Immer mehr Menschen wollen dem Plastikmüll den Kampf ansagen! In unserer Wegwerfgesellschaft produziert jeder Deutsche im Jahr durchschnittlich fast 40 Kilogramm Verpackungsabfall aus Plastik.₁ Das ist, bildlich gesprochen, eine ganze Gartenhütte vollgestopft mit Müllsäcken.
Doch unser Plastikwahn hat schwerwiegende Folgen für die Natur, die Tierwelt und unsere Gesundheit. Glücklicherweise existieren in allen Bereichen des Alltags unzählige Möglichkeiten, um den Plastikmüll gezielt einzusparen.
In diesem Artikel möchte ich dir jetzt meine wertvollsten Tipps an die Hand geben und dir zeigen, wie ein Leben ohne Plastik funktionieren kann. Auf geht's!
Vorab findest du hier schon eine kurze Übersicht:
- Mindset und Organisation
- Badezimmer und Körperpflege
- Transport und Aufbewahrung
- Küche und Ernährung
- Haushalt und Einkauf
- Arbeit und Büro
- Konsum und Freizeit
- Unterwegs und auf Reisen
- Gemeinschaft und Aktivismus
- Schlusswort
Vorteile: Warum überhaupt plastikfrei leben?
Zunächst sollten wir uns noch kurz mit den Gründen für ein Leben ohne Plastik bzw. mit den Nachteilen von Plastik beschäftigen, um zu verstehen, warum das alles überhaupt erstrebenswert ist. Das Wissen hilft dabei, dauerhaft motiviert und auch in Zukunft im Rahmen deiner individuellen Möglichkeiten plastikfrei zu bleiben.
Umwelt und Tiere schützen
Kunststoffe sind nicht biologisch abbaubar und zersetzen sich erst über Jahrhunderte zu Mikroplastik. Entsorgt in der Natur, kostet der Plastikmüll weltweit jedes Jahr bis zu 135.000 Meeressäugern und einer Million Meeresvögeln das Leben, die ihn fressen oder sich daran erdrosseln.₂
Treibhausgasemissionen minimieren
Die Herstellung von nur einer Tonne Plastik erzeugt fast zwei Tonnen CO2. Falls das Material überhaupt ordnungsgemäß entsorgt wird, entstehen bei der Verbrennung des Abfalls sogar noch weitere 2,7 Tonnen des Treibhausgases.₃ Auf Plastik zu verzichten reduziert also deinen ökologischen Fußabdruck und wirkt dem Klimawandel entgegen.
Gesund bleiben
Plastik kann u.a. den Weichmacher Bisphenol A (BPA) enthalten, der als krebserregend und nervenschädigend gilt.₄ Zudem kann Mikroplastik in die Nahrungskette und ins Grundwasser gelangen, sodass wir die Giftstoffe schlussendlich wieder aufnehmen.
Natürliche Ressourcen schonen
Plastik wird aus der natürlichen Ressource Erdöl herstellt. Sie steht uns Menschen nur begrenzt zur Verfügung. Das Leben ohne Plastik unterstützt daher einen möglichst nachhaltigen und zukunftsorientierten Umgang mit den limitierten Rohstoffen des Planeten.
Verantwortungsvolles Vorbild sein
Plastikfrei zu leben fördert das Umweltbewusstsein und nachhaltiges Handeln in unserer Gesellschaft. Indem du die verantwortungsvolle Entscheidung zur Plastikvermeidung triffst, inspirierst du auch andere dazu, umweltfreundlicher zu handeln. Nicht zuletzt bist du ein positives Vorbild für künftigen Generationen, zu denen auch deine Kinder und Enkelkinder zählen.
Geld sparen
Des Weiteren kannst du durch eine plastikfreie Lebensweise bares Geld sparen. Zum Beispiel, da du für Einwegprodukte auf Dauer immer deutlich mehr bezahlst, als für Mehrwegalternativen.
100 Tipps: Wie kann ich im Alltag Plastikmüll vermeiden?
Angefangen hatte die Herausforderung „plastikfrei leben“ für mich übrigens mit einer Reise nach Sri Lanka im Jahr 2015, wo mir die unterschiedlichsten Plastikabfälle an den Stränden entgegenschwappten und ich direkt damit anfing, sie einzusammeln. In der Folge begannen dann meine Erfahrungen mit der bewussten Plastikvermeidung im Alltag.
Hier möchte ich dir jetzt meine wertvollsten Tipps und Learnings der letzten Jahre mit auf den Weg geben.
Gut zu wissen: Ich habe dir die Ratschläge nur zur bessern Übersicht in Kategorien unterteilt – aber viele von ihnen passen natürlich auch gut in andere Alltagsbereiche.
Mindset und Organisation
Beginnen wir mit der Grundeinstellung für ein möglichst plastikfreies Leben. Mit den folgenden Tipps kannst du einen echten Unterschied machen und über dein gesamtes Leben ziemlich viel Müll vermeiden.
1. Einweg durch Mehrweg ersetzen.
Um Plastikmüll zu vermeiden, ist es wichtig, Dinge möglichst lange wiederzuverwenden. Tausche also zum Beispiel kurzlebige Wegwerfprodukte wie Plastikbesteck gegen langlebige, wiederverwendbare Mehrweg-Alternativen wie Edelstahl- oder Holzbesteck ein.
2. Generellen Konsum reduzieren.
Denke und lebe minimalistisch und begrenze Besitz, Konsum und materielle Wünsche auf die Dinge, die du wirklich brauchst.
3. Dinge reparieren, die kaputt sind.
Repariere nicht mehr funktionsfähige Dinge, anstatt sie in die Tonne zu werfen. Das ist auch eine wichtige Grundregel des Zero Waste Lebensstils, bei dem die Plastikvermeidung eine große Rolle spielt.
4. Gegenstände ausleihen und aufeinander zugehen.
Um unnötige Plastikverpackungen zu vermeiden, kannst du dir Dinge, die du brauchst, auch von Freund:innen oder Nachbar:innen ausleihen, anstatt sie dir selbst und ganz neu zu kaufen.
5. Nachfüllen statt wegwerfen.
Wenn du plastikfrei leben möchtest, solltest du Dinge bevorzugen, die sich nachfüllen lassen. Zum Beispiel Druckerpatronen, Zahnseideflakons oder Spülmittel.
6. Upyceln und Dingen eine zweite Chance geben.
Wenn etwas absolut kaputt ist oder nicht mehr gebraucht wird, kannst du es in anderer Funktion wiederverwenden. Aus Plastikflaschen kann man zum Beispiel Blumentöpfe basteln.
