Was versteht man unter inkonsistentem Verhalten? Und kennst du auch Dinge, die eigentlich niemand will, aber die dennoch von den meisten Menschen unterstützt oder gefördert werden? Unser Handeln hat Folgen. Barmherzigkeit, Mitleid, Nächstenliebe, Güte, Toleranz, Hilfsbereitschaft – mit diesen positiven Charaktereigenschaften beschreiben wir menschliches Handeln. Doch wenn wir aus den unterschiedlichsten Gründen von diesen Werten abweichen, kann inkonsistentes und schlussendlich auch inkonsequentes Handeln auch schwerwiegende Folgen haben – sowohl für uns selbst, aber vor allem auch für Dritte.
In diesem, zugegeben etwas ungewöhnlichen Artikel, möchte ich dir jetzt Beispiele für inkonsequente und widersprüchliche Verhaltensweisen vorstellen, die die meisten Menschen in unserer Gesellschaft bewusst oder unbewusst an den Tag legen. Du erfährst sowohl, warum das so ist, als auch, wie du dein Denken und Handeln wieder in Einklang bringen kannst. Auf geht's!
Vorab findest du hier schon eine kurze Übersicht:
- Tierquälerei
- Kinderarbeit
- Welthunger
- Regenwaldzerstörung
- Rassismus
- Bienensterben
- Innenstadt-Sterben
- Flucht
- Krankheiten
- Unsichere Zukunft der Kinder & Enkelkinder
Was genau ist inkonsistentes Verhalten?
Bevor wir zu den Beispielen übergehen, möchte ich kurz noch den Begriff der Inkonsistenz erläutern. Er steht für Unbeständigkeit und Widersprüchlichkeit. Unter inkonsistentem Verhalten versteht man die Widersprüchlichkeit zwischen der (inneren oder geäußerten) Einstellung und dem tatsächlichen Handeln eines Menschen.
Anhand der nun folgenden Beispiele, wirst du schnell erkennen, dass Denken und Handeln oft schlichtweg nicht logisch miteinander harmonieren. Es fehlt die logische Konsistenz. Das ungute Gefühl, dass dieser oft innere Konflikt auslöst, wird übrigens als kognitive Dissonanz bezeichnet.
Was ist der Unterschied zwischen Inkonsistenz und Inkonsequenz? Inkonsistenz ist der Zustand des Widerspruchs zwischen zwei Dingen, Inkonsequenz die mangelhafte, unlogische Reaktion darauf.
10 Beispiele: Dinge, die eigentlich niemand will, aber (fast) jeder unterstützt
Möglicherweise glaubst du, dass du dich immer vernunftgeleitet, rational und konsistent verhältst – und dass deine persönlichen Wertvorstellungen exakt mit deinem alltäglichen Verhalten übereinstimmen. Doch garantiert gibt es auch in deinem Leben die ein oder andere Gewohnheit, die Folgen mit sich bringt, gegen die du eigentlich mit jeder Faser deines Körpers einstehst. Ja vielleicht sogar Dinge, die du wirklich verabscheust.
Hier sind die versprochenen Beispiele für widersprüchliche Verhaltensweisen, denen die meisten Menschen nachgehen – ob sie es selbst wollen und wissen, oder nicht.
1. „Ich bin gegen Tierquälerei und Tierleid.“
Die meisten von uns würden wohl von sich behaupten, dass sie mit Leib und Seele gegen Tierquälerei sind. Wir würden verletzten, misshandelten Tieren (ob Hund, Katze, Huhn oder Kuh) sofort helfen, wenn wir es mitbekommen – und die Menschen anzeigen, die Gewalt anwenden, sie quälen und töten.
