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Naturverbundenheit bei Kindern fördern – 30 spielerische Wege, um ihre Liebe zur Natur zu wecken

Naturverbundenheit bei Kindern fördern – Spielerische Wege, um ihre Liebe zur Natur zu wecken

Du willst die Verbindung von Kindern zu ihrer natürlichen Umwelt gezielt fördern? Dann bist du hier genau richtig! Kinder sind von Natur aus neugierig und entdecken die Welt am liebsten mit allen Sinnen. Doch in Zeiten von digitalen Medien, vollen Terminkalendern der Eltern und immer weniger naturnahen Spielräumen, droht der Bezug zur Natur etwas verloren zu gehen.

Dabei ist es für ihre Entwicklung enorm wichtig, Zeit draußen im Freien zu verbringen. So entwickeln die Kids beim Rennen, Staunen und Forschen beispielsweise wertvolle Wesensmerkmale wie Kreativität, Empathie und Achtsamkeit. Doch wie gelingt es, Kinder spielerisch für die Natur zu begeistern?

In diesem Artikel stelle ich dir jetzt praktische Tipps vor, mit denen du die Naturverbundenheit von Kindern spielerisch und nachhaltig stärken kannst. Außerdem erfährst du vorher noch kurz, welche Vorteile die pädagogischen Hilfestellungen mit sich bringen. Auf geht’s!

Vorteile: Warum ist es wichtig, die Naturverbundenheit im Kindesalter zu fördern?

In ihrer frühen Lebensphase Zeit in der Natur zu verbringen, verschafft Kindern intellektuelle, physische als auch spirituelle Vorteile. Die Bewegung an der frischen Luft stärkt unter anderem das Immunsystem, verbessert die Motorik und steigert das Selbstwertgefühl.

Bb Rennen, Klettern oder Balancieren – beim Spielen im Grünen kommt auch die Bewegung nicht zu kurz. Draußen macht Aktivität einfach mehr Spaß!

Gleichzeitig weckt die Natur den Entdeckergeist und lädt dazu ein, neugierig zu forschen und zu lernen. Auch die Kreativität wird gefördert, da natürliche Materialien die Fantasie anregen und ein freies Spielen ermöglichen.

Darüber hinaus entwickeln Kinder positive Charaktereigenschaften wie ein stärkeres Verantwortungsbewusstsein, indem sie den Wert von Pflanzen und Tieren kennenlernen und Achtsamkeit für ihre Umwelt schulen. Der respektvolle Umgang mit der Natur fördert zudem die emotionale Intelligenz und stärkt das Einfühlungsvermögen.

In der heutigen digitalen Welt ist es außerdem besonders wertvoll, dass Aufenthalte im Grünen die Konzentration fördern und gleichzeitig die Reizüberflutung reduzieren. Die Zeit im Grünen macht Kinder glücklicher und wirkt Studien zufolge sogar wie ein Puffer für stressige Lebensereignisse.

Nicht zuletzt erweitert sich spielerisch das Wissen über Natur und Nachhaltigkeit, wenn Kinder ökologische Zusammenhänge hautnah erleben. Und wer als Kind die Natur lieben lernt, wird sie höchstwahrscheinlich auch im Erwachsenenleben schützen wollen. 🙂

30 Tipps: Wie kann man die Naturverbundenheit von Kindern fördern?

Ein junges Mädchen riecht an einer Staudenpflanze

Kinder entdecken die Welt am liebsten spielerisch – und die Natur bietet unendlich viele Möglichkeiten dazu. Eltern können ihre Neugier wecken, indem sie gemeinsame Erlebnisse im Grünen schaffen, Freiraum zum selbstständigen Entdecken lassen und die Natur in den Alltag integrieren.

Hier sind einfache Ideen und Tipps, mit denen Eltern, Lehrer:innen oder Erzieher:innen das Interesse von Kindern an der Natur wecken können. Wenn es sich angeboten hat, habe ich jeweils noch eine passende Empfehlung oder auch weiterführende Artikel hinzugefügt. 🙂

