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Massentierhaltung – Was ist das eigentlich?

Massentierhaltung - Was ist das?

Möchtest du mehr über Massentierhaltung erfahren? Dann bist du hier genau richtig. Kühe und Schweine auf saftigen, grünen Wiesen – so wünschen wir uns das. Doch auch, wenn diese bäuerliche Idylle zwar noch auf vielen Produktverpackungen zu sehen ist – ist sie bei den meisten Mastbetrieben fernab jeglicher Realität. Die Tiere die heutzutage zum Beispiel Fleisch, Milch oder Pelz geben, sind in der Massentierhaltung leider nur noch Hochleistungsmaschinen.

In diesem Artikel möchte ich dir alles Wissenswerte über die Massentierhaltung vorstellen. Von der Definition, über Zahlen und Fakten, Ursachen und Folgen, bis hin zu den Dingen, die wir im Alltag gegen die Problematik tun können.

Vorab findest du hier schon eine kurze Übersicht:

  1. Definition
  2. Ursachen
  3. Folgen
  4. Was tun?
  5. Schlusswort

Tipp: Wenn du etwas Inspiration im Kampf für Tiere gebrauchen kannst, wirf einen Blick auf die wirksamsten Tierschutz Zitate.

Was ist Massentierhaltung?

Massentierhaltung von Enten
Enten in der Massentierhaltung / Bildquelle: PETA Deutschland e.V

Wirtschaftslexika definieren den Begriff folgendermaßen: Massentierhaltung, auch intensive Tierhaltung oder Intensivtierhaltung genannt, ist die massenhafte Haltung von Tieren unter beengenden, belastenden und meist nicht artgerechten Umständen.₁

Das Ziel ist es mit möglichst geringen Kosten möglichst viele tierische Produkte herzustellen. Sinn und Zweck ist unter anderem die industrielle Fleisch-, Milch-, Eier-, Leder- und Fellproduktion. In unserer Gesellschaft wird die Massentierhaltung tendenziell eher abgelehnt. Durch das Konsumverhalten wird diese jedoch massiv unterstützt.

Hinweis: Von Beteiligten der Massentierhaltung werden bevorzugt die Begriffe „Intensivtierhaltung“ oder „moderne Tierhaltung“ verwenden. Darüber, ob diese Form der Haltung wirklich modern ist und modern sein sollte, kannst du dir hier selbst ein Bild machen.

Welche Tiere werden überhaupt in Massenhaltung gezüchtet?

Bilder von Kühen, Schweinen oder Hühnern in Massentierhaltung haben wir sicher alle schon einmal gesehen. Doch welche Tiere werden eigentlich grundsätzlich auf diese Weise gehalten? Hier ein kleiner Überblick:

  • Kühe (Milchkühe, Mastrinder und Mastkälber)
  • Schweine (Mastschweine und Zuchtsauen)
  • Schafe (z.B. für Fleisch, Milch und Wolle)
  • Hühner (Masthühner und Legehennen)
  • Enten (z.B. für Fleisch und Kleidung)
  • Gänse (z.B für Daunen und Fleisch)
  • Puten (z.B. Mastpute)
  • Nerze, Füchse & Chinchillas (z.B. für Pelze)
  • Fische (Aquakultur und „wild“)
  • Krebstiere (z.B. Krabben, Hummer und Garnelen)
  • Kaninchen (z.B. für Fleisch, Pelz und Angorawolle, als Versuchstiere und Heimtiere)
  • Bienen (Honigbienen)

Warum Massentierhaltung ein Problem ist und in der Kritik steht

Die Problematik und berechtigte Kritik ruht vor allem auf ethischen und ökologischen Säulen. Hier sind einige Nachteile dieser Form der intensiven Tierhaltung:

  • Enge Räume und Käfige ohne Bewegungsfreiheit
  • Haltung in Ställen ohne Tageslicht
  • Trennung von Muttertieren direkt nach der Geburt
  • Lebenserwartung von Tieren ist sehr kurz
  • Misshandlungen von Tieren (z.B. Schnäbelkürzen, Schwanzkürzen oder Kükenschreddern)
  • Tierquälerei – Tierrechte werden missachtet
  • Behandlung mit Antibiotika und Rückstände im Fleisch
  • Überzüchtung
  • Unzureichende Kontrollen
  • Umweltprobleme als Folge

Tiere in Massentierhaltung in Höchstgeschwindigkeit großzuziehen, entspricht nicht den menschlichen Werten. Tiere sind emotionale Wesen. In der Turbo-Haltung können sie weder unter ihrer natürlichen Umgebung leben, noch ihren ursprünglichen Instinkten nachgehen.

