Wie kann man Ostern nachhaltig feiern? Das Osterfest gilt als Fest der Hoffnung, Auferstehung, Liebe und Freude. Doch leider ist es das nicht für alle Menschen – und auch nicht für alle Tiere – und auch nicht für die Umwelt. Glücklicherweise schlummert vom Osterfeuer, über die Ostergeschenke für Kinder, den Osterbraten bis hin zur Osterdeko jede Menge Potenzial in puncto Nachhaltigkeit, das wir gemeinsam ausschöpfen können.
In diesem Artikel möchte ich dir jetzt wertvolle Tipps vorstellen, mit denen euer familiäres Osterfest noch grüner werden kann. Mit nachhaltigen Eiern, fairen Geschenken und einem veganen Osterlamm. Auf geht's!
15 wundervolle Tipps für wirklich nachhaltige Ostern!
Um auch das Osterfest mit deiner nachhaltigen Lebensweise zu vereinbaren, stehen dir wirklich viele Möglichkeiten offen! Vor allem beim Verpackungsmüll, der Herkunft der Ostereier und auch beim Festessen.
Ostern steht vor der Tür! Lass uns gemeinsam dafür sorgen, diese Zeit ressourcenschonend, möglichst müllarm und vor allem fröhlich zu gestalten! Hier stelle ich dir jetzt, wie versprochen, die wertvollsten Tipps für ein wirklich nachhaltiges Osterfest vor.
1. Osternest aus Naturmaterial bauen

Aus Seegras, Holz, Stroh, Papier oder Moos und Sträuchern aus dem Wald kannst du mit deinen Kindern einzigartige Osternester basteln. Nester aus Naturmaterial sind allemal schöner und auch umweltfreundlicher als ihr Pendant aus Plastik.
Auch aus einem alten Papp- oder Eierkarton lässt sich alternativ eine stabile Basis für dein kreatives Nest zaubern. Etwas mit Wasserfarbe bemalt – und fertig! Eine wirklich natürliche, nachhaltige Alternative zum Plastiknest beim Osterfest.
Gut zu wissen: Mit diesem gemeinsamen DIY-Projekt förderst du automatisch auch die Naturverbundenheit deiner Kinder. Was du sonst noch tun kannst, erläutere ich dir im verlinkten Blogbeitrag.
2. Tierfreundliche Alternative für Ostereier nutzen
Da wir Menschen zu Ostern gerne echte Hühnereier essen und bemalen, ist es für viele Hühner und ihre Küken leider alles andere als ein Fest der Freude. Die Legehennen in der ressourcenintensiven Massentierhaltung leben meist in engen, dunklen Hallen – ein Albtraum für die Tiere.
Den weiblichen Küken blüht das gleiche Schicksal – die männlichen Küken erleben das „Glück des Lebens“ aufgrund des Kükenschredderns leider nur wenige Sekunden. Denn da sie für die Industrie keinen wirtschaftlichen Wert haben, werden sie nach ihrer Geburt vergast oder geschreddert. Brutal – und das alles nur für ein Ei, das zu den cholesterinhaltigsten Lebensmitteln der Welt zählt.
Kein Kind der Welt würde sich diesen Umgang wünschen, wenn es über die Hintergründe der Industrie Bescheid wüsste. Ei, Ei, Ei… doch der Wechsel zu nachhaltigen, tierfreundlicheren Alternativen ist zum Glück echt unkompliziert!
Eier aus Holz, Papier, Ton, Porzellan oder sogar Avocadokerne (Stichwort Müllvermeidung) bieten sich an.
Extrem sinnvoll als Alternative für echte Hühnereier sind auch langlebige, gebrauchte Dekoeier aus zweiter Hand. Schaue einfach mal im lokalen Second-Hand-Shop oder bei Kleinanzeigen rein. Bei gutem Umgang damit, kannst du sie dann jedes Jahr zu Ostern aus deinen Kartons holen und wiederverwenden.
Tipp: Wenn du mehr über die Hintergründe der Eierindustrie wissen willst, dann schaue dir auch gern noch den Artikel darüber an, warum ich als Veganer keine Eier esse.
