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Kinderarbeit stoppen – 10 Tipps, mit denen jeder die Ausbeutung von Kindern bekämpfen kann

Kinderarbeit stoppen - Was kann ich tun?

Du willst Kinderarbeit stoppen und einen Beitrag für eine gerechtere Welt leisten? Dann bist du hier genau richtig! Kinderarbeit ist eine globale Herausforderung, bei der Millionen von Mädchen und Jungen gezwungen sind, unter gefährlichen, ausbeuterischen Bedingungen zu arbeiten und dabei ihre Bildung und Kindheit opfern.

Laut International Labour Organization arbeiten derzeit weltweit rund 160 Millionen Jungen und Mädchen im Alter zwischen fünf und 17 Jahren in solchen Verhältnissen.₁ Glücklicherweise kann jeder von uns im eigenen Alltag etwas dagegen tun!

In diesem Artikel möchte ich dir deshalb jetzt die wertvollsten Ideen und Tipps an die Hand geben, mit denen du aktiv etwas gegen Kinderarbeit unternehmen kannst. Auf geht's!

Vorab findest du hier eine kurze Übersicht:

  1. Informiere dich
  2. Achte auf Fairtrade Labels
  3. Bevorzuge regionale Produkte und pflanze selbst an
  4. Reduziere deinen Konsum ganz bewusst
  5. Informiere andere
  6. Unterstütze oder arbeite für Organisationen
  7. Starte und unterstütze Petitionen
  8. Sprich mit Unternehmen
  9. Boykottiere Unternehmen, die sich nicht distanzieren
  10. Tätige ethische Investitionen

Warum gibt es überhaupt Kinderarbeit?

Bevor wir zu den Tipps übergehen, möchte ich dir zunächst noch erläutern, warum die Kinderarbeit eigentlich existiert. Damit du eine klarere Vorstellung von der Problematik bekommst, stelle ich dir im Folgenden die wesentlichen Ursachen vor:

Armut

Zu den häufigsten Ursachen für Kinderarbeit zählt die Armut. Die Mittellosigkeit zwingt Familien oft, ihre Kinder arbeiten zu lassen, um das Überleben zu sichern und das Haushaltseinkommen zu erhöhen.

Mangelnde Bildung

Der fehlende Zugang zu Bildung oder Bildungsressourcen resultiert oft darin, dass Kinder arbeiten (müssen), anstatt die Schule zu besuchen und ihre Zukunftschancen zu verbessern.

Arbeitskräftemangel

Vor allem in ländlichen Regionen gibt es in vielen Ländern einen Mangel an Arbeitskräften, wodurch Kinderarbeit als günstige und leicht verfügbare Alternative genutzt wird.

Tradition und Kultur

In manchen Kulturen ist Kinderarbeit als Teil der Tradition und Kultur fest verankert, wodurch sie fortbesteht, akzeptiert wird und nur schwer bekämpft werden kann. Der Sicherung der Familie wird in solchen Fällen eine größere Bedeutung beigemessen, als der Bildung.

Ignoranz und Ausbeutung

Kinderarbeit würde es ohne Erwachsene nicht geben. Manche Arbeitgeber:innen nutzen Kinder als billige Arbeitskräfte, um Produktionskosten zu senken. Für den Profit ignorieren sie die oft schwerwiegenden Folgen für die betroffenen Kinder.

10 Tipps: Was kann ich gegen Kinderarbeit tun?

Kinderarbeit auf einer Bananen-Plantage

Mädchen und Jungen schuften also aus den unterschiedlichsten Gründen in Textilfabriken und Bergwerken oder auf Plantagen und Müllkippen. Rund 70 Prozent der weltweiten Kinderarbeit findet im Beschäftigungssektor der Landwirtschaft statt. Etwa 20 Prozent entfallen auf den Dienstleistungsbereich und circa 10 Prozent auf die Industrie.₂ Diese Zahlen verschaffen uns einen groben Überblick.

Das globale Problem der Kinderarbeit lässt sich zwar nicht von heute auf morgen bewältigen. Allerdings kannst du selbst sofort dafür sorgen, dass du von der Teilursache zur Lösung des Problems wirst. Nutze die folgenden Tipps und Ideen, um der Kinderarbeit ein Ende zu setzen.

1. Informiere dich

Bildung ist der Schlüssel, um Kinderarbeit zu stoppen. Je mehr ich über Kinderarbeit weiß, desto besser kann ich mein Verhalten anpassen, verantwortungsbewusste Entscheidungen treffen und andere Menschen mitreißen.

Einige Fakten hast du ja bereits kennengelernt. Schau dir aber abseits dieses Artikels auch unbedingt noch Dokumentationen an (z.B. The True Cost), lies Bücher (z.B. Kleine Hände – großer Profit*) sowie Artikel in Magazinen und besuche Veranstaltungen (z.B. Vorträge oder Aktionen von Amnesty International), um dein Wissen zu erweitern.

