Du überlegst gerade, keinen Alkohol mehr zu trinken oder deinen Konsum etwas zu reduzieren? Dann bist du hier genau richtig! Ob das genüssliche Bier zum Feierabend oder der prickelnde Sekt zum Anstoßen an Geburtstagen und Silvester – wir trinken aus den unterschiedlichsten Gründen gerne Mal den ein oder anderen Schluck Alkohol. Doch der Alkoholkonsum birgt auch unzählige Nachteile und Gefahren, weshalb immer mehr Menschen versuchen, ihn einzustellen.
In diesem Artikel möchte ich dir die wichtigsten Tipps an die Hand geben, um zukünftig weniger oder gar keine alkoholischen Getränke mehr zu dir zu nehmen. Vorab erläutere ich dir noch kurz, warum wir öfter zum Alkohol greifen und welche positiven Folgen ein Verzicht für dich persönlich haben kann. Auf geht's!
Warum greifen wir eigentlich hin und wieder zum Alkohol?
Alkohol ist eine kulturell akzeptierte Droge – doch warum konsumieren wir sie eigentlich? Ich könnte es mir jetzt leicht machen und einfach sagen, dass die Sucht Menschen zum Alkohol treibt. Doch es gibt noch einige vorgelagerte Motive für den Konsum von Alkohol, bevor man zum Gewohnheitstrinker oder zum abhängigen Alkoholiker wird.
Diese möchte ich dir hier kurz erläutern und damit gegebenenfalls auch zum Nachdenken anregen:
- Soziales: Den Alkoholkonsum verknüpfen wir vor allem mit Spaß, Redseligkeit, Lockerheit und Offenheit.
- Verstärkung: Das Trinken alkoholischer Getränke wirkt enthemmend und sorgt für Ausgelassenheit und Gelöstheit. Genau diese Eigenschaften erhöhen schlussendlich die Suchtgefahr.
- Bewältigung: Die Wirkung von Alkohol im Körper ist außerdem beruhigend, stressmindernd und euphorisierend. Dementsprechend hilft er dabei, Trauer, Gereiztheit, Überforderung und Stress zu ertränken und für kurze Zeit zu vergessen.
- Konformität: Wenn wir mit anderen Menschen übereinstimmen bzw. uns so verhalten wie andere, passen wir besser in eine bestimmte Gruppe hinein. Gruppenzwang ist ein besonders häufiger Grund für den Konsum von Alkohol.
Das sind die wesentlichen Trinkmotive, die dafür gesorgt haben, dass in Deutschland im Jahr 2018 etwa drei Millionen Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren eine alkoholbezogene Störung hatten.₁ (Alkoholmissbrauch und Alkoholabhängigkeit)
Vorteile – Was passiert, wenn wir auf Alkohol verzichten?
Diese Frage lässt sich natürlich nicht pauschal und mit absoluter Sicherheit beantworten. Doch die Alkoholabstinenz hat grundsätzlich eine lange Liste positiver Folgen für Menschen. Hier möchte ich dir typische Vorteile nennen, die du im Regelfall nach einer Woche, einem Monat und einem Jahr ohne Alkohol erwarten kannst.
Nach zwei Wochen
Du…
- kannst tiefer und besser schlafen
- bist leistungsfähiger
- nimmst weniger Kalorien auf (hilft z.B. beim gesunden Abnehmen)
- hast weniger Stress
- besitzt ein größeres Selbstbewusstsein
Nach einem Monat
Du…
- hast ein deutlich klareres, glatteres Hautbild
- fühlst dich attraktiver und weniger aufgebläht
- spürst mehr Lebensfreude und Lebenskraft
- hast weniger Appetit auf kohlenhydrat- und fettreiche Lebensmittel
- bist resistenter gegenüber Krankheiten
- hast einen gesünderen Blutdruck
Nach einem Jahr
Du…
- hast keine peinlichen Momente mehr im Rausch
- bist gesünder und siehst auch so aus
- hast eine erhöhte Potenz und Libido
- verfügst über eine bessere Selbstkontrolle
- hast wesentlich mehr Geld im Portemonnaie
- bist noch willensstärker geworden, weil du dein Vorhaben durchziehst
- hast eine deutlich längere Lebenserwartung
- fühlst dich generell wohler, emotional stabiler und kraftvoller
- hast Spaß daran, die Welt nüchtern zu erleben
Hinweis: Das sind nur die Vorteile des Alkoholverzichts, die ziemlich sicher eintreten. Wenn du keinen Alkohol mehr trinkst, kann sich im Grunde dein gesamtes Leben positiv verändern. Neue Freundschaften, bessere Jobchancen… um nur ein paar davon zu nennen.