Doch aus irgendeinem Grund setzen wir bei der eigenen Ernährung die Scheuklappen auf. Schweine werden beispielsweise lebendig ins Schlachthaus getrieben und kommen anschließend als abgepackte Speckwürfelchen wieder heraus – und wir glauben, dass in den Gemäuern irgendetwas „humanes“ passiert ist. Doch humanes Schlachten ist eine Illusion – die „tierfreundlichste“ Tötungsmethode ist die CO2-Vergasung, bei der die Tiere unter stechenden Schmerzen verenden oder betäubt werden. Ob Schwein, Küken, Kälbchen oder Lämmchen – es gibt schlichtweg keine menschliche Art und Weise, einem Lebewesen das Leben zu nehmen.
Deshalb ist es ein inkonsistentes Verhalten, gegen Tierquälerei zu sein aber gleichzeitig dafür Geld zu bezahlen, dass jemand hinter verschlossenen Türen Tiere quält, um tierische Lebensmittel zu produzieren. Daran ändern auch „Biofleisch“ und „Weidemilch“ nichts. Die einzig logische Konsequenz, um diesbezüglich das eigene Denken und Handeln in Einklang zu bringen, ist es, keine tierischen Produkte mehr zu konsumieren und vegan zu leben.
2. „Ich bin gegen Kinderarbeit.“
Ob Kaffee, Kakao, Palmöl, Kleidung, Elektronik, Tabak, Leder oder Gold – Kinderarbeit ist leider gängiger Bestanteil vieler Branchen. UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, definiert Kinderarbeit auf der eigenen Internetseite wie folgt:
„Arbeiten, für die Kinder zu jung sind oder die gefährlich oder ausbeuterisch sind, die körperliche oder seelische Entwicklung schädigen oder die Kinder vom Schulbesuch abhalten. Kinderarbeit beraubt Kinder ihrer Kindheit und verstößt gegen die weltweit gültigen Kinderrechte.“
Jeder von uns würde wohl behaupten, dass er gegen die Ausbeutung von Kindern ist und jeden Vorwurf vehement von sich weisen, der das Gegenteil andeutet.
Doch auch wenn Kinderarbeit sowohl Ursache als auch Folge von Armut ist und bewaffnete Konflikte, der Klimawandel, sowie die Urbanisierung sie fördert: wir Konsument*innen tragen eine Mitschuld! Zum einen, weil wir Menschen in den westlichen Industrienationen zum übermäßigen Konsum von Billigwaren neigen, die ausgelagert in Billiglohn-Ländern ohne Arbeitsschutzstandards produziert werden. Aber zum anderen auch, weil wir wesentlicher Treiber der globalen Erwärmung sind.
Wie sich Kinderarbeit stoppen und verhindern lässt? Achte bei deinen Einkäufen unbedingt auf das Fairtrade-Siegel – es steht für fair angebaute und gehandelte Produkte, mit transparenten Lieferketten. Die Textilsiegel GOTS und IVN sind wichtige Hinweise beim Kleiderkauf. Bevorzuge Fairtrade-Schokolade, nutze technische Geräte möglichst lange und gehe nicht jedem, neuen Trend nach! Gestalte dein Leben klimafreundlicher. Und unterstütze nach Möglichkeit auch Organisationen, wie UNICEF, die jeden Tag aktiv gegen Kinderarbeit im Einsatz sind.
3. „Ich will nicht, dass Menschen hungern müssen.“
Als Kind lernt man schon früh, dass man seine Mahlzeiten wertschätzen sollte, da es Menschen auf der Welt gibt, die um jeden Bissen kämpfen müssen. Laut Welthungerhilfe hungern weltweit 828 Millionen Menschen – und alle dreizehn Sekunden stirbt ein Kind unter fünf Jahren, weil es nicht genügend zu essen auf dem Teller hat.₁
Niemand will das – aber niemand sollte sich darüber wundern, dass das in unseren Zeiten überhaupt noch passieren kann! Denn es spricht für ein inkonsistentes Verhalten, dass weltweit etwa 931 Millionen Tonnen essbare Lebensmittel weggeworfen werden₂ und dass wir jedes Jahr 56 Milliarden Nutztiere₃, aber nicht 8 Milliarden Menschen satt bekommen.
