Hast du schon von Kleidung gehört, die aus dem Plastikmüll aus dem Meer hergestellt wird? Frei nach dem Motto „Besser das Plastik am Körper als im Körper“ und geleitet durch die wachsende Präsenz des Plastik-Themas in den Medien engagieren sich immer mehr Unternehmen und Vereine indem sie beispielsweise Mode aus Müll herstellen. Auch wenn hier vorranging aus Marketing-Aspekten Werbekampagnen aus dem Boden gestampft werden, finde ich diese Aktionen stark. Denn auf diese Weise bekommt das Thema Leben ohne Plastik und das plastikfreie Einkaufen einen größeren Stellenwert in den Köpfen der Gesellschaft. Neben Unternehmen und Vereinen setzten sich auch Künstler für das Recycling des Plastikmülls zu hipper nachhaltiger Kleidung ein. Im heutigen Beitrag zum Thema Kleidung aus recyceltem Plastikmüll stelle ich dir einige Aktionen vor und hoffe, dass diese nicht nur eine einmalige Sache bleiben, sondern den Zero Waste Lebensstil weiter vorantreiben und die Gesellschaft nach und nach für das Thema sensibilisiert.
Adidas produziert Sportschuh aus Plastikmüll
Ganz besonders unsere großen Unternehmen sollten die Sensibilisierung für das Problem mit dem übermäßigen Plastikmüll in der Umwelt forcieren. Mit gutem Beispiel voran geht Adidas. Aus der Zusammenarbeit mit der Umweltorganisation Parley for the Oceans konnte Adidas im Jahr 2016 den Schuh „Adidas x Parley“ präsentieren, dessen Obermaterial zu 100% aus Plastik-Abfällen hergestellt wurde. Mit einer ganz speziellen Recycling-Technik kann der Plastik-Müll direkt zu einem coolen Sport-Schuh werden. Ich persönlich finde den Schuh auch optisch ansprechend. Leider wurden bisher nur 7000 Stück produziert, die auch direkt vergriffen waren. Bis heute gab es keine Nachproduktion. Stattdessen finden sich die erworbenen Schuhe teilweise zu Wucher-Preisen auf den Versteigerungsportalen wieder. Ich hoffe sehr, dass die Aktion mehr als ein Marketing-Hype war und diese Produktion von Adidas standardisiert wird. Adidas hatte zumindest gesagt, dass künftig weitere umweltfreundliche Produkte herauskommen werden. Ein weiteres Produkt lernst du im nächsten Absatz kennen. In jedem Fall bringen solche Aktionen Aufmerksamkeit für das Thema Plastikmüll in den Ozeanen und sorgen dafür, dass sich die Menschen der Gefahr durch das Plastik bewusst werden.
Der FC Bayern im Trikot aus Plastik-Müll
Nachdem Adidas den Schuh aus Plastikmüll herausgebracht hatte, gab es eine weitere Aktion, um auf den Plastikmüll in der Umwelt aufmerksam zu machen. Das Foto unten zeigt Bayern-Star Xabi Alonso in einem recycelten Trikot, dass zu 100% aus Ozean-Plastik hergestellt wurde. Adidas und der Verein Bayern München hatten das Trikot für das Bundesliga-Spiel gegen die TSG Hoffenheim anfertigen lassen. Aus etwa 28 Plastikflaschen wurde jedes dieser Trikots recycelt. Das Trikot kam bisher einmalig zum Einsatz. Auch hier hoffe ich sehr, dass es weitere Aktionen gibt. Es reicht nicht, den bestehenden Plastikmüll aus den Meeren zu entfernen. Der Plastikmüll darf gar nicht erst ins Meer gelangen.
Pharrell Williams und G-Star machen Mode aus Plastik-Müll
Pharrell Williams ist einer der bekanntesten Künstler weltweit. Seine Musik wird von Millionen Menschen gehört und gefeiert. Er ist Investor. Ein positiver Typ, der gemeinsam mit dem niederländischen Jeans-Laben G-Star Kleidung auf den Markt bringt, die aus Plastik-Müll hergestellt wird. Ein niederländisches BioTech-Unternehmen, dass ebenfalls durch Pharrell Williams gefördert wird, schafft den Plastik-Müll aus dem Meer, damit es bei G-Star zu Kleidung aus Plastik-Müll verarbeitet werden kann. Pharrell möchte mit seiner Arbeit sein eigenes umweltschädliches Verhalten ausgleichen und sich um eine bessere Welt bemühen. Aber auch hier bleibt die Frage, ist das nur ein Marketing-Thema oder bildet sich hier etwas langfristig Nachhaltiges? Es bleibt abzuwarten. Auf Nachfrage bei G-Star konnten mir leider aktuell keine plastikfreien Produkte zum Kauf präsentiert werden.
