Du willst mehr über den Zusammenhang des Spurenelements Kobalt und deiner Gesundheit und Ernährung erfahren? Dann wirst du hier definitiv fündig. Ich habe dir in diesem Beitrag die wichtigsten Informationen des ernährungswissenschaftlich noch eher unbekannten Spurenelements zusammengestellt.
Zu Beginn findest du einen Steckbrief – im Anschluss sprechen wir dann über Grundlagen, Tagesbedarf, Bedeutung für den Körper, mögliche Mängel und Überdosierungen und Lebensmittel. Abschließend gebe ich dir auch noch wertvolle Tipps dazu, ob – und wenn ja was – Veganer und Vegetarier bezüglich der Aufnahme von Kobalt beachten sollten.
Hier ist vorab eine kurze Übersicht für dich:
Hinweis: Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung, sondern stellt lediglich allgemeine Informationen über Kobalt bereit. Bitte suche deinen Arzt auf, wenn du dich unwohl fühlst oder gesundheitlichen Problemen mit medizinischer Betreuung vorbeugen willst.
Kobalt Steckbrief
Zuordnung: Spurenelement, Elementkategorie Übergangsmetalle
Synonyme: Cobalt, manchmal auch Kobalterz
Wichtig für: Aufnahme und Verarbeitung von Vitamin B12, Herstellung roter Blutkörperchen, vermutlich beteiligt am Jodstoffwechsel
Tagesbedarf: weitgehend unbekannt1
Aufnahme: durch Nahrungsaufnahme
Überdosierung: nicht definiert2
Mangelsymptome: gestörter Vitamin B12-Stoffwechsel, reduzierte Aufnahme von VItamin C
Lebensmittel: Zwiebeln, Kartoffeln, Sonnenblumenkerne, grüne Erbsen
Nahrungsergänzung: in Kombination mit Vitamin B12
Grundlegendes zu Kobalt
Kobalt, auch Cobalt oder Kobalterz, ist ein in der menschlichen Ernährung noch recht unerforschtes Spurenelement. Die meisten Menschen kennen es eher aus technischen, industriellen Bereichen, wie Legierungen, Magneten oder Lithium-Ionen-Batterien. Wir wollen uns das Element allerdings im Zusammenhang mit der Ernährung und dem menschlichen Körper anschauen.
Kobalt gehört zur Eisengruppe und wird in einer geringen Menge von etwa 1 mg im Körper gespeichert. Eine Besonderheit von Kobalt ist, dass es im Gegensatz zu anderen Spurenelementen, unmittelbar mit der Aufnahme und dem Stoffwechsel eines Vitamins verknüpft ist. Denn Kobalt wird hauptsächlich als Cobalamin, also Vitamin B12, aufgenommen.
Wie viel Cobalt benötigen wir?
Ernährungsgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, European Food Safety Authority oder die National Institutes of Health haben Stand Februar 2022 keine Referenzwerte für die Zufuhr von Kobalt veröffentlicht.
Aufgrund des engen Zusammenhangs mit Vitamin B12 wird manchmal der Tagesbedarf an den Bedarf an Vitamin B12 angelehnt. Der B12-Bedarf liegt bei 2 bis 5 µg pro Tag und beinhaltet ungefähr 0,2 bis 0,4 µg Cobalt. Andere Veröffentlichungen empfehlen eine Zufuhr von 2 bis 100 µg pro Tag.3 Diese Angaben bedürfen auf jeden Fall weiterer Forschung und haben meines Erachtens nach wenig Aussagekraft.
Welche Rolle spielt der Nährstoff im Körper?
Kobalt wird im menschlichen Körper vor allem als Baustein von Vitamin B12 benötigt und dient so der Aufnahme und Verarbeitung des Vitamins. Deshalb ist das Spureneleent auch eng mit den Funktionen von B12 verknüpft. Weiterhin steht das Spurenelement in Verbindung mit der Herstellung roter Blutkörperchen. Außerdem scheint sich das Spurenelement auch auf das Nervensystem und die Bildung der Myelinscheide auszuwirken. Weitere Nährstoffe, deren Stoffwechsel vermutlich durch Cobalt beeinflusst wird, sind Vitamin C und Jod.
Die Rolle von Kobalt zusammengefasst:
- Bedeutender Einfluss für die Aufnahme und Verarbeitung von Vitamin B12
- Beitrag zur Herstellung roter Blutkörperchen
- Vermutlich positive Auswirkungen auf das Nervensystem und die Produktion der Myelinscheide
- Womöglich Einflussnahme auf den Stoffwechsel von Vitamin C und Jod
Kann es zu Vergiftungen mit Kobalt kommen?