2. Achte auf Fairtrade Labels

Indem ich beim Einkauf auf Fairtrade Labels achte, unterstütze ich gezielt Unternehmen, die ganz bewusst Kinderarbeit stoppen und faire Arbeitsbedingungen in ihren Lieferketten fördern. Nimm dir beim Einkauf also die Zeit, um genauer hinzusehen und sicherzustellen, dass beispielsweise Kleidung, Kaffee, Tabak, Bananen, Smartphone, Schnittblumen oder Gold jeweils aus ethisch vertretbaren Quellen ohne Kinderarbeit stammen.

3. Bevorzuge regionale Produkte und pflanze selbst an

Regionale Waren schließen natürlich keine Kinderarbeit aus. Doch in Deutschland ist sie beispielsweise per Jugendarbeitsschutzgesetz verboten. Es gibt lediglich einige geregelte Ausnahmen, wie zum Beispiel für Ferienjobs.

In Kombination mit den Fairtrade-Siegeln kannst du Kinderarbeit also ausschließen. Grundsätzlich rate ich dir dazu, Lebensmittel und viele andere Waren möglichst auf lokalen Wochen- und Bauernmärkten einzukaufen und dich dort direkt über die Arbeitsbedingungen zu informieren.

Auch der Anbau von Tomaten, Kartoffeln, Gurken und anderen Lebensmitteln im eigenen Garten, auf dem Balkon, in der solidarischen Landwirtschaft oder per Urban Gardening, reduziert die Gefahr, ungewollt Kinderarbeit zu unterstützen.

4. Reduziere deinen Konsum ganz bewusst

Wenn du Kinderarbeit stoppen will, solltest du deinen Konsum allerdings grundsätzlich bewusst reduzieren und auf die Dinge beschränken, die du wirklich brauchst. Auch so kannst du nämlich die Nachfrage nach Produkten, die mithilfe von Kinderarbeit hergestellt werden, verringern.

Kaufe also nur das, was notwendig ist und versuche möglichst minimalistisch zu leben. Vor allem, um emotionale Spontankäufe (von kurzlebigen Billigprodukten) zu vermeiden. Und wenn du etwas kaufst, dann kaufe Dinge, die langlebig sind oder dir möglichst lange Freude bereiten. Auch der Second Hand Kauf ist eine nachhaltige Möglichkeit, um Kinderarbeit zu bekämpfen, da ein Neukauf und damit die Produktion entfällt.

Tipp: Macht Konsum eigentlich glücklich oder eher unglücklich? Im verlinkten Blogbeitrag erhältst du eine klare Antwort auf diese Frage.

5. Informiere andere

Kinderarbeit stoppen durch Aufklärung

Nutze soziale Medien und organisiere Veranstaltungen zur Aufklärung anderer Menschen rund ums Thema Kinderarbeit. Auch in persönlichen Gesprächen mit Freund:innen, der Familie und den Kolleg:innen kannst du auf die globale Herausforderung aufmerksam machen und dein Wissen darüber teilen.

Pflanze sprichwörtlich einen Samen und ermutige auch andere, im eigenen Alltag verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen und Kinderarbeit entgegenzuwirken. Gleichzeitig wächst die geballte Stimmkraft, die den Wandel in unserer globalen Gesellschaft beschleunigt.

6. Unterstütze oder arbeite für Organisationen

Die Bekämpfung von Kinderarbeit kostet Geld und es gibt Menschen und Organisationen, die sich täglich mit Herz und Seele gegen die Armut, den Hunger und die mangelnde Bildung stark machen. Mit jeglicher Spende kannst du dieses Engagement unterstützen und einen wichtigen Beitrag leisten.

Hier sind einige Hilfsorganisationen, bei denen deine Spende etwas großartiges bewirken kann:

Vielleicht hast du aber auch die Zeit und den Willen, dich ehrenamtlich zu engagieren oder dich sogar beruflich in einer dieser oder in anderen Organisationen weiterzuentwickeln. Schau einfach mal im nachhaltigen Jobportal nach, ob eine Stellenausschreibung offen ist, die zu deinen Vorstellungen passt. Schlussendlich hast du dann die Chance, jeden Tag gegen Kinderarbeit vorzugehen.

7. Starte und unterstütze Petitionen

Indem du Online-Petitionen startest oder unterstützt, kannst du dich grundsätzlich gegen jeden gesellschaftlichen Missstand stark machen – natürlich auch gegen die Kinderarbeit. Mit den digitalen Unterschriftensammlungen kannst du vor allem politische Veränderungen und strengere Gesetze gegen Kinderarbeit einfordern und beschleunigen. Das funktioniert selbstverständlich auch durch die Organisation oder die Teilnahme an einer öffentlichen Demo gegen Kinderarbeit.