7. Ablehnen und nein sagen.
Um plastikfrei zu leben, hilft es ungemein, wenn man nicht alles annimmt. Wenn dir also zum Beispiel auf einer Messe ein Gratis-Kugelschreiber oder eine Visitenkarte aus Plastik angeboten werden, solltest du sie ablehnen.
8. Allzweckwaffen statt unzählige Produkte nutzen.
Setze auf Produkte, die vielseitig einsetzbar sind. Ganz nach dem Motto „weniger ist mehr“ kannst du dir zum Beispiel mit den Hausmittel Natron, Soda und Essigessenz unzählige, verpackte Mittel aus der Drogerie sparen.
9. Mikroplastik mit CodeCheck-App entlarven.
Ob Acrylate Copolymer (AC) oder Polyquaternium (PQ) – Mikroplastik hat viele, nichtssagende Namen! Mit der CodeCheck-App kannst du zum Beispiel Produkte in der Drogerie scannen und auf einen Blick erkennen, ob die kleinen Kunststoffteilchen darin enthalten sind.
10. Sammle deinen Müll für eine Woche.
Für einen guten Start ist es immer empfehlenswert, deinen Plastikmüll für mindestens eine Woche zu sammeln. Anschließend kannst du ihn dann analysieren und überlegen, wie du die einzelnen Plastikverpackungen in Zukunft möglichst vermeiden kannst.
11. Anfallenden Müll richtig trennen.
Plastikmüll lässt sich natürlich nicht vollständig vermeiden! Informiere dich also bei deinen lokalen Abfallbetrieben, wie du den Müll richtig trennst, damit der Kunststoff recycelt und wiederverwendet werden kann.
Badezimmer und Körperpflege
Lass uns im nächsten Schritt einen Blick ins Zero Waste Badezimmer werfen, wo erfahrungsgemäß ein großes Potential für weniger Plastikmüll darauf wartet, genutzt zu werden.
12. Kosmetik am Stück verwenden.
Feste Pflegeprodukte sind meist in Papier verpackt und erleichtern daher ein möglichst plastikfreies Leben. Besorge dir zum Beispiel Handcreme, Duschgel, Rasierseife und Shampoo in fester Form.
Hier sind einige Empfehlungen meinerseits:
Tipp: Gute Anlaufstellen für plastikfreie Naturkosmetik sind vor allem die Shops von hellosimple*, avocadostore* und PlantBase*.
13. Rasierhobel aus Metall nutzen.
Mit einem wiederverwendbaren Rasierhobel vermeidest du Einwegrasierer, die ansonsten schon nach kurzer Zeit im gelben Sack landen würden. Diesen hier* kann ich dir wärmstens empfehlen.
14. Auf waschbare Wattepads setzen.
Auch waschbare Wattepads aus Stoff sind wiederverwendbar und reduzieren den Verbrauch von Wegwerf-Wattepads. Wenn du welche brauchst, findest du sie hier*.
15. Stofftaschentücher besorgen.
Waschbare Stofftaschentücher ersetzen Papiertaschentücher und vermeiden sowohl den Papiermüll, als auch die (oft doppelte) Plastikverpackung. Sie machen dein Leben ohne Plastik wesentlich einfacher. Wenn du magst, bekommst du sie hier*.
16. Stoffwindeln statt Einwegwindeln nutzen.
Ein Neugeborenes benötigt etwa 6 bis 8 frische Windeln am Tag. In der gesamten Wickelphase landen pro Kind rund 5.000 Wegwerf-Windeln in der Tonne.₅ Stoffwindeln sind daher eine wesentlich nachhaltigere und müllvermeidendere Alternative.
Diese Stoffwindeln* kannst du sogar alternativ auch noch als Lätzchen verwenden.
17. Festes Deo verwenden.
Auch festes Deo und Deocreme im Glas sparen Plastikverpackungen und Aluminiumabfälle durch Deosprays ein und sind im Regelfall frei von schädlichen Inhaltsstoffen.
Passend dazu habe ich wieder ein paar Empfehlungen für dich:
18. Zähne mit Holzzahnbürste putzen.
Holzzahnbürsten sind biologisch abbaubar und kompostierbar – und eine wunderbare Alternative zur Plastikzahnbürste. Empfehlen kann ich dir diese Holzzahnbürsten*.
Hinweis: Die Borsten musst du vor der Entsorgung abtrennen und in den gelben Sack werfen. Den Stiel kannst du zum Beispiel als Stütze für kleinere Topfpflanzen wiederverwenden.
19. Nachfüllbare Zahnseide im Glasflakon besorgen.
Zahnseide wird leider oft aus Plastik hergestellt und in einem Wegwerf-Behälter verkauft. Doch es gibt sie auch als Nachfüllpack aus Maisfasern mit Pflanzenwachs in einem Glasflakon. Hier bekommst du die Zahnseide*.
20. Zahnputztabletten statt Tubenzahnpasta verwenden.
Zahnputztabletten ersetzen die klassische Zahnpasta aus der Plastiktube und lösen sich im Mund auf. Du kannst sie lose oder in Papier einkaufen und (fast) wie gewohnt nutzen. Sichere dir hier die Zahnputztabletten ohne Plastik*.
21. Ohren mit Reiniger aus Metall säubern.
Metall-Ohrenschlingen sind wiederverwendbar und verhindern damit den Verbrauch von Einweg-Wattestäbchen. Auch wenn sie natürlich ebenfalls etwas Müll produzieren, sind Ohrenstäbchen aus Bambus eine weitere plastikfreie Alternative.
22. Menstruationstasse benutzen.
Menstruationstassen sind wiederverwendbar und ersetzen Einwegprodukte wie Tampons und Binden, durch die unglaublich viel Plastikmüll entsteht. Wenn du magst, kannst du dir hier eine Menstruationstasse besorgen*.
23. Plastikfreie Lippenpflegestifte nutzen.
Klassische „Labello's“ – und sogar farbige Lippenstifte – gibt es auch in der Papierverpackung mit rein natürlichen Inhaltsstoffen. Ideal, um dein Leben noch plastikfreier zu machen.
Transport und Aufbewahrung
Schon viel gelernt? Dann lass uns entspannt zum nächsten Alltagsbereich übergehen! Denn auch beim Transport deiner Lebensmittel oder bei ihrer Aufbewahrung schlummert ein großes Potential zur Vermeidung von Plastikmüll, das genutzt werden will!
24. Einmachgläser verwenden.
Einmachgläser sind vielseitig einsetzbar und eignen sich zum Beispiel ideal zur Aufbewahrung von Lebensmitteln und Vorräten – oder auch zum losen Einkauf von Lebensmitteln. Wenn du magst, bekommst du sie hier*.