3. Ostereier nachhaltig bemalen
Die wiederverwendbaren, tierfreundlichen Eier lassen sich wunderbar mit Fingermalfarbe (gibt's hier*) bemalen. Sie besteht unter anderem aus Bio-Maisstärke, Meersalz, gereinigter Kreide und Tonerden, ist wasserlöslich, leicht verstreichbar, verdünnbar und mischbar. Zudem wird sie nach Nature Care Product-Standard biologisch in Deutschland hergestellt.
Tipp: Auch zum Kochen und Backen am Osterfest gibt es einige Lebensmittel, die sich als veganer Ei-Ersatz eignen. Im verlinkten Beitrag erfährst du genau, wie einfach das funktioniert!
4. Faire und tierfreundliche Süßigkeiten anbieten

Leider werden nur die wenigsten, klassischen Schoko-Osterhasen biologisch und fair produziert und ökologisch verpackt. Oft wird konventionelles Palmöl von Plantagen verwendet – auch Kinderarbeit ist in der Lieferkette keine Seltenheit.
Lege deine bemalten Eier deshalb zum Beispiel mit leckerer, veganer Bio-Schokolade (gibt's hier*), ein paar Bio-Keksen und anderen, tier- und umweltfreundlichen Leckereien in deine selbstgebastelten Osternester.
Alternativ kannst du auch in Eigenproduktion ein paar Süßigkeiten aus dem Hut zaubern! Hier ein paar Rezepte und Ideen zur Inspiration:
- Schoko-Eier gefüllt mit Nussbutter und Datteln
- Hefeteig-Osterhasen mit Cranberries, Hagelzucker und Zuckerherzen
- Mandel-Schokoladen-Eier aus Nussbutter
5. Osterfeuer-Grünschnitt erst an Ostern auftürmen
Das Osterfeuer hat eine lange Tradition. Wer nachhaltige Ostern verbringen möchte, gerät dabei allerdings in einen inneren Konflikt. Denn zum einen sind die Feinstaubwerte zum Osterfest in bedenklicher Höhe – und zum anderen nisten sich in den Wochen vor Ostern auch viele Tiere im Grünschnitt des Osterfeuers ein, die dann böse vom Feuer überrascht werden.
Wenn du also beim Osterfeuer dabei sein und zum Grünschnitt beitragen willst, dann solltest du diesen erst am Tag des Feuers zum Feuerplatz bringen und auch andere dazu motivieren. So wird das Feuer nicht zur Todesfalle für Igel, Mäuse, Vögel, Kröten, Kaninchen und zahlreiche Insekten-Arten.
6. Alternative zum Kaninchenbraten kochen
Der Osterhase und das echte Osterlamm selbst haben während der Ostertage leider keinen besonderen Grund zur Freude. Im Gegenteil: Bei vielen Familien enden sie im Ofen und als Braten auf dem Esstisch. Das passt ehrlich gesagt so gar nicht zum Fest der Hoffnung, Auferstehung, Liebe und Freude.
Glücklicherweise gibt es pflanzliche Alternativen, die mindestens genauso und meiner persönlichen Erfahrung nach sogar noch besser schmecken. Im eingebetteten Video findest du bereits eine Anleitung inklusive Rezept für einen extrem leckeren, veganen „falschen Hasen“ mit Spinat-Kartoffeln. Probiere es einfach mal aus! Ich bin mir sicher, dass deine ganze Familie davon begeistert sein wird.
Es gibt im Internet aber natürlich auch noch dutzende weitere großartige Rezeptideen! Hier wieder ein paar Vorschläge für dich:
- Bunte Möhren-Quiche mit feinen Erbsen, Tofu und Karottengrün
- Veganer Nussbraten mit Serviettenknödeln und Zwiebel-Sahne-Soße
- Karotten-Risotto mit gerösteten Sonnenblumenkernen
Tipp: Die Fastenzeit vor Ostern lässt sich übrigens sehr gut für einen veganen Probemonat (ähnlich wie beim Veganuary) nutzen, den du bis zum Fastenbrechen nach der Ostermesse durchziehen kannst. So lässt sich wunderbar in die umweltfreundliche, rein pflanzliche Ernährung hineinschnuppern. (Buch-Tipp mit Basis-Theorie und einfachen Rezepten: Vegane Ernährung für Einsteiger*)
7. Karfreitag ohne Fischgericht verbringen
An den Fasttagen war Christ:innen der Verzehr von Fleisch, das von Tieren des Himmels und der Erde stammt, untersagt. Doch obwohl Fisch auch Fleisch ist, war der Genuss von Fisch erlaubt, da er ein Symbol des christlichen Glaubens ist. Und deshalb essen Christ:innen auch heute noch am Karfreitag vor Ostern traditionell ein Fischgericht.
