Du willst dein Badezimmer möglichst nachhaltig gestalten? Dann bist du hier genau richtig! Das eigene Bad ist für viele von uns ein Ort der Entspannung und Pflege. Es ist aber auch ein Ort, an dem zahlreiche Möglichkeiten ruhen, um aktiv zum Umweltschutz beizutragen.
Besonders in Zeiten des wachsenden Umweltbewusstseins und der Notwendigkeit, Ressourcen zu schonen, lohnt es sich, die eigene Badroutine und -einrichtung zu hinterfragen und sie umweltfreundlich zu optimieren. Glücklicherweise ist das auch noch extrem einfach und unkompliziert.
In diesem Artikel möchte ich dir praxisnahe und effektive Tipps an die Hand geben, mit denen du deinen ökologischen Fußabdruck im Badezimmer sofort und deutlich reduzieren kannst. Auf geht's!
10 Tipps: Wie wird ein Badezimmer nachhaltiger?
Der Tisch der Möglichkeiten, um deinem Badezimmer mehr Nachhaltigkeit einzuhauchen, ist wirklich großzügig gedeckt. Er reicht von der Müllvermeidung, über faire und natürliche Einrichtungsgegenstände bis hin zur ressourcenschonenden Nutzung – du musst nur noch zuschlagen. 😉
Deine Motivation dürfte ins Unermessliche steigen, wenn ich dir sage, dass du nicht nur etwas für die Umwelt tun, sondern dabei auch noch nachhaltig Geld sparen kannst. Wie das alles genau funktioniert, erläutere ich dir jetzt anhand meiner besten Tipps.
1. Maßnahmen zum Wasser sparen umsetzen
Wasser ist unser kostbarstes Gut. Doch auch in Deutschland wird es immer knapper. Nicht zuletzt, weil der direkte und indirekte Pro-Kopf-Verbrauch im Jahr nach Angaben des Umwelt-Bundesamtes bei rund 219 Milliarden Kubikmetern Wasser liegt.
Der Badezimmer ist der ideale Ort, um den eigenen Wasserfußabdruck gezielt zu verbessern und den Alltag noch ein Stückchen nachhaltiger zu machen.
Nun besteht dieser erste Tipp logischerweise aus vielen kleinen Tipps. Einige Ideen, die du umsetzen kannst, um im Bad weniger Wasser zu verbrauchen, habe ich dir daher hier übersichtlich zusammengestellt:
- Duschen statt Baden
- Wassersparende Duschköpfe installieren
- Möglichst kurz duschen
- Seltener Baden und Wanne nicht zu voll machen
- Wasserhahn beim Zähneputzen oder Rasieren ausstellen
- Toilettenspülung achtsam nutzen
- Spülkasten auf Regenwassernutzung umstellen
- Tropfende Wasserhähne reparieren
- …
Tipp: Noch mehr Ratschläge zum Wassersparen im Haushalt findest du übrigens im verlinkten Blog-Artikel. Du wirst dich wundern, was man alles machen kann.
2. Ganz bewusst Energie sparen
Auch unser Energieverbrauch nimmt stetig zu. Und selbst, wenn aus unserer Steckdose umweltfreundlicher Ökostrom kommt, gibt es weiterhin ein großes Potential, um diese Ressource bewusst und sparsam zu nutzen – vor allem im nachhaltigen Badezimmer!
Auch dazu habe ich natürlich einige simple Tipps für dich, die du direkt nutzen kannst:
- Tageslicht statt künstliches Licht nutzen
- Glühbirnen durch LEDs ersetzen
- Warmwasserverbrauch reduzieren (z.B. Kaltes Duschen ausprobieren)
- Handtücher auf Handtuchhalter und nicht auf Heizung trocknen
- Kurzes Stoßlüften statt lange offenes Kippfenster
- Nach Möglichkeit Haare und Wäsche an der Luft trocknen
- Eco-Programm bei Waschmaschine und Trockner nutzen
- …
Tipp: Weitere Ideen zum Energiesparen im Haushalt erläutere ich dir wieder im separaten Blogbeitrag.
3. Natürliche und ressourcenschonende Einrichtung bevorzugen
In einem nachhaltigen Badezimmer solltest du bei der Auswahl von Möbeln und anderen Ausstattungselementen vor allem auf umweltfreundliche und recycelte Materialien achten. Ob Toilette, Spülkasten, Duschwanne oder Klobürste – nahezu alles davon kann heute aus wiederverwerteten Stoffen gefertigt werden. Dadurch lassen sich viele Tonnen Müll und wertvolle, natürliche Ressourcen einsparen.