25. Edelstahl-Brotdosen als Transportmittel nutzen.
Edelstahl-Brotdosen sind langlebig, leicht zu reinigen und ersetzen sowohl Plastik-Tupperdosen, als auch ToGo-Verpackungsmaterial. Ich persönlich nutze diese Lunchbox* – und zwar schon eine halbe Ewigkeit.
26. Lebensmittel in Stoffbeuteln einfrieren.
Um Lebensmittel plastikfrei einzufrieren, kannst du zum Beispiel Stoffbeutel verwenden. Das funktioniert zum Beispiel sehr gut bei Brot. Aber auch in Gläsern, Lunchboxen oder Papier lassen sich viele Lebensmittel einfrieren und länger haltbar machen.
27. Lebensmittel in Wachstücher einwickeln.
Vegane Wachstücher sind eine nachhaltige Alternative zur Frischhaltefolie aus Plastik. Sie sind abwaschbar und ewig wiederverwendbar. Empfehlen kann ich dir diese hier*.
28. Einkäufe mit Stoffbeuteln und Rucksack tragen.
Der Transport von Einkäufen im Stoffbeutel oder Rucksack ist eine extrem umweltfreundliche Alternative zur Plastiktüte, die dir den plastikfreien Alltag um so vieles einfacher macht.
Küche und Ernährung
Plastikmüll lässt sich besonders gut in der Küche und bei täglichen Mahlzeiten bekämpfen. Hier ist auch dazu eine ganze Liste mit inspirierenden Tipps und Tricks.
29. Stofftücher statt Küchenpapier benutzen.
Küchentücher aus Baumwolle sind waschbar, vielseitig einsetzbar und ersetzen vor allem das klassische Einweg-Küchenpapier, das in der Regel in Plastikfolie eingewickelt ist. Plastikfrei verpackt bekommst du sie hier*.
30. Küchenhelfer aus Holz besorgen.
Ob Pfannenwender, Kochlöffel oder Suppenkelle – Küchenutensilien können auch aus Holz sein und deinen Alltag ohne Plastik noch leichter machen. Empfehlen kann ich dir dieses Set*.
31. Röstkaffee statt Kapselkaffee genießen.
Röstkaffee vermeidet Plastik- und Aluminiumkapseln und ist lose, sowie in Papier verpackt, erhältlich. Wenn du magst, bekommst du hier fairen Bio-Kaffee im Papierbeutel*.
32. Obst, Gemüse und Kräuter selbst anbauen.
Das Anbauen von Lebensmitteln im Garten oder auf dem Balkon reduziert Plastikverpackungen von Obst und Gemüse und macht deinen Alltag nicht nur wesentlich plastikfreier, sondern auch gesünder.
33. Natürliche Spülbürsten und Spülschwämme verwenden.
Holzspülbürsten sind eine umweltfreundliche Alternative zu kurzlebigen Plastikbürsten. Außerdem kannst du auch Spülschwämme verwenden, die natürlich auch ohne Kunststoff erhältlich sind.
Passend dazu habe ich wieder ein paar Empfehlungen für dich:
34. Leitungswasser trinken.
Indem du Zuhause und unterwegs Leitungswasser trinkst, vermeidest du Plastikflaschen und sparst viel Energie bei der Herstellung und im Recycling ein.
Tipp: Dir schmeckt das „Kraneberger“ zu langweilig? Wie du Leitungswasser Geschmack verleihen kannst, erläutere ich dir gern in einem separaten Blogartikel!
35. Wein mit Naturkorken trinken und sie sammeln.
Indem du veganen Weine mit Naturkorken bevorzugst, machst du einen echten Unterschied für Tiere und vermeidest auch noch Plastikkorken. Die echten Korken kannst du außerdem sammeln und anschließend im Rahmen der NABU-KORKampagne einsenden und recyceln lassen.
36. Schneidebrett aus Holz nutzen.
Holzschneidebretter sind langlebig und wesentlich umweltfreundlicher als die Küchenbretter aus Plastik. Außerdem sind die Plastikbestandteile, die sich beim Schneiden aus dem Brett lösen, gesundheitlich bedenklich.
37. Plastikfreie Kaugummis bevorzugen.
Plastik befindet sich auch in Kaugummis! Hast du das gewusst? Indem du plastikfreie Kaugummis ohne erdölbasierte Inhaltsstoffe bevorzugst, wird dein Leben ohne Plastik also noch einfacher und gesünder. Diese hier* kann ich dir empfehlen.
38. Eiswürfel in Edelstahlform herstellen.
Edelstahlformen ersetzen Plastik-Eiswürfelformen wunderbar und sind auch wesentlich langlebiger und umweltfreundlicher. Zudem kommen die Eiswürfel nicht mit dem Kunststoff in Kontakt. Eine Eiswürfelform aus Metall bekommst du hier*.
39. Stoffservietten nutzen.
Stoffservietten sind wiederverwendbar und reduzieren den Verbrauch von Einweg-Papierservietten. Diese Leinenservietten* kann ich dir empfehlen.
40. Tee lose im Teesieb zubereiten.
Du trinkst gern Tee? Dann kannst du die Teebeutel aus Plastik und damit unnötigen Müll vermeiden, indem du dir deinen Lieblingstee lose in Papier einkaufst und ihn dir in einem Teesieb aus Edelstahl aufkochst. Dieses Teesieb* kann ich dir empfehlen.
Tipp: Ich habe dir auch noch einen ausführlichen Blogartikel über die möglichst plastikfreie Küche verfasst. Schau gerne mal rein!
Haushalt und Einkauf
Lust auf die nächsten Tipps für ein plastikfreies Leben? Dann kannst du als Nächstes gern die folgenden Dinge im Haushalt und beim Einkaufen umsetzen, um in deinem Alltag noch mehr Plastikmüll zu vermeiden.
41. Produkte in Glas statt Plastik verpackt kaufen.
Bevorzuge Produkte in Gläsern, um weniger Müll durch Plastikverpackungen zu machen. So gibt es in jedem Supermarkt beispielsweise Milch und Joghurt in Pfandgläsern oder Aufstriche, getrocknete Tomaten und Oliven in kleinen Glasbehältern.
42. Nur so viel einkaufen, wie du brauchst.
Mache dir einen Wochenplan mit den Lebensmitteln, die du brauchst und kaufe strikt danach ein. So verhinderst du Lebensmittelverschwendung durch Spontankäufe und kannst unnötiges Verpackungsmaterial einsparen.
43. Bewusst unverpackt einkaufen.
Wenn du plastikfrei leben willst, wäre es ideal, wenn du einen Unverpackt Laden in deiner Nähe hast und ihn öfter besuchst. Aber auch in Supermärkten, auf Wochenmärkten und in Bioläden kann man viele Lebensmittel lose, unverpackt und plastikfrei einkaufen.