Zu diesem Verteilungsproblem trägt vor allem unsere westliche, verschwenderische Lebensweise mit bevorzugt tierischen Lebensmitteln, wie Fleisch, Milch, Käse oder Eiern bei. Der Klimawandel sorgt zudem dafür, dass besonders die Ernten bzw. Lebensgrundlagen der Menschen zerstört werden, die am wenigsten dazu beitragen.
Wenn wir den Welthunger stoppen wollen, müssen wir als Verbraucher*innen umdenken. Indem wir unsere Mahlzeiten vorplanen, uns an die Einkaufsliste halten, Reste zu Smoothies verarbeiten und überschüssige Mahlzeiten einfrieren, können wir beispielsweise die eigene Lebensmittelverschwendung reduzieren. Und eine bewusste, vegane Ernährungsweise trägt dazu bei, dass die Pflanzen von uns direkt verzehrt werden, anstatt sie als Tierfutter für die Massentierhaltung anzubauen und dann die Tiere und ihre Ausscheidungen (Eier, Milchprodukte & Co) zu essen.
4. „Ich will nicht, dass der Regenwald verschwindet.“
Wir alle lieben die tropischen Regenwälder, nicht wahr? Die einzigartigen, immergrünen Lungen der Erde sind das Zuhause von über 2 Millionen Tier- und Pflanzenarten. Dennoch wurden beispielsweise seit 1990 über 400.000 Quadratkilometer im Amazonasgebiet gerodet – eine Fläche so groß wie Dänemark und Deutschland zusammen.₄ Die Tiere verlieren ihren Lebensraum – das Artensterben schreitet mit großen Schritten voran.
Die Ursache für die Abholzung der Wälder liegt vor allem in wirtschaftlichen Interessen begründet. Mindestens für 70 Prozent der gerodeten Flächen ist die Schaffung von Weideflächen und der Anbau von Tierfutter für die Massentierhaltung verantwortlich.₅ Auch der Palmöl-Anbau für Lebensmittel und Kosmetika spielt eine Rolle.
Was man tun kann, um die Regenwälder zu retten und die Widersprüchlichkeit im eigenen Handeln zu stoppen? Eine rein pflanzliche Ernährungsweise zu bevorzugen ist der Schritt, mit dem du von heute auf morgen einen extrem großen Unterschied machen kannst. Ergänzend rate ich dir dazu, auf Palmöl-Produkte zu verzichten. Mit der App Codecheck kannst du sie schnell anhand eines Barcode-Scans identifizieren.
5. „Ich bin nicht rassistisch.“
Rassismus ist eine Denk- und Handlungsweise, die davon ausgeht, dass es unterschiedliche Menschenrassen gibt und dass Menschen mit bestimmten, biologischen Merkmalen weniger Wert sind. So werden sie beispielsweise aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Haare, ihres Namens, ihrer Sprache oder ihrer Hautfarbe diskriminiert, abgewertet und ausgegrenzt.₆
Kaum jemand würde wohl von sich behaupten, Rassist*in oder Rechtsextremist*in zu sein. Doch neben offenen, hasserfüllten, rassistischen Beleidigungen, existieren auch noch subtilere Formen des Rassismus, die viele von uns hin und wieder zu einer – meist erst auf den zweiten Blick – rassistischen Äußerung führen. Der sogenannte Alltagsrassismus zeigt sich eher unscheinbar – für Betroffene sind beispielsweise die folgenden, beiläufigen Äußerungen, jedoch alles andere als schnell vergessen:
- „Woher kommst du (wirklich)?“
- „Du kannst aber gut Deutsch!“
- „Wir sind hier doch nicht bei den Hottentotten.“
- „Darf ich mal deine Haare anfassen?“
- „Du bist exotisch!“
- …
Solche Fragen und Sätze suggerieren, dass jemand ungewöhnlich, anders, ja vielleicht sogar sonderbar ist. Um Rassismus zu bekämpfen, müssen wir lernen, unsere Wortwahl anzupassen. Das mag vermutlich keine gesellschaftlichen Rahmenbedingungen verändern, allerdings verhindert es, dass sich vorhandener Rassismus ständig wieder reproduziert.
