Beach Cleanup organisieren – 10 Schritte für erfolgreiche Aufräumaktionen am Strand

Du willst dein eigenes Beach CleanUp organisieren und einen Strand säubern? Dann bist du hier genau richtig! Ein Strandurlaub dient ja eigentlich der Erholung. Leider bewirkt der viele Plastikmüll im Sand und im Wasser leider oft das Gegenteil. Wer das Müllproblem nicht tatenlos zuschauen und etwas dagegen unternehmen will, sollte unbedingt ein CleanUp starten!

Gemeinsam mit anderen Menschen macht das Strandaufräumen meiner Erfahrung nach besonders viel Spaß und motiviert automatisch auch weitere spontane Unterstützer:innen zum Mitmachen. Außerdem ist die Aktion durch die Teamarbeit noch wesentlich effektiver.

In diesem Artikel möchte dir deshalb jetzt genau zeigen, wie du dein eigenes Beach CleanUp starten und etwas gegen den Plastikmüll in der Umwelt unternehmen kannst. Außerdem erfährst du, was genau immer mehr Menschen dazu motiviert. Auf geht's!

Gründe: Warum ein Beach CleanUp organisieren?

Kannst du noch einen finalen Motivationsschub gebrauchen? Ich habe jahrelang CleanUps organisiert und an unzähligen Events teilgenommen – und musste mir manchmal in Erinnerung rufen, warum ich das tue.

Hier sind einige der meiner Meinung nach wichtigsten Vorteile und Gründe, ein eigenes (Beach) CleanUp auf die Beine zu stellen:

1. Plastik in der Umwelt verrottet nicht, da es nicht biologisch abbaubar ist. Es bleibt ewig.
2. Setze ein Zeichen und stelle klar, dass du Littering und den Müll in der Umwelt nicht mehr tatenlos hinnimmst. Du bist ein positives Vorbild für viele andere Menschen.
3. Bade in der Sonne und tue Gutes – sowohl für dich persönlich, für die Tiere, die Umwelt, den Standort und die Menschen, die dort leben.
4. Lerne fantastische Menschen kennen und bringe Gleichgesinnte miteinander zusammen, um gemeinsam etwas Gutes zu tun und es mit anderen Menschen zu teilen.
5. Tue etwas Selbstloses, auf das du stolz sein kannst und für das du dennoch Karmapunkte bekommst.

Tipp: Schau mal in den Artikel Gründe fürs Müll sammeln im Urlaub rein. Dort findest du noch weitere Motive, um bei deiner nächsten Reise selbst die Initiative zu ergreifen.

10 Schritte: Wie organisiert man ein eigenes Beach CleanUp?

Natürlich kannst du ein Beach CleanUp auch einfach alleine starten und hoffen, dass möglichst viele Menschen unterstützend dazukommen. Doch effektiver und witziger wirds definitiv, wenn du dein CleanUp mit etwas Vorlaufzeit planst und von Anfang an richtig viele Unterstützer:innen mobilisierst.

Folge einfach diesen 10 Schritten und Tipps, um dein Beach CleanUp erfolgreich zu gestalten und möglichst viele Menschen mitzureißen:

1. Bestimme Ort und Zeit des CleanUps
2. Plane das CleanUp Event
3. Teile dein geplantes Event und mobilisiere Unterstützer:innen
4. Besorge Müllsäcke, Greifer und Handschuhe für das CleanUp
5. Gib klare Anweisungen am vereinbarten Standort
6. Starte das Beach CleanUp zur vereinbarten Zeit
7. Beantworte alle Fragen von Teilnehmer:innen und Beobachter:innen
8. Mache während des CleanUps Fotos und Videos
9. Entsorge den gesammelten Müll ordnungsgemäß
10. Teile deine Aufräumaktion in den sozialen Medien

Tipp: Tritt gern auch unserer weltweiten Beach CleanUp Community auf Facebook bei und teile deine eigenen Aktionen gegen den Plastikmüll in der Umwelt mit Gleichgesinnten.

1. Bestimme Ort und Zeit des CleanUps

Suche dir einen Strand aus, an dem sich viel Plastikmüll befindet und suche dir eine Tageszeit aus, in der es nicht zu heiß ist aber sich dennoch viele Menschen am Strand herumtreiben. Von 8-11 Uhr oder von 16-19 Uhr waren meiner Erfahrung nach ideale Zeiten.

