Was kann als nachhaltiger Sichtschutz im Garten dienen? Wenn du auf umweltfreundliche Weise mehr Privatsphäre im eigenen Grün erzeugen möchtest, bist du hier genau richtig! Der eigene Garten ist eigentlich ein Ort, an dem man für sich sein und zumindest nicht auf jedem Quadratmeter ständig den Blicken der Nachbarn und Vorbeifahrenden ausgesetzt sein möchte.
Um dieses Problem zu lösen, ziehen auffällig viele Menschen Kunstoff-Sichtschutzfolien mit aufgedruckten Motiven von Steinen oder Hecken durch ihre Zäune. Glücklicherweise gibt es auch großartige, natürliche und umweltfreundlichere Möglichkeiten, das eigene Recht auf Privatsphäre zu bewahren.
In diesem Artikel stelle ich dir jetzt deshalb die besten Ideen und Tipps für nachhaltigen Sichtschutz im Garten vor. Auf geht's!
Vorab findest du hier schon eine kurze Übersicht:
- Hecken und Bäume
- Bewachsenes Gerüst
- Flechtzaun
- Seitenmarkisen und Vorhänge
- Hohe Stauden und Gräser
- Weidenmatten
- Holzlatten
- Hochbeet
- Holzstapel
- Bewachsene Steinmauer
1. Hecken und Bäume
Der natürlichste Sichtschutz im Garten sind, welch Überraschung, Pflanzen – ob auf dem Boden stehend und hängend in Töpfen, an Gerüsten kletternd oder eingepflanzt in der Erde. Ideal eignen sich natürlich große Bäume, wie zum Beispiel Ahorn, Esche oder Weide, sowie dichte Hecken, wie Eibe, Thuja und Liguster.
Sehr gute Voraussetzungen, um anderen Menschen die Sicht auf deinen privaten Garten zu erschweren, bringen aber beispielsweise auch Pflanzen wie Rhododendron, Hortensie, Elefantengras, Flieder oder Schachtelhalm mit.
2. Bewachsenes Gerüst
Wenn du mehr Privatsphäre im Garten schaffen möchtest, solltest du kletterfähige Pflanzen an Metallgittern oder Holzspalieren entlang wachsen lassen. Besonders gut geeignet sind Kletterpflanzen wie Kletterrosen, Clemantis, Efeu oder das Geißblatt. Auch Spalierobst-Sorten, wie Birnen, Äpfel oder Himbeeren machen sich dementsprechend gut als Sichtbarriere. Ich persönlich möchte in meinem Garten auch Weinreben an den installierten Rankhilfen wachsen lassen.
3. Flechtzaun
Ein besonders nachhaltiger Sichtschutz im Garten sind Triebe von Pflanzen. Bestens geeignet sind die Ruten von Kastanien, Robinien, Weiden oder Haselnussbäumen. Aufgrund ihrer Flexibilität lassen sie sich beispielsweise wunderbar in vorhandene Zäune einflechten, um deine Privatsphäre zu verbessern.
Äste und Zweige kannst du aber auch zusammenbinden und hochkant hinstellen. Auch hier kannst du schlussendlich wieder Rankpflanzen arbeiten lassen, um auch noch die letzten Lücken im ökologischen Sichtschutz zu schließen.
4. Seitenmarkisen und Vorhänge
Wer es etwas flexibler, total blickdicht, aber dennoch umweltfreundlich mag, ist mit ausziehbaren Seitenmarkisen bestens bedient. In Kombination mit hochgewachsenen Pflanzen in Kübeln und Töpfen sind sie definitiv ein echter Hingucker unter den Sichtschutz-Möglichkeiten. Achte bei der Auswahl unbedingt darauf, dass sie individuell ausziehbar sowie UV- und witterungsbeständig sind.
Auch mit Vorhängen aus recycelten Materialien oder zertifiziert-biologischen Stoffen wie Leinen kannst du arbeiten, um dich im eignen Gartenparadies vor neugierigen Blicken zu schützen. Zudem sieht es super-elegant aus, wenn sie im Wind wehen.
5. Hohe Stauden und Gräser
Blütenreiche Stauden und Gräser mit hohen Halmen und Stängeln gehören in jeden nachhaltigen Garten, weil sie den Artenschutz fördern, wundervoll aussehen und gleichzeitig als Sichtschutz dienen, auch wenn sie hin und wieder vom Wind in Bewegung gebracht werden.