Tipp: Es gibt bestimmte Werkzeuge der Massentierhaltung, mit denen die Tiere an die Industrie angepasst werden. Im verlinkten Beitrag stelle ich sie dir vor, sodass du dir selbst ein Bild davon machen kannst.

Warum hält man Tiere dennoch in Massentierhaltung?

Trotz der vielen Probleme muss es ja auch irgendwo einen Sinn und Zweck der Massentierhaltung geben, oder? Damit das nicht untergeht, findest du hier die wenigen Vorteile der intensiven Tierhaltung:

  • Kostenvorteile für Landwirte: Wer viel Vieh auf einer Fläche hält, kann vor allem durch die Automatisierung der Fütterung aber auch durch Mengenrabatte auf Futter profitieren.
  • Mehr tierische Lebensmittel: Auf günstige Weise können sehr schnell stark nachgefragte Lebensmittel erzeugt werden.
  • Kostenvorteile für Verbraucher: Von den Kostenersparnissen der Mastbetreiber profitieren schlussendlich auch die Konsumenten. Fleisch, Eier und Milch sind beispielsweise sehr billig.

Es mag alles günstiger sein, doch den Preisausgleich zahlen schlussendlich vor allem die Tiere. Und auch unsere Umwelt und somit wir Menschen selbst haben mit schwere Folgen zu kämpfen. Dazu gleich mehr.

Zahlen & Fakten zur Massentierhaltung

Um ein Verständnis für den Umfang der Problematik zu bekommen, sind Statistiken über die Massentierhaltung von ungeheurer Wichtigkeit. Hier sind passend dazu einige Fakten:

  • In der Massentierhaltung leben und sterben allein in Deutschland etwa 745 Mio. Tiere pro Jahr.₂
  • Jedes Jahr werden in Deutschland 356 Millionen Kilogramm Fleisch weggeschmissen. 45 Millionen Hühner, 4 Millionen Schweine und 200.000 Rinder sterben also umsonst.₃
  • Für die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch werden 15.415 Liter Wasser benötigt.₄
  • 733 Tonnen Antibiotika wurden im Jahr 2017 alleine in Deutschland in der landwirtschaftlichen Tierhaltung eingesetzt.₅
  • Etwa 61,8 Prozent der Ackerfläche in Deutschland werden zum Anbau von Viehfutter und nur 21 Prozent zur direkten Nahrungsmittelerzeugung verwendet.₆
  • Weltweit werden jedes Jahr 2,6 Millionen Hektar Land bewirtschaftet und fast 48 Millionen Tonnen Treibhausgase ausgestoßen, um die Lebensmittel anschließend wegzuwerfen.₇
  • Auf 88 Prozent der bei Discountern gekauften Putenfleisch-Proben hat der BUND antibiotika­resistenten Keime gefunden.₈

Tipp: Weitere aussagekräftige Fakten bekommst du übrigens auch in den Beiträgen Veganismus Statistik und Vegetarismus Statistik.

Ursachen der Massentierhaltung

Ursachen von Massentierhaltung - Fleischkonsum

Im Grunde sind die Ursachen für die Massentierhaltung recht einfach erklärt. Logischerweise gehen sie natürlich zum Teil auch mit den bereits genannten Vorteilen einher. Hier sind eine Gründe für die Existenz der Tierzucht in Höchstgeschwindigkeit:

