Food Sharing ist eine Organisation, die sich gegen die bizarre Lebensmittelverschwendung einsetzt. Jedes Jahr werden in Deutschland 11 Millionen Tonnen Lebensmittel weg geschmissen, viele davon sind jedoch noch genießbar. In diesem Artikel möchte ich dir erklären, was genau Food Sharing ist, wie Food Sharing funktioniert und in welchen Städten Food Sharing bereits Lebensmittel kostenlos bekommen kannst. Außerdem bekommst du Tipps, wie du Lebensmittelverschwendung reduzieren kannst.
Hier ist vorher noch ein kleines Inhaltsverzeichnis:
- Was ist Food Sharing?
- Problem
- Wie funktioniert Food Sharing?
- Standorte
- Hürden
- Wie du dich bei Food Sharing engagieren kannst
- Food Sharing Apps
Was ist Food Sharing?
Foodsharing ist eine Initiative gegen die Verschwendung von Essen und Lebensmitteln. Es geht darum, Lebensmittel zu retten, die sonst im Müll landen würden. Insgesamt gibt es bereits 3000 Betriebe und 25.000 Freiwillige die am Food Sharing Konzept teilnehmen. Die Anzahl wächst ständig. Ganze 7,8 Millionen Kilogramm Lebensmittel haben die Food Sharer bereits gerettet. Was für eine tolle Leistung! Jeden Tag finden zudem in etwa 1000 Abholungen statt, bei denen auch du Lebensmittel kostenlos bekommen kannst. Food Sharing läuft auf freiwilliger Basis, das heißt, es findet alles ohne Bezahlung statt. Food Sharing ist ein gemeinnütziger Verein und verläuft unkommerziell.
Die fünf Forderungen von Food Sharing:
- Die Bundesregierung soll eine nationale Strategie entwickeln, um die Lebensmittelverschwendung bis 2030 zu halbieren.
- Food Sharing fordert eine Erfassungs- und Dokumentationspflicht von Lebensmittelverlusten in der Landwirtschaft, Industrie und im Handel. Die gesammelten Daten sollen außerdem für Forschungszwecke transparent zur Verfügung stehen.
- Ein Wegwerfstopp muss her: Supermärkte müssen gesetzlich verpflichtet werden, unverkaufte Ware, die jedoch noch verzehrbar sind, an soziale Organisationen zu spenden, bevor sie weggeworfen werden.
- Food Sharing fordert Rechtssicherheit für alle Betätigungen der Lebensmittelretter und Foodsharer. Die Organisation und die Fairteiler dürfen nicht wie ein gewerbliches Lebensmittelunternehmen behandelt werden.
- Das Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum muss für jeden Bürger klar verständlich sein.
Das Problem mit der Lebensmittelverschwendung
Food Sharing, warum ist das überhaupt so wichtig? Ganz einfach: Laut einer FAO-Studie werden ungefähr ein Drittel der genießbaren (!) Lebensmittel weg geworfen. Die Lebensmittelverluste werden auf 1,3 Milliarden Tonnen pro Jahr geschätzt. Das ist schlecht für unseren ökologischen Fußabdruck. Denn wenn alle Menschen so leben würden, wie in Deutschland, bräuchten wir statt einer Erde direkt drei. Das ist ein unglaublich großes Problem, das von vielen Menschen leider deutlich unterschätzt wird. Food Sharing ist eine der besten Möglichkeiten, der Lebensmittelverschwendung aktiv entgegen zu treten. Food Sharing ist so effektiv, da jeder auf simple Art und Weise mitwirken und kostenlose Lebensmittel bekommen kann. Es gibt keine Ausreden, da nicht teilzunehmen! Im Artikel Tipps gegen Lebensmittelverschwendung bekommst du weitere wertvolle Tipps, um die allgemeine Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.
Lebensmittel kostenlos bekommen – Wie funktioniert das?