44. Backwaren im Stoffbeutel kaufen.
Bäckereien verpacken Brot, Brötchen und Co oft in Papier oder Plastik. Den Müll kannst du vermeiden, indem du einen Stoffbeutel mitnimmst und die Backwaren dort hineinlegen lässt.
45. Obst- und Gemüsenetze verwenden.
Obst- und Gemüsenetze aus Baumwolle ersetzen, wie zu erwarten ist, die kostenlosen Plastiktüten für Obst- und Gemüse. Sie sind wiederverwendbar und deshalb ideal, um Plastikmüll zu reduzieren. Diese Netze* kann ich dir empfehlen.
46. Selber kochen und auf Fertiggerichte verzichten.
Selbstgekochte Mahlzeiten mit frischen Zutaten reduzieren den Plastikmüll durch Fertigverpackungen und fördern eine gesunde Ernährung.
47. Plastikfrei an der Frischetheke einkaufen.
Wurst, Käse, Oliven und viele andere Lebensmittel kannst du dir an der Frischetheke deines Vertrauens auch in mitgebrachte Behälter abfüllen lassen und so Plastikfolie und anderes Verpackungsmaterial einsparen.
Gut zu wissen: Ich persönlich ernähre mich rein pflanzlich und verzichte für die Tiere, die Umwelt und meine Gesundheit auf tierische Produkte. Warum ich vegan lebe, erläutere ich dir gern in einem separaten Blogbeitrag.
48. Klopapier lose oder in Pappverpackung kaufen.
Auch Klopapier ist häufig in Plastikfolie eingewickelt. Dabei gibt es Toilettenpapier auch lose oder in der Papierverpackung. Empfehlen kann ich dir dieses hier*.
49. Haustiere mit einem plastikfreien Napf füttern.
Futternäpfe aus Porzellan oder Edelstahl lassen sich ewig wiederverwenden und vermeiden den Kauf von oft kurzlebigen Plastiknäpfen. Diesen Napf* kann ich dir für deinen Vierbeiner empfehlen.
50. Hundekotbeutel aus Papier nutzen.
Papier-Hundekotbeutel sind biologisch abbaubar und eine umweltfreundliche Alternative zu den Kotbeuteln aus Plastik. Ich persönlich nutze diese hier* für unseren kleinen Hund.
51. Werbung im Briefkasten aufhalten.
Klebe einen Aufkleber mit der Aufschrift „Bitte keine Werbung einwerfen!“ auf deinen Briefkasten, um ungewünschte Werbung per Post abzubestellen und jede Menge Papier- und Plastikmüll zu vermeiden.
52. Auf Müllbeutel verzichten oder Zeitungspapier verwenden.
Beim Plastik- und Papiermüll braucht man keine Plastikmüllbeutel. Und den Biomülleimer kannst du auch mit gefaltetem Zeitungspapier oder etwas Pappe auslegen, um deinen Plastikabfälle weiter zu minimieren.
53. Mit effektiven Hausmitteln putzen.
Natürliche Hausmittel wie Natron, Soda, Essig, Zitronensäure und Kernseife schonen die Umwelt und vermeiden den Kauf einer Vielzahl von chemischen Reinigungsmitteln in Plastikverpackungen. Passend dazu kann ich dir das Buch „Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie“ empfehlen, das du hier bekommst*.
54. Drogerieprodukte selber machen.
Mit nur wenigen natürlichen Hausmitteln kannst du die üblichen Mittel aus der Drogerie auch selbst herstellen. Hier findest du einige Beispiele mit passender DIY-Anleitung:
- Mundspülung mit Wasser, Natron und Xylit selber machen,
- Backofenreiniger aus Natron, Essig und Kochsalz herstellen
- Spülmittel aus Efeublättern machen
55. Möbel selber bauen.
Wer schon einmal neue Möbel im Internet bestellt hat, weiß, wie viel Plastikmüll dabei entsteht – ob Styropor oder Folie. Indem du dir Tische und anderes Mobiliar aus alten Holzbohlen selber baust, kannst du richtig viel Plastikmüll einsparen.
Hier sind einige Beiträge zur Inspiration:
- DIY Esstisch aus alten Eichenbohlen selber bauen
- Do It Yourself Nachtische bauen
- Couchtisch aus Eichenholz selber bauen
56. Klebeband aus Papier bevorzugen.
Durch Tesafilm und Plastikklebebänder auf Paketen entsteht jede Menge Plastikmüll, der aber vermeidbar ist. Glücklicherweise gibt es auch Papierklebeband ohne Plastik, mit dem du zum Beispiel Geschenke oder Versandkartons wunderbar und plastikfrei verpacken kannst. Dieses hier* solltest du unbedingt mal ausprobieren.
Arbeit und Büro
Im Berufsalltag und natürlich auch im Homeoffice stehen dir weitere Zero Waste Möglichkeiten offen, um möglichst viel Plastikmüll einzusparen. Nutze dafür einfach die folgenden Tipps!
57. Einen Mehrweg-Coffee-To-Go-Becher besorgen.
Mehrwegbecher ersetzten den Einweg-Plastikmüll durch Coffee-To-Go-Becher. Füll sie dir Zuhause oder im Café auf. Empfehlen kann ich dir diesen Becher*. Eine weitere Alternative ist natürlich der entspannte Kaffeegenuss im Café aus der Porzellantasse.
58. Kaffee ohne Filtermüll und Kapseln trinken.
Koche deinen Kaffee in einem Kaffeevollautomaten mit losen Bohnen und vermeide dadurch Alukapsel- und Filtermüll. Wir haben diesen Kaffeevollautomatischen* zu Hause. Für einen plastikfreien Filterkaffee kann ich dir und deinen Kolleg:innen außerdem diesen wiederverwendbaren Filter aus Bio-Baumwolle empfehlen*.
59. Vorkochen oder Mealprep machen.
Koche einfach am Abend etwas mehr von deinem Essen, um es dir für den nächsten Tag einzupacken und in der Mittagspause ToGo-Müll zu vermeiden. Alternativ kannst du auch ein veganes Mealprep für die gesamte Woche vorbereiten.
60. Mit nachfüllbaren Stiften schreiben.
Bevorzuge bei deiner Arbeit nachfüllbare Stifte und Kugelschreiber als nachhaltige Alternative zu den üblichen Wegwerfstiften.
61. Mit dem Rauchen aufhören oder Taschenaschenbecher verwenden.
Wenn du plastikfrei leben willst, solltest du mit dem Rauchen aufhören oder zumindest einen solchen Taschenaschenbecher* nutzen, damit keine giftigen Zigarettenstummel mit Plastikfiltern mehr auf dem Boden landen.