Weniger oder keinen Alkohol mehr trinken mit diesen 10 Tipps!
Große Veränderungen im Leben fallen uns im Regelfall schwer – ob wir den Alkoholkonsum einstellen, kein Fleisch mehr essen oder mit dem Rauchen aufhören. Doch es gibt durchaus die ein oder anderen Tipps und Tricks, um den inneren Schweinehund gekonnt zu überlisten und alte Gewohnheiten abzulegen. Hier möchte ich dir, kurz und knapp, die wertvollsten Ratschläge an die Hand geben.
1. Kenne deine Gründe
Geld sparen, mehr Energie im Alltag, besseres Hautbild, weniger Mundgeruch, mehr Selbstbewusstsein, weniger Heißhunger, keine peinlichen Alkoholeskapaden mehr bereuen… die Liste ist lang. Verinnerliche alle Gründe, aus denen du keinen Alkohol mehr trinken möchtest. Mache dir außerdem bewusst, dass du ihn nicht brauchst. Bier, Wodka, Wein und Cuba Libre sind schlichtweg keine lebensnotwendigen Getränke.
2. Setze dir Ziele
Dein Ziel ist es, standhaft zu bleiben und zukünftig keinen oder beispielsweise nur noch 1x im Monat Alkohol zu trinken. Je nach derzeitigen Alkoholkonsum, kann das unter Umständen ein großes Ziel für dich sein, weshalb unter Umständen auch eine große Portion Willenskraft gefragt ist. Orientiere dich bei deiner Zielsetzung auf jeden Fall an der SMART-Formel. Es sollte spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch und terminiert sein.
Tipp: Motiviere dich mit einem Bonus bei Zielerreichung! Das kann zum Beispiel eine Urlaubsreise oder der Besuch eines Konzerts sein.
3. Ändere deine Trinkgewohnheiten
Finde Alternativen für Situationen, in denen du erfahrungsgemäß gerne zu alkoholischen Getränken greifst. Trinkst du beispielsweise zum Abendessen gerne ein Bier oder ein Gläschen Wein? Dann ersetze sie ab sofort durch ein alkoholfreies Bier und Traubensaft. Du feierst gern Cocktail-Abende mit deinen Freunden? Dann mixt du dir einfach einen alkoholfreien Cocktail. Und so weiter.
4. Lerne „Nein“ zu sagen
Ein wichtiger Tipp, um langfristig weniger oder gar keinen Alkohol mehr zu konsumieren, ist zu lernen, „nein“ zu sagen. Und zwar nicht „nein“ auf die Frage „Kommst du heute mit zur Party?“, sondern nur „nein“ zum Alkohol. Mache dir bewusst, dass du damit nicht deine Freundschaften aufs Spiel setzen, sondern lediglich deine persönlichen Ziele erreichen willst. Das wird dich vor Rückfällen in alte Gewohnheiten bewahren.
Tipp: Erzähle anderen von deinem Vorhaben. Damit wird es verbindlicher – und echte Freunde werden dich garantiert auch dabei unterstützen.
5. Baue Stress und Anspannung anderweitig ab
Der Alkohol zieht viele Menschen magisch an, weil er kurzfristig dabei hilft, die eigenen Sorgen zu vergessen. Doch erfahrungsgemäß werden die Sorgen auf die Dauer nur größer. Beruflichen oder privaten Stress kannst du beispielsweise auch durch Sportarten wie Joggen, Squash, Boxen oder Fußball – aber auch durchs Bücher lesen oder Malen abbauen.
Tipp: Kennst du schon die Sportart Plogging? Dort sammelst du beim Joggen Müll aus der Natur – und kannst Stressabbau und Umweltschutz miteinander kombinieren.