Wie oben schon erwähnt, funktioniert Food Sharing nur durch die freiwilligen Helfer und Spenden. Die Food Sharer, welche sich vorher qualifizieren müssen, holen die Lebensmittel von Läden, Restaurants und Co ab. Diese werden dann in die so genannten Fairteiler gebracht. Dort können sich alle Menschen frei an den Lebensmitteln bedienen. Durch den Einsatz der Food Sharer werden jeden Tag in Deutschland hunderte von Kilo an Lebensmitteln gerettet. Immer mehr Lokale und Supermärkte entscheiden sich dafür, gegen Verschwendung ein Zeichen zu setzen. Anstatt die Lebensmittel wegzuschmeißen, kooperieren sie mit Food Sharing. Das schafft eine Win-Win Situation für alle, ganz im Sinne des Zero Waste Lebensstils. Denn Lokale und Supermärkte müssen sich nicht um das Wegwerfen der Lebensmittel kümmern und sparen so sogar noch Geld.
Standorte der Food Sharing Fairteiler
Fairteiler stehen an unterschiedlichen Standpunkten. Manchmal befinden sie sich in der Innenstadt, manchmal handelt es sich dabei auch um einen Kühlschrank in einem Restaurant. Fairteiler von Food Sharing gibt es mittlerweile in vielen Städten Deutschlands und ständig werden es mehr! Hier kannst du dir die Standorte der bisherigen Fairteiler anschauen. In deiner Stadt ist noch nichts los? Macht nichts! Denn einen eigenen Fairteiler aufzustellen ist leichter als du denkst! Informiere dich einfach hier!
Die Hürden von Food Sharing
Bei der Organisation geht es leider nicht immer einfach zu. Food Sharing hat immer wieder mit ungerechtfertigten Vorwürfen von außen zu tun. Dadurch, dass sie beispielsweise in Berlin als Lebensmittelunternehmen eingestuft werden sollten, standen sie vor rechtlichen Hürden. Sollte das der Fall sein, sind einzelne Spender der Organisation dazu verpflichtet, überprüft zu werden. Denn jede Person, die Lebensmittel in Verkehr bringt, so die Berliner Staatssekretärin für Verbraucherschutz, muss nach dem Gesetz als Lebensmittelunternehmer eingestuft werden. Sobald Food Sharing als Lebensmittelunternehmen eingestuft wird, muss das gesamte Konzept von Food Sharing umgeändert werden. Der Staat muss dann jeden Spender penibel unter die Lupe nehmen. Das möchte die Organisation natürlich vermeiden.
Ein weiteres Problem, dass sich in den vergangen Jahren gezeigt hat, sind die Hygiene-Vorwürfe. Die Behörden behaupteten, Foodsharing würde sich nicht genügend um die Verteiler kümmern. Diese Vorwürfe wies Foodsharing ab. Die Food Sharer putzen und kontrollieren die Fairteiler regelmäßig.
Wie du dich bei Food Sharing engagieren kannst
Mitzumachen ist ganz einfach! Food Sharing fordert alle Menschen auf, aktiv auf ihren eigenen Konsum zu achten. Eine Einkaufsliste soll dabei helfen. Wenn man sich vor dem Einkauf bereits überlegt, was man kaufen möchte, reduziert sich die Gefahr von Lebensmittelverschwendung. Hast du Interesse daran bei der Organisation mitzuwirken? Auf der offiziellen Website gibt es die Möglichkeit, sich als Food Sharer anzumelden. Dort musst du in einem Formular einige Daten über dich angeben. Danach folgt ein kleines Quiz über Food Sharing. Anschließend wirst du von von einem Botschafter deiner Region kontaktiert. Mit dem Botschafter kannst du dann alles weitere besprechen.
Mehr Informationen dazu bekommst du auf der offiziellen Website von Foodsharing.
Food Sharing Apps
Eine offizielle App von „Food Sharing“ für ganz Deutschland gibt es bis jetzt leider noch nicht. Dafür gibt es allerdings andere tolle Apps, die eine tolle Alternative bieten. Einige davon möchte ich euch vorstellen. Alle Food Sharing Apps sind natürlich kostenlos.
