Du suchst echte Klimabäume, die überhaupt kein Problem mit Hitze und Trockenheit haben? Dann bist du hier genau richtig! Der Klimawandel hinterlässt bereits seine Spuren: Die Sonnenstrahlen sind intensiver, die Temperaturen steigen und Extremwetter nehmen zu!
Klimaresistente Bäume sind deshalb gefragter denn je. Sie kommen auch mit extremen und sich schnell wandelnden Wetterbedingungen, wie zum Beispiel anhaltenden Trockenperioden, sehr gut zurecht. Leider werden oft gebietsfremde Arten von anderen Kontinenten empfohlen, die für einheimische Gartentiere wenig oder gar keinen Wert haben.
In diesem Artikel stelle ich dir deshalb jetzt heimische, trockenheitsresistente und wirklich klimafreundliche Bäume vor, die auch für veränderte klimatische Bedingungen gewappnet sind aber zusätzlich auch die Artenvielfalt in deinem Garten bereichern. Außerdem erfährst du, auf welche oft als „Klimabaum“ deklarierten Bäume du lieber verzichten solltest. Auf geht's!
Definition: Was sind eigentlich Klimabäume – und warum brauchen wir sie im Garten?
Unter einem Klimabaum versteht man grundsätzlich einen widerstandsfähigen, robusten Baum, der auch extremen Wetterbedingungen, wie Trockenheit, Hitze, Frost, schwankenden Temperaturen, Stürmen und Hochwassern standhält. Außerdem ist er in der Lage, große Mengen an CO2 aus der Luft zu absorbieren – und dem Klimawandel entgegenzuwirken.
Echte Klimabäume haben jedoch auch einen hohen Wert für die Artenvielfalt und erhöhen so das Anpassungspotential bei sich verändernden Umweltbedingungen.1
Um Insekten, Vögeln und unzähligen anderen Gartentieren Unterschlupf und Nahrung zu bieten und die Biodiversität zu fördern, sollten wir uns also für klimafreundliche Bäume im Garten entschieden, die nicht nur schön sind und Schatten spenden, sondern auch dauerhaft gesund bleiben und Insekten, Vögeln und anderen Gartentieren möglichst ewig als Lebensraum dienen.
10 Klimabäume: Welche heimischen Bäume kommen mit dem Klimawandel zurecht?
Die wichtigsten Kriterien für die Bewertung von klimaresistenten und ökologisch wertvollen Bäumen sind meiner Meinung nach die Folgenden:
- Trockenheitstoleranz (bzw. Wasserbedarf)
- Hitzetoleranz
- Spätfrosttoleranz (und Frosthärte)
- Lichtanspruch
- Bodenanspruch
- Bedeutung für Tiere
Auch die Eignung als CO2-Speicher ist wichtig. Sie hängt zwar von der Art, aber vor allem auch vom Alter, der Größe und dem Standort des potentiellen Klimabaums ab.
Hier stelle ich dir nun die heimischen klimaresistenten Bäume samt ihrer botanischen Bezeichnung vor, die den Namen „Klimabaum“ auch wirklich verdient haben.
1. Feldahorn (Acer campestre)
Ob als Stadtbaum, Straßenbaum oder mittelgroßer Gartenbaum – der robuste Feldahorn braucht wenig Wasser, ist trockenheitstolerant, frosthart und kommt wirklich sehr gut mit der sommerlichen Hitze zurecht.
Ein recht anspruchsloser idealer Klimabaum also, der vielen Vogelarten als Schutz und Nistplatz dient – und mit seinen grünen Blättern und Blüten auch für Insekten interessant ist.
Wichtige Fakten über den Feldahorn:
- Maße: 5-15 m hoch und 5-10 m breit
- Zuwachs: etwa 40 cm pro Jahr
- Ökologischer Wert: Wichtig für Wildbienen, Raupen, Käfer und Vögel
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2. Elsbeere (Sorbus torminalis)
Zu den heimischen Klimabäumen gesellt sich auch die Elsbeere, da sie extrem gut mit längeren Hitze- und Trockenperioden zurechtkommt, frostfest ist und sehr schnell wächst. Der widerstandsfähige Baum liebt es an sonnigen warmen Plätzen mit trockenen Bodenverhältnissen.
Du weißt ja, dass es viele gute Gründe dafür gibt, die Wildbienen zu schützen. Mit der Elsbeere im Garten kannst du das aktiv tun, da die wichtigen Insekten die rispenförmigen Blüten des Klimabaums lieben, die von Mai bis Juni blühen. Mit seinen Früchten und der relativ geschlossenen Krone ist er zudem ein wertvolles Vogelschutz- und Vogelnährgehölz.
Wichtige Fakten über die Elsbeere:
- Maße: 5-15 m hoch und 7-12 m breit
- Zuwachs: etwa 80 cm pro Jahr
- Ökologischer Wert: Wichtig für Wildbienen, Schwebfliegen und Vögel
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3. Deutsche Eiche (Quercus robur)
Wenn von Bäumen für den Klimawandel die Rede ist, sollte auch immer der Name der Deutschen Eiche fallen. Sturmfest und erdverwachsen, klimafest und stresstolerant, ist sie ein echtes Symbol für Robustheit und Anpassungsfähigkeit. Sie kann sowohl extremen Hitze- als auch Kälteperioden widerstehen und profitiert von Standorten mit viel Licht und durchlässigen Böden.
