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Die 10 nervigsten Sätze, die sich Veganer anhören müssen – und schlagfertige Antworten

Nervige Sätze, die sich Veganer anhören müssen

Du suchst lästige Sätze, die man sich als Veganer:in besonders oft anhören muss? Dann bist du hier genau richtig! Es gibt wirklich unzählige Vorurteile gegenüber der veganen Lebensweise. Doch so mancher Spruch von Fleischesser:innen bleibt uns dann doch noch lange im Gedächtnis – und in der jeweiligen Situation glatt im Halse stecken.

Einfach, weil er unlogisch ist – und umso seltsamer und nerviger wird, je öfter er einem im Freundes- und Bekanntenkreis zu Ohren kommt, auch wenn er im Regelfall gar nicht böse gemeint ist.

In diesem Artikel möchte ich dir jetzt einige dieser merkwürdigen Aussagen vorstellen, die ich als Veganer – ehrlich gesagt – einfach nicht mehr hören kann. Außerdem bekommst du jeweils eine passende schlagfertige Antwort darauf an die Hand. Auf geht's!

Buch-Tipp: Im Buch Vegan ist Unsinn!“ (gibt's hier*) werden alle typischen Vorurteile gegenüber der pflanzlichen Ernährung und veganen Lebensweise logisch widerlegt. Schau es dir unbedingt mal an. Hier möchte ich mich jetzt aber vor allem auf die lockeren Sprüche fokussieren, die Fleischesser:innen besonders schnell über die Lippen kommen. aber schon unmittelbar beim Hörensagen unsinnig erscheinen.

1. Du weißt nicht, was du verpasst!

Chickenwing und Hühnchen

Es ist ja nicht so, dass ich als Veganer auf die Welt gekommen bin. Einen Großteil meines Lebens habe ich persönlich sehr gerne Fleisch, Eier und Milchprodukte gegessen. Ich verzichte ja auch nicht aufgrund des schlechten Geschmacks auf diese Produkte, sondern aus ethischen, ökologischen und gesundheitlichen Motiven.

Und da es unzählige, leckere, geschmacksähnliche, pflanzliche Lebensmittel und Rezepte gibt, verpasse ich dabei auch nichts. Im Gegenteil: Die pflanzliche Küche ist unglaublich vielfältig, weshalb der Spruch auch von Veganer:innen an Mischköstler:innen gerichtet sein könnte.

Ergänzend könnte man noch die Bücher „Vegan & Easy“ (gibt's hier*) und „Vegan Foodporn“ (gibt's hier*) von Bianca Zapatka empfehlen, um einen direkten Einstieg zu geben.

Keine Sorge: Du wirst auch nicht bereuen, kein Fleisch mehr zu essen! Doch auch das ist eine ähnlich merkwürdige Aussage, die ich als Veganer öfter zu hören bekomme. Bei einer ausgewogen-veganen Ernährungsweise bereut man erfahrungsgemäß nur, nicht früher damit angefangen zu haben.

2. Man muss ja nicht jeden Trend mitmachen!

Den Begriff Veganismus gibt es bereits seit der Gründung der „Vegan Society“ im Jahr 1944. Auch die täglich steigenden Zahlen der Veganer:innen in Deutschland und der Welt unterstreichen einen positiven Trend.1 Und dass man nicht bei jedem Trend mitmachen muss, sehe ich grundsätzlich auch so.

Doch der Veganismus ist kein Trend, sondern eine tierfreundliche, umweltbewusste und gesundheitsfördernde Bewegung, die vor allem für Werte wie Gerechtigkeit, Gewaltlosigkeit und Freiheit einsteht, die das gesellschaftliche Zusammenleben verbessern werden.

Per Definition wird „soweit wie praktisch durchführbar“ versucht, „alle Formen der Ausbeutung und Grausamkeiten an leidensfähigen Tieren“ zu verhindern.

Als Veganer könnte ich auch Fleischesser:innen fragen, warum sie das machen, was der Großteil in unserer Gesellschaft macht. Man muss ja „nicht immer das machen, was alle machen“. 😉

Empfehlung: Das Buch „Tiere essen“ von Jonathan Safran Foer (gibt's hier*) regt zum Nachdenken über den Konsum von tierischen Lebensmitteln an. Alternativ liefert dir auch der Artikel über Karnismus viele wichtige Informationen.

3. Dann isst du ja meinem Essen das Essen weg!

Die Theorie, dass man nur noch Salat, Gras und staubiges Heu und damit das übliche Futter von Kaninchen, Kühen und anderen Tieren aus der Massentierhaltung essen würde, ist wohl so etwas wie der Klassiker unter den Sätzen, die Veganer:innen nicht mehr hören können.