Food Sharing mit Too Good To Go
Bei dieser Food Sharing App ist der Name Programm. Bei „Too Good To Go“ geht es darum, Lebensmittel von Läden und Lokalen zu retten, indem sie für einen sehr günstigen Preis verkauft werden. Dies schafft eine Win-Win-Situation. Die Unternehmen verdienen mit dem Essen, das sie sonst weg schmeißen würden noch ein wenig Geld und die Kunden bekommen ein leckeres Essen zum günstigen Preis. Unternehmen, welche an dem Projekt teilnehmen möchten können sich ganz einfach anmelden. Wenn du ein Kunde bist, ist eine Anmeldung nicht einmal notwendig. Die App zeigt dir die Unternehmen in deiner Nähe, welche bei der App angemeldet sind und heute etwas anbieten. Deine Stadt findest du, indem du die Postleitzahl oder den Namen der Stadt in der nachhaltigen Suchmaschine eingibst. Schlichtes und dennoch tolles Design und sehr einfach zu bedienen! Ich bin ein riesiger Fan dieser Food Sharing App und nutze sie schon eine ganze Weile.
Hier bekommst du die App im AppStore von Apple
Für Android Phones gibt's die App hier im Google PlayStore
Food Sharing mit Olio
Von dem Kuchen von letztem Sonntag ist noch die Hälfte übrig? Dann findet sich bestimmt jemand in der Nachbarschaft, der ein Stück haben möchte. Olio hilft dabei. Die App ist im deutschsprachigen Raum noch nicht sonderlich verbreitet, hat aber durchaus Chancen, groß aufzusteigen. In der Food Sharing App kann man Essen aus der Nachbarschaft teilen, das gerettet werden kann.
Im App Store findest du die App Olio hier
Hier gibt's die App Olio im Google PlayStore
https://www.youtube.com/watch?time_continue=56&v=AdVt92QOUSQ
Food Sharing mit ResQ Club
Ein Start-Up, welches erst 2016 gegründet wurde. Es funktioniert so ähnlich wie Olio. Und genauso, wie Olio, muss sich die App erst mal herumsprechen, in einigen Städten ist sie noch nicht vorhanden. In Berlin und anderen Großstädten ist schon einiges los. Auch hier lohnt es sich, mal vorbeizuschauen und ein wenig zu warten, bis die App ihr volles Potential entfaltet hat.
Die App gibt's hier im AppStore von Apple
Für Android-Phones gibt's die App hier im PlayStore
Food Sharing in Social Media
Auf Facebook gibt es bereits viele Food Sharing Gruppen, bei denen man Essen verschenken kann. Schau doch mal nach, ob deine Stadt auch schon dabei ist. Wenn nicht, könntest du derjenige sein, der die Sache ins Rollen bringt.
Food Sharing gegen die Lebensmittelverschwendung
Wie du sehen kannst, hat Food Sharing schon vieles bewegt! Umso mehr Menschen sich über das Thema informieren, desto größer wird die Bewegung. Food Sharing ist eine großartige Alternative gegen Lebensmittelverschwendung, bei der auch du kostenlose Lebensmittel bekommen kannst. Und wie sieht es bei dir persönlich aus?
Hast du Fragen und Anregungen oder auch schon Erfahrungen mit Food Sharing gemacht? Dann schreibe mir gern einen Kommentar.
Bleib‘ nachhaltig,
PS: Interessiert dich auch das Thema gesunde Ernährung? Dann schau dir doch mal den Artikel Ernährung und Umwelt – Gesund Essen für gutes Klima an!
Ich will gerne auch vorbeikommen oder mitmachen bei Unterstützung bin ich gerne bereit oder wenn so viele Lebensmittel weggeworfen würde würde ich gerne auch ein bisschen die Leute unterstützen mit
Hi Agharbi! Einfach bei Food-Sharing registrieren und dabei sein 🙂
Viele Grüße
Christoph
Hallo
Hi Margret! 😉
Gruß, Christoph
Hallo Tabea,
ein sehr interessanter Artikel. FoodSharing ist auch für Student*innen eine gute Möglichkeit, sich zu engagieren und gleichzeitig günstig an Essen zu kommen.
Viele Grüße
Hallo Marie,
Vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Ja, da hast du recht. In meiner Heimatstadt engagieren sich schon viele Student*innen und FoodSharing wächst auch hier immer weiter. 🙂
Liebe Grüße
Tabea
Liebe Tabea,
ich habe noch einen Tipp für euch:
Wenn ihr mögt, bewerbt euch doch mal hier; ich denke, das würde toll passen:
https://blog.gls.de/bildung/gls-bank-nachhaltigkeits-blog-award-2018/
Liebe Grüße
Hi Marie! Danke für den Tipp, das machen wir! 🙂
Beste Grüße,
Christoph
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