Wenn du Holzmöbel (z.B. einen Waschtisch oder ein Regal) für dein Badezimmer kaufst, achte darauf, dass sie mit dem FSC-Siegel ausgezeichnet sind. Dabei handelt es sich um ein internationales Zertifizierungssystem für nachhaltige Waldwirtschaft.
Des Weiteren kannst du auch versuchen, deine Badeinrichtung gebraucht zu kaufen oder sie sogar selbst zu bauen. Der Gebrauchtkauf hat so viele Vorteile – so gewinnst du beispielsweise einzigartige Unikate und sparst auch noch bares Geld.
Tipp: Toilettenpapier ist zwar eher ein Verbrauchs- als ein Einrichtungsgegenstand – doch auch dabei ist es möglich und ratsam, Produkte aus Recyclingmaterial zu bevorzugen.
4. Auf ökologische und faire Handtücher setzen
Wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht, sind Qualität und Langlebigkeit das A und O. Das gilt für Mode ebenso wie für Seif- und Handtücher, die wir zum Baden und Duschen nutzen.
Wenn du auf Nachhaltigkeit setzt und ein Handtuch kaufen möchtest, solltest du vor allem darauf achten, dass es aus hochwertigen, natürlichen Materialien gefertigt ist. Für Handtücher hat sich zum Beispiel Frottier bewährt. Es besteht entweder aus reiner Baumwolle oder aus Baumwolle und Baumwollmischungen, die in Form von Garnen verarbeitet werden. Die Handtücher fühlen sich angenehm weich auf der Haut an und zeichnen sich durch eine starke Saugfähigkeit aus.
Neben diesen Faktoren sind außerdem die Farbqualität, das Gewicht und die Dicke wichtige Anhaltspunkte, um echte Qualität zu erkennen.
Für einen nachhaltigen Umgang mit den Handtüchern solltest du sie nach Möglichkeit auch mehrmals verwenden, bevor du sie in die Waschmaschine gibst. So schonst du das Material dauerhaft und sparst direkt wieder Wasser und Energie.
Tipp: Wie du deine Wäsche nachhaltig waschen kannst, erläutere ich dir übrigens noch einmal ganz genau im verlinkten Blogbeitrag.
5. Feste Seife statt Duschgel und Shampoo benutzen
Plastikmüll zu vermeiden funktioniert besonders im Badezimmer richtig gut! Zum Beispiel, in dem du Flüssigseife, Duschgele und Shampoos ganz einfach durch feste Alternativen ersetzt.
Die entsprechenden Naturseifen findest du online oder in allen modernen Drogeriemärkten. Besorge dir am besten auch noch eine Seifenschale oder Seifenbox dazu, damit du sie auch unkompliziert und müllfrei aufbewahren bzw. transportieren kannst.
Auch die Anwendung der besten Haarseifen oder festen Shampoos ist echt leicht. Du solltest deinem Körper allerdings dennoch ein paar Tage Zeit zur Umgewöhnung einräumen. Empfehlen kann ich dir dafür auch die Verwendung eines Seifensäckchens.
Tipp: Wie du dir grundsätzlich ein „Badezimmer ohne Plastik“ einrichtest, erfährst du wieder im ausführlicheren, separaten Blogartikel.
6. Badezimmer grundsätzlich minimalistisch einrichten
Ein minimalistischer Ansatz in der Bad-Einrichtung kann nicht nur ästhetisch ansprechend sein, sondern auch maßgeblich zum Schutz der Natur beitragen. Konzentriere dich bei der Gestaltung deines Badezimmers einfach auf das Wesentliche und Nötigste. So vermeidest du automatisch überflüssige Anschaffungen und reduzierst deinen ökologischen Fußabdruck.
Weniger Produkte bedeuten vor allem weniger Ressourcenaufwand, weniger Verpackungsmüll und geringere Entsorgungskosten. Außerdem sparst du viel Geld und erzeugst einen beruhigenden Überblick im Bad, der dich garantiert glücklicher machen wird. Denn mehr Platz, schafft mehr Raum für Erholung.
7. Zähne nachhaltig pflegen
Wenn du etwas für die Umwelt tun möchtest, solltest du auch bei der Zahnpflege auf umweltfreundliche Alternativen zurückgreifen. Eine Zahnbürste aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz, ist ein großartiger Anfang. Ein beliebtes Material ist beispielsweise das extrem schnellwachsende Bambusholz.