6. „Ich will nicht, dass die Biene verschwindet.“
Die Biene ist die Botschafterin der Artenvielfalt und auf der Beliebtheit-Skala in der Tierwelt auf einem echten Höhenflug. Auch, weil sie als Bestäuberin von Pflanzen eine entscheidende Rolle für die globale Ernährungssicherheit spielt. Allein in Deutschland müssen rund 80 Prozent der Pflanzen von der Biene betäubt werden.₇ Was das mit inkonsistentem Verhalten zu tun hat? Die meisten Menschen würden wohl behaupten, Bienenfreund*in zu sein und die Insekten zu schützen.
Doch das Bienensterben schreitet voran – und der größte Antreiber ist mal wieder der Mensch. Die dichte Bebauung in den Städten, die monokulturelle Landwirtschaft oder der Einsatz von Pestiziden machen ihr zu schaffen.₈ Auch die Zucht der anfälligen Honigbiene für die Gewinnung von Honig birgt die Gefahr der Übertragung von Krankheiten auf die Wildbienen.
Wenn du die Biene schützen willst, solltest du deinen Garten bienenfreundlich gestalten. Setze beispielsweise auf blütenreiche Pflanzen, wie Thymian und Lavendel. Baue ein Bienenhotel auf und stelle den Insekten Nisthilfen zur Verfügung. Verzichte auf den Einsatz von Pestiziden und bevorzuge bei deinen Einkäufen Bio-Lebensmittel, die aus ökologischer Landwirtschaft ohne Pestizid-Einsatz stammen.
Tipp: Die Biene ist nicht als einziges Tierchen gefährdet. Wie jeder von uns das Insektensterben stoppen kann, erfährst du im verlinkten Beitrag.
7. „Ich will nicht, dass die kleinen Läden aus den Innenstädten verschwinden.“
Unter den Begriffen „Innenstadt-Sterben“ oder „Ladensterben“ kennen wir mittlerweile alle die strukturbedingten Geschäftsaufgaben im stationären Einzelhandel. Die leeren Räume und kahlen Fenster ehemaliger Geschäfte, die nur noch ein paar alte Markenaufkleber zieren, sind schwer zu ertragen. Es gibt wohl kaum jemanden, der dieses Bild begrüßt – außer vielleicht einigen E-Commerce-Unternehmen und ein paar Online-Händler*innen. Denn der stetig wachsende Online-Handel gilt als Hauptursache für das Sterben der Geschäfte in den Innenstädten.
Wo die Inkonsistenz ist? Obwohl Verbraucher*innen sich mittlerweile selbst in der Verantwortung sehen₉, bevorzugen die meisten Menschen weiterhin den bequemen Online-Einkauf – vor allem bei Amazon. Der Anteil des Unternehmens an den Online-Einzelhandelsumsätzen in Deutschland lag im Jahr 2020 übrigens bereits bei 53 Prozent.₁₀
Wer also wirklich Interesse daran hat, dass die Innenstädte möglichst lebendig bleiben oder es schnellstmöglich wieder werden, sollte wieder bevorzugt vor Ort einkaufen und die regionalen Geschäfte, anstatt die großen Player, unterstützen. Ein Schritt, raus aus den gewachsenen Gewohnheiten, ist dafür von Nöten.
