Das Mikroplastik in Kosmetika steckt, weiร noch nicht jeder. Doch viele Kosmetikprodukte wie Zahnpasta, Duschgel oder Lippenstift enthalten zur Streckung einen hohen Anteil an Mikro- und Nanoplastik. Nur unter dem Mikroskop kommt die erschreckende Zusammensetzung vieler Kosmetika zum Vorschein. Da wir die Gefahr nicht direkt wahrnehmen kรถnnen, reiben wir uns die Cremes mit Mikroplastik ins Gesicht oder bekommen die Mikropartikel durch Zahnpasta sogar in den Mund. Wer mit plastik-haltigem Duschgel duscht, sorgt automatisch dafรผr, dass das Mikroplastik in die Kanalisation gelangt. In den Klรคranlagen, kรถnnen die Mikropartikel allerdings nicht zurรผckgehalten werden. Folge? Die das Mikroplastik gelangt auch Tag fรผr Tag durch unser Pflegeverhalten in die Flรผsse und damit auch in die Ozeane. Im heutigen Artikel mรถchte ich dir einige Alternativen zu den plastik-lastigen Produkten vorstellen und dir zeigen, wie du ganz einfach Kosmetika mit Mikroplastik erkennen kannst.
Mikroplastik-Studie zu Plastik-Partikeln in Kosmetikprodukten
Der Bund fรผr Umwelt- und Naturschutz Deutschland hat in diesem Jahr diese Studie zum Thema Mikroplastik in Kosmetikprodukten verรถffentlicht. (siehe auch Plastikmรผll Statistiken)
Die Ergebnisse werden dir die Augen endgรผltig รถffnen. Die Studie bestรคtigt zunรคchst, dass beispielsweise eine Tube Peeling dafรผr sorgt, dass bis zu 2,8 Millionen Plastik-Partikel in die Meere gelangen. Ein unfassbarer Wert. Wie schรคdlich diese Mikroplastik-Teilchen fรผr uns sind, ist noch nicht sicher erforscht, doch bei Tieren sind Bildungen von Geschwรผren bis hin zur Unfruchtbarkeit nachgewiesen. Es wird endlich Zeit, dass auch die Deutsche Kosmetik-Industrie aufwacht und wie einige amerikanische Lรคnder Mikroplastik-freie Produkte produziert. Plastik in Kosmetikprodukten ist nicht notwendig und kann schon durch natรผrliche Salze oder Kerne zersetzt werden.
Insgesamt wurden in der Studie 102.790 Kosmetikprodukte untersucht, jedes dritte Gesichtspeeling hat Polyethylen (PE) enthalten, dass jedoch nur einen kleinen Teil des gesamten Mikroplastikproblems in Kosmetika ausmacht. Denn Mikroplastik hat dutzende Bezeichnungen. Man unterscheidet zwischen primรคrem und sekundรคrem Plastik. Primรคres Plastik sind beispielsweise Basispellets, die das Grundmaterial zur Herstellung von Pasten, Pulvern und Co, sowie fรผr die gesamte Plastikproduktion sind. (siehe dazu den Artikel Was ist Plastik?)
Die Witterung (Sonne, Wind, Regen etc.) sorgt fรผr die Bildung von sekundรคrem Mikroplastik. Da Plastik nicht vergeht, wird es einfach nur weiter verteilt. Mikroplastik versteckt sich aber nicht nur in Kosmetika – Hier sind ein paar typische Produkte mit Mikroplastik, die uns im Alltag begegnen.
Wie du Mikroplastik in Kosmetika erkennen und meiden kannst
Die Ergebnisse der genannten Studie haben gezeigt, dass im Jahr 2050 dreimal mehr Plastik im Meer schwimmen kรถnnte, als Fische. Ein beรคngstigender Fakt. Doch was sollten und kรถnnen wir tun, um Mikroplastik zu erkennen und einen groรen Bogen um diese Kosmetika zu machen?
Zunรคchst einmal solltest du dir die CodeCheck App herunterladen, sie ist sowohl im AppStore on Apple, als auch bei GooglePlay als Android-App kostenlos verfรผgbar. Mit der App kannst du jeden Barcode von Kosmetikprodukten scannen und bekommst direkt eine Rรผckmeldung, wie gesund und nachhaltig dieses Produkt ist. Wenn Mikroplastik oder andere Schadstoffe enthalten sind, dann wird es dir direkt angezeigt und du kannst einen groรen Bogen um das Kosmetik-Produkt machen.
