Du willst dich vor der Inflation schützen? Dann bist du hier genau richtig! Sicher hast du festgestellt, dass dein Geld deutlich schneller aufgebraucht ist, als früher. Mit dieser Erkenntnis bist du nicht allein. Schuld trägt vor allem die Inflation. Sie führt dazu, dass die Preise für Güter und Dienstleistungen stark ansteigen und der Wert des Geldes abnimmt.
Ob an der Supermarktkasse, an der Tankstelle oder auf der Stromrechnung – die Inflation ist in allen Bereichen des Alltags zu spüren und macht vielen Menschen Angst. Sie führt auch dazu, dass viele von uns sich eher für billige umweltschädliche, als für preiswerte umweltfreundliche Produkte entscheiden. Glücklicherweise gibt es Mittel und Wege, um die Zeiten, in denen alles teurer wird, souverän zu meistern.
In diesem Artikel möchte ich dir deshalb jetzt die besten Tipps an die Hand geben, um der Inflation entgegenzuwirken. Nutze sie, um dich auf höhere Preise einzustellen, dein Geld zu schützen und dich unabhängiger zu machen. Auf geht's!
Definition: Was versteht man überhaupt unter einer Inflation?
Ich habe dir hier vorab noch etwas Hintergrundwissen zur Inflation zusammengetragen. Denn um der Inflation entgegenwirken zu können, müssen wir verstehen, was sie genau darstellt und welche Ursachen ihr zugrunde liegen.
In einer Marktwirtschaft ist völlig normal, dass sich die Preise für einzelne Produkte und Dienstleistungen stetig ändern. Die Inflation ist jedoch ein Prozess des Kaufkraftverlusts einer Währung, der typischerweise an einem allgemeinen Preisanstieg für (alle) Waren und Dienstleistungen in einer Wirtschaft zu erkennen ist. Das bedeutet, dass man für dieselbe Geldmenge (z.B. 1€) weniger kaufen kann als zuvor, da sie weniger Wert ist.
Die Ursachen einer Inflation1 sind unterschiedlicher Natur. Hier habe ich dir einige von ihnen aufgelistet:
- Abwertung des Wechselkurses eines Landes
- Erhöhte Geldmenge (Geldmengeninflation)
- Kostendruck (Kostenseitige Inflation)
- Nachfragesog (Nachfragebedingte Inflation)
- Kriege oder Naturkatastrophen (mit Einfluss auf den Handel)
- Politische Maßnahmen oder Unsicherheiten
- Steigende Löhne
Wie sehr sich die Inflation auf das Preisniveau von privaten Verbrauchsgütern durchschnittlich auswirkt, lässt sich schlussendlich mit der sogenannten Inflationsrate messen. Sie stellt die prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahreszeitraum dar. In Deutschland lag sie im Oktober 2023 bei 3,8 Prozent – ein Jahr zuvor waren es noch 8,8 Prozent.2
10 Tipps: Was kann jeder Einzelne persönlich gegen die Inflation und hohe Preise tun?
Wir wissen also, was eine Inflation ist und wie sie entsteht. Doch was kann man nun gegen die Inflation tun? Die schlechte Nachricht zuerst: Eine Inflation lässt sich aus Verbrauchersicht im Grunde nicht stoppen. Doch keine Angst: völlig machtlos ist man auch nicht. Denn die gute Nachricht ist, dass man lernen kann, mit dem allgemeinen Preisanstieg umzugehen und sich auf die Inflation einzustellen.
Nutze dafür einfach die folgenden Tipps. Auch, um daraus praktische Lösungen und Strategien für einen möglichst inflationssicheren Alltag abzuleiten.
1. Laufende Kosten senken
Wenn alles teurer wird, ist die erste logische Maßnahme natürlich, die eigenen monatlichen Ausgaben kritisch zu überprüfen, unnötige Kosten zu identifizieren und sie gezielt zu reduzieren.