Tipps #1-10 für hohe Naturverbundenheit von Kindern

  1. Wald, Wiese und Gewässer erforschen: Lass dein Kind Steine umdrehen, Tierspuren suchen und eine Outdoor Schatzsuche machen. (z. B. mit diesen Entdeckerkarten mit klaren Suchaufträgen*)
  2. Gemeinsam einen Baum pflanzen: Kinder erleben so, wie aus einem kleinen Setzling ein großer Baum wird – eine Verbindung, die über Jahre bleibt. (alternativ z. B. hier junge Bäume kaufen*)
  3. DIY-Projekte für Tiere machen: Baut z. B. gemeinsam ein Vogelhäuschen, ein Insektenhotel oder ein Sandarium für erdnistende Wildbienen. (du findest dutzende Tipps im Naturgarten-Blog)
  4. Barfuß laufen: Spürt gemeinsam das kühle Gras oder den warmen Sand unter den Füßen – und spaziert durch kalte Bäche oder das raschelnde Laub. Die Natur fühlt sich jedes Mal anders an.
  5. Ein Hochbeet anlegen und Gemüse anbauen: Kinder lernen dabei Verantwortung und Geduld, erleben das Wachstum und die Freude bei der Ernte. (hier gibt's ein Hochbeet* & ein Pflanzen-Set*)
  6. Gemeinsam ein Mikroabenteuer erleben: Verbringt zum Beispiel eine Nacht im Zelt, veranstaltet eine Schnitzeljagd mit anderen Kids oder macht eine Wildkräuterwanderung. (siehe Mikroabenteuer Ideen)
  7. Mit Naturmaterialien basteln: Sammelt Blätter, Zapfen, Steine oder Muscheln und zaubert daraus kreative Kunstwerke. (gestaltet z. B. Blumenkränze oder füllt dieses Solar-Einmachglas* damit)
  8. Wildbeeren, Pilze, Kräuter & Co. sammeln: Sucht nach wilden Nahrungsmitteln und bereitet daraus gemeinsam Marmeladen, Tees oder ganze Gerichte zu. (hier ist eine deutschlandweite Karte)
  9. Naturschutz im Alltag betreiben: Geht gemeinsam voran! Sammelt zum Beispiel bei einem Spaziergang Müll auf oder helft Schnecken und Kröten auf die andere Weges- oder Straßenseite.
  10. Tiere in der Natur beobachten: Bestimmt zum Beispiel Tiere mit dem Fernglas vom Hochsitz aus oder Insekten mit einer Lupe aus nächster Nähe. (Bestimmungsbuch-Tipp: Mein großer Naturführer*)

Tipps #11-20 für hohe Naturverbundenheit von Kindern

  1. Naturpädagogische Einrichtungen wählen: Bevorzuge nach Möglichkeit Schulen, Kitas oder Kindergärten mit naturpädagogischem Schwerpunkt. (z. B. mit Bildungsprogramm wie AckerRacker)
  2. Gemeinsam Naturbücher lesen: Schaufelt euch gemeinsame Lesezeit frei. Lest zum Beispiel Bilderbücher oder „Das Naturforscher-Buch – Zum Mitmachen und Ausfüllen“. (gibt's hier*)
  3. Mit Wasser experimentieren: Baut zum Beispiel Boote aus Rinde, lasst flache Steine übers Wasser flitschen, verfolgt Regenwasserläufe oder macht eine Kanu-Tour – das förder das Naturverständnis.
  4. Naturgeräusche bewusst wahrnehmen: Dem Rascheln der Blätter lauschen, Vogelstimmen erkennen oder das Summen von Insekten hören. (siehe beruhigende Naturgeräusche)
  5. In den Baumkronen klettern: Beim Klettern lernen Kinder Balance, Mut und genießen die Welt von oben. Natürlich ist dabei Vorsicht geboten – doch dieses Naturerlebnis sollte jedes Kind machen dürfen.
  6. Ausflüge in Naturschutzgebiete machen: Erkundet Wälder (Tipp: Waldbaden), Moore, Berge, Stadtparks oder Seen. Dein Kind lernt so besondere Tiere und Pflanzen kennen, die im Alltag selten sind.
  7. Wetter hautnah erleben: Kinder fördern ihre Naturverbundenheit am besten spielerisch. Zum Beispiel beim Pfützenspringen in Gummistiefeln, Schneeengel machen, Eiszapfen sammeln oder Drachensteigen.
  8. Wilde Ecke im Garten anlegen: Holt die Natur in den Garten! Legt einen Käferkeller an, baut ein Sandarium, konstruiert eine Totholz-Hecke und verstreut diese heimischen Wildblumensamen*.
  9. Wetterstation einrichten: Mit Regenmesser, Thermometer und Windrad erleben Kinder, wie sich das Wetter von Tag zu Tag verändert. So können sie natürliche Prozesse wesentlich einfacher verstehen.
  10. Gemeinsame Naturrituale einführen: Phänomene begeistern Kinder für die Natur. Beobachtet zum Beispiel regelmäßig Sonnenuntergänge oder haltet den Jahreszeiten-Wechsel eines Ortes fotografisch fest.

Tipp: Durch die gemeinsame Zeit mit den Kindern in der Natur festigt sich automatisch auch dein Verbundenheitsgefühl mit der Natur. Doch wie wir Erwachsenen unsere Verbindung zur Natur noch gezielter stärken oder sogar zurückgewinnen können, stelle ich dir übrigens im verlinkten Artikel genauer vor.

