Du suchst nach hilfreichen Tipps für möglichst nachhaltiges Drucken? Dann bist du hier genau richtig! Unser Papierverbrauch, die Produktion von Druckern, Toner und anderen Drucksachen, der Postversand, chemische Farben, der Energieverbrauch der Geräte und unser Nutzungsverhalten schlagen sich auf unseren ökologischen Fußabdruck und die Umwelt nieder.
Glücklicherweise gibt es simple Mittel und Wege, um deutlich umweltfreundlicher zu drucken.
In diesem Artikel stelle ich dir jetzt die besten Tipps für möglichst nachhaltige Kopien und Ausdrucke, sowie eine ressourcenschonendere Nutzung von Druckern vor. Auf geht's!
1. Zu dir passende Drucker und Kopierer nutzen
Sorge dafür, dass dein Drucker genau die Funktionen bietet, die du im täglichen Gebrauch benötigst. Wenn das Gerät in deinem nachhaltigen Homeoffice zum Einsatz kommt, ist ein Multifunktionsgerät mit Druck-, Scan- und Kopierfunktion* sicherlich die sinnvollste Lösung.
Ein solcher Laserdrucker* kann ausreichen, wenn du zum Beispiel nur hin und wieder schwarz/weiß-Kopien für die Hausaufgaben deiner Kinder ausdruckst. Für wirkungsvolle Farbdrucke ist hingegen dieser Tintenstrahl-Drucker* zu empfehlen.1
Achte aber beim Kauf auch darauf, dass er möglichst lange mit deinem Computer und anderer Hardware kompatibel ist, damit du ihn auch für viele Jahre benutzen kannst.
Tipp: Die Scannerfunktion kannst du dir theoretisch auch sparen. Das Einscannen übernimmt bei mir eine Smartphone-App, die die Dateien direkt online abspeichert. Absolut unkompliziert.
2. Recycling-Papier verwenden
Pro Kopf verbrauchen wir Deutschen durchschnittlich rund 227 Kilogramm Papier pro Jahr. Damit liegt Deutschland fast an der weltweiten Spitze.2 Schlussendlich treiben wir so auch die Abholzung der Wälder voran. Denn global betrachtet, wird jeder fünfte Baum zu Papier verarbeitet.3
Das Drucken mit Recycling-Papier gilt daher als besonders umweltverträglich. Auch, weil es im Vergleich zum Neupapier etwa zwei Drittel weniger Energie und Wasser verbraucht. Das Umweltbundesamt empfiehlt, beim Kauf auf das Siegel „Blauer Engel“ (meine Empfehlung*) zu achten. Es kennzeichnet Papier aus wiederverwertetem Altpapier, Pappe und Karton.
3. Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft bevorzugen
An den Siegeln FSC (Forest Stewardship Council) und PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) kannst du Papiererzeugnisse aus nachhaltiger Forstwirtschaft erkennen. Bei der Produktion haben eine ökologische Ressourcen-Nutzung und der Erhalt des Waldes oberste Priorität.
Auch der „Cradle to Cradle Standard“ ist ein sicheres Zeichen für Verbraucher, da das Papier im Sinne einer naturnahen, ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft hergestellt wird und Rohstoffe wiederverwendet werden. Wenn du also nachhaltig drucken möchtest, solltest du entsprechende Produkte bevorzugen.
4. Auf umweltfreundliche Farben und Toner setzen
Oft enthalten Druckerfarben Mineralöle und Stoffe, die das Recycling des Altpapiers erschweren. Moderne, natürliche Farben hingegen werden beispielsweise aus pflanzlichen Ölen und Harzen hergestellt – ohne an Farb- und Druckqualität einzubüßen.
Achte bei der Wahl der Toner auch darauf, dass diese aus recyceltem Kunststoff bestehen und zu deinem Drucker passen. Es gibt zudem sogar nachfüllbare Farbkartuschen, die im Sinne des Zero Waste Lebensstils noch weniger Müll verursachen.
5. Auf ökologische Verpackungen achten
Zum nachhaltigen Drucken zählt für mich auch, dass die Verpackungen von Druckpapier und Toner selbst möglichst plastikfrei, recycelbar und natürlich sind. So kannst du natürliche Ressourcen schonen und deinen Drucker dennoch wie gewohnt nutzen.
