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Ist das Fleischessen das neue Rauchen? 12 Gründe, die dafür sprechen

Ist Fleischessen das neue Rauchen?

Hast du schon einmal gehört, dass Fleischessen das neue Rauchen sei? Dann sicherlich in einem Gespräch mit einem Veganer, Vegetarier oder einem sehr nachdenklichen Fleischesser gesprochen. Doch mal ehrlich: inwiefern kann man den Konsum von Fleisch und Tabak schon miteinander vergleichen? Das eine isst und das andere raucht man schließlich. Doch tatsächlich gibt es beispielsweise in der Entwicklung der Produkte, in ihren Folgen für Gesundheit, Umwelt und Gesellschaft oder im Verlauf ihrer Akzeptanz in der Bevölkerung einige Gemeinsamkeiten.

In diesem Artikel möchte ich dir einige Anzeichen erläutern, die eher dafür sprechen, dass Fleisch tatsächlich das neue Rauchen ist. Auf geht's!

  1. Skrupellose Industrie
  2. Krebserregende Produkte
  3. Umwelt und Tiere leiden darunter
  4. Preis nimmt zu
  5. Konsum wird zur Gewohnheit/Sucht
  6. Schlechtes Image
  7. Industrie wirbt mit verbesserten Produkten
  8. Konsum ist keine Notwendigkeit
  9. Immer mehr Menschen verzichten darauf
  10. Industrie hat keine echten Argumente
  11. Es bilden sich Pro- und Anti-Grüppchen
  12. Menschen müssen sich Konsum schön reden bzw. ihn rechtfertigen

Wichtig: Falls du Fleischesser oder Raucher bist, nimm diesen Artikel bitte nicht persönlich. Da ich die Aussage „Fleischessen ist das neue Rauchen“ jetzt schon zum dritten Mal gehört habe, möchte ich mit diesem Beitrag lediglich verdeutlichen, inwiefern diese – zugegeben steile These – zutreffen könnte.

1. Skrupellose Industrie

Fleisch- und Tabakindustrie sind skrupellos

Sowohl die Tabak- als auch die Fleischindustrie haben durch gezielte, großflächige Werbekampagnen dafür gesorgt, dass ihren Produkten in unserer Gesellschaft ein gewisser „Nutzen“ zugeordnet wird. Wer raucht ist cool und selbstbewusst, wer Wurst und Steaks ist (oder auch Kuhmilch trinkt) wird groß und stark. So entstand schlussendlich auch der Irrglaube, dass Veganismus total unmännlich sei.

Gesundheitliche und ökologische Folgen, sowie ethische Fragestellungen bleiben sicherheitshalber unerwähnt. Und falls sie doch Mal aufkommen, werden sie von den Verantwortlichen eher veralbert und abgetan, um die Profitgier auf Kosten anderer Menschen, der Umwelt oder der Tiere, noch möglichst lange stillen zu können.

2. Krebserregende Produkte

Dass das Rauchen krebserregend ist, weiß vermutlich jeder. Schließlich steht es mittlerweile ja dick und fett auf den Verpackungen. Doch dass die WHO auch den Verzehr von Fleisch als krebserregend einstuft, ist noch relativ unbekannt.₁

Wer regelmäßig Fleisch konsumiert, erhöht zudem auch noch die Wahrscheinlichkeit dafür, unter Herzerkrankungen, Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck oder Übergewicht zu leiden.₂ Insgesamt lässt sich also die Gemeinsamkeit festhalten, dass sowohl der Konsum von Zigaretten, als auch der Konsum von Fleisch, gesundheitlich bedenklich sind.

Tipp: Mehr erfährst du im Beitrag über ernährungsbedingte Krankheiten.

3. Umwelt und Tiere leiden darunter

Das Rauchen oder Fleischessen belastet aber nicht nur die eigene Gesundheit. Zigarettenkippen landen in der Umwelt, werden von Tieren gefressen und vergiften Böden und Gewässer – das Passivrauchen nicht zu vergessen. Der Verzehr von Fleisch (und u.a. die damit verbundene Tierfutterproduktion) ist beispielsweise wesentlich für die Abholzung der Regenwälder und den Klimawandel verantwortlich. Unter Letzterem leidet vor allem auch die Landwirtschaft selbst. Hinzu kommt die Tierquälerei bis hin zum brutalen Tod im Schlachthaus – ohne die es Fleischerzeugnisse nicht geben kann.