Doch eigentlich essen die Milliarden auf Leistung hochgezüchteten, unschuldigen „Nutztiere“ den Menschen das Essen weg. Probleme wie den Welthunger würde es längst nicht mehr geben, wenn alle Menschen die angebauten Pflanzen direkt verzehren und den „Umweg Tier“ vermeiden würden.

4. Von Salat schrumpft der Bizeps!

Dieser Satz hat seine Wurzeln zwar beim gleichnamigen Lied des Rappers Kollegah – doch mittlerweile hat er sich verselbstständig, sodass viele Veganer:innen ihn sich regelmäßig anhören müssen.

Das Klischee vom blassem, dünnen Veganer hält sich immer noch hartnäckig. Doch Veganer:innen knabbern im Regelfall nicht ständig wie Kaninchen an Salatblättern, sondern ernähren sich bewusst proteinreich.

Kürbiskerne, Erdnüsse, Haferflocken, Kichererbsen, Linsen, Bohnen und Vollkornpasta sind nur einige wenige Beispiele für pflanzliche Proteinquellen.

Strongman Patrick Baboumian, Arnold Schwarzenegger oder der YouTuber „Hench Herbivore“ sind zudem lebende Beweise dafür, dass der Muskelaufbau und -erhalt mit einer pflanzlichen Ernährungsweise funktioniert.

Tipp: Alles über Proteine bei veganer Ernährung erfährst du im verlinkten Beitrag! Außerdem kann ich dir an dieser Stelle noch die Dokumentation „The Game Changers“ (gibt's hier*) empfehlen, bei der es um pflanzliche Sporternährung und ihre Vorteile geht.

5. Was sollen denn dann die Massai essen?!

Massai - Sätze, die sich Veganer anhören müssen

Ein ebenfalls sehr seltsamer Spruch zur (meist nicht einmal geforderten) Rechtfertigung des eigenen Fleischverzehrs ist die Berufung darauf, dass sich ja nicht jeder Mensch vegan ernähren könne.

Doch nur weil eine ostafrikanische Volksgruppe mit halbnomadischer Lebensweise möglicherweise nicht ausschließlich pflanzliche Mahlzeiten zu sich nehmen kann, ist das nicht auch in unserer westlichen Welt der Fall.

Im Gegenteil: Wir haben im Supermarkt die Qual der Wahl. Und kaufen das Fleisch von Tieren abgepackt in Plastikbehältern und ihre Muttermilch im TetraPak. Oft ist es nur ein Griff weiter im Regal zur veganen Milchalternative.

Deshalb ist die seltsame Ausgangsfrage absolut unlogisch. Greife einfach zu Hafer-, Mandel-, Reis- oder Sojamilch. (gibt's alles hier bei Velivery*)

6. Ich esse ja auch mal vegan, also kannst du auch mal Fleisch essen!

So löblich es auch ist, dass Fleischesser:innen auch immer öfter pflanzliche Gerichte ausprobieren, so lästig ist es auch für Veganer:innen, diesen Satz zu hören.

Zum einen, weil ein Großteil auf dem Teller der mischköstlichen Mahlzeiten (Beilagen wie z.B. Gemüse) sowieso vegan ist.

Und zum anderen, weil eine pflanzliche Ernährungsweise nicht bewusst auf Kosten anderer Lebewesen beruht. Veganer:innen verzichten eben nicht aus geschmacklichen, sondern im Regelfall aus tiefsten ethischen Motiven auf den Konsum tierischer Produkte.

7. Also isst du jetzt nur noch Salat, oder?

Dieser Satz hätte auch mir durchaus in den ersten 30 Jahren meines Lebens über die Lippen kommen können. Ich ging davon aus, dass Fleisch, Eier und Milchprodukte bei einer pflanzlichen Ernährungsweise einfach vom Teller verschwinden und nur noch Salatblätter übrig bleiben würden.

Doch glücklicherweise kann man auch weiterhin Burger, Pasta und Pizza essen – nur eben mit tierfreundlichen Zutaten. Das ist heutzutage sogar so einfach, wie nie zuvor. (siehe „Vegan Foodporn“ von Bianca Zapatka*)

Schon eine Woche, nachdem ich gestartet bin, fiel mir die Vielfalt an veganen Rezepten und neuen Kochideen auf, die es jedem unglaublich leicht machen sollte kein oder zumindest deutlich weniger Fleisch zu essen.

Und dann gibt es ja auch noch pflanzliche Ersatzprodukte, die aussehen und schmecken wie gewohnte tierische Lebensmittel – und deshalb den Umstieg zusätzlich erleichtern. (hier gibt es eine große Auswahl*)

Tipp: Der Veganuary ist beispielsweise eine großartige Chance, um die pflanzliche Ernährungsweise für einen Monat auszuprobieren.

8. Und wann hörst du wieder damit auf? Ist doch eh nur eine Phase!

Viele Mischköstler:innen erwarten, dass man als Neu-Veganer eh nur kurz motiviert ist, dann feststellt wie kompliziert das alles ist – und das Vorhaben aufgibt. Vielleicht auch deshalb, weil sie es so von sich selbst so erwarten würden.

