Du willst deine Gartenbeleuchtung nachhaltig gestalten? Dann bist du hier genau richtig! Eine sanfte Ausleuchtung in der Abenddämmerung rückt einen gut geplanten Garten ins perfekte Licht.
Leider verbraucht dieses Wunschszenario vieler Gartenbesitzer:innen auch Unmengen an Strom – und schadet der Biodiversität im eigenen Grün. In Sachen Nachhaltigkeit schlummert in der Dunkelheit also noch ein großes Potenzial. Glücklicherweise lässt es sich mit echt simplen Maßnahmen gezielt ausschöpfen.
In diesem Artikel stelle ich dir deshalb jetzt wertvolle Tipps für eine möglichst klima-, tier- und umweltfreundliche Gartenbeleuchtung vor. Setze sie einfach nach und nach in die Tat um, schone deinen Geldbeutel und unterstütze die Tierwelt. Auf geht’s!
1. Die Gründe verstehen
Es ist schwer, sich für etwas zu motivieren, wenn man nicht weiß, warum man es tun soll. Die Vorteile einer nachhaltigen Gartenbeleuchtung sind sowohl finanzieller als auch besonders ökologischer Natur.
Du reduzierst deine Stromrechnung enorm und schonst (u. a. durch energieeffiziente Lichtquellen) auch das Klima. Außerdem verursachst du weniger Lichtverschmutzung, sorgst also für echte Dunkelheit während der Nacht.
Das kommt nachtaktiven Insekten (z. B. Schmetterlinge, Fliegen und Nachtfalter) zugute, die von Licht angezogen werden und es oft so lange umschwirren, bis sie vor Erschöpfung sterben.
Ebenso profitieren Vögel (z. B. Rotkehlchen oder Eulen) von deinem ausgeprägten Umweltbewusstsein, da sie sich am Wechsel von hell und dunkel orientieren und dementsprechend nicht mehr verwirrt werden. So sind es vor allem auch Zugvögel, die oft auf beleuchtete Gebäude zufliegen und wichtige Energie verlieren oder sogar beim Aufprall sterben.
Sogar Amphibien und Fische sind vom künstlichen Lichtsmog betroffen. Aber auch wir Menschen selbst profitieren. Wir erhöhen die Sicherheit im Garten, schaffen eine angenehme Wohnatmosphäre und können auch wesentlich besser schlafen, wenn es wirklich dunkel ist.1
2. LEDs verwenden
Wenn schon Leuchtmittel, dann LEDs! Sie reduzieren den Stromverbrauch im Vergleich zu anderen Beleuchtungstechnologien um bis zu 65 Prozent.2
Zudem musst du sie seltener austauschen. LEDs weisen mit Abstand die höchste Lebensdauer auf. Sie kommen durchschnittlich auf etwa 25.000 Betriebsstunden, während herkömmliche Glühbirnen vergleichsweise nur etwa 1.000 Stunden halten.
3. Solarbeleuchtung nutzen
Ob drinnen oder draußen: Grundsätzlich sollte der Strom aus deiner Steckdose natürlich Ökostrom sein und eben auf erneuerbaren Energien wie beispielsweise Solarkraft basieren.
Wenn du klimaschonenden Strom für das Gartenlicht selbst produzieren willst, dann bietet sich für die Gartenbeleuchtung die Verwendung von Solarleuchten an. Sie nutzen Photovoltaik als Stromquelle. Die Solarzellen sind entweder in die Lampe integriert oder sie ist über Kabel mit einem Solarpanel verbunden. So kannst du also deinen CO2-Fußabdruck gezielt optimieren.
4. Außenleuchten mit Gehäuse und Schirm wählen
Gehäuse und Schirm oder eine indirekte Beleuchtung wirken der Lichtverschmutzung entgegen. Sie sorgen dafür, dass das Licht deiner nachhaltigen Gartenbeleuchtung nicht in den Nachthimmel strahlt, wo es niemandem etwas bringt und die Tierwelt sogar belastet.
Mit einer Abdeckung bzw. einem reflektierenden Schirm erhältst du unter Umständen sogar die gleiche Lichtleistung bei geringerer Wattzahl, sodass du abermals Strom sparst.
5. Das Licht nach unten ausrichten
Manche Gartenbesitzer:innen leuchten ganze Baumkronen oder Beete aus und vergessen dabei, dass es der Lebensraum unzähliger Tierarten ist, die vom künstlichen Licht im Garten irritiert werden.
Wenn du dich für verstellbare Gartenleuchten entscheidest, dann richte sie also gezielt auf den Boden und die Wege, also dorthin, wo das Licht auch wirklich gebraucht wird. Dieser Ratschlag zur Ausrichtung gilt natürlich auch für alle anderen Außenleuchten, weshalb du ihn schon bei deiner Kaufentscheidung berücksichtigen solltest.
6. Warmweißes Licht wählen
Bevorzuge nach Möglichkeit eine Gartenbeleuchtung mit eher warmem Licht mit einer Farbtemperatur, die 3.000 Kelvin nicht überschreitet. Warmweiße LEDs locken Insekten nämlich weniger an, als kurzwelliges kaltwirkendes Licht im blauen oder im UV-Bereich. Letzteres stresst am Ende nicht nur Nachtfalter und Käfer, sondern ist auch unangenehm für das menschliche Auge.