Zahnputztabletten eignen sich zudem als grüne Alternative zur Zahnpasta aus der Plastiktube. Du nimmst sie einfach ähnlich wie ein Kaubonbon in den Mund und zerkaust sie. Mit dem entstandenen Schaum putzt du dir dann wie gewohnt die Zähne. Bitte denke währenddessen wieder daran, den Wasserhahn auszuschalten.
8. Auf natürliche Kosmetik zurückgreifen
Bei Kosmetik ist weniger grundsätzlich mehr. Je seltener chemische Substanzen täglich auf unserer Haut landen, desto besser ist es für unseren Körper und die Hautgesundheit.
Und auch für die Umwelt ist es besser, denn beim Waschen und Duschen gelangen die Inhaltsstoffe aus unseren Kosmetikprodukten ins Abwasser und schließlich in Seen, Flüsse und die Ozeane. Besonders problematisch sind dabei flüssige Kunststoffe und kleinste Mikroplastikpartikel, die in Cremes und anderen Pflegeprodukten enthalten sind.
Die Lösung für diese Problematik ist zertifizierte Bio-Naturkosmetik in deinem nachhaltigen Badezimmer. Diese enthält ausschließlich natürliche Rohstoffen und wird umweltschonend hergestellt.
Tipp: Was du sonst noch tun kannst, um Mikroplastik zu vermeiden, erfährst du im entsprechenden Artikel im Blog. Schau auch dort gern mal rein, wenn du magst.
9. Bad mit natürlichen Mitteln reinigen
Im Bad sind Sauberkeit und Hygiene natürlich wichtige Faktoren. Um es sauber zu halten, musst du aber nicht zu aggressiven, chemischen Reinigungsmitteln greifen.
Glücklicherweise reichen als Alternative eigentlich schon fünf biologisch abbaubare Hausmittel aus: Kernseife, Essigessenz, Natron, Soda und Zitronensäure. Je nach Verschmutzungsgrad kannst du dir dein Reinigungsmittel zum Putzen, Entkalken oder Desinfizieren damit einfach individuell selbst anmischen.
Wenn du dennoch den Kauf von Reinigern aus der Drogerie bevorzugst, dann achte nach Möglichkeit drauf, dass sie in der Recyclingverpackung angeboten werden und ihre Hersteller:innen auf umwelt- und gesundheitsschonende Inhaltsstoffe setzen. Ein weiterer Öko-Tipp ist noch, gezielt auf Angebote in umweltfreundlicheren Nachfüllpackungen zu setzen.
10. Mehrweg- statt Einwegprodukte bevorzugen
Zero Waste (also „null Müll“) ist die Philosophie von immer mehr Menschen, die bewusst Müll im Alltag reduzieren oder komplett vermeiden wollen. Einmalig genutzte Wegwerfartikel durch wiederverwendbare Alternativen zu ersetzen, ist eine der wichtigsten Grundregeln, damit dieses Vorhaben erfolgreich wird.
In deinem nachhaltigen Badezimmer kannst du zum Beispiel waschbare Abschminkpads statt Wegwerftücher, Menstruationstassen aus Silikon statt Tampons und Wegwerfbinden, sowie Ohrenreiniger aus Metall statt Wattestäbchen nutzen. Die Möglichkeiten sind da, nur musst sie nur kennen und nutzen.
Tipp: Alle meine Zero Waste Tipps für den Alltag habe ich dir im verlinkten Artikel zusammengestellt. Nutze sie gern, um mit einfachen Mitteln sofort deutlich weniger Müll zu machen.
Nachhaltiges Badezimmer? Kein Problem!
Es ist keine Raketen-Wissenschaft, ein Bad umweltfreundlicher zu machen. Wenn du bewusst Wasser und Energie sparst, bevorzugt auf ressourcenschonende Produkte zurückgreifst und auf natürliche Reinigungsmittel setzt, bist du bereits auf dem richtigen Weg. Setze diese und alle weiteren, hier genannten Maßnahmen einfach nach und nach um, wenn du deinem Badezimmer noch mehr Nachhaltigkeit einhauchen willst.
„Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht.“
Marie von Ebner-Eschenbach (mehr unter Umweltschutz Zitate)
Ich hoffe sehr, dass ich dir mit diesem Artikel weiterhelfen konnte. Hast du Fragen, Anregungen oder weitere Ideen für ein möglichst nachhaltiges Bad? Dann freue ich mich sehr auf deinen Kommentar.
Bleib‘ nachhaltig,
PS: Nicht nur im Bad, sondern auch in der Küche lässt sich jede Menge Müll einsparen. Wie eine möglichst plastikfreie Küche aussehen und funktionieren kann, erfährst du jetzt im nächsten Blogbeitrag.