Du willst den Regenwald retten und bist auf der Suche nach wirkungsvollen Alltagstipps? Dann bist du hier genau richtig! Tropische Regenwälder sind unter anderem CO2- und Wasserspeicher, Medikamentenlieferant und nicht zuletzt der artenreichste Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten unserer Erde. Leider sind wir Menschen ihre größte Bedrohung. Die Abholzung der Wälder für menschliche Zwecke ist die wesentliche Ursache dafür.
Wir müssen die Regenwälder also skurrilerweise vor uns selbst schützen. Glücklicherweise gibt es viele Möglichkeiten und Wege, sich im Alltag aktiv oder passiv für den Regenwaldschutz stark zu machen.
In diesem Artikel möchte ich dir jetzt die wertvollsten Tipps vorstellen, mit denen du den Regenwald retten kannst. Auf geht's!
16 Tipps: Wie kann ich im Alltag den Regenwald schützen?
Der Regenwald ist die grüne Lunge unseres Planeten und einer der größten CO2-Speicher. Jeder Quadratmeter, der verbrannt, gerodet und für menschliche „Bedürfnisse“ abgeholt wird, beschränkt den Regenwald in seiner Funktion. Klimawandel, Artensterben und ein steigender Meeresspiegel sind nur einige der ökologischen Folgen, die wir Menschen durch unsere Gier verursachen.
Hier möchte ich dir jetzt die alltäglichen Dinge zeigen, mit denen du den Regenwald schützen und das Artensterben stoppen kannst.
1. Stoppe den Konsum von Palmöl
Palmöl steckt heutzutage in jedem zweiten Supermarktprodukt. In Kosmetika, Putzmitteln und vor allem in Lebensmitteln! Für Konzerne bedeuten sie große Gewinne – für viele kleine Bauern leider Existenzängste. Der vielfältige Regenwald muss Palmölplantagen weichen und trägt damit wesentlich zum Artensterben bei. Diese monotonen Plantagen haben sich weltweit auf die Größe der Fläche Neuseelands ausgebreitet und kosten beispielsweise dem Orang-Utan den Lebensraum.
Tipp: Am besten scannst du Produkte kurz mit der App CodeCheck, um auf einen Blick zu erfahren, ob darin bedenkliche Stoffe wie Palmöl oder auch Mikroplastik enthalten sind.
2. Kaufe keine Gartenmöbel aus Tropenholz
Warum muss ein Gartenstuhl aus Holz aus dem tropischen Regenwald sein? Unsere heimischen Holzarten (Eiche, Robinie und Lärche) sind doch ebenfalls robust und kommen ohne lange Transportwege, illegale Abholzung und die Gefährdung besonders artenreicher Regenwälder aus. Orientiere dich beim Kauf zudem auch auf das FSC-Siegel für nachhaltige Forstwirtschaft.
Tipp: Schau Mal im Möbel DIY Blog vorbei. Du kannst dir beispielsweise auch einen Esstisch aus alten Eichenbohlen selber bauen.
3. Stoppe deinen Fleischkonsum
Ja wir haben schon immer Fleisch gegessen und es in der frühen Menschheitsgeschichte auch zum Überleben benötigt. Doch heute kauen wir es nur noch aus Tradition, Gewohnheit, Bequemlichkeit und Geschmacksgründen. Doch lebensnotwendig ist es längst nicht mehr.
Im Gegenteil: der regelmäßige Konsum von Fleisch zählt zu den wesentlichen Gründen für heutige Zivilisationskrankheiten wie Herzkrankheiten, Bluthochdruck oder Fettleibigkeit. Und der Regenwald? Der Hauptgrund für dessen Abholzung sind weitere Viehweiden und der Anbau von Tierfutter. Von der Ernte des weltweiten Sojaanbaus enden fast drei Viertel als geschrotetes Tierfutter in der industriellen Massentierhaltung.₁
Reduziere also einen Fleischkonsum, ernähre koche nur noch vegetarisch oder beginne direkt mit einem veganen Probemonat, um die Vielfalt der pflanzlichen, tier- und klimafreundlichen Küche zu schätzen.
Tipp: Wenn dir der Verzicht auf Fleisch schwer fällt, dann schaue dir unbedingt den Film Dominion an. Wenn du ein Herz für Tiere hast, wird er dich unendlich motivieren.
4. Verzichte auf Grillkohle aus Tropenholz
Ich wusste selbst lange nicht, dass Tropenholz zu Grillkohle verarbeitet wird. Aufmerksam wurde ich durch eine Untersuchung der Stiftung Warentest, die einen genaueren Blick auf unterschiedliche, Deutschland verkaufte Grillkohle-Marken warf.