6. Druckoptionen auf „beidseitig“ einstellen
Wann immer du die Möglichkeit hast, solltest du in den Druckereinstellungen das Häkchen bei „beidseitig“ setzen, um Papier zu sparen. Die Voraussetzung ist natürlich, dass dein Drucker diese Funktion unterstützt und dass es dem jeweiligen Grund für den Ausdruck dient.
7. Anzahl der Seiten minimieren
Ein weiterer Tipp für ein nachhaltiges Nutzungsverhalten deines Druckers ist, die Seitenanzahl auf ein Minimum zu beschränken. Verwende beispielsweise kleinere Schriftarten, nehme Bilder aus deiner Datei heraus und drucke ganz einfach nach dem Prinzip: so wenige Seiten wie möglich, so nur viele, wie absolut nötig.
8. Schwarz-Weiß-Einstellung aktivieren
Um Tinte und Energie und damit ja auch Ressourcen einzusparen, kannst du in deinen Drucker-Einstellungen auch direkt das Häkchen bei „schwarz-weiß“ setzen, wenn du nicht zwingend etwas in Farbe und hoher Qualität ausdrucken musst.
Für gewöhnliche Dokumente reicht diese Einstellung in der Regel völlig aus. Auch so kannst du also nachhaltig drucken und Farbe einsparen.
9. Zu einer nachhaltigen Druckerei gehen
Nicht immer lassen sich Ausdrucke und Kopien vermeiden. Glücklicherweise gibt es mittlerweile viele Druck- und Kopierläden, die eine nachhaltige Firmenphilosophie verfolgen und besonders hilfreich sind, wenn man viele Seiten oder auch Flyer, Faltblätter, Visitenkarten, Postkarten oder Produktetiketten drucken lassen muss.
In jedem Fall solltest du darauf achten, dass die Druckerei deiner Wahl ressourcenschonend wirtschaftet, Zertifizierungen für Umweltmanagement, wie EMAS oder DIN ISO 14001 erhalten hat und im Idealfall auch klimaneutral arbeitet und versendet.
10. Vorausschauend ausdrucken
Diesen Tipp für nachhaltiges Drucken sollte wirklich jeder beherzigen – ob Privatperson oder Gewerbetreibende:r. Wie beim nachhaltigen Autofahren, lohnt es sich nämlich auch in Druckangelegenheiten, vorauszuschauen.
Das heißt: Drucke schlichtweg nur das aus, was absolut notwendig ist. Musst du ein Konzert-Ticket wirklich ausdrucken oder reicht eventuell auch die digitale Version auf dem Smartphone? Muss es ein schriftliches Schreiben sein – oder reicht vielleicht auch eine E-Mail?
Auch wenn du keine Alternative hast, gibt es immer noch Chancen! Frage dich zum Beispiel, ob eventuell auch eine niedrigere Auflage oder Seitenzahl ausreichend und ob eine Veredelung der Seiten in der Druckerei wirklich notwendig ist. Ein weiterer Tipp ist die Bevorzugung eines kleineren Formats, um Papier und Farbe zu sparen.
Tipp: Und wenn du aus Versehen zu viel ausdruckst, verwende die Rückseite wenigstens noch als Schmierpapier, bevor das Papier direkt in den Müll wandert.
11. Lieferwege minimieren
Im Idealfall ist die Druckerei bei dir um die Ecke – und nutzt Papier aus regionalem Recycling. So sind weder für das Geschäft noch für dich lange Wege mit dem Auto notwendig.
Versuche außerdem, Fehldrucke und Retouren zu vermeiden, indem du dir vor der Auftragserteilung deine Datei und den Druckauftrag noch einmal ganz genau ansiehst.
12. Vegane Produkte bevorzugen
Der „Umweg Tier“ (Anbau von Tierfutter, Schaffung von Weideflächen) verschlechtert nicht nur die Ökobilanz unserer Ernährungsweise, sondern auch unseres Druckverhaltens. Denn tatsächlich wird Papier oft noch mit Gelatine und Kasein behandelt.
