Du suchst nachhaltige Ideen für Hotels und willst wissen, wie man Unterkünfte umweltfreundlicher machen kann? Dann bist du hier richtig! Durch ein möglichst ökologisches Reiseverhalten können Urlauber*innen ganz entscheidend dazu beitragen, den Planeten auch in der erholsamsten Zeit des Jahres zu schützen. Doch auch die Gästehäuser, Hotels, Motels, Herbergen und an Urlauber vermietete Privatzimmer können nachhaltiger gestaltet werden und das umweltfreundliche Reisen noch einfacher machen – und zwar auf ehrliche, glaubwürdige Weise und nicht durch schnell dahingesagtes Greenwashing.
Der Markt stellt sich hier seit einiger Zeit auf die veränderte Nachfrage ein. Rund um die typischen Serviceleistungen gibt es tatsächlich sehr viele Möglichkeiten, den CO2-Fußabdruck zu verringern oder sparsamer mit Ressourcen umzugehen und somit aktiv zum Umweltschutz beizutragen. Bei der Auswahl können dir Zertifikate dabei helfen, sicherzustellen, ob Nachhaltigkeitskriterien auch tatsächlich eingehalten und umgesetzt werden.
In diesem Artikel möchte ich dir jetzt authentische, grüne Tipps und Ideen vorstellen, die Gastgeber*innen in ihren Unterkünften ganz einfach umsetzen können. Und falls du eher Gast und Gästin als Gastgeber oder Gastgeberin bist, weißt du nach diesem Artikel, worauf du bei der Suche nach einer nachhaltigen Unterkunft achten musst. Auf geht's!
Vorab findest du hier schon eine kurze Übersicht:
- Mitarbeiter für nachhaltiges Handeln schulen
- Vegane und vegetarische Alternativen anbieten
- Strom aus erneuerbaren Quellen verwenden
- Einwegprodukte durch langlebige Alternativen ersetzen
- Lebensmittelverschwendung vermeiden
- Effizient Heizen, Lüften und Kühlen
- Lebensmittel lokal einkaufen
- Regenerative Energie gewinnen
- Gästen die Wiederverwendung von Handtüchern erleichtern
- Energieeffizienz der Unterkunft steigern
- Umweltfreundliche Mobilität fördern
- Ein Energiespar-Konzept entwickeln und umsetzen
- Geräte regelmäßig warten und pflegen
- Auf eine nachhaltige Einrichtung setzen
- Lebensmittel selbst anbauen
- Ökologische Reinigungsmittel verwenden
- Lokale Dienstleister*innen für Urlaubsaktivitäten empfehlen
- Einen tier- und umweltfreundlichen Hotelgarten anlegen
- Gezielte Wassersparmaßnahmen einleiten
- Die Maßnahmen kommunizieren und grünes Handeln erleichtern
1. Mitarbeiter für nachhaltiges Handeln schulen
Als Hotelier*in in einer möglichst nachhaltigen Unterkunft, musst du dein gesamtes Team von deiner Philosophie überzeugen! Neue Mitarbeiter*in sollten diese „DNA“ direkt mitbringen – und vorhandenes Personal durch Schulungen, Weiterbildungen und auch ganz einfach durchs Vorleben umweltbewusster handeln. Gute Anreize gibt beispielsweise die Publikation „Nachhaltig im Berufsalltag“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
2. Vegane und vegetarische Alternativen anbieten
Wer die größten Umweltprobleme unserer Zeit mithilfe eines nachhaltigen Hotelbetriebs lösen möchte, sollte definitiv pflanzliche Alternativen zu tierischen Lebensmitteln anbieten. Unterstütze das ökologische Verhalten deiner Gäste mit veganen Brotaufstrichen, Hafermilch, Nüssen, Samen, Obst und Gemüse – und gerne auch mit pflanzlichem Fleischersatz. So kannst du Veganer*innen und Vegetarierer*innen zufriedenstellen und gleichzeitig Fleischesser dazu inspirieren, weniger Fleisch zu essen.
Dein breiteres Essensangebot ist so auch einer grünen Hotelkette würdig und zudem wesentlich familienfreundlicher – schließlich ernährt sich mittlerweile in fast jeder Familie jemand fleischfrei.
