fahrrad noch ein einzigartiges Deko- oder Werbeobjekt kreieren und das Telefon in einem DIY-Projekt zu einer Schreibtischlampe umbauen. Bei möglichen Upcycling-Ideen sind deiner Kreativität und Fantasie wirklich keine Grenzen gesetzt.
Reparieren statt wegwerfen und neu kaufen, leicht gemacht!
Wir können es uns einfach nicht mehr länger leisten, alles direkt wegzuwerfen, wenn es nicht mehr funktioniert. Das ist sicherlich auch eine Mentalität, die wir von unserer Großeltern-Generation wiedererlangen können.
Indem wir Dinge reparieren, instandsetzen, ausbessern und einfach wieder in Ordnung bringen, können wir unter anderem ihre Lebensdauer entscheidend verlängern, die Ressourcen des Planeten schonen, bares Geld sparen, Müll vermeiden und uns gleichzeitig auch noch handwerkliches Geschick aneignen.
Außerdem ist das stolze Gefühl, wenn wir etwas wieder zum Laufen gebracht oder heile gemacht haben, einfach unglaublich zufriedenstellend. An Motivation sollte es also nicht mangeln.
„Die Welt verändert sich durch dein Vorbild, nicht durch deine Meinung.“
Paulo Coelho (mehr unter Zero Waste Zitate)
Ich hoffe wirklich sehr, dass ich dich mit den vorgestellten Tipps dazu inspirieren konnte, in Zukunft mehr zu reparieren statt wegzuwerfen und schlussendlich neu zu kaufen.
Hast du Fragen, Anregungen oder eigene Erfahrungen mit Reparaturen gemacht, die du teilen möchtest? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar.
Bleib‘ kreativ und nachhaltig,
PS: Die Reparatur ist eine von vielen wichtigen Grundsätzen des müllvermeidenden Zero Waste Lebensstils. Alles Wissenswerte darüber – und meine wichtigsten Zero Waste Tipps – findest du jetzt als Nächstes in den verlinkten Artikeln. Viel Spaß!