Du fragst dich, ob Laubsauger und Laubbläser umweltschädlich sind? Dann bist du hier absolut richtig! Ein idyllischer Herbstmorgen, der frische Wind pfeift durch die Allee, das bunte Laub segelt von den Bäumen und es raschelt herrlich, wenn man den Fußweg entlang schlendert. Doch dann wird die natürliche Geräuschkulisse plötzlich vom Heulen der in der Kritik stehenden Laubentferner mit Verbrennungsmotor gebrochen.
So richtig beliebt sind sie zwar nicht, aber dennoch im Besitz unzähliger Menschen und Unternehmen. Dabei bringen sie so viele Probleme mit sich.
In diesem Artikel möchte ich dir jetzt die größten Nachteile von Laubbläsern und -saugern vorstellen, die sie zu problematischen Weggefährten machen. Sowohl für uns Menschen, als auch für Tiere und die Umwelt im Allgemeinen. Auf geht's!
Vorab ist hier schon eine kurze Übersicht für dich:
- Lautstärke
- Tiere verlieren ihren Schutz
- Die Nahrung von Tieren wird verseucht
- Geruchsbelästigung
- Tiere werden aufgesaugt und geschreddert
- Zunehmende Luftverschmutzung
- Verhinderung von Humusbildung
- Gefahr der Austrocknung von Böden
- Die Geräte sind teuer
- Keine Notwendigkeit
1. Laubläser sind Lautbläser
Beginnen wir mit dem Offensichtlichsten: Laubbläser sind extrem laut und stören die Ruhe und Erholung von Mensch und Tier in der Umgebung. Laut dem BUND Naturschutz in Bayern e.V. erzeugen einen Schallpegel von über 100 Dezibel, was in etwa der Geräuschkulisse eines Presslufthammers entspricht.
Das Bundes-Immissionsschutzgesetz schreibt deshalb sogar vor, dass die Geräte nur werktags von 9 – 13 Uhr und von 15 – 17 Uhr zum Einsatz kommen. Es gibt einige Sonderregelungen und Ausnahmen, aber grundsätzlich sollte dieses Gesetz verdeutlichen, wie unangenehm laut Laubpuster sind.
2. Laubbläser zerstören den Unterschlupf von Tieren
Viele Menschen mag der „unordentliche“ Anblick von Laub auf der grünen Rasenfläche oder in der Einfahrt stören. Doch für dutzende Tierarten ist es als Schutz gegen Kälte oder vor Fressfeinden überlebenswichtig.
Igel, Erdkröten, Molche, Spitzmäuse, Spinnen, Marienkäfer, Raupen, Falter und unzählige weitere Kleinstlebewesen brauchen die Laubhaufen.1
Auch deshalb solltest du auf entsprechende Gerätschaften verzichten und das Laub im Sinne eines nachhaltigen Gartens einfach mit einem solchen Laubbesen* zusammenhaken und auf dem Gras liegen lassen.
3. Laubbläser nehmen Tieren ihre Nahrung
Unter anderem die eben genannten Tiere ernähren sich von den Blättern und allem, was sich darunter so verbirgt. Von Nüssen, über Äste und Pflanzenteile bis hin zu den Bestandteilen der obersten Bodenschicht. Laub ist also wichtig für die biologische Vielfalt.
Wer den Laubsauger einsetzt, zerstört unweigerlich die Nahrungs- und Überlebensquelle unzähliger Tiere. Und dass sogar zu einem echt ungünstigen Zeitpunkt vor der Winterruhe.
4. Laubbläser stinken
Der Motor von herkömmlichen Laubbläsern- und -saugern verbrennt Benzin und Öl.
Kein Wunder also, dass neben der Lärm- auch die Geruchsbelästigung in der unmittelbaren Umgebung – natürlich vor allem auch für die Anwender:innen selbst – zu den absoluten Nachteilen der Geräte zählt.
Noch ein weiterer, entscheidender Grund dafür, dass Laubbläser umweltschädlich sind.
5. Laubsauger saugen Tiere auf oder töten sie
Warum man Laubsauger sonst noch verbieten oder einfach darauf verzichten sollte? Weil sie in ihrem Inneren nicht nur die Blätter, sondern auch viele Insekten und andere Tiere schreddern, die sich im Laub aufhalten. Sie verfügen nämlich auch über eine Häcksel-Funktion.
Aber was ist mit den Bläsern, die sind doch besser, oder? Auch die pusten die vielen Kleintiere, Larven und Pflanzen einfach weg und töten sie. Wenn wir das globale Artensterben stoppen wollen, braucht es einen pfleglichen Umgang – auch mit der kaum sichtbaren Fauna.
6. Laubbläser verschmutzen die Luft
Die Abgase der „extrem bequemen“ Gartentechnik stinken nicht nur: Sie sind auch richtig ungesund. Die Verbrennungsmotoren stoßen Abgase wie Kohlenwasserstoffe, Stickoxide und Kohlenmonoxid aus.
Damit tragen sie auch wesentlich zur Luftverschmutzung und der gesundheitlichen Gefährdung des Lebens in der Umgebung der Anwender:innen bei, die im urbanen Raum meist sowieso schon stark belastet ist.