3. Strom aus erneuerbaren Quellen verwenden
Ein Hotel, dass umweltfreundlich wirtschaftet, sollte mit regenerativen Energien laufen. Ein Umstieg auf Ökostrom, der beispielsweise aus Solar-, Wind- oder Wasserkraft erzeugt wird, ist daher unausweichlich. So reduzierst du den CO2-Ausstoß für deinen Betrieb und schonst – gemeinsam mit deinen Gästen – Umwelt und Klima.
4. Einwegprodukte durch langlebige Alternativen ersetzen
Kurzlebige Wegwerfzahnbürsten, Pappteller, sowie Joghurt- und Trinkbecher aus Plastik haben ausgesorgt! Sorge stattdessen dafür, dass deine Unterkunft bewusst Müll vermeidet, indem du, im Sinne des Zero Waste Lebensstils, Einwegprodukte durch wiederverwendbare Mehrweg-Alternativen ersetzt. Wie genau? Abwaschbares Porzellangeschirr und Gläser, Joghurt in kleinen Einmachgläsern – und eine Zahnbürste bringt sowieso jeder selbst mit. Ganz simpel. Weniger Müll schont nicht nur Umwelt, sondern spart dir schlussendlich auch Kosten für die Entsorgung.
Tipp: Müll lässt sich nicht vollständig vermeiden. Dementsprechend ist es ratsam, deinen Gästen gekennzeichnete Behälter für Papier-, Aluminium-, Bio- und Plastikabfälle bereitzustellen, damit die korrekte Mülltrennung und und das spätere Recycling wesentlich leichter fällt.
5. Lebensmittelverschwendung vermeiden
Als Betreiber*in eines Gästehauses ist es auch deine Pflicht, die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren. Vor allem in deiner Küche – aber auch in Zusammenarbeit mit deinen Besucher*innen. Wer einen nachhaltigem Grundgedanken hegt, wird es verstehen, wenn dein Frühstücksangebot wohlgewählt und lecker, anstatt üppig ist. Mit einem guten Lebensmittel-Management kannst du schlussendlich dafür sorgen, dass (fast) keine Lebensmittel mehr in der Tonne landen.
6. Effizient Heizen, Lüften und Kühlen
Nachhaltig zu handeln, bedeutet, natürliche Ressourcen zu schonen. Mit intelligenten Raumsteuerungen und Thermostaten mit Anwesenheitssensoren lässt sich die Temperatur von Klimaanlagen und Heizungen wunderbar und automatisiert anpassen. Die Investition in diese Technik rechnet sich auf für dich als Gastgeber*in aufgrund der eingesparten Energie- und Personalkosten schon innerhalb kürzester Zeit. So reduzierst du dann auch automatisch die CO2-Emissionen deines Hotelbetriebs.
7. Lebensmittel lokal einkaufen
Die angebotenen Produkte in deiner Unterkunft solltest du möglichst regional einkaufen. Wenn beispielsweise das gewählte Obst- und Gemüse in der direkten Umgebung erzeugt wird, sparst du nämlich lange, klimaschädliche Transportwege, sowie wasser- und energieintensive Anbaumethoden in anderen Gebieten dieser Erde ein. Schlussendlich reduzierst du durch diese Einsparungen auch die Betriebskosten deines Gästehauses.
8. Regenerative Energie gewinnen
Du suchst nachhaltige Ideen für Hotels? Dann habe ich noch einen weiteren Tipp für dich! Ökostrom aus der Steckdose ist super – allerdings kannst du große Teile oder sogar die insgesamt benötigte Energie auch selbst auf dem Hotelgrundstück erzeugen. Die Investition in ein Windrad, Solarpanels oder eine Erdwärmepumpe lohnt sich beispielsweise langfristig für dich und die Umwelt.
9. Gästen die Wiederverwendung von Handtüchern erleichtern
Mit effektvollen Handtuchwechselschildern (mit Übersetzungen!) kannst du es deinen Gästen leichter machen, umweltfreundlich zu handeln. Formuliere es zum Beispiel so:
- Wir wollen gemeinsam natürliche Ressourcen schonen und brauchen auch deine Hilfe. Handtücher auf dem Boden oder im Korb bedeuten «Bitte austauschen.»
