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Naturgarten – Was ist das eigentlich?

Naturgarten – Was ist das eigentlich?

Was versteht man eigentlich unter einem Naturgarten? Wenn du eine klare Antwort auf diese Frage suchst, bist du hier genau richtig! Ob Naturgarten, Bauerngarten, Rosengarten, Obstgarten oder sogar Schottergarten – in gewisser Hinsicht sind ja irgendwie alle Gärten Natur. Doch nicht alle sind sie automatisch auch natürlich!

In Zeiten des endlich erwachenden, ökologischen Bewusstseins und nachhaltigen Handelns, bietet vor allem die Anlage eines naturnahen Naturgartens die perfekte Möglichkeit, täglich einen atemberaubend schönen Garten zu genießen und heimischen Pflanzen und Tieren einen möglichst naturnahen und idealen Lebensraum zu bieten.

In diesem Artikel gebe ich dir deshalb jetzt alles Wissenswerte über den Naturgarten an die Hand. Von der Definition, über Merkmale und Vorteile, bis hin zu Tipps und Ideen für die Gestaltung. Auf geht's!

Vorab findest du hier schon eine kurze Übersicht:

  1. Definition
  2. Merkmale
  3. Vorteile
  4. Gestaltung
  5. Schlusswort

Definition: Was ist ein Naturgarten?

Ein Naturgarten (oft auch Ökogarten oder naturnaher Garten genannt) ist ein von uns Menschen angelegter Garten, dessen Gestaltung sich an der heimischen Natur orientiert.

Er wird möglichst so gestaltet, dass er für eine Vielzahl von hiesigen Wildbienen, Käfern, Schmetterlingen, Vögeln und anderen Wildtieren einen natürlichen Lebensraum bietet. Naturgärten sind außerdem sehr lebendig und dynamisch.

Merkmale: Was ist in Naturgärten anders als in gewöhnlichen Gärten?

Merkmale: Was unterscheidet den Naturgarten von konventionellen Gärten?

Naturgärten unterscheiden sich in mehreren wesentlichen Aspekten von klassischen Gärten – und ein paar davon hatte ich bereits angedeutet. Hier sind die wichtigsten, charakteristischen Merkmale, die einen echten Naturgarten auszeichnen:

  • Naturnahe Gestaltung: Ein Naturgarten ahmt natürliche Landschaften nach und verzichtet auf streng symmetrische Formen, die in herkömmlichen Gärten häufig zu finden sind. Also kein perfekt gemähter Rasen und keine rechteckigen Beete. 😉
  • Natürliche Materialien und Strukturen: Anstatt alles zu beschneiden und aufzuräumen, lassen Naturgärtner:innen ihre Pflanzen möglichst natürlich wachsen. Neben Trockenmauern und Steinhaufen bietet zum Beispiel auch liegen gelassenes Totholz neuen Lebensraum für Insekten und Kleintiere. Oft findet man in einem Naturgarten auch recycelte oder upcycelte Deko-Gegenstände als schöne Ergänzung. Auf künstliche Lichtquellen wird hingegen so gut es geht verzichtet.
  • Einheimische Pflanzenarten: Naturgärten bevorzugen heimische Pflanzen (z.B. Mehlbeere oder Schlehe), die besser an das lokale Klima und die Bodenverhältnisse angepasst sind und einheimischen Tierarten Nahrung, Nistplätze und Schutz bieten.
  • Chemikalienverzicht: Naturgärtner:innen setzen auf eine natürliche Schädlingsbekämpfung und Bodenpflege, anstatt auf chemische Pestizide und Düngemittel. So helfen zum Beispiel angelockte Marienkäfer gegen Blattläuse.
  • Viele heimische Tierarten: Mithilfe der naturnahen Strukturen und heimischen Pflanzen kannst du in einem Naturgarten eine unglaublich hohe Biodiversität und Vielfalt hiesiger Gartentiere genießen.
  • Wasserwirtschaft: In einem Naturgarten wird – soweit möglich – auf natürliche Bewässerungsmethoden zurückgegriffen. Das funktioniert vor allem über in Zisternen und Fässern aufgefangenes Regenwasser.
  • Stetige, natürliche Veränderungen: Naturgärten sind dynamische Lebensräume, die sich mit den Jahreszeiten natürlich verändern. Nichts ist starr, denn alles hängt miteinander zusammen.

Vorteile: Warum sollte man einen Naturgarten anlegen?

