Wusstest du, dass Oma und Opa die besten nachhaltigen Lifehacks und Tipps drauf haben? Das ist auch nur logisch – denn eine Generation, die auch schon eine Zeit ohne Kunststoff und kannte, hat ja beispielsweise schon zwangsläufig ein Leben ohne Plastik geführt.
In diesem Artikel möchte ich dir deshalb jetzt die nachhaltigen Tipps für den Alltag mit auf den Weg geben, die wir von unseren Großeltern lernen können.
1. Pflanze Lebensmittel im Garten an
Ob Kräuter oder größere Lebensmittel wie eben Kartoffeln, Möhren oder Rhabarber. Wer die Möglichkeit hat, sollte wie unsere Großeltern eigene Lebensmittel im Garten anpflanzen. Das ist Zero Waste in seiner Urform – denn von Plastikverpackungen oder anderem Müll ist hier keine Spur. Zudem kann man sich zu 100% sicher sein, dass die Lebensmittel aus dem eigenen Garten keine langen Reisen hinter sich haben und zudem vollkommen unbehandelt sind.
Ein eigener Garten eignet sich übrigens auch wunderbar, um in das vegane Leben zu starten und schont zudem ungemein deinen Geldbeutel. Dieser nachhaltige Tipp von Oma & Opa ist gold wert.
2. Mache dein Essen selbst
Es ist nicht sonderlich kompliziert seine Mahlzeiten selbst zu machen – Oma und Opa haben es ja auch irgendwie hinbekommen. Ob Nudeln oder Brot – ganz egal. Alles lässt sich selbst herstellen – von Grund auf und ohne irgendwelche schädlichen Zusätze. Hole dir dazu einfach ein bisschen Inspiration in unserem DIY Blog. Mit diesem nachhaltigen Lifehack unserer Großeltern lässt sich in jedem Fall auch dein Alltag nachhaltig gestalten.
Tipp: Wenn du etwas gekocht hast, kannst du es beispielsweise auch plastikfrei einfrieren und somit im Sinne der Nachhaltigkeit Lebensmittelverschwendung reduzieren.
3. Repariere, wenn etwas kaputt geht
Das Reparieren ist eine wichtige Grundregel des Zero Waste Lebensstils – wie wir ihn heute nennen. Unsere Großeltern haben früher wirklich alles repariert, denn zu der Zeit war nicht alles 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche verfügbar. In Berlin finden jetzt zum Beispiel regelmäßig Treffen in Repair-Cafés statt, wo Menschen sich gegenseitig dabei helfen, Dingen wie Toastern oder Schuhen eine zweite Chance zu geben. Dieser nachhaltige Lifehack unserer Großeltern schont den Geldbeutel und natürliche Ressourcen.
4. Fahre mehr mit dem Fahrrad als Auto
Früher hatte nicht jeder ein Auto – und nicht jeder konnte durch die Welt traveln, so wie das heute der Fall ist. So waren unsere Großeltern – ob bewusst oder unbewusst – ziemlich umweltbewusst unterwegs. Wenn möglich, dann steige auf's Fahrrad und lasse das Auto stehen. Wenn du deinen Alltag nachhaltig gestalten möchtest, dann solltest du dir diesen nachhaltigen Lifehack zu Herzen nehmen. Mehr dazu findest du auch im Artikel Autofrei leben.
5. Reduziere und werde glücklich
„Früher hatten wir ja gar Nichts“, hört man ältere Generationen öfter Mal sagen – und das stimmt irgendwie. Denn unsere Großeltern hatten kein Smartphone mit den besten Zero Waste Apps zur Verfügung und konnte nicht mal eben Google Maps um Rat für die schnellste Route fragen. Oma und Opa hatten nur das, was sie zum Leben brauchten. Und sie waren Glücklich. Heute kommt das Reduzieren in Form des minimalistischen Lebens wieder in Mode – ein nachhaltiger Tipp, der natürliche Ressourcen und den eigenen Geldbeutel schont.
6. Lerne zu Nähen
Was tue ich, wenn ich mit dem Pullover an einer Ecke hängen geblieben bist und nun ein Loch im Ärmel ist? Oder wenn sich ein Reißverschluss am Zip-Pulli gelöst hat? Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wandert dieser Pullover heute bei vielen Menschen im Müll oder er wird wenigstens zur Altkleidersammlung gebracht. Das ist so, weil wir einen wertvollen und heute eben nachhaltigen Lifehack unserer Großeltern für den Alltag weitgehend verlernt haben – das Nähen. Da ich es nicht selbst kann, bringe ich meinen Pullover deshalb zu Oma. Dabei ist es durchaus von Vorteil und auch nicht uncool, wenn man selbst nähen kann. 😉
7. Bevorzuge Mehrweg statt Einweg
Überdenke alles, was nur ein einziges Mal verwendet wird – das ist ein grundsätzlicher Tipps für einen nachhaltigen Alltag. Einwegbecher aus Plastik dienen für 1-2 Drinks und landen dann im Müll. Warum trinken wir also nicht einfach aus abwaschbaren Gläsern und vermeiden den Plastikmüll. Es wäre doch nachhaltig und man kann das Glas wiederverwenden im Sinne des Zero Waste Lebensstils. Oma und Opa hatten früher kein Plastik und kamen ja auch irgendwie mit ihren Porzellan-Tassen und Gläsern zurecht. Und sie haben ihre Einkäufe in mitgebrachte Behälter gefüllt und sich keine Plastikverpackungen mitgeben lassen.