Erste Anlaufstellen dafür sind vor allem der Haushalt, die Mobilität und die Lebensmitteleinkäufe. Hier habe ich dir passend dazu einige Tipps zusammengestellt:
- Energiekosten sparen: Durch das Entlüften der Heizkörper lassen sich zum Beispiel die Heizkosten reduzieren. Auch möglichst kaltes Duschen und ein Ökostromtarif-Wechsel entlasten das Portemonnaie. (siehe Strom sparen)
- Spritkosten senken: Tanke Dienstags oder Mittwochs zwischen 18 und 22 Uhr, da sind die Preise an der Tankstelle erfahrungsgemäß am niedrigsten. Grundsätzlich solltest du aber auch vorausschauend fahren und das Gewicht im Auto möglichst reduzieren. (siehe nachhaltig Auto fahren)
- Lebensmittelverschwendung vermeiden: Plane deine Mahlzeiten für die Woche und kaufe strikt nur dafür ein – auch, um Spontankäufe zu verhindern. Nimm das Mindesthaltbarkeitsdatum außerdem nicht zu ernst, sondern verlasse dich lieber auf deine Sinne. (siehe Lebensmittelverschwendung reduzieren)
- Versicherungen überprüfen: Die Kranken-, Haftpflicht-, Kfz- oder Berufsunfähigkeitsversicherung sind im Regelfall essentiell – doch nicht alle Versicherungen braucht man wirklich. Handyversicherungen und auch Unfallversicherungen machen hingegen in den seltensten Fällen Sinn und sind recht teuer.
- Monatliche Abos beenden: Abonnements von Tageszeitungen, Zeitschriften oder Streaming-Diensten sind kostspielig. Nutze die Zeiten der hohen Preissteigerungen, um zu prüfen, ob es günstigere Alternativen gibt – oder ob du sie überhaupt noch brauchst.
Hinweis: Das sind nur einige Beispiele! Erfahrungsgemäß gibt es Hunderte von Ansatzpunkten, um deine alltäglichen Kosten zu minimieren. Du könntest zum Beispiel auch mit dem Rauchen aufhören, mit Kolleg:innen eine Fahrgemeinschaft zur Arbeit bilden oder als vorbereitende Maßnahme hochverzinste Schulden abbauen.
2. Stets Vorauszahlungen und jährliche Zahlungen bedenken
Bei einer Inflation gilt es, finanzielle Engpässe zu vermeiden. Das kann sich zum Beispiel bei steigenden Gaspreisen zu einem echten Drahtseilakt entwickeln. Um den Druck auf deine Geldbörse zu reduzieren, solltest du deinen zu zahlenden Gaspreis, deinen Verbrauch und die genauen Kosten daher stets im Blick haben – und gegebenenfalls zu einem günstigeren Anbieter wechseln. Um die Kosten bei einer Inflation etwas zu reduzieren, ist es des Weiteren ratsam, im Vorfeld die Vorauszahlungen zu erhöhen.
„Ach, das wird ja auch noch abgezogen…“ – kennst du außerdem solche Sätze, die einem beim Blick auf den Kontoauszug oder die Umsätze im Online-Banking über die Lippen kommen? Um unangenehmen, finanziellen Ãœberraschungen vorzubeugen, solltest du deshalb auch (viertel-/halb-)jährliche Zahlungen, wie beispielsweise Versicherungsprämien oder Steuernachzahlungen oder andere höhere Kostenpunkte, auf dem Schirm haben.
3. Einkommen steigern und Einkommensquellen diversifizieren
Dieser Tipp kann sowohl eine vorbeugende, als auch eine akute Maßnahme gegen die Geldentwertung durch eine Inflation darstellen: Versuche dein monatliches Einkommen zu erhöhen, um höhere Kosten besser abfedern zu können.
Das kannst du zum Beispiel machen, indem du neue Qualifikationen erwirbst oder begründet um eine Gehaltserhöhung oder einen Verpflegungszuschuss bittest. Letzterer bezuschusst die Kosten für das Essen der Mitarbeiter:innen (über die Arbeitgeber:innen) und stellt eine weitere Möglichkeit für dich dar, am Ende des Monats mehr Geld übrig zu haben.
Um das Risiko von Einkommensschwankungen zu minimieren oder dein Einkommen zu erhöhen, ist es außerdem empfehlenswert, mehrere Einkommensquellen zu haben. Ein Nebenjob, die Gründung eines (Klein-)Unternehmens oder die Investition in Dividendenaktien könnten beispielsweise deine finanzielle Sicherheit und Flexibilität in unsicheren Zeiten etwas erhöhen.
Tipp: Wie du auch ohne Eigenkapital ein Unternehmen gründen kannst, erläutere ich dir in einem separaten Blogbeitrag ganz genau.