- Handtücher auf dem Halter bedeuten «Ich benutze sie weiter.»
Auch wenn es die meisten Gäste mittlerweile von anderen Unterkünften kennen, solltest du dein Vorhaben noch einmal explizit mit einem entsprechenden Schild kommunizieren.
10. Energieeffizienz der Unterkunft steigern
Eine professionelle Gebäudedämmung und moderne Fenstersysteme können wesentlich dazu beitragen, die produzierte Wärmeenergie im Hotel zu halten und die Heizkosten zu reduzieren, aber auch helfen, die sommerliche Hitze draußen zu halten und die Notwendigkeit von Klimaanlagen zu minimieren. Je nach aktuellem Zustand kannst du dementsprechend mittel- oder langfristig auch von den Vorteilen einer energetischen Sanierung des Hotelgebäudes profitieren.
11. Umweltfreundliche Mobilität fördern
Als umweltfreundliche Hotelier*in solltest du dafür sorgen, dass die Anreise mit der Bahn oder dem Bus möglichst einfach ist. Zum Beispiel, indem du deine Gäste, die das erste mal bei dir im Hotel übernachten, vorab informierst. Besonders familien- und gastfreundlich ist zudem das Angebot eines kostenfreien E-Shuttles, falls deine Unterkunft etwas weiter vom nächsten Bahnhof entfernt ist. Eine schöne, nachhaltige Idee könnte es auch sein, E-Bikes und E-Scooter an deine Gäste zu verleihen.
12. Ein Energiespar-Konzept entwickeln und umsetzen
Halte die Sonne durch Bäume oder Markisen möglichst von den Hotelwänden und -fenstern fern. So senkst du den Energieverbrauch für Klimaanlagen ungemein. Wenn du Energie sparen willst, solltest du in deinem Hotelbetrieb außerdem Energiesparlampen einsetzen, die die Beleuchtung automatisch nur bei Bedarf einschalten. Entwickle ein sinnvolles Konzept und lade deine Besucher*innen dazu ein, die Energiesparmaßnahmen zu unterstützen.
13. Geräte regelmäßig warten und pflegen
Durch die stetige Kontrolle und Wartung der technischen Geräte in deiner Unterkunft, verlängerst du ihre Lebenszeit und entdeckst Energiefresser sowie Energiesparpotentiale. So beugst du überraschenden Ausfällen, Störungen und Kosten vor – und schonst gleichzeitig natürliche Ressourcen.
14. Auf eine nachhaltige Einrichtung setzen
Zu den nachhaltigen Ideen für Hotels gesellt sich auch der Vorschlag, umweltfreundliche Einrichtungsgegenstände auszuwählen. Du kannst zum Beispiel alte aber einzigartige Möbelstücke restaurieren oder Möbel aus anderen Gegenständen upcyceln. Textilien, wie Bettlaken oder Handtücher sollten aus biologisch-erzeugten Naturfasern bestehen – und im Bad ist ein nachfühlbarer Seifenspender mit natürlicher, zertifizierter Seife zu empfehlen.
15. Lebensmittel selbst anbauen
Wir hatten schon über die regionale Lebensmittelbeschaffung gesprochen. Nichts ist regionaler, als Lebensmittel aus dem eigenen Obst- Gemüse- oder Kräutergarten zu servieren. Wie wäre es zum Beispiel mit frisch geernteten Tomaten, Salaten, Gurken, Äpfeln oder Kirschen aus dem eigenen Hochbeet zum Frühstück?
16. Ökologische Reinigungsmittel verwenden
Ein weiterer Tipp für grüne Hotels ist die Verwendung von natürlichen und biologisch abbaubaren Reinigern, anstelle der Chemiekeule. Diese lassen sich sogar wunderbar selbst herstellen – zum Beispiel Geruchsentferner aus Natron oder Spülmittel aus Efeu.
Du kannst sogar die komplette Zimmerreinigung abbstellbar machen – zum Beispiel mit einer App oder einem klassischen Türanhänger. Denn immer häufiger wünschen Gäste gar nicht, dass ihr Zimmer täglich gereinigt wird, sodass du Kosten und Ressourcen einsparen kannst.