8. Bring‘ dein eigenes Essen mit
Unsere Großeltern haben früher alles zu Hause gekocht und für Unterwegs mitgenommen. Die Mahlzeiten kamen ganz einfach in Einmachgläser und so konnten Oma & Opa ihr Essen auch ganz ohne Plastik transportieren. Keine Einwegschalen aus Plastik, kein fragwürdiger Einwegsalat. Alles selbst zubereitet und womöglich sogar noch aus dem eigenen Garten. Eigenes Essen in einer Lunchbox aus Edelstahl oder eben einem Einmachglas mitzunehmen, ist also auch einer von vielen wichtigen nachhaltigen Tipps für einen umweltfreundlichen Alltag.
Tipp: Wenn du nach leckeren Mahlzeiten suchst, dann schaue doch gern mal im vegane Rezepte Blog vorbei.
9. Nutze die Wäscheleine
Richtig gehört – die gute alte Wäscheleine trocknet nachhaltig. Denn es ist kein elektrischer Energieaufwand des Wäschetrockners notwendig. Außerdem werden keine begrenzten Metalle für einen teuren Wäschetrockner abgebaut, wie man sie zum Beispiel auch als seltene Erden in Smartphones kennt. Und was haben unsere Großeltern genutzt, um die Wäsche an die Leine zu klemmen? Sie haben Holz Wäscheklammern verwendet – ganz ohne Plastik. Die Wäsche ganz einfach durch die Luft trocknen zu lassen, ist ein wertvoller nachhaltiger Lifehack, den wir von Oma & Opa lernen können.
10. Kaufe Lebensmittel unverpackt ein
Heute sprießen die Unverpackt-Läden wie Pilze aus dem Boden – dabei ist das ja eigentlich nichts Neues. Denn früher sind unsere Großeltern schon in den Kolonialwarenladen gegangen, um sich Lebensmittel in mitgebrachte Gläser und Dosen zu füllen. Plastikfreies Einkaufen war also auch schon früher möglich – wir haben es nur als zu umständlich empfunden. Zudem stellen auch immer mehr Biomärkte und Supermärkte sogenannte Abfüll-Bars bereit, an denen man Nudeln, Müsli und sogar regionale Milch abfüllen kann.
Tipp: Mehr über regionales Einkaufen erfährst du im verlinkten Beitrag.
Lifehacks & Tipps für den nachhaltigen Alltag
Wenn ich heute meine Oma frage, womit sie sich früher die Zähne geputzt hat, sagt sie: „Mit einer Zahnbürste aus Holz mein Junge.“ – und die Holzzahnbürste ist heute wieder im Trend. Wie so viele Dinge, die ältere Generationen bereits früher verwendet haben.
Was wir von Oma und Opa lernen können? Als es noch keinen Kunststoff gab, haben sie uns vorgemacht, wie man nachhaltig und ohne Plastik lebt. Heute sehen wir das Problem mit dem Plastikmüll in der Umwelt und suchen händeringend nach Lösungen für eine Vielzahl von Umweltproblemen. Wir können von unseren Großeltern lernen, wie wir auch mit wenigen Dingen zurechtkommen und unseren Alltag möglichst nachhaltig gestalten können.
Wir halten fest: Unsere Großeltern sind die größten Lifehacker! Wir gehen jetzt kurz back to the roots, um dann mit großen und nachhaltigen Schritten wieder in die Zukunft zu marschieren.
Was sind deine nachhaltigen Lifehacks und Tipps für einen nachhaltigen Alltag? Ich bin gespannt und freue mich auf deinen Kommentar.
Bleib‘ sauber,
PS: Wenn du magst, findest du unter Zero Waste Tipps noch viele weitere Ratschläge und Ideen für ein möglichst müllfreies Leben.
Hallo Christoph,
ganz herzlichen Dank für diesen wertvollen Artikel.
Hoffentlich erreicht er viele Menschen. Es lohnt sich so oft, bei unseren Großeltern auf Spurensuche zu gehen.
Aber auch unsere eigene Kindheit kann Wegweiser und Ideengeber sein. Zum Beispiel ist es so schade, dass wir den Lebensmitteleinkauf so sehr zentralisiert haben, dass es jetzt umständlich ist, kleinere Händler zu unterstützen.
Vor allem, wenn das urbane Umfeld fehlt.
Ich erinnere mich gern zurück, wenn ich mit meinem Einkaufszettel in den Tante-Emma-Laden durfte. Als Belohnung winkte immer ein Lutscher.
Schade, dass unsere Kindern das nicht mehr möglich ist.