Doch die Überfischung der Meere, eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit, kommt nicht von ungefähr. Zudem sind Fische, wie Hasen, Kaninchen und wir Menschen auch, fühlende, emotionale und extrem intelligente Lebewesen, die nicht sterben wollen.
Mittlerweile gibt es glücklicherweise veganen Räucherlachs und Thunfisch, sowie auch Fischstäbchen und dutzende, weitere pflanzliche Alternativen. Hier findest du eine Auswahl der leckersten Ersatzprodukte für klassischen Fisch*.
Auch mit Karotten lässt sich Lachs übrigens optisch und geschmacklich überraschend gut nachahmen. Vielleicht kannst du dich also zum Fest der Hoffnung auch mit einer etwas ungewöhnlichen, aber umso tierfreundlicheren Mahlzeit anfreunden.
Tipp: Auch auf die Frage „Warum essen Veganer keinen Fisch?“ gebe ich dir in einem separeten Artikel eine ausführliche Antwort. Schau gern mal rein, wenn es dich interessiert.
8. Reduziere Lebensmittelverschwendung
Für nachhaltige Ostern gilt es, deine persönliche Lebensmittelverschwendung bewusst zu reduzieren. Kaufe nur so viel ein, wie du wirklich brauchst (gilt auch für Geschenke!) und verwerte Reste sinnvoll.
Zudem solltest du für deine Kuchen und Mahlzeiten Lebensmittel aus der Region bevorzugen, die zur Osterzeit ihre Saison haben. Auch damit senkst du deinen ökologischen Fußabdruck – und unterstützt die Produzent:innen in deiner direkten Umgebung.
9. Am Ostermarsch teilnehmen
Der traditionelle Ostermarsch hat vor allem pazifistische Motive. In Form einer Demonstration wird dabei der Friedensbewegung in Deutschland Ausdruck verliehen.
Das passt natürlich wunderbar zu einem fairen und nachhaltigen Osterfest. Setze also gern ein klares Statement für eine friedliche Welt, indem du beim Ostermarsch in deiner Umgebung mitäufst.
10. Umweltfreundliche Geschenke verteilen
Wenn du Ostern nachhaltig feiern willst, dann dürfen natürlich auch die Geschenke nicht fehlen. Umweltfreundliche Geschenkideen gibt es glücklicherweise wie Sand am Meer – und zwar für jedes Kindesalter!
Angefangen vom ökologischen Holz-Spielzeug, über die bereits erwähnten veganen Schokoladenhasen, bis hin zu nachhaltigen Kuscheltieren. Da kannst du deiner Kreativität einfach mal freien Lauf lassen oder dich direkt im nachhaltigen Geschenke-Shop von CareElite umsehen.
Tipp: Schaue dir passend dazu auch gerne meinen Artikel darüber an, wie man Geschenke plastikfrei und umweltfreundlich verpackt.
11. Veganes Osterlamm und tierfreundliche Kuchen backen
Auch das „Rührteig-Osterlamm“ hat eine lange Tradition zum Osterfest. Damit für seine Zutaten kein Tier leiden muss, kannst du es auch ganz einfach auf pflanzlicher Basis backen.
Dafür brauchst du nur Mehl, gemahlene Haselnüsse, pflanzliche Margarine, Sojamilch, Backpulver, etwas Vanillezucker, sowie Salz und Zucker. Die Mengenangaben und eine genaue Anleitung bekommst du in diesem Rezept.