Das Ergebnis: in etwa 30 Prozent der Produkte befand sich Tropenholz.₂ Und noch ein ergänzender Fakt: Rund 85 Prozent der in Deutschland verbrauchten Grillkohle werden importiert.₃ Damit hat man den Regenwald quasi sprichwörtlich selbst angezündet – nur eben im eigenen Garten.
Wenn du den Regenwald retten willst, macht es also durchaus Sinn, dir einfach eine waldfreundliche Alternative zu suchen. Zum Beispiel Grillkohle aus Maiskolben, einem Abfallprodukt der Maisindustrie. Ich persönlich grille mittlerweile einfach mit einem Elektrogrill und Ökostrom, sodass auf lange Sicht keine Wälder mehr für meinen Grillgenuss abgeholzt werden müssen.
Tipp: Unter veganes Grillen bekommst du jede Menge Inspiration, um beim nächsten Grillabend nicht nur die Regenwälder, sondern auch die Tiere zu schützen.
5. Drucke nur das Nötigste aus
Ein ziemlich entscheidender Grund für die Abholzung von Bäumen ist unser hoher Papierverbrauch. Gehe einfach bewusster mit der Ressource Holz bzw. Papier um, verwende Recycling-Papier und drucke nur dann etwas aus, wenn es wirklich Sinn macht.
Speichere Dateien lieber Digital ab, das spart Papier und dir jede Menge Zeit auf der Suche nach dem richtigen Ordner. Es gibt wirklich unzählige Möglichkeiten, um Papier einzusparen.
Tipp: Auch unter Papierloses Büro findest du noch viele weitere Ideen und Tipps.
6. Tanke keinen Biosprit
Biosprit enthält oft pflanzliche Rohstoffe, wie Zuckerrohr oder Palmöl, für die Regenwald gerodet wird. Der Preis für einen Liter Sprit ist also im Regelfall deutlich teurer, als der, der auf der Anzeige an der Tankstelle steht. Er wird lediglich von der Umwelt, den Tieren und anderen Menschen gezahlt.
Wenn du die Möglichkeit hast, solltest du daher versuchen, ohne Auto auszukommen und so oft es geht, die öffentlichen Verkehrsmittel oder das Fahhrad zu nutzen.
Tipp: Ich habe dir einen ausführlichen Artikel über nachhaltiges Autofahren geschrieben. Schau gerne mal rein, um das Autofahren umweltfreundlicher zu machen, wenn du in deinem Alltag absolut nicht ohne Auto zurechtkommst.
7. Lerne, vegan zu leben
Beim Veganismus geht es darum, der Ausbeutung von Tieren ein Ende zu setzen, indem man vollständig auf den Konsum und die Nutzung tierischer Produkte, wie Fleisch, Eier, Milch, Pelz oder Leder, verzichtet. Durch die sinkende bzw. ausbleibende Nachfrage muss dann auch kein Regenwald für den Tierfutteranbau abgeholzt werden. Die positiven, ökologischen, gesundheitlichen und ethischen Auswirkungen sind der Schlüssel im Kampf gegen fast alle Umweltprobleme unserer Zeit.
Ich weiß, ich weiß. Fleisch, Milch, Käse, Eier… das sind alles Dinge, die man im Grunde sein Leben lang gegessen bzw. gekauft hat. Und jetzt soll einfach Schluss sein? Auch ich habe 30 Jahre meines Lebens tierische Produkte konsumiert. Doch dann habe ich erfahren, warum ich damit aufhören sollte – und habe es durchgezogen.
Tipp: Im Beitrag „Warum vegan? Die Gründe für Veganismus“ erläutere ich dir, was genau mich dazu bewegt hat. Außerdem kann ich dir den Artikel über Veganismus und Menschenrechte ans Herz legen. Dort erfährst du, warum man nicht nur für die Tiere, sondern zum Beispiel auch für indigene Völker in den Regenwäldern vegan lebt.
8. Gestalte deinen Lebensmitteleinkauf nachhaltiger
Wenn du den Regenwald retten willst, solltest du deinen Einkauf regionaler gestalten und besonders bei Tropen-Erzeugnissen, wie Kaffee, Kakao oder exotischen Früchten (z.B. Avocados), auf das Fairtrade– und Bio-Siegel achten! Bitte denke auch an Palmöl als Zusatz in vielen Lebensmitteln und Kosmetika.