62. Nachfüllbare Druckerpatronen nutzen.
Im Büro solltest du nachfüllbare Druckerpatronen bevorzugen, um den Plastikabfall für Druckertinte drastisch zu reduzieren.
63. Kolleg:innen für Plastikvermeidung begeistern.
Sensibilisiere deine Arbeitskolleg:innen ganz nebenbei oder aktiv für Plastikvermeidung. Diese gemeinsame, positive Veränderung im Betrieb schweißt zusammen.
Konsum und Freizeit
Nun kommen wir zu einem extrem großen Bereich des Alltags, nämlich zum Konsumverhalten und den Freizeitbeschäftigungen. Was du da genau tun kannst, um noch plastikfreier zu leben, erfährst du jetzt in anhand der folgenden Tipps.
64. Notwendigkeit eines Kaufs stets hinterfragen.
Hinterfrage jeden potentiellen Neukauf konsequent, wenn du unnötigen Plastikmüll vermeiden und die natürlichen Ressourcen der Erde im Alltag schonen willst. Stell dir einfach die folgende Frage: brauche ich das wirklich?
65. Wertschätzend mit den Dingen umgehen, die du besitzt.
Plastikmüll entsteht vor allem, weil wir Gegenstände nicht wertschätzen und sie jederzeit neu kaufen könnten. Indem du Vorhandenes pflegst und achtsam damit umgehst, wird dein Leben ohne Plastik also wesentlich einfacher.
66. Geschenke plastikfrei verpacken.
Verwende umweltfreundliche Materialien, wie Stoff oder Papier, um Geschenke plastikfrei zu verpacken und den Verpackungsmüll aus Kunststoff zu reduzieren. Ich verwende zum Beispiel gern das Papier-Füllmaterial aus Versandkartons, um Geschenke einzupacken.
67. Konfetti aus Laubblättern ausstanzen.
Konfetti aus Laubblättern ist umweltfreundlich und ersetzt Plastikkonfetti auf eine natürliche Weise. Zudem ist es beim ausgestanzten Laubblättern kein Problem, wenn sie in der Natur landen.
68. Eis aus der Waffel essen und Löffel dabei haben.
Wenn du dein Eis nachhaltig bei sommerlichen Temperaturen genießen willst, dann verzichte auf den Plastikbecher und den Plastiklöffel, indem du dein Eis aus der essbaren Waffel oder aus einem mitgebrachten Behälter genießt.
Tipp: Weitere Hitze-Tipps erhältst du im ausführlichen Blogartikel über den möglichst nachhaltigen Sommer.
69. Kleidung aus natürlichen Stoffen tragen.
Die natürlichen Stoffe in Kleidungsstücken sind wesentlich umweltfreundlicher als synthetische Materialien aus Kunststoffen, deren Bestandteile oft als Mikroplastik im Meer enden.
70. Neukauf von Kleidungsstücken möglichst vermeiden.
Besonders bei Kleidungskäufen ist es empfehlenswert, Second Hand Produkte zu kaufen, um Ressourcen zu schonen und deinen Plastikmüll zu reduzieren. Genauso wichtig ist es außerdem, zu lernen, wertschätzend mit deiner bestehenden Kleidung umzugehen.
71. Generalüberholte und gebrauchte Elektronik kaufen.
Mittlerweile gibt es viele Anlaufstellen für generalüberholte Technik (Refurbished). Durch den Kauf sparst du auf nachhaltige Weise bares Geld und abermals Ressourcen. Zudem vermeidest du jede Menge Plastikabfall – auch, weil der Neukauf inklusive Neuverpackung entfällt.
72. Spielzeug aus Holz bevorzugen und gebraucht kaufen.
Natürliches Holzspielzeug (ob neu oder gebraucht) ist eine gesunde und umweltfreundliche Alternative zum Plastikspielzeug, mit der Kinder ohne Bedenken spielen können. Solche Stapelsteine* sind ein schönes Beispiel dafür!
73. Getränke durch wiederverwendbare Strohhalme schlürfen.
Theoretisch kann man einfach auch komplett auf einen Strohhalm verzichten, um Plastik zu vermeiden. Wer jedoch gern Drinks ohne Plastik schlürfen möchte, kann das zum Beispiel mit wiederverwendbaren, nachhaltigen Trinkhalmen aus Glas, Holz oder Edelstahl tun.
Wenn du magst, bekommst du sie hier:
74. Eigene Snacks mit in den Flieger nehmen.
Plastikfrei zu fliegen ist eine besondere aber machbare Herausforderung. Nimm zum Beispiel deine eigenen Snacks mit ins Flugzeug und fülle deine mitgebrachte Getränkeflasche nach der Durchgangskontrolle wieder auf.
75. Mit Sportgeräten aus Holz trainieren.
Du machst gerne Fitness? Dann trainiere in Zukunft einfach mit langlebigen, nachhaltigen Sportgeräten aus Holz, um weiteren Plastikmüll zu vermeiden und Produkte aus natürlichen Materialien zu fördern.
Ob Sprossenwand*, Liegestützgriffe* oder Bauchtrainer* – die Firma EdelKRAFT* produziert und versendet zum Beispiel bewusst ohne Plastik.
76. Plastikfreien Versand bei Online-Bestellungen bevorzugen.
Es gibt mittlerweile viele nachhaltige Online-Shops, die einen plastikfreien Versand anbieten, um unnötigen Verpackungsmüll zu reduzieren.
Dazu zählt neben EdelKRAFT* (Sportgeräte) zum Beispiel auch der avocadostore*, wo du im Grunde alle Alltagsdinge finden kannst.
Tipp: Grundsätzlich solltest du natürlich Retouren vermeiden, um möglichst nachhaltig online zu shoppen. Wie genau das funktioniert, erfährst du in den verlinkten Blogartikeln.
77. Tickets in digitaler Form bevorzugen.
Plastikmüll lässt sich sehr gut digital reduzieren! Speichere Tickets für die Bahn oder Konzerte zum Beispiel auf dem Smartphone, anstatt sie dir auszudrucken oder zusenden zu lassen. So kannst du nicht nur jede Menge Plastik- sondern auch Papiermüll einsparen.
78. Ohne Raketen ins neue Jahr starten.
Indem du ein nachhaltiges Silvester ohne Feuerwerk feierst, kannst du nicht nur unfassbar viel Plastikmüll, sondern auch eine enorme Feinstaubbelastung und Umweltverschmutzung vermeiden.