7. Licht in der Nacht ausschalten
Nicht nur dein Geldbeutel dankt es dir, wenn du das Licht nicht die ganze Nacht brennen lässt! In der tiefen Nacht wird es nicht gebraucht.
Das Ausschalten ist letztendlich auch die ideale Lösung für die Tierwelt im Garten und verlängert die Lebensdauer der Leuchtmittel, sodass du sie länger nutzen kannst, umweltfreundlich Ressourcen schonst und dir die Kosten für Neuanschaffungen ersparst.
8. Bewegungssensoren und Timer installieren
Die Gartenbeleuchtung ist nachhaltig, wenn die Lampen dann angehen, wenn sie wirklich gebraucht werden. Also zum Beispiel, wenn man nach Hause kommt – oder wenn man potenzielle Einbrecher:innen abschrecken möchte.
Du kannst deine Gartenlampen also – zum Beispiel per WLAN – an Bewegungssensoren anschließen. Manchmal sind die Bewegungsmelder auch schon eingebaut. Stelle die Bewegungssensibilität niedrig ein, damit das Licht nicht für nachtaktive Gartentiere oder vorbeifahrende Autos angeht.
Außenwandleuchten gibt es außerdem mit integriertem Timer, sodass du deine Beleuchtung beispielsweise um 21.30 Uhr automatisch ausschalten kannst. Genauso lassen sich aber auch klassische Zeitschaltuhren nutzen, um die Beleuchtungszeit im Garten umweltbewusst zu managen.
9. Für dauerhaft dunkle Plätze sorgen
Du willst dich um eine nachhaltige Gartenbeleuchtung bemühen? Dann hast du auch die Möglichkeit, nur bestimmte Bereiche zu beleuchten. Oft sind das zum Beispiel der Eingangsbereich oder die Terrasse. Andere Bereiche kannst du dann als dunkle Ruheorte für Vögel und Insekten vom Licht fernhalten.
Beleuchte aber bitte niemals den ganzen Garten und bedenke, dass die Tiere das Licht vermutlich trotz einiger dunkler Ecken sehen werden.
10. Haltbare, wetterfeste Lampen einsetzen
Achte beim Kauf der Gartenbeleuchtung auf eine möglichst umweltfreundliche Produktion und die Qualität der Lampe selbst. Die Anschaffung mag vielleicht etwas mehr kosten. Doch je langlebiger und wetterfester die Leuchte ist, desto länger hast du etwas davon – und desto mehr Geld sparst du auf nachhaltige Art und Weise.
Da die Lampe außerdem viele Jahre hält und nicht so schnell entsorgt werden muss, vermeidest du dadurch auch Elektroschrott und schonst auch dadurch Klima und Umwelt.
Tipp: Eine umweltfreundliche Beleuchtung ist eine von vielen Möglichkeiten, um den eigenen Garten nachhaltiger zu gestalten. Was du sonst noch tun kannst, erfährst du im verlinkten Beitrag.
Mit nachhaltiger Gartenbeleuchtung die Umwelt schonen und Atmosphäre schaffen
Eine nachhaltig gestaltete Gartenbeleuchtung verbindet Ästhetik und Umweltschutz auf ideale Weise.
Mit energieeffizienten Leuchtmitteln, cleverer Technik und bewusster Planung kannst du nicht nur die Artenvielfalt in deinem Garten fördern, sondern auch Stromkosten sparen und deinen ökologischen Fußabdruck verringern.
Jeder kleine Schritt zählt dabei und macht dich zu einem leuchtenden Vorbild. Und gemeinsam mit allen anderen Hobbygärtner:innen, die es uns gleichtun, machen wir einen spürbaren Unterschied und können unter anderem dem Insektensterben entgegenwirken.
„Liebe ist stets der Anfang des Wissens, so wie Feuer der Anfang des Lichtes ist.“
Thomas Carlyle (mehr unter Licht Zitate)
Hast du Fragen, Anregungen oder weitere Tipps für Licht im Garten, das ressourceneffizient und tierfreundlich ist? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar.
Bleib nachhaltig,

PS: Hast du schon von der Earth Hour gehört? Sobald es dunkelt wird, schalten an diesem Tag alle teilnehmenden Menschen für eine Stunde ihre Beleuchtung aus. Warum genau und warum du unbedingt mitmachen solltest, erfährst du jetzt im verlinkten Blogbeitrag.
Quellenangaben:
- NABU (Naturschutzbund Deutschland) e. V.: Wenn die Nacht verschwindet Kunstlicht verwirrt Vögel und Insekten, abrufbar unter https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/insektensterben/31282.html. [05.03.2025]. ↩︎
- P. Schmidt-Feneberg: Licht und Nachhaltigkeit – LED spart bis zu 65 Prozent Energiekosten (Stand: 13.09.2022), abrufbar unter https://de.statista.com/infografik/28046/vergleich-led-vs-leuchtstoffroehre. [05.03.2025]. ↩︎