Wie kann man eigentlich nachhaltig online shoppen und Bestellung möglichst umweltfreundlich über die Bühne bringen? Schon klar: das nachhaltigste Produkte ist natürlich jenes, das gar nicht erst gekauft wird. Und vor dem Neukauf, solltest du Altes erst noch einmal reparieren und möglichst lange wiederverwenden. Allerdings lassen sich Online-Käufe nicht immer vermeiden. Manchmal mangelt es an Zeit, man es gesundheitlich angeschlagen oder hat schlichtweg keine Lust, den Weg zum nächsten Geschäft auf sich zu nehmen. Ob bewusst oder unbewusst – am Ende wird für jede Lieferung CO2 ausgestoßen, dass die globale Erwärmung verschärft.
Damit deine Einkäufe trotz der Anlieferung mit der Post immer noch möglichst umweltfreundlich sind, bekommst du hier einen Batzen an Tipps für nachhaltige Einkäufe im Internet. Auf geht's!
10 Tipps für nachhaltiges Online-Shopping
Zu Zeiten unserer Großeltern waren Bestellungen nur mit einem Extra-Formular aus einem fetten Katalog möglich. Heute ist das alles viel einfacher – und das bringt Probleme für die Umwelt mit sich. Neben den Waren-Lieferungen ist natürlich auch der Strom für den eigenen Computer und für die Server, die die Aufrechterhaltung der Daten im Internet gewährleisten, sehr energieintensiv.
1. Kaufe bei nachhaltigen Online-Shops ein
Ein schönes Beispiel für einen von mittlerweile vielen nachhaltigen Online-Shops ist AvocadoStore*! Die Hamburger achten vor allem auf möglichst plastikfreie Verpackungen, einen umweltfreundlichen Versand und faire Produkte. Letztere reichen von nachhaltiger Kleidung, über Küchenutensilien bis hin zu Sportgeräten. Es ist echt alles dabei. Und die gesamte Firmenphilosophie ist auf Nachhaltigkeit ausgerichtet.
Tipps: Wenn du für deine Suche nach passenden Produkten gerne eine Suchmaschine nutzt, solltest du dir eine nachhaltige Suchmaschine aussuchen, die du zukünftig benutzt. Mit Suchanfragen bei Ecosia.org werden zum Beispiel Bäume gepflanzt und coole Projekte gefördert.
2. Kaufe nur Dinge, die du wirklich benötigst
Minimalistisch zu leben, heißt nicht, auf alles zu verzichten. Es heißt, auf die Dinge zu verzichten, die du nicht brauchst. Das ist etwas Gutes, findest du nicht? Schließlich sparst du dir so nachhaltig Geld.
Wenn du also nachhaltig online shoppen willst, heißt das auch, deinen Warenkorb vor dem Klick auf den „Jetzt bestellen“-Button noch einmal zu hinterfragen. Brauche ich das wirklich? Oder ist das eher ein Spontankauf, der mich nicht wirklich bereichert? Eine ehrliche Antwort darauf führt in vielen Fällen dazu, dass du dir das Geld für wirklich schöne Dinge im Leben sparen kannst.
3. Vermeide Plastikverpackungen
Jeder kennt sie: die Bestellungen im Internet, die in viel zu großen Kartons mit viel zu viel Styropor und Luftkissenpolstern zu Hause angekommen. Dann wird kurz gemeckert und dann der selbe Fehler wieder und wieder gemacht.
Um zukünftige Bestellungen mit zu viel Plastikmüll zu vermeiden, kannst du beispielsweise Sammelbestellungen machen und nicht jedes kleinste Produkte Woche für Woche einzeln ordern. Das ist auch Teil des nachhaltigen Shoppen im Internet. Zudem gibt es immer mehr Anbieter, die ihre Verkäufe bewusst plastikfrei und möglichst müllfrei versenden.
Tipp: Wenn du einen Karton bekommen hast, versuche ich nach Möglichkeit wiederzuverwenden. Wenn du ihn nicht mehr brauchst, entsorge ihn zusammengefaltet in der blauen Tonne. (siehe Müll richtig trennen)
4. Vermeide Retouren schon im Vorfeld
Im deutschen Online-Handel wurden im Jahr 2018 insgesamt 487 Millionen Artikel zurückgeschickt.₁ Das bedeutet Unmengen an doppelten Fahrten und unnötig verbrauchtes Verpackungsmaterial. Gerade der doppelte CO2-Ausstoß ist aber in Zeiten des Klimawandels alles andere als angebracht.
Wenn du also nachhaltig im Internet einkaufen willst, dann solltest du Retouren ganz bewusst vorbeugen. Wenn du zum Beispiel Kleidung shoppst, dann messe nach und lese dir die Hinweise zu den Größen durch. Gerade Kleidungsstücke fallen ja oft unterschiedlich aus und werden auch deshalb besonders oft zurückgeschickt. Scheue dich nicht, auch einfach Mal beim jeweiligen Online-Shop nachzufragen, bevor du deine Bestellung abschickst.
Noch mehr Tipps bekommst du im ausführlichen Beitrag namens Retouren vermeiden.
5. An Packstation oder Paketshop liefern lassen
Wenn du nachhaltig im Internet bestellen willst, dann lohnt sich auch die Lieferung an einen Paketshop in der Nähe deiner Wohnung. Da Paket-Dienstleister dort viele Sendungen auf einmal abgeben können, sparen sie sich den Weg zu jeder einzelnen Adresse. So können sie effizienter und klimafreundlicher arbeiten.