Tipps #21-30 für hohe Naturverbundenheit von Kindern

Kinder werfen im Wald mit Laub
  1. Natur als Spielplatz nutzen: Lass deine Kinder zum Beispiel aus Ästen eine Hütte bauen, eine Wippe aus einem Baumstamm basteln, Laub in die Luft werfen oder gestalte spannende Natur-Parcours.
  2. Gemeinsam Naturdokus schauen: Auch von der Couch lässt sich die Naturverbundenheit von Kindern fördern. Diese Tierfilme und Naturdokumentationen der ARD dienen zum Beispiel der Umweltbildung.
  3. Die richtigen Fragen stellen: Mit Fragen wie „Warum verlieren Bäume ihre Blätter im Herbst?“ oder „Was passiert mit dem Regenwasser?“ regst du Kinder zum Nachdenken über die Natur an.
  4. Natur-Tagebuch führen: Dein Kind kann so alle Entdeckungen aufschreiben, zeichnen oder mit gesammelten Fundstücken kreativ festhalten. (Empfehlung: Mein Naturabenteuer-Tagebuch*)
  5. Nachts draußen sein: Beobachte mit deinem Kind den Sternenhimmel, entdeckt gemeinsam Glühwürmchen und übernachtet einfach mal draußen. (z. B. im Zelt oder unter freiem Himmel im Garten)
  6. Himmel spielerisch bewundern: Lass deine Kids zum Beispiel Wolkenformen raten und Sternbilder entdecken. Das sind spielerische Momente, die gleichzeitig Fantasie und Naturverbundenheit fördern.
  7. Ins Naturkundemuseum gehen: Ein Besuch im Naturkundemuseum begeistert Kinder für Tiere, Pflanzen und Erdgeschichte. Eine tierfreundliche Alternative zu Zoos und ähnlichen Einrichtungen.
  8. Eine Wildsträucherhecke anlegen: Sie bietet Vögel, Insekten und anderen Gartentieren Schutz und Nahrung – und ist ein tolles Naturprojekt für Kinder zum Mitverfolgen. (siehe Insekten-Sträucher)
  9. Naturvereine besuchen: Pfadfindergruppen, Ferienlager, Wildnisschulen oder Waldkindergärten bieten Kindern die Möglichkeit, die Natur gemeinsam mit Gleichaltrigen zu erleben und spielerisch zu erforschen.
  10. Auf Gnadenhöfen mithelfen: Lebenshöfe retten Tiere aus der Massentierhaltung und pflegen sie. Frag einfach mal an, ob ihr helfen könnt. Das kombiniert Bildung, Mitgefühl, Verantwortung und Naturnähe.

Vertiefende Buch-Empfehlungen und Studien

Nun hast du viele Tipps an der Hand, mit denen du die Naturverbundenheit von Kindern fördern kannst. An dieser Stelle möchte ich dir jetzt noch meine Quellen für das Wissen aus diesem Artikel an die Hand geben.

Wenn du noch tiefer in die Thematik „Naturverbundenheit von Kindern“ einsteigen möchtest, kann ich dir vor allem die folgenden Bücher und wissenschaftlichen Studien ans Herz legen:

  • Ulrich Gebhard: Kind und Natur – Die Bedeutung der Natur für die psychische Entwicklung, Springer VS, 5. Auflage, Wiesbaden 2020. (das Buch bekommst du hier*)
  • Andreas Raith und Armin Lude: Startkapital Natur – Wie Naturerfahrung die kindliche Entwicklung fördert, oekom verlag, München 2014. (das Buch bekommst du hier*)
  • Ben Hoare: Wundervolle Welt der Natur – Ein Naturbilderbuch für die ganze Familie, Dorling Kindersley Verlag, München 2020. (das Buch bekommst du hier*)
  • Richard Louv: Last Child in the Woods – Saving Our Children from Nature-Deficit Disorder, Atlantic Books, Algonquin 2005. (das Buch bekommst du hier*)
  • Time in nature benefits children with mental health difficulties, McGill University, Montreal, 15. November 2024. (zur Studie)
  • Fyfe-Johnson AL, Hazlehurst MF, Perrins SP; Et al.: Nature and Children's Health: A Systematic Review. Pediatrics. 2021 Oct;148(4):e2020049155. doi: 10.1542/peds.2020-049155. Epub 2021 Sep 29. PMID: 34588297. (żur Studie)

Naturverbundenheit von Kindern fördern, leicht gemacht!

Ob Buch, Barfußpfad, Basteleinheit oder Baumpflanzen – oft sind es die kleinen Dinge, die in Erinnerung bleiben und Kindern den Zugang zur Natur erleichtern.

Mit etwas Kreativität, Geduld und Begeisterung kannst du ihren Blick für die Schönheit ihrer Umwelt schärfen – und dafür sorgen, dass Achtsamkeit, Respekt und Verantwortungsgefühl ganz selbstverständlich mitwachsen.

„Schau tief in die Natur, und dann wirst du alles besser verstehen.“

Albert Einstein (mehr unter Naturzitate)

Ich hoffe, dass du aus diesem Artikel einige inspirierende Ideen mitnehmen konntest, um das Interesse von Kindern an der Natur wecken zu können. Hast du Fragen, Anregungen oder weitere schöne Tipps, um Kinder näher an die Natur heranzuführen? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar.

Links: Umweltschutz in der Schule, Was wir von Kindern lernen können.. + Umweltbildung…

Bleib naturverbunden,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS: Auch wir Erwachsenen können viele Dinge von Kindern lernen. Im verlinkten Artikel erfährst du jetzt als Nächstes, welche Eigenschaften von Kindern uns Erwachsenen guttun würden.

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Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler, Aktivist und Autor und setze mich hier bei CareElite gegen die Umweltprobleme unserer Zeit und für eine möglichst bewusste und nachhaltige Lebensweise in unserer Gesellschaft ein.

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