  • Profitorientierung der Wirtschaft: Wenn es eine, im Regelfall auch noch legale, Möglichkeit dazu gibt, Fleisch möglichst billig zu produzieren, dann wird sie genutzt. Das kann man den Betreibern von Mastställen grundsätzlich gar nicht übel nehmen. Doch schlussendlich ist es diese Profitorientierung, die für das enorme Tierleid in der Massentierhaltung sorgt.
  • Globales Bevölkerungswachstum: Das globale Bevölkerungswachstum ist rasant. Wenn die Weltbevölkerung jedes Jahr um 82.377.000 Menschen wächst, steigt natürlich auch der weltweite Bedarf an Nahrungsmitteln wie Fleisch, Milch oder Eiern.₉ Auch das ist eine Ursache für die Existenz der Massentierhaltung.
  • Steigender Fleischkonsum: Der zunehmende Bedarf an Fleisch liegt jedoch nicht nur dem starken Wachstum der Weltbevölkerung zu Grunde. Besonders im bevölkerungsreichen, asiatischen Raum (z.B. in China und Indien) wächst das Interesse an Fleisch ganz grundsätzlich. Indien war eigentlich immer das Land der Vegetarier – doch nun lässt man sich vom Vorbild der Industriestaaten zum Fleischkonsum verleiten.₁₀
  • Hohes Interesse an Produkten aus Leder & Pelz: Nerze, Füchse & Chinchillas sind eigentlich Wildtiere. Doch gerade Sie werden in Massentierhaltung gezüchtet, um den Bedarf an Pelzkleidung zu decken. Kühe werden beispielsweise auch für die Lederproduktion gezüchtet.
  • Nachfrage nach Lebensmitteln mit tierischen Komponenten: Klassische Milch, Eier oder Käse-Sorten, würde es ohne tierische Zutaten nicht geben. Und auch für Cornflakes, Joghurts oder Parmesankäse wird grundsätzlich tierische Gelatine genutzt. (siehe auch Lebensmittel, die überraschend nicht vegetarisch und vegan sind)

Auswirkungen und Folgen der Massentierhaltung

Massentierhaltung und die Folgen für die Umwelt

Von der Definition über die Problematik und ihre Fakten bis hin zu den Ursachen haben wir die Massentierhaltung nun schon etwas genauer kennengelernt. Doch inwiefern wirkt sich diese Form der Tierhaltung nun auf Tiere, Umwelt und uns Menschen aus? Hier erfährst du mehr.

Folgen für die Tierwelt

Zunächst einmal möchte ich dir ein Bild der Auswirkungen auf die Tierwelt machen. Hier einige Beispiele für entsprechende Folgen:

  • Krankheiten: Massenställe und Legebatterien sind Sprungbrett für Krankheiten wie Rinderwahnsinn, die Vogelgrippe oder die Schweinepest. Bei der beengten und unhygienischen Haltung in den eigenen Exkrementen ist es wenig verwunderlich, dass Betriebe einen so hohen Verbrauch von Antibiotika haben.
  • Körperliche Schmerzen: Schweinen werden bei lebendigem Leib die Ringelschwänze abgetrennt und die Zähne geschliffen. Bei Hühnern sind das sogenannte Schnäbelkürzen und das Schreddern männlicher Küken leider eine gängige Praxis. Die Massentierhaltung bedeutet vor allem körperliches Leid. Doch nicht nur das.
  • Seelisches Leid: Tiere sind fühlende Lebewesen, wie wir Menschen auch. Wer einmal die Reaktion einer Mutterkuh gesehen hat, wenn man ihr direkt nach der Geburt das Kälbchen wegnimmt, wird das nicht vergessen.
  • Selbstverletzung: Verhaltensstörungen wie Kannibalismus sind bei dem Stress in der Massentierhaltung leider Gang und Gäbe. Beispielsweise knabbern sich Schweine die Ohren ab oder Hühner picken sich gegenseitig bis auf's Blut.
  • Artensterben: Die Folgen der Massentierhaltung betreffen nicht nur die Tiere in den zu engen Käfigen selbst. Im Grunde leidet schlussendlich der Großteil aller Tiere auf der ganzen Welt darunter. Zum Beispiel, indem der Lebensraum Regenwald weichen muss, um Viehweiden und Ackerflächen Platz zu machen. Dazu gleich mehr.

Folgen für die Umwelt

Die Massentierhaltung trifft ganz besonders auch unsere Umwelt. Hier findest du einige Beispiele für ihre ökologischen Folgen:

  • Abholzung der (Regen)-Wälder: Bauern müssen proteinreiches Tierfutter (vor allem gentechnisch-veränderte Sojabohnen) importieren, weil ihr eigener Anbau in der Regel weder die ausreichenden Mengen, noch die benötigten Nährstoffe liefert. Für den Anbau von Soja wird in Südamerika zum Beispiel der Amazonas-Regenwald abgeholzt. Mehr darüber erfährst du im Beitrag über die Abholzung der Wälder.
  • Globale Erwärmung: Die Massentierhaltung trägt entscheidend zum Klimawandel bei. Sowohl Tiertransporte, Haltung und Schlachtung, als auch die Kuh selbst (Methan) stoßen Treibhausgase aus. Die Erderwärmung resultiert wiederum in zunehmende Katastrophen wie Waldbrände, die wiederum ein beschleunigtes Artensterben zur Folge haben.
  • Bodenzerstörung: Die Gülle aus der Massentierhaltung fördert zwar kurzfristig die Fruchtfolge – doch langfristig laugt es die Böden aus. Pestizide, Düngemittel, Nitrate und Phosphate – die Mittel aus der Landwirtschaft verschwinden nicht einfach. Beispielsweise werden dadurch Böden und anliegende Flüsse vergiftet. (siehe auch Bodenerosion)
  • Wasserknappheit: Wenn für ein Kilogramm Rindfleisch insgesamt 15.415 Liter Wasser (z.B. Anbau von Futter, Trinken oder Stallreinigung) notwendig sind, dann hat das natürlich besonders in eher trockenen Regionen einen entscheidend Einfluss auf die Versorgung mit Trinkwasser. Mehr erfährst du im Beitrag über Wasserknappheit.