Nicht zuletzt wirbeln Laubpuster Feinstaub, Reifenabrieb und andere Schadstoffe auf, die sich bereits am Boden abgesetzt hatten.
Tipp: Was wir alle noch gegen die Luftverschmutzung tun können, erfährst du übrigens im verlinkten Beitrag.
7. Laubbläser verhindern Bodenbildung
Laub, Äste und Zweige sind auch deshalb extrem wertvoll für die Natur, weil im Frühjahr wertvoller Humusboden daraus entsteht.
Wer die Verrottung des natürlichen Materials mithilfe eines Laubbläsers verhindert oder einen Laubsauger nutzt, um die Blätter aufzusaugen und abzutransportieren, hält schlussendlich die Bildung nährstoffreichen Bodens auf.
8. Laubbläser sind teuer
Wenn dich die bisherigen Gründe noch nicht abgeschreckt haben, dann ist hier noch einer, der dich ins Grübeln bringen könnte.
Laubpuster und -sauger sind echt ziemlich teuer! Je nach Modell sind zwischen 50€ und 1000€ fällig. Ein klassischer Laubrechen und Laubbesen* kosten hingegen nur etwa 10 bis 30 Euro.
Ein schönes Beispiel dafür, dass man durch nachhaltiges Verhalten Geld sparen kann. 😉
9. Laubbläser machen Bodenaustrocknung wahrscheinlicher
Laubschichten erfüllen eine Funktion in der Natur: Sie reduzieren die Wahrscheinlichkeit der Austrocknung des Bodens und schützen ihn vor extrem kalten Temperaturen.
Auch deshalb sind Laubbläser umweltschädlich – und auch deshalb sollten Blätter, Äste, Samen und andere Pflanzenteile besser liegen gelassen werden.
10. Laubbläser sind nicht notwendig
Laub mag rutschig sein und auch die „Unordnung“ könnte die Ästhetik im Garten stören. Gleichzeitig sind sie so einfach zu bedienen und erledigen ihre Arbeit (vor allem die Gemeindearbeit) in kürzester Zeit. Ja, es existieren tatsächlich einige Gründe dafür, dass es Laubbläser überhaupt ins Angebot von Baumärkten geschafft haben.
Doch überlebenswichtig sind sie definitiv nicht. Zumal es mit Besen und Rechen* leise, günstige, geruchsneutrale und schadstofffreie Alternativen gibt. Wer sein Laub unbedingt saugen oder pusten will, kann sogar auf elektrisch-betriebene Geräte ausweichen, die ziemlich leise sein können. Aber wie gesagt, es geht auch anders!
Außerdem ist Laub im Naturgarten doch wunderschön und dürfte niemanden stören. Im Gegenteil: Es ist zugleich wichtige Nahrungsquelle und schützender Unterschlupf für unzählige Tiere und macht einen sterilen „perfekten“ Garten erst zu etwas Einzigartigem und Lebendigem.
Wenn du das Bedürfnis hast, dann hake das Laub deiner Bäume ruhig zusammen, aber lass es wenigstens für deine tierischen Gartenbesucher liegen. 🙂
Sind Laubbläser umweltschädlich? Die einleuchtenden Nachteile von Laubbläsern für Mensch, Tier und Natur
Bis auf die Bequemlichkeit und vermeintliche Kostenersparnis für Gemeinden, die größere Flächen zu bearbeiten haben, bieten Laubbläser kaum Vorteile, sondern nur unzählige Nachteile.
„Schau tief in die Natur, und dann wirst du alles besser verstehen.“
Albert Einstein, deutscher theoretischer Physiker (1879-1955)
Sie sind laut, geruchsintensiv, luftverschmutzend und einfach alles andere als nachhaltig. Deshalb greifen wir lieber auf umweltfreundliche Alternativen zurück.
Ich hoffe, dass ich dir die Gründe gegen die motorisierten Gartenhelfer (oder -zerstörer?) übersichtlich zusammenstellen konnte. Hast du Fragen oder fallen dir weitere Nachteile von Laubpustern und Laubsaugern ein? Dann schreibe mir gern einen Kommentar.
Bleib umweltbewusst,
PS: Weißt du schon, wie du zukünftig unzählige Singkonzerte von Vögeln in deinem Garten genießen kannst? Falls nicht, dann schau dir jetzt unbedingt meinen Beitrag mit den Tipps für einen vogelfreundlichen Garten an. Viel Spaß!
Quellenangaben:
- Naturschutzbund Deutschland (NABU): Herbstlaub liegen lassen, abrufbar unter https://www.nabu-leipzig.de/ratgeber/herbstlaub. [15.11.2024]. ↩︎
Nicht nur Lärm und Emissionen sind schädlich. Problematisch ist ausserdem die zunehmende Verwendung von Laubbläsern in der Landwirtschaft. Immer öfters blasen Bauern ihr Heu mit den Geräten zusammen – und damit auch die Samen der Gräser. Landen diese auf unwirtlichen Flächen, gibt es kein überleben.