Du bist dir nicht sicher, ob Palmöl in einem Produkt steckt? Dann nutze am besten die App CodeCheck, um den Barcode zu scannen und in Sekunden zu erfahren, ob sich Palmöl darin befindet, für das der Regenwald abgeholzt wird.
9. Wertschätze die Edelmetalle in Smartphone & Co
Was wären wir heute ohne Smartphone? Es hilft, sich bewusst zu machen, wie gut wir es eigentlich haben – und wie wertvoll die natürlichen Ressourcen in dem Gerät eigentlich sind. Selbstverständlich benötigen wir nicht jedes Jahr ein neues Handy!
Seltene Edelmetalle wie Cobalt oder Palladium kommen meist nur in den Böden tropischer Wälder vor. Wenn du den Regenwald schützen willst, solltest du daher versuchen, dein Smartphone und andere technische Geräte gut zu pflegen, um sie möglichst lange zu nutzen – anstatt neuen Trends hinterherzulaufen.
10. Reduziere deinen Erdöl-Verbrauch
Nicht nur Biosprit zerstört den Regenwald. Die unberührten Böden der Regenwälder sind meist reich an Erdöl. Um die Vorkommen und damit auch den Wald zu schützen, solltest du deshalb ganz bewusst Benzin sparen.
Genauso solltest du auch deinen Plastikverbrauch reduzieren. Denn Plastik besteht aus Erdöl bzw. Rohbenzin. Verzichte beispielsweise auf Wegwerfprodukte und setze auf Mehrweg-Alternativen, um den Rohstoff Erdöl und auch deinen eigenen Geldbeutel zu schonen.
Tipp: Unter plastikfrei leben, lernst du jede Menge weiteres Potential kennen, um in deinem Alltag weniger Einwegmüll aus Plastik zu machen.
11. Spare Aluminium ein
Regenwälder werden auch gerodet, um an begehrte Bodenschätze wie das Aluminiumerz Bauxit zu gelangen. Doch schon durch bewusste Kaufentscheidungen können wir den Gebrauch von Aluminium reduzieren.
Finde Alternativen oder minimiere deinen Konsum der Produkte, die oft Aluminium enthalten oder mithilfe des Rohstoffs verpackt werden. Zum Beispiel Yoghurt-Deckel, Getränkedosen, Deodorants, Tetra-Packs, Kaffee, Schokoriegel, Kaugummis – und nicht zuletzt die klassische Alu-Folie.
Nicht immer lässt sich der Verbrauch von Aluminiumprodukten vermeiden. Durch die Zuführung in den Recycling-Kreislauf kann das wertvolle Metall dann jedoch noch möglichst sinnvoll wiederverwendet werden, sodass das Bodenreich der Regenwälder geschont wird.
12. Nutze Ecosia als Suchmaschine
Du willst etwas wissen? Dann nutze für deine Fragen in Zukunft einfach die nachhaltige Suchmaschine Ecosia. Die Qualität der Suchergebnisse ist extrem hoch.
Der Unterschied zu herkömmlichen Suchmaschinen liegt darin, dass Ecosia 80 Prozent des Einnahmenüberschusses an gemeinnützige Organisationen spendet, die vor allem der Abholzung der Wälder entgegenwirken. Nach eigenen Angaben pflanzt das Unternehmen zudem für jede 45te Suchanfrage einen Baum.
13. Reduziere deinen persönlichen CO2-Ausstoß
Der Klimawandel setzt allen globalen Ökosystemen massiv zu. Indem du also deinen persönlichen CO2-Abdruck reduzierst, trägst du ebenfalls zum Regenwaldschutz bei.
Trinke zum Beispiel Leitungswasser anstatt dem Wasser aus der Plastikflasche, für dessen Produktion und Transport Unmengen an CO2 freigesetzt werden. Verzichte auch auf den Konsum tierischer Produkte. Denn etwa 15 Prozent aller weltweit von Menschen verursachten Treibhausgase, sind allein auf die Viehwirtschaft zurückzuführen.₄ Versuche natürlich außerdem, so wenig wie möglich ins Flugzeug zu steigen und bevorzuge stattdessen ein nachhaltigeres Reiseverhalten.
Tipp: Hast du schon einmal darüber nachgedacht, deine CO2-Emissionen zu kompensieren. So kannst du zum Beispiel die Klimawirkung deiner unvermeidbaren Flüge und Autofahrten durch eine Spende an Klimaschutzprojekte ausgleichen.