Folgen für uns Menschen

Natürlich hat die Massentierhaltung auch für uns Menschen sowohl ökonomisch als auch gesundheitliche Folgen. Hier auch dazu einige Beispiele:

  • Antibiotika: Antibiotikaresistente Keime wurden in fast allen Putenfleisch-Proben in Discountern festgestellt. Eine Folge für den menschlichen Körper ist beispielsweise, dass die Wirkung der Einnahme von Antibiotika nachlässt.
  • Wasserknappheit: Mehr als zwei Drittel unseres Grundwassers sind mit Nitrat aus der Landwirtschaft belastet.₁₁ Doch nicht nur bei uns selbst führen die Lebensmittel aus Massentierhaltung zu Wasserknappheit. Besonders Menschen in trockenen Regionen müssen darunter leiden. Zum Beispiel, wenn im warmen Südamerika Felder mit späterem Tierfutter bewässert werden müssen.
  • Gülle-Transporte: In der Massentierhaltung wird deutlich mehr Gülle produziert, als als die Betriebe zum Düngen ihrer Felder nutzen können. Dadurch entstehen zusätzliche Kosten für den Abtransport für sie.
  • Gerüche: Natürlich sind auch die mit der Massentierhaltung verbundenen Gerüche eine Belastung für die Umgebung. Beispielsweise wird der regionale Tourismus dadurch beeinträchtigt.
  • Seelische Belastung: Schon der Anblick von Tierquälerei auf dem Fernsehbildschirm treibt vielen Menschen die Tränen in die Augen. Die Arbeit in riesigen Mastbetrieben, in denen so billig wie möglich möglichst viele tierische Lebensmittel erzeugt werden müssen, verdrängt man aber sicherlich auch als Mitarbeiter nicht so einfach. Die psychische Belastung ist extrem hoch.₁₂

Was kann man im Alltag gegen Massentierhaltung tun?

Was kann man gegen Massentierhaltung tun?

Genauso simpel wie die Ursachen, sind im Grunde auch die Lösungen im Kampf für einen artgerechten und fairen Umgang mit Tieren. Hier sind einige Lösungsansätze, mit denen du in deinem Alltag jeden Tag ein Statement gegen die Massentierhaltung setzen kannst.

Fleischkonsum reduzieren oder stoppen

Wenn du lieber der Massenindustrie von Fleisch und nicht den Tieren selbst wehtun möchtest, dann ist der Fleischverzicht das beste Mittel dafür. Es muss noch nicht einmal der komplette Verzicht sein. Selbst wenn du den Ursprung von Fleisch wieder mehr wertschätzt und es zum Beispiel nur noch einmal die Woche genießt, bewirkst du schon eine ganze Menge.

Im Beitrag Vegetarier werden bekommst du die besten Tipps dafür!

Allgemein auf tierische Zutaten in Lebensmittel verzichten

Mit einem bewussten Fleischkonsum lässt sich schon viel bewegen. Doch wenn du grundsätzlich auf tierische Lebensmittel verzichtest, ist dein Impact im Kampf für eine faire Tierhaltung noch größer. Ich habe zum Beispiel die klassische Kuhmilch durch Hafermilch ersetzt – und mir fehlt im doppeldeutigen Sinne absolut nichts. Genauso genieße ich heute veganen Käse (auf Mandelbasis) und koche mir Soße mit veganer Soja-Sahne.

Hier bekommst du viele einfache Tipps für den Start ins vegane Leben.