Sowohl sie, als auch die ebenfalls klimatolerante Traubeneiche (Quercus petraea) sind außerdem echte „Partyhochburgen“ für Raupen, Wildbienen, Käfer und unzählige heimische Vögel. Eichen im Garten zu pflanzen, ist auch deshalb eine wirkungsvolle Maßnahme, um das Artensterben zu stoppen.
Wichtige Fakten über die Eiche:
- Maße: 25-35 m hoch und 15-20 m breit
- Zuwachs: etwa 30 cm pro Jahr
- Ökologischer Wert: Wichtig für Raupen, Bienen, Käfer und Vögel
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4. Vogelkirsche (Prunus avium)
Leider sind ja viele der empfohlenen Klimabäume eingeschleppte Arten ohne Wert für Insekten, Vögel und andere Gartentiere. Die Vogelkirsche stellt glücklicherweise eine klimatolerante heimische Alternative dar! Der auch als Süßkirsche bekannte Baum ist nämlich schnellwachsend, trockenheitsresistent sowie frost- und wärmetolerant.
Die anpassungsfähige Pflanze mag sonnige Standorte und ist mit ihren doldenförmigen weißen Blüten, sowie den süßen Früchten ein absolutes Highlight für Insekten und viele Vogelarten. Ein Muss in jedem bienenfreundlichen Garten!
Wichtige Fakten über die Vogelkirsche:
- Maße: 15-20 m hoch und 10-15 m breit
- Zuwachs: etwa 50 cm pro Jahr
- Ökologischer Wert: Wichtig für Wildbienen, Raupen, Käfer und Vögel
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5. Steinweichsel (Prunus mahaleb)
Ein weiterer, in deutschen Gärten nur mäßig häufig vorkommender trockentoleranter Baum, ist die Steinweichsel. Sie wird auch Felsenkirsche genannt und ist mit ihrem kräftigen tiefen Wurzelsystem sowie ihrer Frost-, Hitze- und Trockenheitsverträglichkeit der ideale Klimabaum.
Da die Steinweichsel nicht allzu groß wird, zähle ich sie übrigens auch zu den besten insektenfreundlichen Bäumen für kleine Gärten. Rund 48 Wildbienenarten und 32 Raupenarten, sowie viele Käfer, Schmetterlinge und vor allem auch Vögel, lieben sie.2
Wichtige Fakten über die Steinweichsel:
- Maße: 3-5 m hoch und 2-4 m breit
- Zuwachs: etwa 35 cm pro Jahr
- Ökologischer Wert: Wichtig für Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer und Vögel
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6. Gewöhnliche Felsenbirne (Amelanchier ovalis)
Ein weiterer kleiner klimafester Baum für den Garten ist die Gewöhnliche Felsenbirne. Sie ist besonders trockenheitstolerant und hitzebeständig und liebt sonnige Standorte.
Ihre im April und Mai blühenden weißen Blüten ziehen vor allem Wildbienen magisch an. Die süßen Früchte des Baums sind zudem eine wertvolle Nahrungsquelle für Vögel – und seine Äste bieten ihnen Schutz.
Wichtige Fakten über die Gewöhnliche Felsenbirne:
- Maße: 2-4 Meter hoch und 2-4 Meter breit
- Zuwachs: etwa 25 cm pro Jahr
- Ökologischer Wert: Wichtig für Wildbienen, Raupen und Vögel
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Achtung! Bitte nicht mit der Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii) verwechseln, die nicht in Deutschland heimisch ist, sondern aus Nordamerika stammt.
7. Hainbuche (Carpinus betulus)
Ob als blickdichte Hecke oder als Solitärbaum – mit der Hainbuche pflanzt du einen echten klimafesten Zukunftsbaum in deinem Garten! Sie ist recht anspruchslos, pflegeleicht und widerstandsfähig gegenüber Krankheiten – und verträgt sowohl Hitze, Trockenheit sowie auch späten Frost sehr gut.
Außerdem ist die Hainbuche insektenfreundlich und sollte auch Teil jedes vogelfreundlichen Gartens sein, da sie sowohl als Nahrungsquelle, als auch als Nist- und Landeplatz angeflogen wird.
Wichtige Fakten über die Hainbuche:
- Maße: 5-20 m hoch und 1-7 m breit
- Zuwachs: etwa 35 cm pro Jahr
- Ökologischer Wert: Wichtig für Raupen, Käfer und Vögel
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8. Eingriffeliger Weißdorn (Crataegus monogyna)
Der Eingriffelige Weißdorn wächst auch deshalb in meinem eigenen Garten, weil er ein extrem hitzeresistenter, sturmfester und frostharter Klimabaum ist.