Doch sich für eine vegane Lebensweise zu entscheiden, ist (wenn ethisch motiviert) keine kurzweilige Sache, die man schnell wieder ad acta legt. Es ist eine Entscheidung fürs Leben, die aus tiefstem Herzen kommt.

Eine Entscheidung, um die eigenen Werte wieder in Einklang mit dem eigenen Handeln zu bringen. Denn „Ich liebe Tiere, aber bezahle Geld dafür, dass sie jemand für mich tötet“ ist ein Widerspruch in sich – und ein großartiges Beispiel für kognitive Dissonanz.

Tipp: Mich hat der Film „Dominion“ zum Veganer gemacht, weil er die Hintergründe der Massentierhaltung zeigt. Unter vegane Dokumentationen stelle ich dir diese und weitere hilfreiche Dokus noch genauer vor.

9. Pflanzen haben auch Gefühle!

Tatsächlich ist das ein Spruch, den man sich als Veganer besonders häufig anhören muss. Doch Tiere und Pflanzen auf ein identisches seelisches Level zu hieven, ist natürlich völlig absurd.

Tiere haben ein zentrales Nervensystem und fühlen z. B. Freude und Schmerzen, so wie wir Menschen auch. Pflanzen hingegen haben dies zum derzeitigen Stand der Forschung nicht. Sie zeigen biochemische Reaktionen, wie das Drehen zur Sonne, die so manchen Menschen glauben lassen, dass in ihnen auch eine Gefühlswelt schlummert.

Doch selbst wenn irgendwann herausgefunden werden sollte, dass Pflanzen Gefühle haben, sollten wir Menschen erst recht damit aufhören, Fleisch zu essen. Schließlich müssen für das Futter von Kühen, Schweinen und Hühnern unzählige Mengen an Pflanzen angebaut und „getötet“ werden.

10. Aber Fisch geht ja, oder?

Fisch ist okay? Sprüche die Veganer nicht mehr hören können

Es ist immer wieder verwunderlich, wenn Menschen einen Fisch als ein so minderwertiges Wesen betrachten, dass sie seine Körperteile auf dem Teller nicht einmal als Fleisch bezeichnen. (mehr unter „Ist Fisch Fleisch?“)

Doch auch Fische sind Tiere, haben Gefühle und einen Lebenswillen2 – und gehören deshalb bei einer veganen Ernährungsweise selbstverständlich nicht auf den Teller.

Wenn du gerne Fisch isst, aber auf Tierleid verzichten möchtest, kann ich dir diese pflanzlichen Fischalternativen* ans Herz legen. Sie machen den Umstieg leichter.

Ergänzend solltest du dir außerdem Omega-3-Fettsäuren als Nahrungsergänzungsmittel besorgen (gibt's hier*), um auch gesundheitlich auf der sicheren Seite zu sein.

Was sich Veganer alles so anhören müssen…

Ja, die genannten Sprüche sind manchmal echt lästig, unlogisch und auch extrem merkwürdig. Doch sie sind eigentlich nie böse gemeint, sondern werden in aller Regel nur ausgesprochen, weil sich dein Gegenüber (noch) nicht mit dem Veganismus befasst hat.

Letztendlich können Veganer:innen und Vegetarier:innen durch lockeres und logisches Entkräften dazu beitragen, dass sie in Zukunft immer seltener zu hören sind. 🙂

„Tiere sind meine Freunde und ich esse meine Freunde nicht.“

George Bernard Shaw, irischer Dramatiker (1856-1950) (mehr unter Tierschutz Zitate)

Ich hoffe, dass ich dir hier einige häufig gehörte unterhaltsame Aussagen vorstellen konnte. Fallen dir weitere seltsame Sätze ein, die sich Veganer:innen öfter mal anhören müssen? Dann freue ich mich schon auf deinen Kommentar!

Bleib tierfreundlich,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS: Eine gute Einführung in die vegane Küche liefert dir auch der Online-Kurs „Vegan werden leicht gemacht“ von isshappy*. Probier's einfach mal aus!

Quellenangaben:

  1. Statista GmbH: Vegetarismus und Veganismus, abrufbar unter https://de.statista.com/themen/2636/fleischverzicht. [10.02.2025]. ↩︎
  2. Lynne U. Sneddon: Evolution of nociception and pain: evidence from fish models (Stand: 23.09.2019), abrufbar unter https://royalsocietypublishing.org/doi/full/10.1098/rstb.2019.0290. [10.02.2025]. ↩︎
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Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler, Aktivist und Autor und setze mich hier bei CareElite gegen die Umweltprobleme unserer Zeit und für eine möglichst bewusste und nachhaltige Lebensweise in unserer Gesellschaft ein.

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