Konsum von Produkten aus Tiermaterial reduzieren oder stoppen

Ob Lederschuhe, Daunenjacken, Wolldecken oder Pelzmäntel – wenn es sich um echtes Tiermaterial handelt, musste dafür mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Tier leiden. Als Konsument kannst du der zu Grunde liegenden Massentierhaltung entgegenwirken, indem du bewusst auf solche Kleidungsstücke verzichtest.

Ich empfehle dir, ganz bewusst nachhaltige Mode zu bevorzugen. Mehr Tipps dazu bekommst du auch noch im Beitrag über die sogenannte Slow Fashion.

Faires Fleisch bevorzugen und den Ursprung wertschätzen

Auch wenn dir die Umstellung besonders schwer fällt, hast du noch eine andere gute Möglichkeit, um dennoch nachhaltiger mit Fleisch umzugehen. Denn Bio-Erzeugnisse sind in der Regel glücklicherweise nicht aus Massentierhaltung. Fleisch, Milch und Eier aus ökologischen und am besten regionalen Betrieben, sind dann für dich sicher eine gute Alternative.

Tierschutzorganisationen unterstützen

Viel bewirken kannst du natürlich auch durch finanzielle oder tatkräftige Unterstützung von Organisationen, die sich dem Schutz von Tieren verschrieben haben. Die Verantwortlichen setzen sich täglich für die Rechte von Tieren ein.

Mehr darüber erfährst du im Artikel über die besten Tierschutzorganisationen.

Petitionen starten

Wir sind heutzutage so unglaublich gut vernetzt – es wäre schade, wenn wir das nicht nutzen würden! Auf den vielen Portalen für Petitionen kannst du heute jederzeit einen Aufruf oder eine Unterschriftenliste starten, die einen Missstand in unserer Gesellschaft ändern sollte. Setze dich auf diese Weise beispielsweise für schärfere Gesetze zum Schutz von Nutzvieh ein.

Mehr darüber erfährst du im ausführlichen Beitrag über das Starten von Online-Petitionen.

Dokumentationen ansehen

Die Bilder aus diesem Beitrag sind noch relativ harmlos. Die Eindrücke aus Filmen hinterlassen ihre Wirkung noch wesentlich eindrucksvoller. Wenn du noch mehr über Massentierhaltung wissen möchtest, solltest du dir unbedingt die folgenden Dokus ansehen, daraus lernen und dein Wissen mit anderen teilen:

  • Cowspiracy: In dieser Doku werden die Abgründe der Fleischindustrie aufgedeckt. Es wird auch beleuchtet, weshalb Umweltschutzorganisationen den Fleischkonsum und dessen Verbindung mit dem Klimawandel oft relativieren.
  • Food Inc.: Die Doku aus dem Jahr 2008 vermittelt den schädlichen Einfluss der Lebensmittelindustrie auf unsere Gesundheit und unsere Umwelt.
  • Dominion: Diese Dokumentation wurde erst im Jahr 2018 veröffentlicht und vermittelt sehr aktuelle Zustände von Betrieben, die von versteckten Kameras beobachtet wurden. Mehr unter Film Dominion.
  • Earthlings: Der Film stammt aus dem Jahr 2005 und zeigt wirklich einprägsame Aufnahmen aus der Massentierhaltung.

Bücher lesen

Nicht nur durch krasse Bilder in Dokumentationen, sondern auch durch das Lesen von Büchern über Tiere und ihre Haltung kannst du dich und schlussendlich auch andere über die Massentierhaltung aufklären. Hier sind einige Bücher, die du unbedingt lesen solltest:

  • Das Schweinesystem*: Wie Tiere gequält, Bauern in den Ruin getrieben und Verbraucher getäuscht werden, von Matthias Wolfschmidt.
  • Die Wegwerfkuh*: Wie unsere Landwirtschaft Tiere verheizt, Bauern ruiniert, Ressourcen verschwendet und was wir dagegen tun können, von Tanja Busse.
  • Tiere essen*, von Jonathan Safran Foer.
  • Peace Food*: Wie der Verzicht auf Fleisch und Milch Körper und Seele heilt, von Rüdiger Dahlke.
  • Tiere denken*: Vom Recht der Tiere und den Grenzen des Menschen, von Richard David Precht.
  • Die Seele der Tiere*: Gesichter. Gefühle. Geschichten., von Sabine Remy-Schwabenthan und Walter Schels.

Frage: Fallen die weitere Dokumentationen oder Bücher sein, die vielleicht auch dir die Augen geöffnet haben? Dann schreibe gern einen Kommentar.