2. Plane das CleanUp Event

Überlege dir, was bei deinem individuellen CleanUp Event zu beachten ist und plane es etwas vor, damit es ein möglichst maximaler Erfolg wird.

Hier sind einige Fragen, die du vorher klären solltest:

• Wie wird der gesammelte Plastikmülls entsorgt?
• Gibt es potentielle Sponsoren? (z.B. für Getränke oder Ausstattung)
• Wie viele Teilnehmer:innen sind zu erwarten und welche Ausstattung brauchst du?
• Mit welchen kreativen Challenges kannst du Teilnehmer:innen motivieren?

3. Teile dein geplantes Event und mobilisiere Unterstützer:innen

Zunächst einmal ist es empfehlenswert, dass du ein Facebook-Online-Event mit allen Daten und Fakten zu deinem CleanUp erstellst und es mit Menschen in der Umgebung teilst. Auch ein großes Schild am Strand mit den wichtigsten Infos zum Event ist extrem wirksam.

Des Weiteren kannst du einfach in deiner Unterkunft, an Schulen, in Bars, Cafés und Restaurants oder anderen Betrieben und Einrichtungen in der Nähe nach Unterstützung suchen.

Gehe einfach offen auf die Menschen zu. Du willst ihnen ja nicht irgendwas verkaufen, sondern etwas wirklich Wertvolles für die Umwelt tun. Da findest du schnell Gleichgesinnte, die dir gerne bei deinem CleanUp helfen.

Tipp: Ob Beach CleanUp oder nicht – durch eine offene Art wirst du auf Reisen definitiv viele tolle Menschen kennenlernen.

4. Besorge Handschuhe, Müllsäcke und Greifer fürs Cleanup

Wenn du ein gemeinsames Strand-Cleanup organisieren willst, brauchst du dafür die richtige Ausstattung. Sie ist aber echt überschaubar! 🙂

Hier sind einige Dinge, die du allen Teilnehmer:innen zur Verfügung stellen solltest:

• Arbeits-Handschuhe (z.B. diese hier* direkt für mehrere Teilnehmer:innen)
• Müllzangen (z.B. diese hier* im Set)
• Müllsäcke (z.B. diese hier* oder diese stabilen Papiersäcke*)

Eventuell kannst du sie auch von Menschen aus der Umgebung bekommen (z.B. in Strandbars, Surfschulen oder Cafés), je nachdem, wo du dich gerade befindest. Wenn du erzählst, was du damit vorhast, sind die Menschen in der Regel sehr hilfsbereit.

5. Gib klare Anweisungen am vereinbarten Standort

Es braucht bei einem gut organisierten Beach CleanUp immer Menschen, die das Zepter in die Hand nehmen und Kommandos geben. Durch vorherige klare Anweisungen und das ein oder andere Erklärschild vermeidest du Verwirrungen.

Hier ein paar Dinge, die du tun solltest:

• Stecke den CleanUp-Bereich ab (z.B. mit zwei Surfbrettern oder Pappschildern)
• Gib Infos zur Mülltrennung (z.B. unterschiedliche Beutel für Zigaretten, Plastik und Metall)
• Frag ob alle einverstanden damit sind, wenn sie auf den Event-Fotos im Netz auftauchen.
• Lege die Ausstattung so bereit, dass jeder automatisch weiß, was zu tun ist.
• Kündige Challenges an (z.B. Ziel ist es, heute 100 Kilogramm Müll sammeln)

6. Starte das Beach CleanUp zur vereinbarten Zeit

Alle bereit? Dann fangt an, den Strand aufzuräumen und den Müll einzusammeln. Legt den Fokus auf Kunststoffe die Jahrzehnte oder Jahrhunderte in der Natur verweilen.

Plastikflaschen (ca. 450 Jahre), Blechdosen (ca. 200 Jahre), Angelschnüre (ca. 600 Jahre), Windeln (ca. 450 Jahre) und Plastiktüten (ca. 10-20 Jahre) und Zigarettenstummel (10-15 Jahre) zählen zum Beispiel zu den typischen Fundstücken.