Wunderbare Sichtbarrieren verspricht dir die Anpflanzung von Gräsern wie Rutenhirse, Bambus, Chinaschilf, Pfahlrohr, Hohes Pfeifengras oder Grüne Teichbinse. Unter den Stauden sind es vor allem der weinrot blühende Wasserdost, der Sonnenhut mit seinen pinken oder gelben Blüten, das fliederfarbene Patagonische Eisenkraut oder die immergrüne Palisaden-Wolfsmilch, die deine Privatsphäre schützen.
6. Weidenmatten
Extrem feuchteresistent, langlebig und umweltverträglich sind auch vorgefertigte Sichtschutzmatten aus einzelnen Weidenruten. Sie werden mittels eines verzinkten Drahts vernäht und sind schon seit Ewigkeiten ein beliebter Sichtschutz.
Du kannst dir die Weidenmatten theoretisch auch in einem neuen DIY-Projekt selbst herstellen. Achte aber unbedingt darauf, dass du gleichmäßig gewachsene Ruten verwendest, damit die Blickdichte auch beim weiteren Wachstum möglichst hoch ist.
7. Holzlatten
Als natürlicher Sichtschutz dient auch ein blickdichter Zaun aus Holzlatten. Du kannst beim Aufbau selbst entscheiden, wie groß der Abstand zwischen den einzelnen Latten sein soll. Achte bei der Auswahl unbedingt darauf, dass es sich um FSC-zertifiziertes Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft handelt, um der unkontrollierten oder illegalen Abholzung der Wälder entgegen zu wirken.
Auch bei einem solchen nachhaltigen Zaun bietet es sich an, ihn einzigartig und artenfreundlich von Rankpflanzen bewachsen zu lassen.
8. Hochbeet
Nahrungsproduktion und nachhaltiger Sichtschutz können im Garten Hand in Hand gehen. Wie wäre es zum Beispiel mit Strauchtomaten, Stangenbohnen oder hoch wachsenden Kräutern, wie Lavendel, Salbei, Oregano oder Rosmarin in einem selbst gebauten Hochbeet?
Genauso gut kannst du darin aber auch die oben genannten Sträucher anpflanzen. Dein pflanzlicher Sichtschutz wird durch das sowieso schon hoch angelegte Beet schlussendlich sogar noch etwas höher.
9. Holzstapel
Holzstapel aus Kaminholz-Zuschnitten oder einfach übereinander gelagerten, gekürzten Hölzern kann ein großartiges Bild in deinem Garten erzeugen und gleichzeitig deine Privatsphäre erhöhen. Zudem dient er als Unterkunft zahlreicher Tierarten in deinem Garten. So fühlen sich beispielsweise Erdkröten, Blindschleichen oder Nashornkäfer extrem wohl darin.
10. Bewachsene Steinmauer
Eine kleine Mauer ist absolut blickdicht und dient deshalb als idealer, nachhaltiger Sichtschutz. Achte aber darauf, dass die Mauersteine aus natürlichen Rohstoffen wie Kies, Sand, Bläton oder Ton bestehen, da diese Rohstoffe regional gut verteilt und daher keine langen, energieintensiven Transporte notwendig sind. Genauso gut kannst du dir deine Sichtschutzwand auch aus gesammelten Feldsteinen bauen.
Auch hier wieder der Tipp: Echten Charme versprüht ein kleines Mauerwerk, wenn es von Rankpflanzen bewachsen wird und die ausgewählten Steine nicht nagelneu und perfekt aussehen.
Nachhaltiger Sichtschutz? Gar kein Problem!
Von geschickt angelegten Hecken, Sträuchern, Gräsern und Bäumen, über Vorhänge und Markisen, bis hin zu Holzstapeln und Steinmauern hast du heute ziemlich viel Inspiration für eine möglichst umweltverträgliche Sichtbarriere erhalten. Nutze die Ideen und Tipps, um deinen Garten geschlossener, nachhaltiger, grüner und lebendiger zu gestalten und gleichzeitig mehr Privatsphäre zu schaffen.
Hast du Fragen, Anregungen oder weitere Tipps für einen nachhaltigen Sichtschutz im Garten? Dann schreibe mir wie immer gern einen Kommentar.
Bleib‘ nachhaltig,
PS.: Schau dich gern noch etwas im Blog über den naturnahen Garten um. Erfahre zum Beispiel, womit du dein Gartenhaus bewachsen lassen kannst.
Du hast dir viel Mühe gegeben in dem Blog. Ich hätte vllt noch eine Anregung. Was ist mit Himmbeerpflanzen als Sichtschutz? Sie wachsen schnell, sind lecker und dienen auch meiner Meinung nach als tollen Sichtschutz egal ob auf dem Balkon, Terasse oder im Garten am Zaun . Lg 🙂
Himbeersträucher sind definitiv ein sinnvoller und leckerer Sichtschutz 🙂
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