79. In müllvermeidenden Restaurants speisen.
Zum Einen solltest du immer vor Ort im Restaurant essen, um die Entstehung Take-Away-Müll zu verhindern. Zum anderen ist es aber im Sinne des plastikfreien Lebens auch ratsam, Betriebe zu bevorzugen, die eine bewusste Müllvermeidung praktizieren. Das vegane Zero Waste Restaurant „FREA“ ist zum Beispiel ein prominentes Beispiel aus Berlin.
80. Auf dem Festival plastikfrei bleiben.
Es kann sich zu einer echten Herausforderung entwickeln, ein Festival ohne Plastik zu meistern. Doch u.a. vorgekochte Gerichte, Edelstahldosen, wiederverwendbares Besteck und eine Trinkflasche mit Leitungswasser schaffen Abhilfe, um dem Einweg-Wahn zu entgehen.
81. Party ohne Plastik feiern.
Es ist auch möglich, eine plastikfreie Party zu feiern und den Einwegmüll durch Plastikbecher, Pappteller und Plastikbesteck gezielt zu vermeiden.
Zum Beispiel wieder mit wiederverwendbaren Strohhalmen, Porzellan-Tellern, Edelstahl-Besteck und Getränken aus Gläsern oder Glasflaschen.
82. Mit Edelstahl Grillschalen grillen.
Auch beim Grillen lässt sich Plastik vermeiden! Lege dein Grillgut zum Beispiel einfach in eine Grillschale aus Edelstahl, um keine Alufolie oder anderen Einwegmüll zu produzieren. Diese Schale* kann ich dir empfehlen.
Unterwegs und auf Reisen
Außerhalb der eigenen vier Wände kann das plastikfreie Leben durchaus etwas schwieriger werden. Ganz einfach schon deshalb, weil man nur einen geringen Teil der Zero Waste Grundausstattung dabei hat. Erfahre hier, wie du Plastikmüll auch dann vermeiden kannst, wenn du unterwegs bist oder dich gerade auf einer spannenden Reise befindest.
83. Wiederverwendbare Trinkflasche nutzen.
Verwende eine wiederverwendbare Trinkflasche aus Edelstahl oder Glas, um Einwegplastikflaschen für immer zu verbannen und deinen Plastikmüll spürbar zu reduzieren. Ich persönlich nutze diese Trinkflasche* schon seit vielen Jahren.
84. Rucksack aus Meeresplastik tragen.
Dieser Rucksack aus recyceltem Meeresplastik* ist gleich im doppelten Sinne umweltfreundlich. Zum Einen wird für seine Herstellung Müll aus dem Meer geholt – zum Anderen kannst du damit ohne Plastiktüte einkaufen.
85. Mehrwegbesteck dabei haben.
Indem du immer wiederverwendbares Besteck aus Edelstahl oder Holz dabei hast, kannst du u.a. ganz einfach den Einwegmüll durch Plastiklöffel- und Gabeln vermeiden. Dieses Reisebesteck-Set* kann ich dir ans Herz legen.
86. Unterkünfte mit plastikfreier Philosophie bevorzugen.
In Unterkünften entsteht meist sehr viel Plastikmüll. Suche dir auf deinen Reisen daher gezielt Herbergen, die bewusst Müll vermeiden, um dir das Leben ohne Plastik noch leichter zu machen.
87. Keinen Müll liegen lassen.
Entsorge niemals deinen Müll in der Umwelt und hinterlasse nichts, außer Fußspuren. Denn Littering ist ein echtes No-Go. Dieser Tipp ist eigentlich selbsterklärend und gilt sowohl für den Alltag daheim, als auch auf Reisen.
88. Müll an Stränden aufsammeln.
Hilf dabei, die Strände und andere Ökosysteme sauber zu halten, indem du auch im Urlaub Müll aufsammelst und ihn entsorgen lässt. Dadurch erzeugst du Aufmerksamkeit vor Ort – vor allem in Ländern, in denen Plastikvermeidung nicht die oberste Priorität hat.
89. Seifen in Blechdosen transportieren.
Transportiere deine Stückseifen in kleinen Aluminiumdosen, um den Einsatz von Plastikfolie zu vermeiden und deinen Kulturbeutel sauber zu halten. Diese Seifendosen* kann ich dir empfehlen.
90. Vor Ort in lokalen Restaurants essen.
Iss auch im Urlaub möglichst vor Ort in lokalen Restaurants, um die lokale Wirtschaft zu unterstützen und Plastikmüll durch Take-Away-Verpackungen zu vermeiden.
Tipp: Noch mehr Inspiration bekommst du übrigens im ausführlichen Artikel über die Zero Waste Reise.
Gemeinschaft und Aktivismus
Wer plastikfrei lebt, tut das natürlich, um etwas zu bewirken. Wenn du abseits deines eigenen Kosmos einen gesellschaftlichen Impact erzeugen und den Alltag ohne Plastik für alle Menschen vereinfachen willst, hab ich hier abschließend noch weitere Tipps für dich!
91. Plastikvermeidung vorleben.
Du bist ein Vorbild für andere – entweder ein Gutes oder ein Schlechtes. Indem du plastikfrei lebst, zeigst du anderen, wie jeder einen wirkungsvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten kann.
92. Dokus über Plastikmüll schauen und teilen.
Die wenigsten haben schon einmal total vermüllte Strände gesehen. Um das Plastik-Problem zu realisieren und mehr Menschen zu einem plastikfreien Leben zu führen, braucht es daher motivierendes Bild- und Videomaterial.
Schau dir also Dokumentationen über Plastikmüll an und teile sie mit anderen. Ein wirkungsvolles Beispiel ist der Film „Plastic Planet“ von Werner Boote.
93. CleanUps und andere Aktionen organisieren.
Organisiere CleanUps oder nimm an anderen Aufräumaktionen und Events teil, um Aufmerksamkeit für das Problem mit dem Plastikmüll in der Umwelt und dessen Lösungen zu erzeugen und aktiv etwas dagegen zu unternehmen.
94. Joggen und dabei Müll einsammeln.
Verbinden deine Laufeinheiten mit dem Müllsammeln, um fit zu bleiben und gleichzeitig Plastikmüll aus der Natur zu holen. Das ganze nennt sich Plogging und macht richtig Spaß!
95. Menschen ansprechen, die Müll liegen lassen.
Wenn du jemanden dabei beobachtest, wie er oder sie Müll in die Umwelt wirft oder ihn einfach liegen lässt, dann sprich die Person höflich an. Ein gesellschaftliches Umdenken kann nur stattfinden, wenn man das Problem anspricht.
96. In der Politik engagieren.
Wenn du magst, kannst du dich auch parteipolitisch für die Plastikreduktion und umweltfreundlichere Gesetze, Vorschriften und Verbote stark machen. So legst du selbst den Grundstein für ein möglichst plastikfreies, gesellschaftliches Zusammenleben.