Positiver Nebeneffekt: Das ist auch gut für alle Autofahrer in deiner Straße, da nicht ständig Lieferwagen mit blinkendem Warnlicht in der zweiten Reihe stehen.
6. Eine Großbestellung statt viele Kleine
Wie schon angedeutet, lohnt es sich für unsere Umwelt, wenn du Sammelbestellungen machst. Das heißt: Sammle ein paar Dinge, die du brauchst, bevor du sie dir alle einzeln bestellst. So können möglichst viele davon in einen Karton und in nur einer einzigen Lieferung den Weg zu dir finden.
Genauso macht es auch Sinn, Großpackungen zu bestellen. Ob online oder im Handel vor Ort – wenn du beispielsweise sowieso weißt, dass du noch mehr Haferflocken benötigst und sie nicht so schnell schlecht werden, kannst du dir auch eine größere Packung bestellen.
Tipp: In einem separaten Beitrag erhältst du unzählige Tipps, um deine Lebensmittel länger haltbar zu machen!
7. Verzichte nach Möglichkeit auf Amazon-Bestellungen
Wer an Online-Shopping denkt, denkt meist direkt an Amazon. Nachhaltiges Online-Shopping ist das aber bei so einem globalen E-Commerce-Giganten natürlich nicht. Schließlich können viele kleine Buchläden und andere Geschäfte nicht damit konkurrieren.
Wenn du dort bestellen willst, dann solltest du zumindest über die URL smile.amazon.de auf den Shop gehen. Das Unternehmen spendet dann wenigstens 0,5 Prozent deiner Einkaufssumme an eine Hilfsorganisation deiner Wahl.
8. Kaufe Artikel gebraucht im Internet
Damit für deine Einkäufe im Internet nicht unnötig natürliche Ressourcen verschwendet werden, kannst du sie in vielen Fällen auch einfach gebraucht kaufen. Das funktioniert bei Büchern zum Beispiel sehr gut – und auch aussortierte aber immer noch intakte Kleidung kann anderen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. (siehe auch Slow Fashion)
Eine gute Anlaufstelle für gebrauchte Artikel ist zum Beispiel der Online-Shop von rebuy*. Und für Kleidungsstücke eignet sich die App Kleiderkreisel!
9. Achte auf eine CO2-neutrale Lieferung
Viele Lieferdienste arbeiten schon CO2-neutral – der Online-Shop deiner Wahl muss aber mitspielen und mit ihnen zusammenarbeiten. DPD liefert Waren zum Beispiel klimaneutral aus, ohne einen Aufpreis zu verlangen. Auch DHL liefert umweltfreundlich aus – achte bei deinen Bestellungen deshalb zum Beispiel darauf, dass der Online-Shop mit DHL GoGreen zusammenarbeitet.
Wähle außerdem nicht den Expressversand bei deinen Online-Bestellungen, wenn es nicht absolut notwendig ist. Denn dadurch werden größere Bestellung häufig in mehrere unterteilt und das führt zu mehreren und vor allem nicht total ausgelasteten Kurierfahrten.
Tipp: Um unnötig lange Transportwege zu vermeiden, solltest du bei deinen Bestellungen auch darauf achten, dass sie aus der Region kommen. Dann können sie eventuell auch mit Kurierfahrrädern zu dir gelangen. (siehe auch regional einkaufen)
10. Wenn Neukauf – dann langlebige Produkte
Unterstütze mit deinen Einkäufen im Internet bitte nicht die Fast-Fashion Industrie, die für massives Leid und extreme Umweltverschmutzung sorgt. Achte stattdessen darauf, dass du im Internet nur Ware bestellst, die wirklich langlebig ist. Ein T-Shirt für 5 Euro kann nicht nachhaltig sein, denn irgendwer muss es für ein paar Cent zusammennähen! Und meist ist das Shirt schon nach wenigen Wochen ausgewaschen, sodass du dir ein Neues kaufen musst. Setze bei deinen Online-Bestellungen daher lieber auf Qualität – egal ob Kleidung, Sportgeräte oder Holzzahnbürsten.
Hast du weitere Tipps für nachhaltige Online-Bestellungen? Dann schreibe mir einfach einen Kommentar mit deinen Ideen.
Nachhaltig im Internet bestellen ist möglich
Ich hoffe, dass du einige Ideen und Tipps mitnehmen konntest, um zukünftig nachhaltig online zu shoppen. Zumindest nachhaltigER. Denn wie gesagt: Das nachhaltigste Produkt ist das, was gar nicht erst gekauft wird. Versuche die Tipps einfach bei deinen nächsten Online-Bestellungen zu beherzigen. Denn sie sind wirklich einfach und auch direkt umsetzbar.
Hast du Fragen oder eigene Erfahrungen mit dem nachhaltigen online shoppen gemacht? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar.
Bleib‘ nachhaltig,
PS.: Schau dich gern noch etwas im Konsum Blog um! Dort lernst du zum Beispiel ein paar überflüssige Dinge kennen, die heutzutage niemand mehr braucht.
Quellenangaben:
₁ Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE): Retouren vermeiden, abrufbar unter https://www.nachhaltiger-warenkorb.de/themen/retouren-vermeiden.[22.01.2020].