Er kommt sehr gut mit Trockenheit und auch extremen Temperaturschwankungen zurecht und dient sowohl unzähligen Insekten, als auch Vögeln als wertvoller Lebensraum. Ein echter Alleskönner eben, der auch der globalen Erwärmung trotzt!
Wichtige Fakten über den Eingriffeligen Weißdorn:
- Maße: 3-5 m hoch und 5-6 m breit
- Zuwachs: etwa 20 cm pro Jahr
- Ökologischer Wert: Wichtig für Wildbienen, Raupen, Schwebfliegen und Vögel
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9. Echte Mehlbeere (Sorbus aria)
Mit der Echten Mehlbeere habe ich noch einen weiteren Baum für heiße Sommer parat! Sie ist widerstandsfähig und kommt auch lange ohne Wasser klar. Maximal in längeren Trockenperioden solltest du sie mal gießen.
Außerdem ist der schöne Klimabaum wahrlich ein Wildbienen-Magnet und mit seinen Beeren und dichtem Wuchs auch ein großartiges Gehölz für Vögel.
Wichtige Fakten über die Mehlbeere:
- Maße: 4-15 m hoch und 4-7 m breit
- Zuwachs: etwa 30 cm pro Jahr
- Ökologischer Wert: Wichtig für Wildbienen, Schwebfliegen und Vögel
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10. Speierling (Sorbus domestica)
Noch ein Klimabaum für den Garten gefällig? Der heimische Speierling kommt in Deutschland zwar (noch) eher selten vor, doch seine Frosthärte, Trockenheitsresistenz und Hitzebeständigkeit macht ihn zu einem ideal an den Klimawandel angepassten Baum.
Er liebt das Licht und liefert vor allem den Insekten wertvollen Nektar und auch Pollen. Auch der Speierling ist ein bedeutendes Vogelnähr- und Vogelschutzgehölz.
Wichtige Fakten über den Speierling:
- Maße: 3-15 m hoch und 8-10 m breit
- Zuwachs: etwa 25 cm pro Jahr
- Ökologischer Wert: Wichtig für Wildbienen, Schwebfliegen und Vögel
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10 leider oft empfohlene Klimabäume, auf die du lieber verzichten solltest
Es gibt einige Bäume, die sich meiner Meinung nach zu Unrecht mit dem Namen „Klimabaum“ brüsten, aber dennoch oft in Gartencentern als solche angepriesen werden, weil sie eben relativ trockenheitsresistent sind.
Hier sind je fünf häufig empfohlene Bäume, die du aus guten Gründen lieber nicht pflanzen solltest.
Invasive „Klimabäume“
Einige vermeintlich klimaresistente Bäume sind invasive Neophyten, wurden hier eingeschleppt, haben keinen Wert für bei uns heimische Tierarten, wachsen und verbreiten sich sehr schnell und verdrängen sogar ökologisch wertvolle heimische Pflanzen.
Hier ein paar Beispiele, die du deshalb besser nicht im Garten pflanzen solltest:
- Robinie (Robinia pseudoacacia)
- Eschen-Ahorn (Acer negundo)
- Götterbaum (Ailanthus altissima)
- Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa)
- Lederhülsenbaum (Gleditsia triacanthos)
Vermeintliche „Klimabäume“ ohne ökologischen Mehrwert
Von einigen weiteren Bäumen ist ebenfalls abzuraten. Die folgenden Pflanzen werden zwar oft als „Klimabäume“ bezeichnet, bringen Wildbienen, Käfern, Vögeln und anderen Tieren aber nichts:
- Baum-Hasel (Corylus colurna)
- Weißer Maulbeerbaum (Morus alba)
- Persischer Eisenholzbaum (Parrotia persica)
- Blumen-Esche (Fraxinus ornus)
- Amerikanischer Amberbaum (Liquidambar styraciflua)
Echte heimische Klimabäume kennen und pflanzen!
Die Pflanzung von wirklich klimarobusten und klimafreundlichen Bäumen ist ein wichtiger Schritt, um deinen Garten insektenfreundlich, vogelfreundlich und zeitgleich auch zukunftssicher zu gestalten.
„Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt.“
Khalil Gibran (mehr unter Baum Zitate)
Die empfohlenen Klimabäume sind widerstandsfähig gegen extreme Wetterbedingungen und fördern die lokale biologische Vielfalt. Es gibt aber natürlich noch einige mehr! Hier sind noch zwei schöne Vorschläge, die ich dir ebenfalls nicht vorenthalten möchte:
- Echte Mispel (Mespilus germanica)
- Edelkastanie (Castanea sativa)
Ich hoffe sehr, dass ich dich mit diesem Artikel zum Pflanzen von Klimabäumen im Garten inspirieren konnte. Hast du Fragen, Anregungen oder weitere Vorschläge? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar!
Bleib klimafreundlich, nachhaltig und naturverbunden,
PS: Mit den genannten Bäumen hilfst du automatisch auch den Insekten. Was du im Alltag sonst noch tun kannst, um das globale Insektensterben zu stoppen, zeige ich dir als Nächstes gern im verlinkten Blogartikel.