Marina DeBris macht Mode aus Plastik-Müll
Bei der Künstlerin und Umweltaktivistin Marina DeBris sieht die Mode aus Plastik auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftig aus. Mit ihrer Mode-Marke Trash Chic verwandelt sie den Plastik-Müll aus dem Meer mit ihrer ganz eigenen Kunststoff-Recycling-Methode zu einzigartiger Kleidung. Ihr ganzes Leben hat Marina in Städten verbracht, die direkt am Meer lagen. Dabei ist ihr das das Problem mit dem Plastikmüll im Meer natürlich nicht entgangen. Da sie ein umweltfreundlicher Mensch ist, hatte Marina immer wieder Müll an den Stränden gesammelt, aber nie so wirklich das Gefühl, dass das Müll-Sammeln etwas gebracht hat. Mit Trashion (setzt sich zusammen aus Trash (dt. Müll) und Fashion (dt. Mode)) hat sich ihr Wunsch erfüllt: Sie kann den gesammelten Müll direkt wiederverwenden und macht durch ihre Mode auf das Problem mit dem Plastikmüll aufmerksam. Im Gegensatz zu den Unternehmen, die das Thema Plastik häufig auch als Marketing-Aufwind nutzen, ist es bei Marina definitiv eine Herzensangelegenheit. Sie möchte zeigen, dass der Müll im Laufe der Zeit zu uns zurückkommt. So nutzt sie alte Fischernetze, Plastik-Tüten, Absperrbänder und vieles mehr für ihre Müll-Mode. Eine coole Sache, die Aufmerksamkeit für eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit sorgt.
Mein Fazit zum Thema Mode aus Plastikmüll
Es fällt mir aktuell noch etwas schwer diese Aktionen mit Mode aus Plastikmüll als langfristig nachhaltig zu betrachten. Doch ich finde es klasse, dass das Problem Plastik immer mehr in den Fokus rückt. Sowohl in den Medien, als auch in den Köpfen der Menschen. Nur so kann es in Zukunft vermieden werden, dass jährlich weiterhin knapp 12 Mio. Tonnen Plastikmüll ins Meer gelangen. Je mehr Aktionen es gegen den Plastik-Wahn (siehe dazu den Artikel Die absurdesten Plastikverpackungen) gibt, desto besser.
Vielleicht schwappt die Recycling-Kreativität ja noch weiter in andere Branchen. Wollen wir es hoffen.
Bleib‘ sauber,
PS.: Recycelte Mode ist eine Möglichkeit, nachhaltig an Mode zu kommen. Im Artikel Nachhaltige Mode habe ich dir noch einmal ganz genau aufgelistet, was der Begriff bedeutet und wie du Fair Trade Kleidung erkennen und kaufen kannst.
Hallo Sejo,
ich bin sehr interessiert was du vorhast mit Plastikmode. Ich nähe gerne Kleidung, Taschen, Brotkorb, etc… benutze auch alte Sachen und zur Zeit überlege ich was ich machen werde mit dem Plastikmüll, was sich sammelt jeden Tag. Erzähle doch bitte mehr was du so vorhast, vielleicht kann ich ja mitmachen.
viele Grüsse aus Köln,
Guna
Ich würde sehr gerne meine Produkte aus Plastik produzieren lassen.
Es geht um ein Fashion Produkt und Mode Label.
Kann ihr jemand eine Produktion empfehlen die das anbietet ?
Danke schon mal für euer Feedback. Grüße Sejo.
Hi Sejo! Das finde ich stark. Leider habe ich da bisher noch keine persönlichen Kontakte – aber du könntest mal bei dem Team von Wijld nachfragen!
Beste Grüße
Christoph
Die Kommentarfunktion ist deaktiviert.