Wie kann man eigentlich möglichst nachhaltig umziehen? Wenn du vor einem Umzug in ein neues zu Hause stehst und dir gerade diese Frage stellst, bist du hier genau richtig! Ein Umzug macht auf der einen Seite viel Freude, aber auf der anderen Seite auch jede Menge Stress. Zum einen, weil er anstrengend ist, zum anderen, weil er durch Transportfahrten, auf dem Müll landende Gegenstände oder die anschließende Renovierung auch ziemlich umweltbelastend sein kann.
In diesem Artikel will ich dir deshalb wertvolle Tipps für einen möglichst umweltfreundlichen Umzug an die Hand geben. Auf geht's!
10 Tipps für den nachhaltigen Umzug
Wie immer gilt: niemand muss perfekt nachhaltig leben und auch dementsprechend umziehen! Es ist schon großartig, dass du dich überhaupt darüber informierst, wie man der Umwelt beim nächsten Umzug möglichst wenig zur Last fällt. Dafür gibt es jede Menge Möglichkeiten, die ich dir jetzt genauer vorstellen will.
1. Nutze den Umzug, um Überflüssiges auszumisten
Ein Umzug ist die ideale Chance, um deinen Besitz auf wirklich wichtige Dinge zu beschränken. Zum einen, weil du dann nicht so unendliche viele Dinge transportieren musst. Und zum anderen, weil ein minimalistischer Lebensstil einfach glücklich macht. Logisch! Schließlich kennt jeder den vollgepackten Keller oder diese Schubladen, in der dieser ganze unnütze Krempel, den man irgendwann man gekauft oder geschenkt bekommen hat, landet. Irgendwer kann diese Dinge aber immer noch gebrauchen – und wenn es am Ende der Wertstoffhof ist, der die dafür verbrauchten Ressourcen wiederverwertet.
2. Nutze Umzugskartons und Textilien statt Plastiktüten und packe logisch
Umzugskartons findet man oft noch in der blauen Tonne, weil andere sie dort entsorgt haben. Dabei lassen sie sich ja noch ewig wiederverwenden. Für einen umweltfreundlichen Umzug kannst du dir aber zum Beispiel auch bei Obi die sogenannten „Turtleboxen“ ausleihen. Das sind einfach nur stabile und faltbare, aber umso nützlichere Transport-Kisten.
Wer nachhaltig umziehen will, sollte auch ganz grundsätzlich unnötige Materialverschwendung vermeiden und zum Beispiel schonend mit dem Papier-Klebeband umgehen. Gerade die klassischen Umzugskartons sind so gebaut, dass sie auch ohne Klebeband verschließbar sind.
Tipp: Besonders schwere Umzugskartons solltest du natürlich von unten greifen, damit sie nicht unter der Last zusammenbrechen – und damit nichts wertvolles zu Bruch geht!
3. Miete dir einen elektronischer Umzugswagen
Wenn kein Weg an einem Umzugswagen vorbei führt, dann sollte er wenigstens klimafreundlich sein. Viele Anbieter nutzen bereits elektrische Fahrzeuge – und falls es dir ausreichend Platz bietet, kannst du dir für deinen Umzug ja auch einen Carsharing-Wagen ausleihen.
Wenn dein neues zu Hause nicht allzu weit entfernt ist, dann bietet sich unter Umständen auch der umweltfreundliche Umzug mit dem Lastenrad an. Da fährst du vielleicht ein paar Mal mehr – aber bist dafür noch nachhaltiger unterwegs.
Tipp: Mit Nachhaltig Autofahren habe ich dir noch einen Artikel mit vielen einfach umzusetzenden Tipps für grundsätzlich möglichst umweltfreundliche Autofahrten geschrieben.
4. Verschenke, spende oder verkaufe nicht mehr benötigte Dinge
Was nicht mehr in dein Gefährt passt oder dir keinen Mehrwert mehr schenkt, wird aussortiert. Viele Dinge kannst du zum Beispiel auf Portalen wie eBay Kleinanzeigen (siehe Zero Waste Apps), regionalen Facebook-Gruppen verkaufen oder auf dem Flohmarkt und deine Umzugskasse etwas auffüllen. Vielleicht kann aber auch dein „Nachmieter“ noch einiges gebrauchen – zum Beispiel sperrige Schränke oder einen alten Fernseher. Vielleicht nimmt auch eine Tafel in deiner Nähe noch aussortierte aber intakte Kleidungsstücke von dir an.