Massentierhaltung ist nicht mehr zeitgemäß

Das ist natürlich meine persönliche Meinung. Doch spätestens nach dem eingebetteten Video sollte jeder, der die Massentierhaltung für zeitgemäß hält, seine Meinung dazu hinterfragen. Schließlich holzen wir Regenwälder ab, um Tiere auf der ganzen Welt damit in Hochgeschwindigkeit zu züchten, denen wir Körperteile abschneiden, damit sie sich aufgrund des Stresses in engen und tageslichtlosen Käfigen nicht selbst verletzten und denen wir Antibiotika verabreichen, damit sie überhaupt eine Chance zum Überleben haben. Die Massentierhaltung darf man nur als „moderne Tierhaltung“ bezeichnen, weil sie profitorientiert funktioniert – und ganz und gar nicht, weil sie zeitgemäß ist.

Wie stehst du zur Massentierhaltung? Und hast du Fragen oder Anregungen zum Artikel? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar.

Bleib‘ tierfreundlich,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS: Willst du mehr über die aktuellen Herausforderungen unserer Gesellschaft wissen? Dann werfe unbedingt einen Blick in den Artikel über die größten Umweltprobleme unserer Zeit, die auch durch die Massentierhaltung beschleunigt werden.

Quellenangaben:
₁ O. Wendel: Massentierhaltung, abrufbar unter https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/massentierhaltung-99932. [14.01.2020].

₂ Albert Schweitzer Stiftung: Massentierhaltung (Stand 2017), abrufbar unter https://albert-schweitzer-stiftung.de/massentierhaltung. [14.01.2020].

₃ Westdeutscher Rundfunk Köln: Tonnenweise Essen im Müll? Zum Kotzen! https://www1.wdr.de/verbraucher/ernaehrung/rewind-lebensmittelverschwendung-100.html. [07.10.2019].

₄ Albert Schweitzer Stiftung (2015): Das steckt hinter einem Kilogramm Rindfleisch, abrufbar unter https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/1-kg-rindfleisch. [14.01.2020].

₅ PETA Deutschland e.V. (2018): Antibiotikaeinsatz in deutschen Ställen, abrufbar unter https://www.peta.de/antibiotikaeinsatz-in-deutschen-staellen. [14.01.2020].

₆ Forum Moderne Landwirtschaft e. V.: Fressen die Tiere uns das Getreide weg? (Stand: Juli 2016). https://www.moderne-landwirtschaft.de/fressen-die-tiere-uns-das-getreide-weg. [09.08.2019].

₇ Noleppa, S.; Cartsburg, M.; WWF Deutschland (2015): Das große Wegschmeißen — Vom Acker bis zum Verbraucher: Ausmaß und Umwelteffekte der Lebensmittelverschwendung in Deutschland (Stand: Juni 2015). https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/ WWF_Studie_Das_grosse_Wegschmeissen.pdf. [09.08.2019].

₈ Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND): Industrielle Tierhaltung braucht Antibiotika – und erhöht das Risiko resistenter Bakterien, abrufbar unter https://www.bund.net/themen/massentierhaltung/antibiotika. [14.01.2020].

₉ Statista GmbH (2019): Zuwachs der Weltbevölkerung, angegeben in unterschiedlichen Zeiteinheiten (Stand 18.07.2019). https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1816/umfrage/zuwachs-der-weltbevoelkerung. [14.08.2019].

₁₀ Sebastian Zang: Fleischkonsum in Indien, abrufbar unter https://indienheute.de/fleischkonsum-in-indien. [14.01.2020].

₁₁ Umweltinstitut München e.V.: Die Massentierhaltung gefährdet unser Trinkwasser, abrufbar unter http://www.umweltinstitut.org/themen/landwirtschaft/massentierhaltung/verschmutztes-grundwasser.html. [14.01.2020].

₁₂ Carina Pachner, Michael Unger (2015): Arbeiten im Schlachthof, abrufbar unter https://www.news.at/a/schlachthof-mitarbeiter-alltag-psyche. [14.01.2020].

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Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.

2 Gedanken zu „Massentierhaltung – Was ist das eigentlich?“

  1. Vielen Dank für die wertvollen Informationen. Eines habe ich hier auf jeden Fall gelernt: wir müssen HINSEHEN. Und dann jeder für sich die Konsequenzen ziehen!

    1. Christoph Schulz

      Hallo Marianne!

      Vielen Dank für dein Feedback! Hinsehen und handeln, genau 🙂

      Einen schönen Ostermontag,
      Christoph

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