Den Zigarettenkonsum könnte man eher noch als persönliche Entscheidung bezeichnen, doch auch er kann schwerwiegende Folgen für andere haben. Beim Fleischkonsum steht das außer Frage – denn jedes Steak fordert Opfer. Die wesentliche Gemeinsamkeit des Rauchens und des Fleischessens liegt darin, dass ein einzelner zwar kurzfristig von den Produkten profitiert (z.B. durch Entspannung oder Geschmack), aber eben auch, dass ALLE kurz- oder langfristig darunter leiden.

4. Preis nimmt zu

Auch als Nicht-Raucher habe ich mitbekommen, wie rasant und stark die Preise für eine Schachtel Zigaretten in den letzten Jahrzehnten gestiegen sind. Warum? Die Subventionen der EU endeten im Jahr 2010, außerdem wurde die Tabaksteuer erhöht.

Ähnliches droht auch den tierischen Erzeugnissen aus der Massentierhaltung, wie in der Politik bereits intensiv diskutiert wird. Aktuell sind Fleisch (und auch Eier und Milchprodukte) nur so günstig, weil sie mit dem ermäßigten Steuersatz besteuert werden und „Viehhaltung“ durch staatliche Gelder künstlich wirtschaftlich gehalten wird. Für ernstgemeinten Klima- und Tierschutz, gibt es schlussendlich gar keine andere Alternative, als die Preise für klimaschädliche und tierquälende Waren zu erhöhen.

5. Konsum wird zur Gewohnheit/Sucht

Fleisch essen das neue Rauchen? Gewohnheit ist Gemeinsamkeit

Das Rauchen ist definitiv eine Sucht, das Fleischessen wohl eher eine Gewohnheit. Doch letztendlich gehen Raucher und Fleischesser diesen Dingen regelmäßig nach, weil sie sich an die Vorzüge gewöhnt haben. Das Rauchen wirkt kurzfristig dem Stress entgegen und das gewürzte Fleisch von Tieren schmeckt lecker. Definitiv eine weitere Gemeinsamkeit, die eher dafür spricht, dass Fleisch das neue Rauchen ist.

Meine persönliche Erfahrung: Wenn man einen veganen Probemonat wie den Veganuary durchgezogen hat, fühlt man sich besser, hat keinen Heißhunger mehr auf echtes Fleisch und kennt unzählige mindestens genauso leckere, aber eben umwelt-, tier- und gesundheitsfreundlichere Alternativen.

6. Schlechtes Image

Fleischessen könnte auch deshalb das neue Rauchen sein, weil sowohl die Tabakindustrie, als auch die Fleischindustrie, mittlerweile ein ramponiertes Image genießen. Der Tönnies-Skandal um die Ausbeutung der Mitarbeiter in Schlachtbetrieben während der Corona-Krise, dürfte ganz entscheidend dazu beigetragen haben. Nicht zuletzt liegt es aber auch daran, dass die Produkte (beider Industrien) einem Einzelnen vielleicht kurzfristig guttun, aber mittel- bis langfristig fatale Folgen für den Planeten, die Gesundheit und nicht zuletzt alles Leben auf der Erde haben.

Das schlechte Image könnte schlussendlich dazu führen, dass sich zu der Flugscham (schlechtes Gewissen aufgrund der ausgestoßen Treibhausgase von Flugzeugen) in Zukunft auch noch die Fleischscham gesellt.

7. Industrie wirbt mit verbesserten Produkten

Sowohl die Tabakindustrie, als auch die Fleischindustrie spüren immer stärkeren Gegenwind aus der Bevölkerung. Dementsprechend reagieren sie mit verbesserten Produkten. Die E-Zigarette, Aktivkohlefilter oder eben das Biofleisch sind berühmte Beispiele. Doch diese Entwicklungen ändern natürlich nichts daran, dass es weiterhin gesundheitsschädliche bzw. tierquälende und umweltzerstörende Produkte sind.

Kurzfristig mögen diese Maßnahmen das ein oder andere schlechte Gewissen beruhigen – doch langfristig sind auch diese Produktvarianten zum Scheitern verurteilt. Kein Übel währt ewig.

