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Elektroauto im Winter – 10 Tipps für mehr Reichweite von E-Autos bei Kälte

Elektroauto im Winter – 10 Tipps für mehr Reichweite bei Kälte

Wie kann man Elektroautos im Winter möglichst effizient nutzen und ihre Reichweite erhöhen? Wenn du eine klare Antwort auf diese Frage suchst, bist du hier genau richtig!

Die meisten E-Auto-Fahrer:innen werden in der winterlichen Jahreszeit im wahrsten Sinne kalt erwischt, weil ihr Fahrzeug nicht mehr die gewohnte Reichweite schafft. Denn tatsächlich sind Elektrofahrzeuge in der kalten Jahreszeit etwas weniger leistungsstark als Verbrenner, weil sich der Akku schneller entlädt.

Glücklicherweise kannst du jedoch selbst entscheidend dazu beitragen, dass die Einbußen bei der Reichweite nur minimal sind und du deutlich länger und weiter fahren kannst.

In diesem Artikel stelle ich dir deshalb jetzt die wichtigsten Tipps für die Nutzung von Elektroautos im Winter vor – und zeige, wie du ihre Reichweite gezielt erhöhen kannst. Auf geht's!

Hintergrund: Warum haben Elektroautos im Winter eine geringere Reichweite?

Warum haben Elektroautos im Winter eine geringere Reichweite?

Es kursieren wirklich viele Mythen und Irrtümer über Elektroautos, die sich schnell widerlegen lassen. Doch dass E-Autos bei Minustemperaturen eine geringere Reichweite haben, als in der warmen Sommerzeit, ist leider eine logische Wahrheit.

Logisch, weil die Energieentnahme von Batterien umso geringer ist, je kälter die Umgebung ist. Das kennst du möglicherweise auch vom Akku deines Smartphones, der sich im Winter schneller entlädt.

Außerdem wird dem Fahrzeug bei Schnee und Eis erfahrungsgemäß auch eine höhere Heizleistung im Innenraum abverlangt. Da der Motor keine Abwärme erzeugt, muss schlussendlich nicht nur mehr, sondern fast der gesamte Strom dafür aus dem Elektroakku genutzt werden.

Aus diesem Gründen haben Elektroautos im Winter laut ADAC einen im Schnitt um etwa 20-30 Prozent höheren Verbrauch. Wer zum Beispiel bei -7 °C regelmäßig viele, kurze Strecken am Tag fährt, büße sogar etwa 50 Prozent der eigentlichen Reichweite des Fahrzeugs ein.1

10 Tipps: Was kann man tun, damit Elektroautos im Winter mehr Reichweite haben?

Die besten Tipps für die Nutzung eines Elektroautos im Winter

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Elektroautos haben unzählige Vorteile! Sie fahren zum Beispiel emissionsfrei, sind leise und stinken nicht, werden staatlich gefördert und man kann sie zu Hause an der Wallbox aufladen. Die reduzierte Reichweite bei Kälte zählt allerdings zu ihren validesten Nachteilen – dass kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.

Aaaaaber! Schon mit einigen simplen Maßnahmen, Tipps und Tricks können wir Autofahrer:innen die Reichweite unsere Elektroautos im Winter so erhöhen, dass wir kaum einen Unterschied zur Nutzung bei höheren Außentemperaturen spüren. Hier stelle ich sie dir jetzt vor.

1. Mit Ladesteuerung den Ladezeitpunkt steuern

Die meisten Elektroautos verfügen über eine Ladesteuerung. Darüber kannst du genau festlegen, wann du mit dem Elektroauto losfahren möchtest. Der Akku wird dann so geladen, dass der Ladevorgang erst kurz vor Abfahrt abgeschlossen ist, sodass er zum benötigten Zeitpunkt aufgewärmt und leistungsstärker ist. Auch, dass die Ladedauer bei kalten Temperaturen höher ist, kannst du dabei berücksichtigen.

Über die Ladesteuerung kannst du vor Abfahrt außerdem die Standheizung regulieren, um einen bereits vorgewärmten Innenraum vorzufinden.

2. Richtig heizen

Ein Auto mit Verbrennungsmotor erwärmt der Motor das Kühlwasser, das dann über einen Wärmetauscher die Luft im Innenraum des Wagens erwärmt. Beim E-Auto gibt es diese Funktion nicht. Deshalb wird hier der Strom aus dem Akku benötigt, um die Luft im Auto zu erwärmen.