4. Kapital sinnvoll anlegen
Apropos investieren! In Zeiten der Inflation ist es besonders wichtig, das eigene Kapital clever anzulegen, um dem Geldwertverlust entgegenzuwirken. Ich persönliche investiere zum Beispiel in breit gestreute, nachhaltige ETFs (Exchange Traded Funds) mit dem Ziel, dass meine Rendite immer deutlich höher ist, als die Inflationsrate.
Außerdem habe ich in meinem monatlichen Sparplan eine dynamische Anpassung der Sparrate eingestellt, um mit der sukzessiven Preissteigerung durch die Inflation Schritt zu halten.
5. Unabhängiger machen
Um der Inflation entgegenwirken zu können, kannst du einige Schritte einleiten, um weniger auf (teuren) Waren und Dienstleistungen angewiesen zu sein und möglichst autark zu leben.
Auch hierzu habe ich dir einige Ideen aufgelistet, die du umsetzen kannst:
- Obst und Gemüse im Garten selbst anbauen
- Regenwasser im Garten auffangen und nutzen (z.B. mit Zisterne oder Regentonne)
- Photovoltaik-Anlage installieren und zu Hause Solarenergie nutzen
- Reinigungsmittel selbst herstellen (z.B. Backofenreiniger aus Natron oder Spülmittel aus Efeublättern)
- Möbel selber bauen (siehe auch DIY Möbel Blog)
- Selbst kochen, anstatt Fertiggerichte oder im Restaurant zu essen
Die genannten Maßnahmen reduzieren schlussendlich nicht nur deine Abhängigkeit von den Marktpreisen, sondern fördern auch die Nachhaltigkeit deiner Lebensweise und – meiner persönlichen Erfahrung nach – auch die gesamte Lebensqualität.
6. Auf Konsum verzichten und Minimalismus üben
Mit einem Konsumverzicht meine ich ganz einfach, dass du dein wohlverdientes aber während der Inflation eben wertverlierendes Geld nur für die wirklich notwendigen Dinge ausgeben solltest. Shopping-Touren, Kinobesuche, Urlaubsreisen oder ein neues Auto gehören in einer Phase der hohen Preise im Regelfall nicht unbedingt dazu. Verzichte deshalb möglichst auf solche emotionsbezogenen Käufe und Ausgaben.
Adaptiere einfach die minimalistische Lebensweise. Sie setzt den Fokus genau darauf, einen Neukauf möglichst zu vermeiden und eben nur die Dinge zu besitzen, die man wirklich zum Leben braucht.
Hier ein paar Beispiele für minimalistisches Denken und Handeln:
- Repariere einen alten Toaster
- Ersetze Wegwerfprodukte durch wiederverwendbare Mehrweg-Alternativen
- Leihe dir eine Bohrmaschine von den Nachbarn aus
- Kaufe gebraucht (z.B. einen Second Hand Pullover)
- …
All diese Dinge reduzieren deine Ausgaben und können dich vor akuter Geldnot durch die Inflation schützen. Gleichzeitig sind sie auch der Beweis dafür, dass man durch nachhaltiges Handeln Geld sparen kann.
7. Kaufverhalten trainieren und Preise vergleichen
Du musst und kannst natürlich nicht jeglichen Neukauf vermeiden! Wenn du aber Geld sparen und der Inflation entgegenwirken willst, solltest du zumindest emotionale Impulskäufe vermeiden.
Zum Beispiel, indem du strikt nach Plan einkaufst und eine Nacht darüber schläfst, bevor du dir ein bestimmtes „Objekt der Begierde“ kaufst. Wenn du ganz nüchtern und mit Plan einkaufen gehst, dann fällt es dir garantiert wesentlich leichter, nur die wichtigsten Dinge einzukaufen und bares Geld zu sparen.
Außerdem kann ich dir nur dazu raten, Preise zu vergleichen. Sowohl beim Benzin an der Tankstelle und den Gurken im Supermarkt, als auch über Preisvergleiche im Internet. Außerdem solltest du vor jedem notwendigen Kauf auch noch einmal nachschauen, ob du nicht noch einen Rabatt-Code erhaschen kannst.
8. Geld sparen und Rücklagen bilden
Jeder von uns sollte sich ja einen Notgroschen für unerwartete Kosten zur Seite legen – das gilt natürlich auch für die Inflation. Denn im Falle der Fälle brauchst du einen Puffer, um gestiegene Marktpreise oder auch in vergessene Abbuchungen stemmen zu können.