Verbraucher werden heutzutage durch schier unendlich viele unterschiedliche Bezeichnungen auf den Verpackungen (Polyethylen, Polypropylen, Nylon-12, Polyquaternium usw.) verwirrt. Deshalb ist die App der absolut beste Ansatz, um dem Mikroplastik ein Ende zu setzen. Die freiwillige Selbstverpflichtung einiger Hersteller funktioniert nicht. Ohne Druck, wird sich den Produkten selbst nur wenig รคndern.
Tipps fรผr weniger Mikroplastik
Die folgenden Tipps kannst du sofort umsetzen, um fรผr weniger Mikroplastik zu sorgen:
- Nutze Shampoos ohne Mikroplastik: Wรคhrend die klassischen Duschgels und Shampoos wie z.B das Dove Intensiv Reparatur Shampoo eine Vielzahl von Mikroplastik-Anteilen enthรคlt, gibt es aber auch Shampoos und Duschgels aus der Naturkosmetik, die ohne Mikroplatik auskommen. Eines davon ist zum Beispiel dieses vegane Shampoo von Alverde.
- Natur-Duschgel verwenden: Nutze auรerdem dieses Duschgel von Weleda, anstelle der herkรถmmlichen Produkte. Das Duschgel kommt ebenfalls ohne schรคdlichen Plastik-Zusรคtze aus.
- Klassisches Wasch-Peeling durch Natur-Peeling ersetzen: Das รผbliche Mikroplastik wird bei diesem Lavera Peeling durch Naturstoffe wie Kieselsรคure und Jojobaperlen ersetzt. Eine echte Alternative fรผr die รผblichen Peelings mit Mikroplastik-Anteilen.
- Lipgloss ohne Mikroplastik-Teilchen verwenden: Wรคhrend Lippenstift im Regelfall Mikroplastik (Polyethylen) und weitere schรคdliche Stoffe enthรคlt, kommt dieser Lipgloss von Santรฉ ohne Plastik-Zusรคtze aus.
- Zahnpasta ohne Mikroplastik wรคhlen: Es sollte jedem bewusst sein, dass kein Kosmetikprodukt mehr Mikroplastik enthรคlt, als Zahnpasta. Ein Produkt, dass wir jeden Tag verwenden und im Mund haben. Wir empfehlen diese Zahncreme von Weleda als natรผrliche Alternative zu herkรถmmlichen plastik-haltigen Zahnpasten.
- Stelle deine Produkte doch selbst her: Alle Produkte lassen sich auch wunderbar selbst herstellen! Dazu gibt es demnรคchst auch hier einige Anleitungen! Es gibt aber jetzt schon viele wunderbare Artikel, die dir die Herstellung genau erklรคren. Lerne hier, wie du deine Zahnpasta selber machen kannst.
Mikroplastik in Kosmetikprodukten? Absolut รผberflรผssig!
Ich hoffe, dass dir der Beitrag bei unserem gemeinsamen Ziel des geringeren Plastik-Konsums weiterhilft und wir etwas bewegen. Lies dir bitte auch diesen Artikel durch und lerne, wie du deinen gesamtenย Alltag von jetzt an plastikfreier gestalten kannst.
Bleib‘ gesund,
PS.: Lerne hier, wie du gรคnzlich ohne Plastik leben kannst.ย รbrigens: Wenn du auch mal dein eigenes Strand CleanUp im Urlaub organisieren solltest, komm‘ doch in unsere gemeinsame Facebookgruppe fรผr CleanUps und teile eine Aktionen. Denn darauf kannst du richtig stolz sein!
Seitdem ich gelesen habe dass die Uni Wien bei menschlichen Proben aus 5 Kontinenten in allen Mikroplastik nachgewiesen hat muss ich sagen was muten wir nur unseren Planeten und uns selbst eigentlich zu ….. und warum interessiert das so wenige ???
Hi Coco! Weil die Menschen, die aktuell am lรคngeren Hebel in Politik & Wirtschaft sitzen, sich dem Profit und nicht dem Umweltschutz ausgeschrieben haben. Irgendwo verstรคndlich, doch heute haben wir Mรถglichkeiten, beides in Einklang zu bringen.
Beste Grรผรe
Christoph
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