Willst du wissen, wie du möglichst nachhaltig telefonieren kannst? Super! Denn auch wenn das Smartphone aus unserem alltäglichen Leben nicht mehr wegzudenken ist, ist seine Produktion oft alles andere als umwelt- und sozialverträglich. Hinzu kommt, dass die meisten Menschen es nur für eine kurze Zeit nutzen und dann neu kaufen. Es ist an der Zeit, einen umweltbewussten Umgang mit dem Handy zu finden und dafür zu sorgen, dass ein einzelnes Gerät seinen Zweck möglichst lange erfüllt.
In diesem Artikel erfährst du deshalb jetzt, wie du dein Smartphone nachhaltig nutzen kannst.
Tipp: Ich habe dir in einem separaten Beitrag noch einmal genau aufgelistet, wie du Elektroschrott richtig entsorgen kannst, falls ein Gerät absolut nicht mehr funktioniert und gebraucht verkäuflich ist.
So kannst du dein Smartphone nachhaltig nutzen
Jetzt will ich dich ehrlich gesagt gar nicht lange aufhalten. Lass uns einfach direkt starten mit den Tipps und Tricks für nachhaltiges Telefonieren und den umweltfreundlichen Umgang mit dem Smartphone. Auf geht's!
1. Wertschätze dein eigenes Telefon
Jedes Smartphone hat seine eigene Geschichte – darin stecken seltene Erden wie Coltan, Zinn oder auch Gold. Besonders der Abbau von Coltan im Kongo findet unter lebensgefährlichen Bedingungen und selten ohne Kinderarbeit statt. Dort gibt es keine Arbeitsschutzbestimmungen. Und die Folge des Runs auf die hochbegehrten Rohstoffe sind häufig Kriege.
Wertschätze deshalb, wie gut du es hast, wenn du ein Smartphone in den Händen hältst. Jeder kann sein Smartphone bewusst und nachhaltig nutzen.
2. Besorge dir ein Fairphone
Normalerweise ist die Herstellung von Handys nicht sonderlich transparent – aus den eben beschriebenen Gründen. Die Firma Fairphone macht das anders und produziert robuste, langlebige, fair produzierte und gehandelte Smartphones – also ohne die moralisch fragwürdigen Hintergründe.
Es muss aber nicht zwingend das Fairphone sein. Achte beim Kauf einfach darauf, dass dein Smartphone möglichst fair produziert wurde, wenig Energie verbraucht und auch von dir selbst repariert werden kann. Womit wir schon beim nächsten Tipp sind.
3. Repariere dein Handy statt es neu zu kaufen
Viele Geräte sind so gebaut, dass Nutzer nicht viel an der Hardware verändern können. Wenn du nachhaltig mit deinem Handy umgehen willst, dann solltest du zumindest die Chance haben, es selbst zu reparieren. Achte deshalb schon beim Kauf darauf, dass der Akku austauschbar ist und dass es unkompliziert ist, dass Display selbst auszutauschen.
Solltest du zwei linke Hände haben, dann kannst du auch auf einen Reparatur-Dienst zurückgreifen, der sich um dein Handy kümmert. Lasse dich nicht zum bequemen Weg „Neukauf“ verleiten – denn der gehört nicht in die Kategorie „nachhaltig telefonieren“.
4. Wechsle zu einem fairen Mobilfunkanbieter
Logisch, dass es mittlerweile auch umweltfreundliche Mobilfunkanbieter gibt. Goood ziel zum Beispiel auf eine nachhaltige, gesellschaftliche Entwicklung abzuzielen. Das Team spendet deshalb 10 Prozent deiner Grundgebühr an einen guten Zweck deiner Wahl.
Das nachhaltige Telefonieren ermöglicht auch das StartUp Wetell. Das Team kämpft aktiv gegen den Klimawandel, sowie Intransparenz und Datenmissbrauch auf dem Mobilfunkmarkt.