14. Starte und unterzeichne Petitionen
Eine wirklich effektive Möglichkeit, um einen regenwaldspezifischen Missstand aus der Welt zu schaffen, bietet dir das Starten einer Online-Petition.
Du musst solche digitalen Unterschriften-Sammlungen nicht einmal selbst ins Leben rufen. Eventuell findest du hier bei Abenteuer-Regenwald.de schon eine Petition, die dir zusagt. Du kannst sie dann natürlich nicht nur unterschreiben, sondern auch mit Freund:innen oder deinen Follower:innen teilen.
Wenn wir den Regenwald retten wollen, müssen wir der Lobbyarbeit der von der Rodung profitierenden Unternehmen definitiv im Kollektiv entgegenwirken. Petitionen sind dahingehend ein sinnvolles, wirkungsvolles Mittel.
15. Unterstütze Regenwaldprojekte
Wenn du den Regenwald, die dort lebenden Tier und Pflanzen, sowie die indigenen Völker schützen möchtest, dann hilft auch eine finanzielle Spende an Organisationen, die sich täglich für den Regenwaldschutz einsetzen. Hier sind einige Beispiele:
- Amazon Watch
- Rainforest Action Network
- Rainforest Trust
- WWF
- …
Durch deine Spende wirkst du vor allem dem Artensterben entgegen. Die Projekte widmen sich beispielsweise dem Vogel- oder Gorillaschutz – und selbstverständlich auch dem Schutz vor Landraub.
Tipp: Wie wäre es, wenn du dich auch beruflich dem Schutz der Regenwälder widmen könntest? Schau mal im nachhaltigen Jobportal nach. Vielleicht findest du dort einen passenden Job!
16. Teile deine Einstellung
Spätestens jetzt weißt du, wie du in deinem Alltag den Regenwald retten kannst. Und jetzt, wo du es besser weißt, kannst du auch besser handeln und ein Vorbild für andere Menschen sein.
Erkenne und nutze passende Gelegenheiten in alltäglichen Unterhaltungen, um ihnen zu zeigen, wie sie selbst zum Schutz des Regenwaldes beitragen können. Treibe die positive Veränderung in unserer Gesellschaft zu einer nachhaltigeren Lebensweise voran. So machst du nicht nur deinen eigenen Alltag, sondern auch das Leben anderer Menschen „regenwaldfreundlicher“.
Regenwald retten und unseren Planeten schützen!
Du kannst den Regenwald sogar durchs Nichtstun retten. Zum Beispiel indem du unnötige Autofahrten und sinnlose Ausdrucke im Büro vermeidest. Auch der Verzicht auf Fleisch und Kuhmilch ist heute super unkompliziert, da es so viele pflanzliche Alternativen wie fleischähnliche Soja- und Erbsen-Patties oder Hafer-, Mandel- und Sojamilch gibt.
Und wenn du dann noch mehr für den Regenwald tun willst, dann erhebe deine Stimme, unterstütze Petitionen und Organisationen, die täglich für den Schutz der Tropenwälder kämpfen.
„Zu fällen einen schönen Baum, braucht's eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenkt es, ein Jahrhundert!“
Eugen Roth
Ich hoffe, dass ich dir einige Tipps für den Regenwaldschutz mitgeben konnte. Hast du Fragen oder fallen dir weitere Ideen ein? Dann schreibe mir einfach einen Kommentar.
Bleib‘ nachhaltig,
PS: Die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes zählst beispielsweise zu den wesentlichen Klima Kipppunkten. Im verlinkten Beitrag erfährst du, welche anderen Tipping-Points den Klimawandel zusätzlich beschleunigen.
Quellenangaben:
₁ Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt: Warum Sojawurst nicht dem Regenwald schadet (Stand: 01.06.2018). https://t1p.de/jzvz. [20.06.2023].
₂ Stiftung Warentest: Grillkohle – Wo ist Tropenholz drin, welche ist ökologisch unbedenklich? (Stand: 21.05.2019), abrufbar unter https://www.test.de/Grillkohle-CSR-Test-5474364-0. [20.06.2023].
₃ BILD: Das schmutzige Geschäft mit der Grillkohle (Stand: 04.07.2018), abrufbar unter https://www.bild.de/ratgeber/verbrauchertipps/grillen/traegt-zur-zerstoerung-von-urwaeldern-bei-56211078.bild.html. [20.06.2023].
₄ Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO): livestock’s long shadow environmental issues and options, abrufbar unter https://t1p.de/2044. [20.06.2023].