8. Fleischessen ist ebenfalls keine Notwendigkeit

Ein weiterer, möglicher Grund dafür, dass das Fleischessen das neue Rauchen sein könnte, ist die nicht vorhandene Notwendigkeit des Konsums der Produkte. Zu rauchen war nie notwendig, Fleisch zu essen maximal in der frühen Menschheitsgeschichte – aber heute nicht mehr. Wer auf den Fleischgeschmack steht, findet im Supermarktregal unzählige pflanzliche Alternativen. Nicht alles schmeckt perfekt, aber vieles. Geschmackssache eben – so wie es ja auch bei Tierfleisch ist.

9. Immer mehr Menschen verzichten darauf

Vegan ernähren und nicht rauchen

Weltweit hören immer mehr Menschen mit dem Rauchen auf – die globale Zahl der Raucher ist absteigend.₃ Die wesentlichen Gründe dafür sind beispielsweise, dass die meisten Menschen mittlerweile über die persönlichen, gesundheitlichen Auswirkungen informiert sind, dass die Schachtel Zigaretten immer teurer wird und dass es sinnvollere, gesündere Alternativen zum Stressabbau gibt.

Der globale Fleischkonsum ist zwar immer noch im Aufwärtstrend₄ – jedoch ist ein ähnlicher, sinkender Konsum zu erwarten. In Deutschland geht er bereits heutzutage rasant zurück.₅ Begründet ist die bevorzugt fleischfreie Ernährung vor allem mit ethischen, ökologischen und gesundheitlichen Motiven.

Sobald tierische Erzeugnisse keine Mehrwertsteuervorteile mehr genießen, Viehbetriebe keine Subventionen mehr erhalten und die Preise für Fleisch, Milch, Käse und Co. in der Folge auf ihren echten Wert steigen, ist zu erwarten, dass die Abkehr von tierischen Produkten noch weiter zunimmt.

Gut zu wissen: So wie es Kurse für einen konsequenten Rauchstoppp gibt, mehren sich beispielsweise auch die Angebote für pflanzliches Kochen. Auch der leichtere Zugang zu nachhaltigeren Alternativen trägt dazu bei, dass die Zahl der Raucher und Fleischesser sinkt.

10. Industrie hat keine echten Argumente

Wer hin und wieder Diskussionsrunden oder hitzige Auseinandersetzungen zu den Themen Zigaretten oder Fleischkonsum ansieht, wird wissen, dass den Verantwortlichen der beiden Industrien schnell die Argumente zur Verteidigung ihrer Produkte ausgehen. Arbeitsplätze und Geschmack… und dann hört es meist auch schon auf. Unter dem Strich steht der Profitgedanke. Denn für Arbeitsplätze und Geschmack sorgen auch die nachhaltigeren, gesünderen und tierfreundlicheren Alternativen.

11. Es bilden sich Pro- und Anti-Grüppchen

Jeder von uns kennt es wahrscheinlich – und vermutlich empfindet es auch jeder von uns als unangenehm. Dennoch führen gemeinsame Verhaltensweisen wie das Rauchen oder das Fleischessen in gewisser Form dazu, dass sich im Büro oder am Tisch beim Weihnachtsessen Verbündete im Geiste zu Grüppchen wie „die Raucher/die Nichtraucher“ oder die „Fleischesser/die Veganer“ zusammentun. Unglaublich nervig natürlich. Aber da man seine Entscheidung für oder gegen die jeweilige Verhaltensweise in vielen Situationen begründen muss, fällt dies natürlich wesentlich leichter, wenn man Gleichgesinnte um sich hat.

Raucher sind zwar heutzutage meist in der Unterzahl und Fleischesser noch in der Überzahl. Dennoch ist zumindest in meinem Umfeld zu spüren, dass der Konsum von Tieren zunehmend als uncool und kontrovers gilt – ähnlich wie beim Tabakkonsum.

Hinweis: Es ist nicht unbedingt etwas Negatives, wenn sich Grüppchen bilden! Im Gegenteil – es ist ein positives Zeichen dafür, dass sich eine Gesellschaft verändert.

12. Fleischesser müssen sich Konsum schön reden bzw. ihn rechtfertigen

Fleischessen aber Tiere lieben

Da das Rauchen und das Fleischessen keine Notwendigkeit sind und sie viele schwerwiegende Folgen mit sich bringen, müssen sich Raucher und Fleischesser hin und wieder „lästige“ Fragen und Meinungen von Nicht-Rauchern und Vegetariern oder Veganern gefallen lassen. Vor allem die Verteidigung des eigenen Konsums kann sehr anstrengend sein, da man ja eigentlich seine Gesundheit wertschätzt, aber dennoch raucht – und da man ja eigentlich Tiere liebt, aber dennoch für ihren Tod Geld bezahlt. (siehe auch kognitive Dissonanz)

Die Gemeinsamkeit von Rauchern und Fleischessern liegt hier beispielsweise darin, dass sie das Ausmaß ihres Konsums untertreiben und somit schönreden. „Ich rauche ja nur auf Partys“ oder „Ich esse ja nur 1 – 2 Mal in der Woche Fleisch“ sind dafür prominente Beispiele, die in der Regel nicht ganz der Wahrheit entsprechen.