Lege also jeden Monat einen Betrag zur Seite, den du entbehren kannst, um vorbereitet zu sein. Am besten eignet sich dafür wieder ein ETF-Sparplan, der dir direkt eine gewisse Rendite in Form von Zinsen und eventueller Kursgewinne einspielt. Durch solche Rücklagen schaffst du dir ein finanzielles Sicherheitsnetz, dass dir dabei hilft, dich vor der Inflation zu schützen.
9. In Sachwerte investieren
Von der Geldanlage hatten wir ja bereits im Verlauf dieses Artikels gesprochen – doch ich habe noch eine wichtige Ergänzung für dich. Als sicherer Inflationsschutz gilt die Investition in Sachwerte, die immer einen Wert haben werden und deren Wert im Regelfall stetig zunimmt.
Das sind zum Beispiel Immobilien, Edelmetalle (z.B. Gold und Silber), Aktien (also Unternehmensanteile) Kunstgegenstände (z.B. Gemälde von berühmten Künstler:innen) oder auch Spirituosen-Raritäten sowie seltene Autos und Uhren. Mit etwas Recherche findest du genau die Sachwerte, die deinen Geldwert erhalten oder erhöhen und der Inflation entgegenwirken.
10. Tipps umsetzen und Ruhe bewahren
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit solltest du immer einen kühlen Kopf bewahren, anstatt Angst davor zu haben, dass die Preise ja möglicherweise noch weiter ansteigen könnten. Panikreaktionen führen erfahrungsgemäß zu überstürzten Entscheidungen, die eine Situation in den aller seltensten Fällen verbessern.
Mit jedem Tipp aus diesem Beitrag und jeder weiteren umgesetzten Maßnahme, wirkst du der Inflation entgegen. Allein mit der Kapitalanlage in ETFs sorgst du dafür, dass du dir für dein Geld in 5 Jahren immer noch dieselben Dinge oder sogar noch mehr leisten kannst, als heute.
Tipp: Passend dazu habe ich dir in einem weiteren Artikel zusammengestellt, wie du ganz einfach deutlich gelassener wirst. Wenn's dich interessiert, dann schau dir die Tipps gerne mal an.
Inflation entgegenwirken und hohen Preisen souverän entgegnen
Die wichtigste Erkenntnis ist doch, dass niemand von uns tatenlos dabei zusehen muss, wie das eigene Geld an Wert verliert. Stattdessen hast du hier und heute ein paar praktische Strategien kennengelernt, um der Inflation entgegenzuwirken – von der Reduzierung unnötiger Ausgaben, über die Einkommenssteigerung und die Geldanlage, bis hin zur Investition in Sachwerte. Setze sie einfach im Rahmen deiner individuellen Möglichkeiten um.
„Investiere in Inflation. Sie hat die besten Aussichten.“
Will Rogers, US-amerikanischer Komiker (mehr unter Geld Zitate)
Ich hoffe, dass dir dieser Artikel dabei geholfen hat, ein tieferes Verständnis für die Inflation und ihre Auswirkungen zu entwickeln. Und dass ich dir, auch mithilfe der Tipps, mögliche Sorgen nehmen konnte.
Hast du Fragen, Anregungen oder eigenen Erfahrungen und Tipps zum Umgang mit der Inflation parat, die du teilen möchtest? Dann schreibe mir doch gern einen Kommentar.
Bleib‘ souverän,
PS: Wenn du magst, kannst du jetzt im nächsten Blogartikel lernen, wie du dein Geld nachhaltig investierst. Viel Erfolg!
- Kevin L. Matthews II: Die sechs wichtigsten Ursachen einer Inflation – so erklärt, dass sie jeder versteht (Stand: 17.07.2022), abrufbar unter https://www.businessinsider.de/wirtschaft/finanzen/die-6-wichtigsten-ursachen-einer-inflation-ganz-einfach-erklaert. [08.12.2023]. ↩︎
- Statistisches Bundesamt; Statista GmbH: Inflationsrate in Deutschland von November 2021 bis November 2023, abrufbar unter https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1045/umfrage/inflationsrate-in-deutschland-veraenderung-des-verbraucherpreisindexes-zum-vorjahresmonat. [08.12.2023]. ↩︎