Natürlich kannst du auch noch andere, leckere Kuchen und Torten backen. Auch dazu habe ich dir wieder ein paar wundervolle Rezepte herausgesucht:
- Rhabarber-Streuselkuchen mit gemahlenen Mandeln
- Karottenkuchen aus Möhren und Mandeln
- Rhabarber-Muffins mit Zitronenglasur
12. Ökologische Osterdeko verwenden und basteln

Eier, Hasen, Filzblumen, Nester und andere Osterdeko-Artikel kannst du entweder aus ökologischen Materialien selbst basteln oder dir im Bastelladen kaufen.
Im Idealfall wurde es dann fair, nachhaltig und vielleicht sogar von Hand produziert. Bastle auch gern zusammen mit deinen Kindern, um das Osterfest zu einem wirklich nachhaltigen Fest der Familie zu machen.
Außerdem rate ich dir dazu, die Tischdekoration möglichst müllfrei zu gestalten. Verwende zum Beispiel waschbare Stoffservietten und verzichte generell auf Einwegprodukte.
Tipp: Noch mehr Zero Waste Tipps erhältst du im verlinkten Blogartikel. Lass dich dort gern etwas inspirieren.
13. Autofahrten möglichst vermeiden
In der Osterzeit besuchen wir gerne unsere Liebsten! Versuche deine Familie und Freunde möglichst mit der Bahn*, dem Bus oder dem Fahhrad zu erreichen.
Und wenn eine Autofahrt unvermeidbar ist, kannst du immer noch auf meine Tipps für nachhaltiges Autofahren zurückgreifen. Bilde zum Beispiel eine Fahrgemeinschaft oder nutze Mitfahrgelegenheiten.
14. Die lebensfrohe Gartensaison einläuten
Im Frühling, zur Osterzeit, erwacht die Natur wieder zum Leben. Das bietet dir die perfekte Gelegenheit, die freien Tage draußen an der frischen Luft zu verbringen und den Balkon oder den Garten nachhaltig zu gestalten.
Säe zum Beispiel heimische Pflanzen (schau mal in meinen Pflanzen-Blog) aus und biete Insekten und Vögeln ein breites Nahrungsangebot (z. B. Obstbäume oder Wildblumen) sowie Unterschlupf (z. B. Totholz, Hecken oder Laubhaufen) an. Setze außerdem bei der Gartenarbeit auf Handarbeit, anstatt laute, luftverpestende Maschinen zu verwenden.
15. Spaziergänge mit deinen Liebsten in der Natur machen
Wenn du an Ostern mit deiner Familie oder deinen Freunden einen Spaziergang machst, solltest du darauf achten, die Flora und Fauna nicht zu gefährden.
Wähle zum Beispiel Wege und Ausflugsziele aus, die nicht so überlaufen sind. Halte dich außerdem zu jeder Zeit an die Regeln vor Ort und nimm entstandenen Müll wieder mit nach Hause.
Nachhaltige Ostern feiern? Kein Problem!

Es ist wirklich nicht schwer, Ostern möglichst fair und umweltfreundlich zu verbringen. Vor allem nicht, weil du ja jetzt die wertvollsten Tipps dafür an der Hand hast. 🙂 Nutze sie, um deine Ostertage Schritt für Schritt ein bisschen nachhaltiger machen.
Darüber freuen sich nicht nur deiner Kinder und Enkelkinder, sondern auch unser Planet und die Lebewesen, die mit uns gemeinsam auf ihm leben.
„Wandlung ist notwendig wie die Erneuerung der Blätter im Frühling.“
Vincent van Gogh (mehr unter Frühlingszitate)
Hast du Fragen, Anregungen oder weitere Tipps für nachhaltige Ostern? Dann schreibe mir gerne einen Kommentar!
Bleib nachhaltig und genieß die Osterzeit,

PS: Auch über nachhaltige Weihnachten habe ich dir einen ausführlichen Artikel zusammengestellt. Auch wenn bis dahin natürlich noch etwas Zeit ins Land streicht, kannst du dich ja im verlinkten Beitrag trotzdem schon einmal inspirieren lassen.
Unfaßbar das Gemetzel der Tiere zu Ostern. Lammbraten und aus Hühnern ausgepreßte Eier.
Da vergeht einem Menschen, dessen Ethikempfinden noch nicht mit Hornhaut überwuchert ist der Appetit.