97. Unterschriftenaktionen unterzeichnen und teilen.
Indem du Online-Petitionen startest, sie unterzeichnest und mit anderen Menschen teilst, kannst du Aufmerksamkeit für Missstände rund ums Thema Plastik erzeugen. Viele erfolgreiche Unterschriftenaktionen beweisen, dass es funktionieren kann!
Tipp: Unterstützenswerte, nachhaltige Petitionen (auch zum Thema Müllvermeidung) findest du in der verlinkten Übersicht.
98. Hersteller:innen aufmerksam machen.
Kontaktiere Hersteller:innen, um sie auf Plastikalternativen hinzuweisen und den Wandel zu umweltfreundlicheren Verpackungen zu fördern. Mit der App Replace Plastic funktioniert das sogar ziemlich automatisch ohne Anruf, E-Mail oder Brief.
99. In Zero Waste Projekte investieren.
Dein Kassenbon ist ein Stimmzettel für Produkte, die du gern hättest. Ähnlich ist es auch bei Geldanlagen oder Crowdfunding-Kampagnen. Um plastikfreie Innovationen zu fördern, solltest du die Unternehmen und Projekte unterstützen, die sich für positive Veränderung stark machen.
100. Diese Tipps mit anderen Menschen teilen.
Mein letzter Tipp für ein Leben ohne Plastik ist, diese Liste aufwendig zusammengestellter Tipps mit anderen Menschen zu teilen. Begeistere damit zum Beispiel deine Familie für Nachhaltigkeit oder teile den folgenden Link dieses Blogartikels im Internet mit denjenigen, die er interessieren oder weiterhelfen könnte. Danke für deine Unterstützung!
https://www.careelite.de/plastikfrei-leben-ohne-plastik/
Schritt für Schritt ins Leben ohne Plastik
Nun weißt du, warum es erstrebenswert ist, möglichst ohne Plastik zu leben – und mit welchen Mitteln du dieses Ziel erreichen kannst. „OHNE Plastik“ und „plastikFREI“ sind Begriffe, die sehr herausfordernd und vielleicht sogar unmöglich erscheinen können – doch jeder kleine Schritt auf dem Weg dorthin zählt. Es ist ein Marathon und kein Sprint.
Nichts muss perfekt sein – schon gar nicht von heute auf morgen. Nimm dir einfach die Zeit und nutze die Tipps und Tricks aus diesem Beitrag, um dich Schritt für Schritt weiterzuentwickeln. Für noch mehr Tipps und Ideen kannst du dir jetzt gern auch noch mein Buch „Plastikfrei für Einsteiger“ zulegen. Wenn du magst, bekommst du es hier*.
„Die Welt verändert sich durch dein Vorbild, nicht durch deine Meinung.“
Paulo Coelho (mehr unter Zero Waste Zitate)
Ich hoffe sehr, dass ich dir mit diesem Artikel bewusst machen konnte, dass jeder von uns einen echten Unterschied machen und schon mit einfachen Mitteln deutlich plastikfreier leben kann. Hast du Fragen, Anregungen oder weitere Tipps? Dann schreib mir gern einen Kommentar!
Bleib‘ sauber,
PS: Wenn du magst, kannst du dir als Nächstes gerne meinen Artikel zum Papier sparen durchlesen, lernen, wie du Mikroplastik vermeidest oder erfahren, wie sich alte Verpackungen wunderbar upcyceln lassen.
Quellenangaben:
₁ Statista GmbH: Entwicklung des Pro-Kopf-Verbrauchs von Kunststoffverpackungen in Deutschland in ausgewählten Jahren von 1991 bis 2020 (Stand: September 2022), abrufbar unter https://de.statista.com/statistik/daten/studie/914363/umfrage/kunststoffverpackungen-verbrauch-pro-person-in-deutschland. [14.04.2023].
₂ NABU: Plastikmüll und seine Folgen, abrufbar unter https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/meere/muellkippe-meer/muellkippemeer.html. [14.04.2023]
₃ Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW Berlin): Auf dem Weg zur Klimaneutralität: Plastikrecycling muss stärker in den Fokus rücken (Stand: 30.06.2021), abrufbar unter https://www.diw.de/de/diw_01.c.820601.de/auf_dem_weg_zur_klimaneutralitaet__plastikrecycling_muss_staerker_in_den_fokus_ruecken.html. [14.04.2023]
₄ WELT: Bisphenol A gerät über den Mund direkt ins Blut (14.06.2013), abrufbar unter https://www.welt.de/gesundheit/article117122947/Bisphenol-A-geraet-ueber-den-Mund-direkt-ins-Blut.html. [14.04.2023]
₅ Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV): Umweltfreundliche und gesunde Windeln, abrufbar unter https://www.bmuv.de/meldung/mai-2019-umweltfreundliche-und-gesunde-windeln. [14.04.2023]
Hallo Christoph,
ich finde es gut, dass du Dinge aufführst, wie man Plastik vermeiden kann, aber…
mal ehrlich viele Alternativen, die angegeben werden, z.B. die selbstgemachte Zahnpasta (übrigens ist Fluorid insbesondere bei Kindern wichtig für die Zähne, es härtet den Zahnschmelz. Essen sollen sie’s natürlich nicht, aber verzicht kann schnell zu Zahnausfall und eher zu Karies führen, da die Zähne eben nicht hart genug sind, Säuren und Bakterien zu widerstehen.) bestehen doch aus verschiedenen exotischen Materialien, die im Prinzip Luxus-güter sind. Kokosöl, Bambusbasierte Materialien, Aleppo-Seife und andere ‚exotische Dinge‘ sind um die Welt geflogen, damit wir hier unseren Plastikfreien Lebensstandard leben können – das ist doch Wahnsinn! Was glaubst du was passieren würde, wenn das jeder macht? Der Erdölverbrauch ist nur zu 4% Chemikalien verschuldet – nahezu 50% gelten der Energiebereitstellung. Wie kann man bei ‚Plastikfreiem Leben‘ überhaupt daran denken in den Urlaub zu fliegen oder zu fahren (Neben dem Erdöl basierten Sprit ist ein großteil der Autoteile aus Plastik. Wenn diese auch noch aus Stahl wären, hätte das Auto ein Gewichtsproblem bzw. würde noch mehr Sprit schlucken. Ein Auto aus Glas? Super man sitzt in einer Schneidemaschine)?
