Hast du auch schonmal „Ich liebe Fleisch und könnte den Geschmack niemals aufgeben“ als Argument dafür gehört, weiterhin Fleisch zu essen? Ich kann dir sicher sagen: als Veganer passiert dir das definitiv häufiger. Doch rechtfertigt dieser Spruch wirklich die ökologischen und gesellschaftlichen Folgen des Fleischkonsums? Und die Dinge, die wir Tieren in der Massentierhaltung antun, um Fleisch essen zu können?
Dieser Frage möchte ich in diesem kurzen Artikel nachgehen und zeigen, ob „Ich liebe Fleisch“ ein logisches Argument oder nur eine schwache Ausrede dafür ist, nicht vegan zu leben.
„Ich liebe Fleisch“ und könnte den Geschmack nicht aufgeben
Auch ich habe einen großen Teil meines Lebens Fleisch geliebt. Doch irgendwann habe ich realisiert, dass der leckere Geschmack eher ein schwaches Argument dafür ist, auch weiterhin Fleisch zu essen.
Ich habe mir einfach die folgende Frage gestellt: „Halte ich meine Geschmacksnerven für wichtiger, als das Leben eines Tieres?“ – wie die meisten von uns, habe auch ich darauf mit einem klaren Nein geantwortet. Doch da ich zu diesem Zeitpunkt noch viel Fleisch und andere tierische Produkte verzehrt habe, passten meine Wertvorstellungen und mein Handeln nicht zusammen. Den persönlichen Geschmack als Argument gegen eine pflanzliche Ernährung zu nennen, kam mir dann wie eine unpassende, merkwürdige und unehrliche Ausrede vor, mit der ich im Prinzip zugebe, dass mir meine Geschmacksnerven wichtiger sind, als das Leben eines Tieres. Eines Tieres, das ich, nur um mein Verlangen nach Fleisch zu stillen, von jemand anderem umbringen lasse. Auch Tierquälerei und die Folgen für unseren Planeten würde ich durch meinen Fleischkonsum in Kauf nehmen.
Ab diesem Zeitpunkt habe ich dann ganz bewusst meinen Konsum tierischer Produkte zurückgeschraubt und schlussendlich beendet. Einfach, damit meine Wertvorstellungen und mein Handeln wieder zueinander passen. Glücklicherweise gibt es mittlerweile unzählige, pflanzliche Fleischalternativen, wie Burgerpatties auf Soja- oder Schnitzel auf Erbsen-Basis. Sie sind optisch, geschmacklich und sogar vom Kaugefühl identisch. Auch dadurch ist es heute so einfach wie nie zuvor, sich vegan zu ernähren.
Tipp: Wenn du noch nicht vollständig überzeugt bist, dann schau dir unbedingt diese veganen Dokumentationen an. Mich hat schlussendlich der Film Dominion überzeugt, da er einfach brutal ehrlich ist und reale Bilder aus der Massentierhaltung zeigt.
Fleisch lieben und Opfer ignorieren – das ist Egoismus
Ich kann das absolut nachvollziehen, wenn jemand Fleisch liebt und nur schwer davon abkommen kann. Der Geschmack von Fleisch ist super, das sage ich auch heute noch. Doch er war nicht der Grund dafür, das ich heute keine tierischen Produkte mehr esse. Mein Hauptgrund ist, dass meine eigene Ernährung unschuldige und emotionale Opfer hätte, obwohl es absolut nicht notwendig ist. Hinzu kommen die Abholzung der Regenwälder, der Klimawandel und all die anderen Umweltprobleme unserer Zeit. Die ressourcenintensive Viehwirtschaft macht so viele Herausforderungen der Menschheit zur Mammutaufgabe. Und natürlich sind auch die gesundheitlichen Aspekte ein wichtiger Faktor für mich. Das alles, nur für mein Geschmackserlebnis? Das ist egoistisch.
„Ich liebe Fleisch“ ist einfach kein logisches Argument dafür, wissentlich Tiere auszubeuten und zu töten und den Planeten zu zerstören, auf dem wir selbst und auch unsere Kinder und Enkelkinder leben müssen.
Bleib‘ nachhaltig,
PS.: „Ich allein kann nichts ändern“ ist auch so ein gern gehörtes Argument. Doch jeder Einzelne ist ein wichtiger Teil der Veränderung. Schau Mal in den Beitrag über die Gründe für Veganer keine Milch zu trinken, um zu erfahren, was du allein schon durch den Griff zu Reis-, Hafer- oder Mandelmilch, als Alternative für Kuhmilch, bewegen kannst.