Bisher wurde noch keine Überdosierung durch die Zufuhr von organischem Kobalt ermittelt. Bei anorganischem Kobalt hingegen kann es bei übermäßigen Zufuhrmengen zu Herzmuskelschäden oder erhöhtem Jodgehalt führen.
Eine sogenannte Kobaltvergiftung kann also ausschließlich durch die Zufuhr von anorganischem Kobalt zustande kommen. Das kann beispielsweise durch eine Hüftendoprothese, also die hohen Mengen Kobalt in künstlichen Hüftgelenken passieren. Dann kann sich das Spurenelement an Sulfhydrylgruppen binden und diese inaktivieren. In der Folge kann es zu Ermüdung, Muskelschwäche, reduzierten Geruchssinn oder Erkrankungen des Herzmuskels kommen.
Kann es auch zu einem Mangel kommen?
Bisher wurde kein isolierter Kobaltmangel beobachtet. Es kann jedoch zu einer mangelhaften Cobalamin-Zufuhr kommen, wodurch die klassischen Symptome eines B12-Mangels auftreten. Dieser kann allerdings nicht mit einer erhöhten Kobaltzufuhr kompensiert werden.
Welche Lebensmittel enthalten Kobalt?
Bei Kobalt gilt, dass weder zu viel noch zu wenig aufgenommen werden sollte. Das klingt nun erstmal furchtbar kompliziert, allerdings ist es doch recht einfach.
Denn Kobalt ist meistens in Cobalamin, also Vitamin B12 gebunden. Das bedeutet, dass alle Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel mit B12 auch Cobalt enthalten. Allgemein ist Kobalt in Zwiebeln, Kartoffeln, Sonnenblumenkernen oder Hülsenfrüchten enthalten. Ein besonders hoher Gehalt des Spurenelements ist auch in schwach entöltem Kakaopulver zu finden.
Kobalt bei pflanzlicher Ernährung
Da bisher kein isolierter Kobalt-Mangel aufgetreten ist, scheint der Nährstoff auch für Veganer kein problematischer Nährstoff zu sein. Deshalb hat die DGE Kobalt – im Gegensatz zu B12 – nicht als potenziell kritischen Nährstoff bei veganer Ernährungsweise definiert.4
Sollte man Kobalt supplementieren?
Einen Grund für eine isolierte Zufuhr von Kobalt gibt es nicht. Allerdings ist es gerade für Veganer sinnvoll Cobalamin zuzuführen. Mehr Infos dazu findest du im Beitrag zu Vitamin B12.
Gesund und gut mit Kobalt versorgt durch pflanzliche Ernährung
Abschließend lässt sich zu Kobalt sagen, dass die meisten Menschen gut mit dem Spurenelement versorgt und Mängel bisher nicht aufgetreten sind. Mit einer ausgewogenen und vollwertigen pflanzlichen Lebensweise bekommst du genug Cobalt, bleibst du fit und kannst viele ernährungsbedingte Krankheiten vermeiden.
Wenn du deine Gesundheit noch einen Schritt weiter fördern willst, lohnt es sich in die Artikel zu Salutogenese oder Waldbaden zu schauen.
Hoffentlich konnte der Artikel dir helfen und deine Fragen beantworten. Falls noch etwas offen ist oder du Anregungen hast, lass mir gerne einen Kommentar da.
Alles Gute,
PS.: Wenn du noch mehr über Nährstoffe wissen möchtest, interessieren dich vielleicht auch die Artikel zu Vitamin K, Kalzium oder Mangan. Schau gern hinein!
Quellenangaben:
1 Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.: Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/?L=0. [08.02.2022].
2 European Food Safety Authority: Tolerable Upper Intake Levels for Vitamins and Minerals, https://www.efsa.europa.eu/sites/default/files/efsa_rep/blobserver_assets/ndatolerableuil.pdf. [08.02.2022].
3 H.D. Belitz, W. Grosch (2008): Lehrbuch Lebensmittelchemie, 6. Auflage, Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg.
4 Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.: Ergänzung der Position der Deutschen Gesellschaft für Ernährung hinsichtlich Bevölkerungsgruppen mit besonderen Bedarf an die Nährstoffversorgung, https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/dge-position/vegane-ernaehrung/?L=0. [08.02.2022].
5 H. K. Biesalski, et al. (2010): Cobalt in der Ernährungsmedizin. Nach dem neuen Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer, 4. Auflage, Georg Thieme Verlag.