Ich finde es auch wichtig plastik-arm zu leben, aber ERSATZ insbesondere für jede Kleinigkeit (wie eine Zahnbürste, die man eh ewig benutzt und recyceln kann) ist eine Strategie, die nur zu höheren Transportkosten und zum Mangel anderer Ressourcen führt. Auch unser viel angepriesenes Holz als nachhaltiges Material braucht 10 -20 Jahre zum wachsen und könnte so die Bedürfnisse vieler Menschen gar nicht decken. Selbst der Schnellwachsende Bambus könnte das nicht – und der muss auch importiert werden.
Überhaupt der Glaube, dass Stahlbasierte Behälter ökologisch besser sind begreife ich nicht – es wird so viel Energie dafür benötigt Stahl zu verarbeiten und ob das in das Essen abgegebene Eisen, woraus Stahl ja nunmal besteht, so viel besser ist als Plastik sei mal dahin gestellt. Selbst das Leitungswasser was hier in Deutschland aus Kupferrohren kommt – Kupferionen sind das, was Frauen mit Spirale zur Schwangerschaftsverhütung nutzen- muss man da mehr sagen?
Wir entkommen einer Vergiftung nicht und wenn es nicht Plastik ist, ist es etwas anderes. Eingeschränkter Konsum, das ist die Antwort. Aber das will keiner hören – jeder will sich die Zähne putzen, jeder will jeden Tag duschen, Deo benutzen, jeder will nicht nur eine Sorte Obst oder 2 Sorten Gemüse essen, die aber nunmal grade Saison haben und regional angebaut sind, sondern möchte auch mal ne Flugmango essen,Milch trinken, auch wenn die Kühe nicht ständig Milch geben können, Eier essen auch wenn das Huhn dadurch zur Lege-Maschine wird.
Nichts ist ökologisch clean – und ein ‚ich will es versuchen‘ führt auch nur zur Illusion, dass man es korrekt macht.
Artikel, wie man Plastik vermeiden kann sind ja super, aber dann mit Alternativen aufwarten, die ökologisch vielleicht noch viel weniger sinnvoll sind, ist kontraproduktiv!
Hi Steffi,
ich danke dir für deinen ausführlichen Kommentar und danke für dein Feedback. Der Reihe nach:
Zunächst: Man kann nicht alles 100% nachhaltig machen, denn Dinge die gehyped werden, sind irgendwann nicht mehr nachhaltig. Deshalb ist ein nachhaltiges Leben auch mit ständigen Veränderungen verbunden.
Zum Plastik generell: Plastikfrei heißt nicht, dass du von heute auf Morgen plastikfrei leben sollst, sondern dass es ein Ziel sein sollte, dahin zu kommen. Damit ist auch verbunden, dass wir irgendwann eine gute natürliche Alternative finden, die uns die vielen Vorteile von Kunststoff bietet. Wie zum Beispiel einen leichten Transport, flexible Formbarkeit und ein günstiges Material. Es muss schon Sinn machen, aber ich möchte mit der gesamten Zero Waste Bewegung nach alternativen suchen. Wir sind nicht naiv, wir wollen nur zusammen die Welt verbessern. 😉 Und genau solche Diskussionen sind es, die uns alle dabei helfen, uns mehr damit auseinander zu setzen.
Bitte bleib‘ weiter so engagiert und unterstützte in unserer Zero Waste Community auf Facebook.
Viele Grüße,
Christoph
Hey,
Vielen lieben Dank für diese vielen tollen Ideen! Ich habe vor einiger Zeit auch angefangen, dem Plastikmüll den Kampf anzusagen. Das ist aber leider gar nicht so einfach (im Supermarkt nebenan gibt es kaum Gemüse das nicht eingepackt ist).
Was mich aber etwas stört in diesen ganzen Tipps ist die Botschaft, alles aus Plastik fix durch andere Produkte zu ersetzen. Das ist doch genau das, was jetzt nicht passieren darf. Wenn jetzt jeder seine Brotdosen und Spülbürsten wegschmeißt obwohl sie noch gut sind, entsteht doch genau der Plastikmüll der später auf dem Ozean treibt. Die Devise ist, alles was noch gut ist solange wie möglich (wieder-) zu verwenden und nicht nur ständig neue Sachen zu kaufen.
Auch Ersatzprodukte sind ja nicht in jeder Hinsicht perfekt (zb. woher kommt eigentlich der ganze Bambus? bestimmt nicht vom Bauern nebenan) und Produkte aus Metall können wohl auch nicht mit dem super CO2 Fußabdruck glänzen.
wir sollten nicht einfach nur Ersatz- konsumieren sondern unseren Konsum eingrenzen und nur das kaufen, was wir wirklich brauchen, Dinge reparieren, umfunktionieren oder auch an andere weitergeben.
Vielleicht kannst du das ja nochmal ein bisschen hervorheben 🙂
Liebe Grüße,
Anna
Hi Anne! Danke für deinen Kommentar, ich stimme dir voll und ganz zu.
Manche Absätze sind schon etwas älter, auch ich habe ja immer mehr dazugelernt und nehme mir jetzt die Zeit, den Artikel noch einmal gänzlich durchzugehen 🙂
Bleib‘ sauber,
Christoph
Ich vermeide Plastik, wo es geht … schon mein Großvater fand Ende 60er J. die Plastikmanie nicht mehr „normal“. Ständig bekam man Tütchen in die Hand gedrückt – mit Werbung drauf! und jede Wurst-/Käsescheibe wurde mit einem Plastikblättchen getrennt … alles unnormal und nicht notwendig. Mein Opi war anscheinend der erste Öko, Grüne (ohne das er gewusst hätte, was das ist). Ein Umwelt- und Tierschützer war er allemal. Er hat das gelebt, was wir verloren haben und heute wiederfinden müssen: den richtigen Umgang mit der Natur.
Aber wie überzeugt man die Bevölkerung, die angesichts der Flut von unterschiedlichsten Verpackungsmaterialien komplett den Überblick verloren hat und offenbar auch die Lust am Trennen?
Wenn ichi nseren Müllcontainer hiineinsehe erfasst mich das kalte Grauen … keine Trennung, Alles rein, egal wie, bloß weg.
Hallo Francis,
danke für deinen Kommentar! Ich glaube von deinem Opa können wir alle eine Menge lernen, denn er hat das Problem mit dem Plastik schon von Anfang an verstanden. Denn so viele Vorteile wie der Kunststoff auch bringt, kämpfen wir heute besonders gegen die negativen Folgen, den Plastikmüll in der Umwelt.
Auch mit der Mülltrennung hast du vollkommen recht. Da muss härter durchgegriffen werden. Aktuell gilt noch: Aus den Augen, aus dem Sinn.
Lass‘ uns gemeinsam weiter etwas bewegen.
Bleib‘ sauber,
Christoph