Auch Druckfarben enthalten hin und wieder tierische Fette oder Bienenwachse – und Klebstoffe beispielsweise das Gelatine-Eiweiß Glutin. Wenn du also tierfreundlich und nicht zuletzt auch umweltfreundlich drucken willst, solltest du dich nach dem Vegan-Label richten, dass nicht nur auf Lebensmitteln, sondern eben auch auf vielen Büroartikeln zu finden ist.
Tipp: Falls es dich interessiert, erfährst du im verlinkten Artikel noch einmal ganz genau, warum ich seit vielen Jahren vegan lebe.
13. Auf Klimaneutralität achten
Der Klimawandel ist zweifelsohne eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit. Auch unser Druckverhalten ist Teil der Ursache. Bei der Herstellung von Druckern, Patronen, Papier und Co. entstehen nämlich große Mengen des Treibhausgases CO2.
Glücklicherweise gibt es auch klimaneutrale Druckereien und Anbieter:innen, die ihren CO2-Ausstoß kompensieren. Zum Beispiel durch Spenden an Klimaschutzorganisationen. Achte also beim Kauf von Druckerpapier oder bei der Wahl deiner Druckerei auch auf diesen Nachhaltigkeits-Aspekt.
14. Eigene Geräte hegen und pflegen
Je pfleglicher du mit deinem Drucker umgehst, desto länger wird er dir auch treue Dienste leisten und desto weniger natürliche Ressourcen sind für deine Druck-Angelegenheiten notwendig.
Achte also beispielsweise darauf, dass das Netzkabel nicht abknickt oder abreißt. Was? Ja, dadurch habe ich früher tatsächlich einmal meinen Drucker zerstört. 😉
15. Mit E-Mail-Signatur zum Nachdenken anregen
E-Mails sind per se eine großartige Möglichkeit, um Papier (wie Briefumschläge und den Brief selbst) einzusparen. Doch tatsächlich kenne ich einige Menschen, die ihre Mails immer noch ausdrucken, auch wenn sich die jüngere Generation so etwas kaum noch vorstellen kann.
Wenn du also auch andere dazu motivieren möchtest, nachhaltiger mit dem Drucker und dem Papier bzw. dem Rohstoff Holz umzugehen, dann solltest du in deine Signatur einfach einen kleinen aber wirkungsvollen Merksatz wie „Bitte denken Sie an die Umwelt, bevor Sie diese Nachricht voreilig ausdrucken.“ einbauen.
Nachhaltig drucken? Gar kein Problem!
Nachhaltig zu drucken ist wirklich nicht kompliziert. Es ist jedoch wichtig, zu verstehen, dass jeder vermeidete Ausdruck schlussendlich Papier, Energie, Wasser und nicht zuletzt auch auf nachhaltige Art und Weise Geld spart. Eine schöne Motivation, oder?
„Pläne die Luft und das Wasser, die Wildnis und Natur zu beschützen, sind auch Pläne, den Menschen zu beschützen.“
Stewart Udall, amerikanischer Jurist und Politiker (1920-2010)
Ich hoffe, dass ich dir mit diesem Artikel weiterhelfen konnte. Hast du Fragen, Anregungen oder weitere Tipps für umweltfreundliches Drucken ? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar!
Bleib nachhaltig,
PS: Arbeitest du von Zuhause aus? Unter Homeoffice Organisation stelle ich dir jetzt die besten Tipps für produktives Arbeiten in den eigenen vier Wänden vor. Viel Spaß!
Quellenangaben:
- Stiftung Warentest: Der beste Drucker für Sie (Stand: 17.08.2021), abrufbar unter https://www.test.de/Drucker-im-Test-4339831-0. [22.11.2024]. ↩︎
- WWF Deutschland: Aus Wäldern wird Papier (Stand: 07.09.2021), abrufbar unter https://www.wwf.de/themen-projekte/waelder/papierverbrauch/zahlen-und-fakten. [22.11.2024]. ↩︎
- OroVerde – Die Tropenwaldstiftung: Papier – Was Papierverbrauch mit Regenwald zu tun hat, abrufbar unter https://www.regenwald-schuetzen.org/verbrauchertipps/papier. [22.11.2024]. ↩︎