Auch der direkte Weg ist möglich. Schreibe zum Beispiel einen Brief an die Staatsoberhäupter der jeweiligen Länder, in denen Kindersklaverei zugelassen wird und fordere eine klare Linie und positive Veränderung ein. Je mehr Menschen das tun, desto eher wird der Wunsch Wirklichkeit.

Ein erfolgreiches Beispiel: Bahnfahrerin Melanie Weigel hat sich fairen Kaffee in der Deutschen Bahn gewünscht und mithilfe der über 70.000 Unterstützer:innen ihrer Petition eine positive Veränderung im Unternehmen bewirkt.

8. Sprich mit Unternehmen

Um Kinderarbeit zu stoppen, braucht es auch in der Wirtschaft eine spürbare Veränderung. Viele Unternehmen haben sich jedoch nie mit fairen Lieferketten auseinandergesetzt und warten regelrecht darauf, darauf hingewiesen zu werden.

Indem du den Kontakt per Mail, Anruf oder direkt vor Ort suchst, kannst du als Kund:in gezielt einfordern, dass die betriebsinternen Lieferketten und Arbeitsbedingungen überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

9. Boykottiere Unternehmen, die sich nicht distanzieren

Wenn sich ein Unternehmen nicht klar und deutlich von der Kinderarbeit in der eigenen Lieferkette distanziert, nichts daran ändert oder dreistes „Social Washing“ betreibt, dann boykottiere es einfach. Verzichte auf die Produkte und Dienstleistungen des Betriebs, solange alles beim Alten bleibt.

Die sinkende Nachfrage bestraft so schlussendlich die Unternehmen, die Kinderarbeit gutheißen und auf dem Rücken von Kindern Profite erwirtschaften. Je mehr Menschen es dir gleichtun, desto wirkungsvoller ist der (stille) Protest.

10. Tätige ethische Investitionen

Kinderarbeit ist günstig, solange sie nicht aktiv bekämpft wird. Einen ziemlich guten Grund zur Veränderung haben die jeweiligen Betriebe daher, wenn man ihnen finanziell weh tut. Bestrafe menschenrechtsverletzende Betriebe also nicht nur, indem du die Produkte nicht mehr kaufst, sondern auch, indem du dein Geld anderweitig anlegst und beispielsweise nur Aktien von Unternehmen erwirbst, die sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst sind und aktiv gegen Kinderarbeit vorgehen.

Zusatz-Tipp: Da der Klimawandel und andere Umweltprobleme unserer Zeit wesentlich zur Armut beitragen, kannst du vor allem mit der sukzessiven Umstellung auf eine nachhaltige Lebensweise extrem wirkungsvoll dazu beitragen, die Kinderarbeit zu bekämpfen.

Kinderarbeit stoppen, indem du nicht mehr daran partizipierst!

Kinderarbeit bekämpfen im eigenen Alltag

Wie wir Kinderarbeit stoppen können? Die richtige Antwort auf diese Frage liegt nicht ausschließlich in der Verantwortung von Politik und Wirtschaft, sondern auch in unserem eigenen, täglichen Handeln!

Von der bewussten Konsumreduzierung, über den Kauf von Fairtrade-Waren und die gezielte Information über Kinderarbeit, bis hin zum Boykott: nun hast du zehn wirkungsvolle und praktische Tipps kennengelernt, um gegen Kinderarbeit aktiv zu werden.

Integriere sie einfach Schritt für Schritt in deinen Alltag und trage so dazu bei, das Leid der betroffenen Jungen und Mädchen zu lindern. Bleib immer kritisch und hinterfrage Produkte, Werbeversprechen und Marketingkampagnen. Und vergiss bitte nicht, dass der Kampf gegen Kinderarbeit ein kontinuierlicher Prozess ist und nicht über Nacht gewonnen werden kann.

„Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.“

Aldous Huxley

Ich hoffe sehr, dass dir meine Tipps weiterhelfen und dass wir gemeinsam einen Beitrag für eine gerechtere Welt für alle Kinder leisten können. Hast du Fragen, Anregungen oder weitere Ideen, um Kinderarbeit zu stoppen? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar.

Bleib‘ fair und gerecht,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS: Auch über den Welthunger habe ich dir einen ausführlichen Blogartikel zusammengestellt. Wenn du magst, kannst du jetzt als Nächstes auch gern direkt in den Beitrag springen, in dem du erfährst, wie du den Welthunger stoppen kannst.

Quellenangaben:
₁ Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ): Kinderarbeit Zahlen und Fakten, abrufbar unter https://www.bmz.de/de/themen/kinderarbeit/zahlen-und-fakten-17970. [06.04.2023].

₂ Statista GmbH: Verteilung der von Kinderarbeit betroffenen Kinder nach Beschäftigungssektor im Jahr 2020 (Stand: 24.01.2022), abrufbar unter https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1192038/umfrage/verteilung-der-von-kinderarbeit-betroffenen-kinder-nach-beschaeftigungssektor. [06.04.2023].

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Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.