Tipp: Mehr über einen umweltfreundlichen Umgang mit Methode findest du im Artikel über die Slow Fashion Bewegung.
5. Nutze Stofftücher als Bruchschutz
Manchmal sind die Tipps für nachhaltiges Umziehen so unglaublich simpel, ich weiß. Aber beim Umzug fällt gerne Mal etwas herunter oder geht bei einem Stoß am Treppengeländer zu Bruch. Damit das nicht passiert, solltest du die Allzweckwaffe des plastikfreien Lebens einsetzen: Wiederverwendbare Stofftücher! Wickle Gläser, Tassen, Teller darin ein oder schütze die Kanten wertvoller Möbelstücke damit.
Tipp: Auch, wenn du eine plastikfreie Party besuchst oder organisierst, bietet sich dieser Transportmethode für Teller, Gläser und Co. an!
6. Unnötige Fahrten vermeiden
Bei Umzügen spielt vor allem der CO2-Ausstoß eine wichtige Rolle für die Nachhaltigkeit. Sowohl die Anfahrten von Freunden und Familie, die zum Helfen anreisen, als auch die Transportfahrten selbst, sollten deshalb so gut es geht vermieden werden. Versuche nach Möglichkeit den gesamten Umzug „in einem Rutsch“ über die Bühne zu bringen!
Weiterführende Informationen über die dahinterstehenden Umweltprobleme bekommst du auch in den Artikel über globale Erwärmung und Luftverschmutzung.
7. Kaufe gebraucht statt neu
Wer nachhaltig umziehen will, sollte nach der Aussortierung von überflüssigen Dingen aber nicht gleich hunderte Dinge neu kaufen. So wie du Gebrauchtes gekauft hast, kannst du auch Gebrauchtes einkaufen. So kannst dir durch Nachhaltigkeit Geld sparen! Schaue zum Beispiel wieder auf dem Flohmarkt oder bei eBay-Kleinanzeigen nach coolen, alten Möbeln, die vielleicht einfach nur Mal wieder einen Feinschliff brauchen oder mache dir deinen neuen Esstisch aus alten Eichenbohlen gleich selbst. (siehe auch DIY Möbel Blog)
Tipp: Und wenn du dir neue Dinge kaufst, dann achte bewusst darauf, dass sie möglichst langlebig sind und mit umweltfreundlichen Siegeln ausgezeichnet sind.
8. Wenn nötig: plane eine Fahrt zum Wertstoffhof ein
Im Keller sammeln sich oft Dinge an, die man nicht einfach im Hausmüll entsorgen kann. Zum Beispiel ein alter Toaster, unzählige, leere Batterien oder ein nicht mehr funktionsfähiger Drucker. Sorge deshalb grundsätzlich, aber ganz besonders bei einem nachhaltigen Umzug dafür, dass du entstandenen Müll richtig trennst. Eine Fahrt zum nächsten Wertstoffhof lässt sich da meistens nicht vermeiden. Im besten Fall kannst du diese gleich mit dem elektrischen Umzugswagen erledigen.
Tipp: Mehr über die richtige Entsorgung von Elektroschrott erfährst du im verlinkten Beitrag!
9. Nachhaltig Renovieren im neuen Heim
Wenn du die Wände deines neues zu Hauses streichst, dann nutze ganz bewusst natürliche Farbe, die nicht gesundheitsschädlich ist. Auch dafür auch Begriffe wie „lösemittelfrei“ oder „bio“ und „öko“ auf den Verpackungen von Farben und Lasuren. Bei neuen Tapeten solltest du aus ökologischen und gesundheitlichen Gründen Wert darauf legen, dass sie PVC-frei und nach Möglichkeit auch aus recyceltem Altpapier sind. Das schont natürliche Ressourcen.