5. Schütze und pflege dein Smartphone für lange Haltbarkeit
Für viele ist es leider schon Gewohnheit, dass – meist noch funktionsfähige Handy – nach 18 – 24 Monaten auszutauschen. Zu nachhaltigem Telefonieren gehört jedoch das bewusste Ziel einer möglichst langen Nutzungsdauer. Der Abbau der Ressourcen soll sich schließlich gelohnt haben. Wähle beim Vertragsauslauf nach 2 Jahren deshalb nicht einfach pauschal das neue Smartphone, sondern lieber die oft angebotene Gutschrift. Wenn du es gut pflegst, zum Beispiel mit einer Smartphone-Hülle, ist dein Telefon dann ja sowieso noch gut in Schuss.
Tipp: Wenn ein Anbieter die Gutschrift nicht von sich aus anbietet, kannst du auch einfach Mal nachfragen. Oft hat man damit Erfolg!
6. Motiviere deinen Chef zu klimaneutraler Kommunikation
Je größer das Unternehmen, desto mehr Energie verbraucht es in der Regel. Vor allem, durch das Telefonieren. Die wenigsten scheren sich darum – doch es gibt umweltfreundliche Anbieter für Business-Telekommunikation, die ganz bewusst auf CO2-Neutralität, die Nutzung von Ökostrom, Einsparung von Papier und zusätzliche Umweltleistungen achten.
Tipp: Für alle Selbstständigen und die, die es werden wollen, empfehle ich den Artikel über nachhaltiges Gründen.
7. Althandy umweltbewusst entsorgen
Bevor du es achtlos in den Hausmüll schmeißt, wo es nicht hingehört, solltest du dein altes Smartphone lieber an Bastler verkaufen. Und wenn es sogar noch funktioniert, machst du mit Sicherheit noch jemand anderen damit glücklich, auch wenn es seine besten Tage hinter sich hat. Wann sich eher die Reparatur oder der Verkauf lohnt, erfährst du in diesem Artikel.
Wenn absolut nichts mehr funktioniert gibst du dein Handy ordnungsgemäß beim Recycling-Hof oder einem Elektronikgeschäft ab. Noch besser: Du kannst dein altes Handy auch an den NABU schicken oder bei einer NABU-Sammelstelle abgeben. Das Geld aus dem Recycling wandert dann direkt in den hauseigenen Insektenschutzfonds. Auf der Webseite des NABU erfährst du mehr darüber.
Tipp: Vergiss nicht, vor der Abgabe noch alle deine persönlichen Daten zu löschen. Dann bist du da auch auf der sicheren Seite.
8. Schone den Akku deines Smartphones
Schütze den Akku vor starker Kälte und Hitze. Schalte dein Handy aus, wenn du schläfst. Und lade es nur auf, wenn es geladen werden muss. Wenn du es nicht die ganze Nacht lädst, obwohl es schon längst vollständig aufgeladen ist, schonst du deinen Akku, der dadurch länger halten wird.
Zum „nachhaltigen Telefonieren“ gehört für mich auch eine bewusst Batterieschonung. Schließe zum Beispiel überflüssige Anwendungen. Oft sind sie noch im Hintergrund aktiv, obwohl das völlig unnötig ist.
9. Bevorzuge ein Telefon mit austauschbarem Akku
Je häufiger du dein Smartphone nutzt, desto eher verliert der Akku seine Leistungsfähigkeit. Irgendwann kommt der Punkt, an dem du dich instinktiv nach einem neuen Handy umsiehst. Wenn du dein Smartphone nachhaltig nutzen willst, dann reicht jedoch meist der Austausch des Akkus, damit das Gerät wieder läuft wie eine Eins. Wenn du beim Kauf darauf geachtet hast, dass der Akku austauschbar ist, kannst du diese Karte jetzt ausspielen.
10. Nutze das Internet umweltbewusst
Ja, richtig gehört: du kannst nicht nur nachhaltig telefonieren, sondern auch nachhaltig surfen. Hier sind einige Tipps im Schnelldurchlauf:
- Nutze eine nachhaltige Suchmaschine wie Ecosia
- Suche direkt in der Suchmaschine und nicht über die Browser-Leiste
- Versende lieber Download-Links als große Dateien
- …
Noch mehr Tipps bekommst du im Artikel nachhaltig im Internet surfen.