Aber sammelt natürlich auch alle anderen Dinge ein, die nicht in die Natur gehören oder eine Gefahr für Tier und Mensch darstellen.

Tipp: Zu Zigarettenstummeln in der Umwelt, welchen Schaden sie anrichten und was du dagegen tun kannst, habe ich dir noch einmal einen separaten Artikel verfasst.

7. Beantworte alle Fragen von Teilnehmer:innen und Beobachter:innen

Erfahrungsgemäß kommen während eines CleanUps immer Fragen auf – und als Organisator:in bist du die erste Anlaufstelle. Nutze die Chance, um andere Menschen zum „Mitmachen, Nachmachen oder Bessermachen“ zu inspirieren.

Hier ein paar Fragen (und sinnvolle Antworten), die mir und befreundeten Organisator:innen oft gestellt werden:

• Warum machst du das? (z.B. Plastik bleibt ewig, irgendwer muss anfangen, es macht Spaß)
• Was machst du später mit dem Müll? (z.B. lokaler Entsorgungsbetrieb holt ihn ab)
• Wie kann man diesen Müll verhindern? (z.B. plastikfrei leben und Zero Waste Lebensstil)
• Lohnt sich das überhaupt? (z.B. jedes Plastikteil weniger ist ein Gewinn für alle)

8. Mache während des CleanUps Fotos und Videos

Mit Fotos und Videos lassen sich schöne Momente festhalten. Doch beim CleanUp solltest du auch deshalb mit der Kamera unterwegs sein, um die Bilder später mit möglichst vielen Menschen teilen zu können.

Halte zum Beispiel den Vorher-Nachher-Vergleich, die Freude im CleanUp-Team und den gesammelten Müll fest.

9. Entsorge den gesammelten Müll ordnungsgemäß

Im Idealfall hast du vorher das Entsorgungsunternehmen vor Ort kontaktiert und die Verantwortlichen gefragt, was du nach dem CleanUp mit dem Müll machen sollst. Es ist wichtig, einen Abholort festzulegen, damit ihr eure vollen Müllsäcke dort wie abgesprochen ablegen könnt, bis sie abgeholt werden.

Bei meinen Cleanups in Indonesien hatte ich die Abholung beispielsweise mit der Organisation Eco-Bali kontaktiert, die den Müll recycelt.

10. Teile deine Aufräumaktion in den sozialen Medien

Ich empfehle dir, die Bilder deiner Cleanup-Aktion auf deinem Facebook-Profil und Blog (falls vorhanden) oder auch bei Instagram, TikTok und Pinterest zu teilen.

So erzeugst du Aufmerksamkeit für das Umweltproblem und seine Lösungen.

Teile deine Aktion auch gern in unserer gemeinsamen Beach CleanUp Gruppe auf Facebook und hole dir einen verdienten Schulterklopfer von der Community ab.

Ein Beach CleanUp organisieren und den Unterschied machen!

Hier hast du abschließend noch einmal eine schöne Übersicht über die wundervollen Menschen, die überall auf der Welt regelmäßige Cleanups organisieren. Schließe dich gerne an. Und falls du einfach nur mal spontan tatkräftig unterstützen willst, findest du garantiert auch die ein oder andere Aufräumaktion in deiner Nähe, an der du teilnehmen kannst.

Und eine Sache noch für den Kopf: Es gibt kaum ein zufriedenstellenderes Gefühl, als den sauberen Strand nach einem schweißtreibenden Cleanup aus der Strandbar zu bewundern. 🙂

„Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“

Mahatma Gandhi (mehr Umweltschutz Zitate)

Jetzt wünsche ich dir viel Erfolg bei der Organisation deines eigenen Beach Cleanups. Hast du Fragen, Anregungen oder weitere Tipps? Dann schreib mir gern einen Kommentar!

Bleib sauber und mach die Welt jeden Tag ein kleines Stückchen besser,

PS: Plastikmüll aus dem Meer und von den Stränden zu holen, ist das Eine. Das Andere ist, ihn gar nicht erst entstehen zu lassen. Im Artikel Zero Waste Tipps erfährst du, wie du im Alltag weniger Müll produzierst.