6. Denke an den Tag danach
Je mehr man trinkt, desto schlechter ist das Wohlbefinden am nächsten Tag. Ich denke, dass kann jeder von uns bestätigen. Nach einem Rausch fühlt man sich mies, müde, träge und unwohl. So ein schlimmer Kater kann aber immerhin auch dazu motivieren, nie wieder Alkohol zu trinken, um solche Situationen und unerträglichen Kopfschmerzen in Zukunft zu vermeiden. Dir generell die Nachteile des Alkoholkonsums vor Augen zu halten, ist sicherlich einer der hilfreichsten Tipps für einen erfolgreichen Alkoholverzicht.
7. Betrachte Alkohol als Süßigkeit
Alkohol ist kein Spaß-, sondern ein Genussmittel. Und zwar eines, das süchtig macht, ungesund ist und maximal kurzfristig für Entspannung sorgt. Indem du ihn als ungesunde Süßigkeit und nicht als erfrischendes, spaßiges Getränk ansiehst, wächst auch automatisch die psychologische Hürde, Bier, Wein, Wodka, Champagner und andere alkoholische Getränke zu konsumieren.
8. Suche dir professionelle Hilfe
Ob man beim Alkoholverzicht Entzugserscheinungen bekommt, hängt natürlich davon ab, wie viel und wie oft man regelmäßig alkoholische Getränke konsumiert. Wenn du aber ein zu starkes Verlangen oder eine verminderte Kontrollfähigkeit bei deinem Vorhaben feststellst, solltest du dir definitiv professionelle Hilfe von außen holen.
Wende dich beispielsweise an das Infotelefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) oder direkt an eine Suchtberatung in deiner Nähe.
9. Verändere dein soziales Umfeld
Man sagt, dass du der Durchschnitt der fünf Menschen bist, mit denen du die meiste Zeit verbringst. Wenn in deinem engeren Umfeld oft viel Alkohol getrunken wird, dann macht es das noch schwieriger, mit dem Trinken aufzuhören. Die Willenskraft muss dafür schon ganz besonders groß sein. Verbringe lieber möglichst viel Zeit mit Menschen, die ebenfalls keinen oder sehr wenig Alkohol trinken.
Zum Umfeld zählen auch die Orte, an denen du deine Freizeit verbringst. Kneipen und Discos sind nicht der ideale Platz, wenn du keinen Alkohol mehr trinken willst. Treibe stattdessen lieber Sport auf dem Sportplatz oder Jogge durch den Wald, Lese ein Buch in der Hängematte im Garten oder mache mit deinen besten Freunden eine Fahrradtour. Dabei ist es erfahrungsgemäß echt schwer, Alkohol zu trinken. 😉
10. Besitze keinen Alkohol
Wenn nichts da ist, kann man es auch nichts trinken. Indem du einfach keinen Alkohol vorrätig hast, beugst du automatisch der Versuchung vor, dir doch Mal das ein oder andere Glas Wein einzuschenken. Und wenn Freunde zu Besuch kommen? Dann fragst du vorher einfach, was sie trinken möchten.
Keinen Alkohol mehr trinken – Nutze die Tipps!
Du hast dir fest vorgenommen, ab sofort weniger oder gar keinen Alkohol mehr zu konsumieren? Dann nutze bitte die Tipps aus diesem Beitrag, um dein Konsumverhalten anzupassen. Alkohol ist ein Zellgift, dass vor allem die Leber angreift. Er ist nicht gesund und verschlimmert im Regelfall die eigenen Sorgen und Probleme. Ein gut geplanter und dauerhaft erfolgreicher Alkoholverzicht bringt hingegen unzählige Vorteile mit sich. Von besserer Haut und gesünderem Schlaf, über das gesteigerte Wohlbefinden und mehr Geld im Portemonnaie, bis hin zu einer längeren Lebenserwartung.
Ich wünsche mir, dass ich dich mit diesem Artikel zum Alkoholverzicht oder zumindest zu einem bewussteren Umgang mit Alkohol motivieren konnte. Hast du Fragen, Tipps oder Anregungen zum Thema Alkoholverzicht? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar.
Bleib‘ gesund,
PS.: Wusstest du, dass man auch süchtig nach seinem Handy sein kann? Im nächsten Artikel zeige ich dir, wie du eine mögliche Smartphonesucht bekämpfen kannst.
Quellenangaben:
₁ Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V.: Alkohol – Zahlen, Daten, Fakten, abrufbar unter https://www.dhs.de/suechte/alkohol/zahlen-daten-fakten. [02.05.2022].