Viele Grüße Irina
Hallo Irina! Kann dir voll und ganz zustimmen! Wird, dass wir wieder so leben, dass auch jeder andere davon leben kann. Und nicht nur ein paar Wenige.
Beste Grüße
Christoph
Hallo Christoph, Danke für deinen tollen Bericht und ja es ist wichtig, Oma und Opa zu fragen, wie war es denn früher? Manchmal bin ich wirklich geschockt, das Stoff beutel, Stoffwindeln, Baumwolltaschentücher oder Stoffservietten wie eine neue Erfindung gefeiert werden. Ich bin nachhaltig, selbstversorgend und bewußt konsumieren aufgewachsen. Ich bin froh, daß ein Umdenken beginnt und hoffentlich wird daraus eine langanhaltende Bewegung.
Viele liebe Grüße Manuela
Hi Manuela! Danke für dein tolles Feedback – und ja, ich sehe es genauso. Es findet ein Umdenken statt und wir können auch von denjenigen lernen, die früher ohne Plastik ausgekommen sind. Was den Klimawandel (inkl. Ernährung, Luftverschmutzung etx.) betrifft, müssen wiederum ältere Generationen von Jüngeren lernen.
Beste Grüße
Christoph
Ich war heute seit Langem mal wieder auf dem Markt bei uns in der Stadt. Die Lebensmittel, die ich dort gekauft habe sind preislich nicht großartig unterschiedlich als in einem Supermarkt.
Werde mir das jetzt auch angewöhnen, öfters, nein immer auf den Markt zu gehen. Vorallem, dort sind die Lebensmittel noch regional.
Hi Martin! Sehr gut – den Wochenmarkt gibt es echt fast überall und er bietet echt eine der besten Möglichkeiten, um plastikfrei einzukaufen.
Beste Grüße,
Christoph
Hallo Christoph! Du hast vollkommen recht. Unsere Großeltern hatten ein paar wirklich gute Kniffe drauf, die leider einfach in Vergessenheit geraten sind. Ich habe zum Beispiel vor ca. einem Jahr die gute alte Kochkiste (den Kochsack ) entdeckt. Strom sparen (gut für die Umwelt ), somit Geld sparen (gut für mich ) und mit etwas Planung auch noch Zeit. 》Besser kann es doch nicht laufen! Grüße aus Thüringen sendet Ute
Sehr cool Ute! Ein schönes Beispiel! 🙂
Viele Grüße
Christoph
Hallo Christoph,
Es ist total erfrischend mal einen männlichen Zero Waste Beitrag zu lesen ?
Ein paar Sachen haben in unserem Haushalt auch schon Einzug gehalten, wie der Stoffbeutel beim Bäcker und Waschwindeln für unseren Jüngsten…
Meist ist es nur die Gewohnheit die einen bremst. Hat man erstmal etwas verändert kann man sich oft gar nicht mehr vorstellen wie Gedankenlos man vorher war!
In diesem Sinne kann ich nur allen raten, einfach mit einer Kleinigkeit anfangen, der Rest kommt dann schon nach ?
Liebe Grüße, Katharina
Hi Katharina! Ich danke dir für dein Feedback – stimmt – beim Thema Zero Waste dominieren eigentlich die Frauen 😀 Aber das Thema geht ja zum Glück jeden von uns etwas an.
Super, dass du Schritt für Schritt vorankommst. Da hast du Recht! Ich habe auch ständig Situationen, in denen ich überrascht bin, wie ignorant ich früher gelebt habe.
Beste Grüße,
Christoph
Hallo Christoph, toller Blog mit den Hacks von Omi und Opi. Das muss ich an eine Geschichte denken, wie eine alte Frau an der Kasse kritisiert wird, weil sie eine Plastiktüte kauft und als Antwort dann genau das benennt, was du hier beschreibst. Nämlich dass sie früher Plastik- frei gelebt hat und jetzt in vielem gezwungen ist, Plastik zu nutzen.
Mich nervt es ehrlich gesagt, dass man für unverpacktes Einkaufen auch noch ziemlich viel mehr zahlt. Ich zahle hier für ein Flasche Waschmittel bzw deren Inhalt mehr als 15€! Das tut schon ziemlich weh, auch wenn ich grundsätzlich schon bereit bin, etwas mehr eben auch für Bio auszugeben. Aber manche Preise ( Zahnbürste 3-4€…und meine Tochter zerbeißt gut und gerne alle paar Tage bis 2 Wochen eine) sind irgendwie nicht umsetzbar. Naja, vielleicht greift irgendwann das Prinzip „höhere Nachfrage, geringere Preis“….viele Grüße, Katrin
Hi Katrin, danke für dein Feedback!
Unverpackt ist vllt etwas teuerer, aber dafür ist das meiste auch regional und hat einfach mehr Qualität als das, was du aus billigen Verpackungen aus dem Supermarkt kennst 🙂
Es wird einige Zeit brauchen, bis wir uns alle wieder mehr daran gewöhnt haben.
Beste Grüße,
Christoph
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