11. Wechsle zu einem Ökostrom-Anbieter
Ob Festnetz oder Smartphone – Telefone brauchen Strom! Der Saft, mit dem du dein Telefon auflädst, sollte natürlich auch aus erneuerbaren Energien und nicht aus zerstörerischer Kohle- oder Atomkraft stammen. Veganer Strom bzw. Ökostrom stammen zum Beispiel aus unendlichen Energiequellen wie Wind-, Wasser- oder Solarkraft. Der Wechsel zu einem grünen Ökostrom-Anbieter dauert maximal 10 Minuten – und oft sparst du auch noch Geld dabei.
12. Installiere umweltfreundliche Apps auf deinem Smartphone
Das Coole an einem Smartphone ist ja, dass es mehr drauf hat, als das Telefonieren und SMS-Schreiben. Es gibt mittlerweile jede Menge Apps, die dir das nachhaltige Leben noch einfacher machen. Die Folgenden solltest du dir installieren.
- Zero Waste Apps (z.B. Too Good To Go gegen Lebensmittelverschwendung)
- Vegane Apps (z.B. Happy Cow)
- Slow Fashion Apps (z.b Kleiderkreisel)
- Umweltfreundliche Suchmaschine (z.B. Ecosia)
Tipp: Auch um mit dem Rauchen aufzuhören gibt es sinnvolle Apps. Wirf einfach einen Blick in den verlinkten Beitrag, wenn du mehr wissen willst.
13. Mache mit deinem Smartphone andere Dinge überflüssig
Denke und lebe ruhig etwas minimalistischer – mit Hilfe deines Smartphones! Denn zum „nachhaltigen Telefonieren“ zählt für mich auch, möglichst viele Dinge damit zu ersetzen. Wer ein Smartphone hat, braucht sich beispielsweise nicht die folgenden Dinge zu kaufen:
- Digitalkamera
- Navigationsgerät
- MP3-Player
- Wasserwaage
- Fitnessstudio
- Notizzettel
- …
Diese Liste ist unglaublich lang. Was ich damit sagen will: du kannst dir durch unterschiedlichste Funktionen deines möglichst lang genutzten Smartphones auf nachhaltige Art und Weise Geld sparen und natürliche Ressourcen schonen.
Fallen dir weitere Dinge ein? Dann schreibe mir einfach einen Kommentar mit deinem Hinweis.
Nachhaltig telefonieren ist nicht kompliziert
Wie du siehst, kann wirklich jeder sein Smartphone nachhaltig nutzen. Das sollte auch jeder tun, denn die Herstellung läuft heutzutage leider noch alles andere als unbedenklich. Glücklicherweise gibt es Anbieter, die diese Probleme lösen – und jede Menge Tipps, um umweltfreundlich und bewusst mit deinem Handy umzugehen.
Ich hoffe, dass du einiges aus diesem Beitrag mitnehmen konntest. Hast du Fragen oder Anregungen zum Thema des nachhaltigen Telefonierens? Dann immer her damit in den Kommentaren.
Bleib‘ nachhaltig,
PS.: Ähnlich wie die Herstellung des Smartphones, ist auch das Fliegen mit dem Flugzeug nicht unbedenklich. Wusstest du, dass du deine Treibhausgas-Emissionen wenigstens mit einer Ausgleichszahlung kompensieren kannst? Im Beitrag über den CO2-Ausgleich erfährst du mehr darüber.
Das Smartphone ersetzt viele Dinge, aber ich verstehe nicht, warum man sich mit einem Smartphone das Fitnessstudio sparen kann. Ich möchte zukünftig nur über das Internet telefonieren und ich brauche dafür definitiv einen Spezialisten. Hoffentlich finde ich dafür demnächst die ideale Beratung.
Hallo Christoph 🙂
Danke für die tollen Tipps! 🙂 Wenn ich mir ein neues Handy kaufe, achte ich auch immer darauf, dass man den Akku und das Display tauschen kann. Man kann durch einen Akkutausch echt viel aus einem alten Telefon herausholen und es ist wirklich nicht notwendig, sich immer sofort ein neues Handy zu kaufen, sobald ein neues Modell auf den Markt kommt.
Lg, Kamilla
Hey Kamilla! Stimmt dir voll und ganz zu! 🙂
Viele Grüße,
Christoph
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