Naturgarten Vorteile und Gründe

Wo soll ich anfangen? Es gibt wirklich hunderte Gründe dafür, einen ökologischen Garten anzulegen. Da ist vor allem die Förderung der Biodiversität, da du heimischen Pflanzen und unzähligen Insekten, Vögel, Amphibien und kleinen Säugetieren einen Lebensraum bietest, auf chemische Mittel verzichtest und mit deinem Naturgarten eine Biodiversitätsinsel in der lokalen (oft versiegelten) Umgebung schaffst. Du hilfst also ganz entscheidend dabei, das globale Artensterben zu stoppen.

Doch du auch selbst etwas davon! Unter anderem fördest du eine stärkere Verbindung zur Natur. Du lernst zum Beispiel extrem viel über Pflanzen und Tiere – und schaffst dir einen lebendigen, aber beruhigenden, gesunden Rückzugsort an der frischen Luft für deine mentale Regeneration.

Außerdem profitierst du von einem geringeren Pflegeaufwand, da Naturgärten auf natürliches Wachstum setzen und sich selbst regulieren. Sie sind deshalb sogar widerstandsfähiger gegenüber Klimaveränderungen. Die versickerungsoffene Gestaltung lässt den Boden außerdem bei Starkregenereignissen mehr Wasser aufnehmen, speichern und nutzen.

Du sparst nicht nur Arbeit und Zeit, sondern auch viel Geld ein. Denn für die Entsorgung, Wasser und Strom kannst du definitiv mit geringeren Kosten rechnen.

Anlegen: Wie legt man einen Naturgarten an?

Auch, wenn man der Natur viel Freiraum gewährt, muss ein Naturgarten trotzdem gut geplant werden. Dein Hauptaugenmerk solltest du bei der Planung immer auf Vielfalt und Nachhaltigkeit legen.

Berücksichtige vor allem die unterschiedlichen Lebensräume innerhalb eines Naturgartens. Dazu zählen zum Beispiel freistehende Bäume, begrünte Wege, Steinhaufen, Tothölzer, Magerbeete, Trockenmauern, Wildfrucht- und Wildblumen-Ecken, Teiche, Magerbeete, Sandflächen oder auch die Dachbegrünung.

Außerdem solltest du möglichst ausschließlich auf heimische Wildpflanzenarten (und z.B. nicht auf invasive Bäume) setzen, die einen ökologischen Wert für die hiesige Tierwelt haben. Achte dabei auch auf die jeweiligen Ansprüche an den Standort. (z.B. Sonne oder Schatten sowie nährstoffreicher oder nährstoffarmer Boden)

Hier ist eine grobe Übersicht, wie du bei der Anlage deines Naturgartens vorgehen kannst:

  1. Über naturnahes Gärtnern und die Bedürfnisse von Pflanzen und Tieren informieren
  2. Eigene Wünsche festlegen und Planung machen
  3. Pflanzen auswählen (z.B. vogelfreundliche Bäume und bienenfreundliche Beeren)
  4. Boden vorbereiten
  5. Pflanzung vornehmen
  6. Strukturelle Elemente setzen (z.B. Totholz und Steinmauern)
  7. Den Garten beobachten, pflegen und unterstützend anpassen

Naturgarten – Eine Chance für die Natur und alle Hobbygärtner:innen!

Es gibt nichts schöneres, als in der Hängematte zu liegen und das Treiben der Tiere im mit den eigenen Händen naturnah gestalteten Garten mit Augen und Ohren zu genießen. Naturgärten sind der Schlüssel dazu – und auch eine unfassbar große Chance für den Erhalt der Artenvielfalt.

Hier und heute hast du sowohl die Definition, als auch Merkmale und Vorteile, sowie Tipps zur Gestaltung von Naturgärten kennengelernt. Nutze sie, um im eigenen Grün einen echten Unterschied zu machen – und um deine Verbindung zur Natur zu intensivieren.

„Die Natur muss gefühlt werden.“

Alexander von Humboldt (mehr unter Natur Zitate)

Ich wünsche mir, dass dich dieser Artikel dazu inspiriert, deinen eigenen Naturgarten zu planen und anzulegen. Hast du Fragen, Anregungen oder weitere Tipps rund um den Naturgarten? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar.

Bleib‘ naturnah und kreativ,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS: In einem naturnahen Garten treiben sich auch viele Säugetiere herum! Wie du zum Beispiel Eichhörnchen in deinen Naturgarten lockst, erfährst du jetzt als Nächstes im verlinkten Blogartikel.

Kaffekasse Verbesserungsvorschläge

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Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.

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