8. „Ich will nicht, dass Menschen ihre Heimat verlassen müssen.“
Wie mies würde es sich anfühlen, dafür verantwortlich zu sein, dass andere Menschen aufgrund des eigenen Verhaltens aus ihrem Heimatland flüchten müssen. Krieg und Gewalt, Menschenrechtsverletzungen, Hunger, Umweltkatastrophen, Klimawandel… die Liste der Fluchtursachen ist ellenlang. Niemand begrüßt es, dass Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen ihr Hab und Gut zurücklassen müssen, um zu fliehen. Manche Menschen in Deutschland gehen sogar zu Demonstrationen auf die Straße, weil sie keine Flüchtlinge in Deutschland haben wollen.
Dabei sind sie im Regelfall sogar selbst Schuld an dem globalen, gesellschaftlichen Problem, dass sie nicht haben wollen. Umweltflüchtlinge verlassen ihr Land beispielsweise, aufgrund von Überschwemmungen, Dürren, Ernteausfällen oder Großbränden. Szenarien, die aufgrund des klimaschädlichen Verhaltens in unserer Gesellschaft, zukünftig immer wahrscheinlicher eintreten.
Nicht jede Fluchtursache lässt sich verhindern – doch zumindest umweltbedingten Gründen können wir alle durch eine möglichst nachhaltige Lebensweise gezielt entgegenwirken.
9. „Ich will nicht krank werden.“
Gesundheit ist das wichtigste im Leben, findest du auch? Das können vor allem die Menschen bestätigen, die selbst eine schwere Krankheit hatten oder die einen geliebten Menschen aufgrund einer Erkrankung verloren haben. Aber grundsätzlich strebt es natürlich jeder an, gesund zu bleiben. Jedoch spiegelt sich dieses Streben nicht immer im eigenen Verhalten wider.
„Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“
(Arthur Schopenhauer (mehr unter Gesundheit Zitate)
Mit dem Rauchen aufhören? Unmöglich! Vom Fleischesser zum Veganer werden? Keine Chance! Mehr Bewegung im Alltag? Keine Zeit! Dass es für die meisten das oberste Ziel ist, gesund zu sein und es auch noch lange zu bleiben, ist nur schwer vorstellbar. Dabei ließe sich vor allem ernährungsbedingten Krankheiten, wie Adipositas, Diabetes mellitus Typ 2 oder Bluthochdruck, beispielsweise schon durch eine pflanzliche Ernährungsweise vorbeugen.
Wenn du wirklich alt werden und möglichst lange leben willst, solltest du das Rauchen sein lassen, viel Wasser trinken, zur Vorsorge gehen, dich oft in der Natur aufhalten, für viel Bewegung und Schlaf sorgen – und nicht zuletzt, Aufgaben finden, die dich erfüllen und begeistern. Lege dein inkonsistentes Verhalten ab und genieße eine beruhigende Klarheit in deinem Leben.
10. „Ich will nicht, dass meine Kinder und Enkelkinder auf einem unbewohnbaren Planeten aufwachsen.“
Klimawandel, zunehmende Naturkatastrophen, Kriege um Ressourcen, Wasserknappheit, Strände voller Plastikmüll, vergiftete Flüsse, verschmutzte Luft… die Umweltprobleme unserer Zeit sind menschengemacht – und deshalb, zumindest in der Theorie – lösbar.
Jetzt könnte man erwarten, dass ein Ruck durch unsere Gesellschaft geht und wir unser Verhalten ändern, um natürliche Ressourcen zu schonen und den Planeten auch für zukünftige Generationen zu bewahren. Wer will schließlich schon, dass die eigenen Kinder und Enkelkinder eine unsichere Zukunft erwartet? Jeder würde wohl alles Erdenkliche für seinen Nachwuchs tun. Doch die eigenen Gewohnheiten zu ändern, scheint nicht unbedingt dazuzugehören.
Wer nicht weiter auf Kosten zukünftiger Generationen oder anderer Menschen leben will, sollte deshalb der Ausbeutung der Natur für die eigene Lebensweise ein Ende bereiten und lernen, nachhaltiger zu leben. Zu einem Ökostrom-Anbieter zu wechseln, weniger Fleisch zu essen, den eigenen Plastikmüll zu reduzieren, umweltbewusster zu verreisen und öfter mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, statt mit Flugzeug und Auto unterwegs zu sein, wäre definitiv ein guter Anfang.