Ist Fleischessen also das neue Rauchen?

Die vielen hier genannten Gemeinsamkeiten der beiden Produkte sprechen zumindest dafür. Sowohl der Konsum von Zigaretten, als auch der von tierischem Fleisch, haben keine logischen Vorteile, weshalb sie meiner Meinung nach zu den Dingen zählen, die heute eigentlich unnötig sind. Profitgier, Geschmackslust und gewohnte Verhaltensweisen lassen sich auch anderweitig stillen.

Ich persönlich glaube, dass die Verantwortlichen längst wissen, dass sich der Lebenszyklus ihrer Produkte langsam dem Ende neigt. Irgendwann wird vermutlich niemand mehr Rauchen und Fleisch essen, da sich schlussendlich sinnvollere, zukunftsorientierte, nachhaltige und tierfreundliche Alternativen durchsetzen.

Hast du Fragen oder Anmerkungen rund um den Beitrag? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar!

Bleib‘ nachhaltig,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

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Quellenangaben:
₁ Harvard Chan: WHO report says eating processed meat is carcinogenic: Understanding the findings (Stand: 03.11.2015), abrufbar unter https://www.hsph.harvard.edu/nutritionsource/2015/11/03/report-says-eating-processed-meat-is-carcinogenic-understanding-the-findings. [23.03.2022].

₂ American Dietetic Association; W. J. Craig; A. R. Mangels: Position of the American Dietetic Association: vegetarian diets (Stand: Juli 2009), https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19562864. [23.03.2022].

₃ Statista GmbH: Anzahl von Tabakkonsumenten weltweit nach WHO-Region in den Jahren 2000 bis 2025 (Stand: Dezember 2019), abrufbar unter https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1167833/umfrage/tabakkonsumenten-weltweit-nach-who-region. [23.03.2022].

₄ M. Janson: Der Fleischhunger der Welt (Stand: 25.08.2021), abrufbar unter https://de.statista.com/infografik/20391/produktion-von-fleisch-weltweit. [23.03.2022].

₅ Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE): 57,3 Kilogramm Fleisch pro Person: Verzehr sinkt weiter (Stand: 22.03.2021), https://www.ble.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2021/210322_Fleisch.html. [23.03.2022].

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Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.

2 Gedanken zu „Ist das Fleischessen das neue Rauchen? 12 Gründe, die dafür sprechen“

  1. selten so einen Schmarrn gelesen! Fleisch essen ist nicht ungesund, im Gegenteil: Fleisch enthält Vitamine und Eiweiße, die der Mensch zum überleben braucht. Allein der Fleischkonsum hat unser Gehirn in frühen Zeiten der Menschheit so groß werden lassen. Es ist sogar bereits nachgewiesen, dass das Gehirn des Menschen wieder schrumpft, seit wir Menschen der Landwirtschaft nachgehen und mehr pflanzliche Nahrung zu uns nehmen. Bitte liebe Grasfresser: Bei der Wahrheit bleiben. Dann kann man diskutieren!
    Lasst Euch das Kotelett schmecken!

    1. Oh, da habe ich dich wohl getriggert. Fleisch enthält Nährstoffe, aber das macht es nicht gesund. Zudem hat es kein Monopol auf irgendwelche Nährstoffe – sie sind allesamt auch in Pflanzen verfügbar.

      Nur weil das Fleischessen uns irgendwann mal geholfen hat, uns zu entwickeln, rechtfertigt es nicht den Fleischkonsum heutzutage. Du kaufst dein Fleisch abgepackt in einer Plastikschale im Supermarkt und musst es nicht mehr selbst jagen.

      Im Gegensatz zu dir Belege ich alle Fakten mit Quellen, um den Wahrheitsgehalt zu untermauern. Wo sind die Quellen für deine Behauptungen? Gerne schaue ich sie mir an, wenn du sie mir schickst.

      Viele Grüße
      Christoph

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