Des Weiteren kannst du die Gelegenheit nutzen, um deinen Haushalt zukünftig auf Ökostrom umzustellen. Das ist nicht teuer – und der Umstieg dauert nur wenige Minuten! Wenn du dir ein Eigenheim gekauft hast, dann lohnt sich vor allem auch die Investition in eine bessere Wärmedämmung.
Hinweis: Auch Farben und Lacke müssen ordnungsgemäß entsorgt werden. Achte dafür einfach auf die Hinweise auf den Verpackungen. Oft kannst du die leeren Eimer oder Dosen wieder beim Baumarkt abgeben. Jede Stadt hat aber auch entsprechende Sammelstellen für Schadstoffe.
10. Nutze den Umzug für nachhaltige Veränderungen
Ein Umzug ist die Chance, um überflüssige Gegenstände ausmisten und deinem neuen zu Hause einen frischen Anstrich zu verpassen. Aber diese beiden Dinge lassen sich auch sehr gut auf deinen Lebensstil übertragen.
In neuer Umgebung lässt es sich zum Beispiel viel besser mit dem Rauchen aufhören! Für die eigene Gesundheit, aber auch im Kampf gegen die unzähligen Zigarettenstummel in der Umwelt. Hier sind noch ein paar weitere Beispiele für Veränderungen, die deinen Umzug schlussendlich noch nachhaltiger machen:
- Garten nachhaltig gestalten (z.B. vogelfreundlich oder bienenfreundlich)
- Vegan leben (z.B. mit dem Zwischenschritt als Vegetarier)
- Zero Waste Lebensstil nachgehen (z.B. indem du dein neues zu Hause bewusst auf Müllvermeidung ausrichtest)
Hinweis: Du fragst du, warum vegan die Welt besser macht? Dann schau Mal in den verlinkten Artikel. Dort lernst du unfassbar gute Gründe dafür kennen. 🙂
Nachhaltig Umziehen leicht gemacht!
Wie du siehst, ist das alles nicht so kompliziert! Ganz im Gegenteil: du kannst deinen umweltfreundlichen Umzug sogar nutzen, um deinen Lebensstil zu optimieren und etwas über den Tellerrand hinaus zu schauen.
Ich hoffe, dass dir dieser Artikel bei deinem nächsten Umzug hilft. Empfehle ihn auch gerne an diejenigen weiter, die ebenfalls vor einem Umzug stehen.
Hast du Fragen oder weitere Tipps zum nachhaltigen Umziehen? Dann schreibe mir wie immer einfach einen Kommentar.
Bleib‘ nachhaltig,
PS.: Im Umweltschutz Blog findest du unzählige weitere Tipps für einen umweltfreundlichen Alltag. Erfahre zum Beispiel auch, wie du möglichst nachhaltig online shoppen kannst!
Toll, dass Sie hier so viele Tipps notiert haben mit welchen man den eigenen Umzug so grün wie möglich gestalten kann. Mein Freund und ich möchten demnächst zusammen ziehen und haben nun überlegt, wie dies am besten vonstattengeht. Sie haben recht, dass man dem Umzug zum Ausmisten nutzen sollte und auch Stofftücher als Bruchschutz nutzen sollte. Ich stimme außerdem zu, dass unnötige Fahrten vermieden werden sollten, sodass möglichst alles in einem Rutsch geht. Ich kann mir gut vorstellen, dass hierfür eine Umzugsfirma wirklich sehr hilfreich sein kann!
Vielen Dank für die Informationen zum Umzug. Ich plane, nächsten Monat umzuziehen. Ich werde diese Informationen berücksichtigen, wenn ich mit der Planung meines Umzugs beginne.
Vielen Dank für die wertvollen Tipps zur nachhaltigen Art und Weise des Umzugs! Ich habe immer bei meinen Umzügen, wie auch im Artikel empfohlen, den Rat beherzigt, Umzugskartons statt Plastiktüten zu verwenden. Ich finde Umzugskartons sehr leicht zum Tragen angesichts ihrer Form und lege selbstverständlich viel Wert darauf, dass ihre Entsorgung keine Schäden für die Umwelt herbeiführt.
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