Bei den Heizvorgängen kannst du aber natürliche auf einige Maßnahmen zum Stromsparen zurückgreifen. Allgemeine Tipps dazu habe ich dir hier übersichtlich zusammengetragen:

  • Heize den Innenraum deines Elektroautos nicht während, sondern bereits vor der Fahrt (geht meist auch übers Smartphone), wenn das Auto noch am Stromnetz angeschlossen ist. Dann kommt der Strom aus der Steckdose und beeinflusst nicht die Reichweite. Ein entscheidender Vorteil von E-Autos.
  • Nutze nach Möglichkeit die Sparfunktion, bei der nur der Fahrerbereich und nicht der gesamte Innenraum aufgeheizt wird, wenn du sowieso nur alleine mit deinem Elektroauto fährst.
  • Heize mit Umluft, aber stelle die Innenraumheizung ruhig etwas niedriger ein, ziehe dich etwas dicker an und bevorzuge lieber die Sitz- und Lenkradheizung, sowie die heizbaren Stäbe in der Windschutzscheibe, die wesentlich weniger Energie benötigen.

3. Vorausschauend fahren

Sowohl im Sommer, als auch im Winter, kannst du die Reichweite auch über dein Fahrverhalten beeinflussen. Für eine möglichst hohe Distanz empfiehlt es sich, vorausschauend zu fahren: Je weniger du bremsen und auch wieder beschleunigen musst, desto mehr Energie kannst du beim Fahren einsparen.

Achte also stets auf den Verkehr und beobachte beispielsweise Ampeln bereits aus größerer Entfernung, damit du unnötig starkes Abbremsen vermeidest. Auch ein ausreichender Abstand zum Auto vor dir ist ein probates Mittel, um dahingehend stromfahrender und damit nachhaltiger Auto zu fahren.

Ein weiterer Tipp für mehr Reichweite im Winter ist zudem eine vorausschauende Planung deiner Fahrten. Zu viele kurze Fahrten mit langen Unterbrechungen (bei denen der Akku wieder auskühlt), solltest du möglichst vermeiden.

Vor dem Liegenbleiben im Stau auf der Autobahn musst du übrigens prinzipiell keine Angst haben, weil der Akku nicht plötzlich völlig versagt. Dennoch solltest du den Stromverbrauch deines Elektroautos – genauso wie den Spritverbrauch des Verbrenners – natürlich im Blick behalten.

4. Die richtige Reifen wählen und Reifendruck erhöhen

Für die kalte Jahreszeit empfehlen sich bei deinem E-Auto möglichst kleine Felgen und Winterreifen mit geringem Rollwiderstand. Außerdem kann ein etwas höherer Reifendruck die Reichweite im Winter steigern. Achte aber darauf, die Vorgaben zum maximalen Reifendruck nicht zu überschreiten.

5. In der Garage parken und laden

Im Winter das Elektroauto in der Garage parken

Wenn das Außenthermometer Minusgrade anzeigt, empfiehlt es sich, dass E-Auto stets in einer Garage zu parken, damit die Batterie nicht zu sehr auskühlt. Im Idealfall kannst du sie dort auch direkt an einer Wallbox oder Ladesäule laden. Wenn der Akku unmittelbar nach der Fahrt auf Betriebstemperatur ist, ist praktischerweise auch die Ladeleistung höher.

Ist das nicht möglich, kannst du dein Elektrofahrzeug aber natürlich auch draußen parken, da die Isolierung an der Batterie bei winterlichen Temperaturen verhindert, dass sie komplett auskühlt. Du musst aber natürlich damit rechnen, dass der Ladevorgang etwas länger dauert, als im Sommer.

6. Eco-Modus einschalten

Viele Elektroautos verfügen über eine Art Umwelt-Modus, den du anschalten kannst, um während der Fahrt für eine maximal effiziente Energiesteuerung zu sorgen und viel Strom zu sparen.

Wenn der Eco-Modus aktiviert ist, überträgt der Motor deines E-Autos weniger Leistung auf die Räder, um mehr Reichweite zu erzielen. Dafür wird beispielsweise die Heizleistung gedrosselt.

Außerdem fährt dein E-Auto dann langsamer an und beschleunigt auch verhaltener – also ohne durchdrehende Räder. Darunter mag vielleicht der Fahrspaß etwas leiden, doch gerade bei winterlichen Straßenverhältnissen ist es ja durchaus sinnvoll, etwas vorsichtiger unterwegs zu sein. Um möglichst große Distanzen zurücklegen zu können, musst du ergänzend wirklich auch den „Eco-Modus in deinem Kopf“ anschalten. 😉

7. Akku richtig laden

Unabhängig von der Außentemperatur gilt, dass du den Akku möglichst nicht komplett entleeren oder bei 100 Prozent halten solltest. Ein optimaler, batterieschonender Ladestand liegt zwischen 20 und 80 Prozent.

Im Winter ist es am schonendsten, wenn du die Batterie jeweils direkt nach der Fahrt auflädst, da sie dann noch warm ist. Das erhöht einerseits die Lebensdauer der Batterie, verkürzt andererseits aber auch den Ladevorgang.