Inkonsistentes Verhalten beenden, heißt Reden und Handeln in Einklang bringen
Ich kann mir vorstellen, dass du die meisten Dinge aus diesem Beitrag unterstützen würdest – aber auch, dass du dich bisher noch gegensätzlich verhältst. Manchmal ohne es zu wissen, aber vielleicht sogar, obwohl du es weißt. Inkonsistenz ist meist eine Folge unserer eingefleischten Gewohnheiten, die erst einmal abgelegt werden wollen. Doch nicht mehr für Dinge zu bezahlen, die man sowieso nicht will, dürfte eine gute Motivation sein.
Glücklicherweise bestimmt die Nachfrage das Angebot. Wir sind in der Lage, uns anzupassen und rationale Entscheidungen zu treffen, auch wenn einschneidende Veränderungen oft schwer fallen.
Ich hoffe sehr, dass dieser kleine Reality Check dir weitergeholfen hat. Konntest du innere Konflikte oder Widersprüche zwischen deiner Einstellung und deinem Handeln entdecken? Falls ja, ist dass deine Chance, dein möglicherweise inkonsistentes Verhalten zu beenden.
Hast du Fragen, Tipps oder Anregungen? Gibt es vielleicht Dinge, die du ungewollt unterstützt hast? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar.
Bleib‘ konsistent,
PS.: Kennst du schon die Vogel-Strauß-Taktik? Mehr darüber, wie wir Menschen uns selbst betrügen und Problemen ausweichen, erfährst du jetzt im verlinkten Beitrag.
Quellenangaben:
₁ Deutsche Welthungerhilfe e.V.: Hunger: Verbreitung, Ursachen & Folgen, abrufbar unter https://t1p.de/ijuj. [04.10.2022].
₂ Deutsche Welthungerhilfe e.V.: Schluss mit der Lebensmittelverschwendung, abrufbar unter https://www.welthungerhilfe.de/aktuelles/blog/lebensmittelverschwendung. [04.10.2022].
₃ M. P. Rowland: 11 Facts About Your Food That Will Shock You (Stand: 03.01.2017), abrufbar unter https://t1p.de/2sr1. [14.07.2020].
₄ INPE: Menge der abgeholzten Waldfläche im Amazonasgebiet in den Jahren 1990 bis 2021, abrufbar unter https://de.statista.com/statistik/daten/studie/478063/umfrage/menge-der-abgeholzten-waldflaeche-im-amazonasgebiet. [04.10.2022].
₅ Pro REGENWALD e. V.: Fleisch ist ein Stück Lebenskraft, abrufbar unter https://www.pro-regenwald.de/hg_fleisch. [04.10.2022].
₆ Bundeszentrale für politische Bildung/bpb: Rassismus, abrufbar unter https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-in-einfacher-sprache/322448/rassismus. [04.10.2022].
₇ Presse- und Informationsamt der Bundesregierung: Bienen brauchen unseren Schutz (19.05.2018), abrufbar unter https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/bienen-brauchen-unseren-schutz-1008800. [04.10.2022].
₈ youknow: Bienensterben in 3 Minuten erklärt, YouTube, 10.11.2016, Web, 04.10.2022 um 15:50 Uhr, in: https://www.youtube.com/watch?v=R1PAb2My-Qs.
₉ S. Greifsmühlen: Aktuelle Studie – Das große Ladensterben (24.04.2019), abrufbar unter https://www.presseportal.de/pm/52458/4253637. [04.10.2022].
₁₀ Handelsverband Deutschland: Amazon baut Macht im Einzelhandel aus, abrufbar unter https://de.statista.com/infografik/22272/anteil-von-amazon-an-den-einzelhandelsumsaetzen-in-deutschland. [04.10.2022].