17. Lokale Dienstleister*innen für Urlaubsaktivitäten empfehlen
Gäste fragen erfahrungsgemäß nach Empfehlungen in der Umgebung deiner Unterkunft. Egal, ob sie nach einem guten Restaurant, einer organisierten Bergtour oder einem empfehlenswerten Souvenirshop suchen – schlage ihnen lieber kleine, regionale Anbieter*innen, anstelle von großen Konzernbetrieben und klassischem Massentourismus vor. Das stärkt schlussendlich auch deine Region und wird zusätzliche Gäste anlocken.
18. Einen tier- und umweltfreundlichen Hotelgarten anlegen
Die meisten Urlauber buchen sich Zimmer in Hotels und Gästehäuser, um sich zu erholen und das Gehirn mal so richtig abzuschalten. Wo geht das besser, als in einem Hotelgarten mit Vogelgezwitscher, quakenden Fröschen und rauschenden Bäumen? Versuche dir einen möglichst nachhaltigen Garten anzulegen. Zum Beispiel mit aufbereitetem Regenwasser, Komposthaufen, Totholz und Wildblumenwiese.
Tipp: Wie du besonders viele Vögel anlockst, erfährst du mit den Tipps für einen vogelfreundlichen Garten.
19. Gezielte Wassersparmaßnahmen einleiten
Mithilfe von intelligenten Bewässerungssystemen und der Regenwasseraufbereitung kannst du den Wasserverbrauch schon im hoteleigenen Garten reduzieren. Doch durch Toiletten mit niedrigem Durchfluss, effizienten Waschmaschinen, wasserfreundliche Duschköpfe oder Perlatoren an Waschbecken lassen sich wassersparende Maßnahmen auch in der Unterkunft ganz gezielt umsetzen.
Tipp: Auch wenn der Wasserverbrauch dadurch etwas steigt, sind sowohl die Installation eines Wasserspenders als auch das Anbieten von wiederverwendbaren Trinkflaschen extrem ratsam, wenn du ein nachhaltiger Gastgeber oder eine nachhaltige Gastgeberin sein willst.
20. Die Maßnahmen kommunizieren und grünes Handeln erleichtern
Einige der nachhaltigen Ideen für Hotels funktionieren automatisch – andere tragen nur mithilfe deiner Gäste zum Umweltschutz bei. Dementsprechend ist es ratsam, deine Philosophie schon bei der Bewerbung und nicht zuletzt auch im Hotel mit Schildern oder im persönlichen Gespräch zu vermitteln. So ziehen alle an einem Strang und haben umso mehr Spaß an der nachhaltigen Einstellung.
Tipp: Auch die Kommunikation unter den Gästen solltest du erleichtern – zum Beispiel durch eine Sitz- und Kennenlernecke nahe der Rezeption. So bilden sich gegebenenfalls Fahrgemeinschaften für bestimmte Tagesausflüge – und im Idealfall sogar Freundschaften.
Nachhaltige Ideen für Hotels nach und nach umsetzen
Keine Unterkunft muss perfekt sein – doch du kannst sie zumindest so führen, dass sie Schritt für Schritt etwas nachhaltiger wird. Davon profitiert nicht nur die Umwelt, sondern auch dein Hotelbetrieb. Wenn du dein Hotel nachhaltiger gestalten willst, darfst du aber niemals vergessen, auch deine Gäste einzuweihen. Sie werden dein Engagement schätzen, unterstützen und weitergeben, da bin ich mir sicher!
Ich hoffe, dass ich dir mit diesem Beitrag weiterhelfen konnte. Hast du Fragen, Tipps oder weitere Ideen für umweltfreundliche Unterkünfte? Dann schreibe mir einfach einen Kommentar.
Bleib‘ nachhaltig,
PS.: Egal, ob Reiseveranstalter*in, Gastgeber*in oder Besucher*in – jeder kann seine verursachten CO2-Emissionen ausgleichen. Wie das funktioniert, erfährst du jetzt im verlinkten Blog-Artikel.