Zur Schonung des Akkus solltest du nach Möglichkeit auch öfters auf das Schnellladen verzichten. Denn dabei muss er in kurzer Zeit viel Energie aufnehmen – vor allem bei kalten Temperaturen kann das dazu führen, dass sich die Batterie stark erwärmt und dadurch belastet wird. Lass dein E-Auto stattdessen lieber zu Hause über Nacht oder am Arbeitsplatz während der Arbeit laden.

8. Wärmepumpe nutzen

Mittlerweile gibt es einige Elektroautos mit Wärmepumpen (z.B. den Audi e-tron, den BMW i4 oder den Peugeot e208), die die Batterie entlasten und die Innenraumtemperatur regulieren. Wie bei Wohngebäuden, entzieht die Wärmepumpe der Umgebung Wärme, die dann über einen Wärmetauscher als Heizenergie abgegeben wird.

Sie lässt sich sogar nachrüsten, falls sie sich nicht serienmäßig in deinem E-Auto-Modell befindet. Wenn dir eine möglichst hohe Reichweite deines E-Autos bei Kälte sehr wichtig ist, kann sich die Investition definitiv für dich – und die Umwelt – lohnen.

9. Stromsparen im Stau

In einen Stau zu geraten ist immer ärgerlich – besonders aber dann, wenn du mit deinem Elektroauto fährst und dessen Reichweite im Winter sowieso geringer ist. Um dem Reichweitenverlust vorzubeugen, kannst du beispielsweise wieder die Sitzheizung, sowie die Front- und Heckscheibenheizung ausschalten und auch die Innenraumbeheizung etwas herunterregeln.

Sorge außerdem dafür, dass Fenster und Türen nicht zu lange offen stehen, damit die erzeugte Wärme im Auto bleibt und die Heizung nicht gegen die kalten Außentemperaturen ankämpft. (so ist es übrigens auch beim Kühlschrank)

Etwas Strom sparen kannst du auch, wenn du während des Staus vom Abblendlicht auf die Standbeleuchtung wechselst. Hier geht die Sicherheit aber vor: Bei schlechten Sichtverhältnissen lässt du das Abblendlicht natürlich an, damit dein Auto weiterhin von anderen Verkehrsteilnehmern gut gesehen wird.

10. Rekuperation nutzen

Länger und weiter fahren mit dem E-Auto bei Kälte

Wenn du den Fuß vom Gas nimmst und das E-Auto rollen lässt, setzt die Rekuperation ein: Der Motor wird dann zum Generator und produziert Energie, mit der der Akku während der Fahrt wieder etwas aufgeladen wird.

Wenn die Batterie bei deinem Elektroauto im Winter allerdings kalt ist, fällt die Energierückgewinnung per Rekuperation jedoch erfahrungsgemäß etwas schwächer aus. Das hat dann schlussendlich ebenfalls Auswirkungen auf die Reichweite und kann sich auch durch ein verändertes Bremsverhalten bemerkbar machen.

Reichweite von Elektroautos im Winter mit simplen Tipps & Tricks erhöhen

Bei Minusgraden ist der Akku des Elektroautos weniger leistungsfähig und braucht länger, um vollständig aufzuladen. Das ist leider so.

Damit sich dieser nicht unwichtige Nachteil aber möglichst wenig auf die Reichweite auswirkt, solltest du unter anderem darauf achten, dein Fahrzeug bei vorgewärmtem Akku zu laden und während der Fahrt wenig Strom durch beispielsweise die Heizung zu verbrauchen. Außerdem ist eine vorausschauende Fahrweise essenziell, um die Akkukapazität zu schonen.

„Ohne die Kälte des Winters gäbe es die Wärme des Frühlings nicht.“

Ho Chi Minh (mehr unter Winter Zitate)

Beachte beim Energiesparen aber prinzipiell, dass Sicherheit immer vorgeht – wenn du beispielsweise Strom bei der Heizleistung sparen möchtest, geht das nur, wenn alle Scheiben eis- und beschlagfrei sind. Auch am Licht solltest du bei schlechten Sichtverhältnissen keinesfalls sparen.

Hast du Fragen, Anregungen oder weitere Tipps für die Nutzung von E-Autos an kalten Wintertagen bei Schnee und Eis? Dann freue ich mich auf deine Erfahrungen und Ideen in den Kommentaren.

Bleib‘ nachhaltig,

Christoph von CareElite - Plastikfrei leben

PS: Besonders ökologisch ist dein elektrisches Auto übrigens, wenn du es bei dir zu Hause mit Strom aus erneuerbaren Energien lädst, die du selbst erzeugst. Wenn du mehr darüber wissen willst, dann wirf jetzt als Nächstes gern einen Blick in meinen Artikel über Solarenergie.

Quellenangaben

  1. Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. (ADAC): Elektroauto im Winter – So massiv sinkt die Reichweite bei Kälte (Stand: 01.03.2022), abrufbar unter https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/info/elektroauto-reichweite-winter. [14.11.2023]. ↩︎
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Christoph Schulz

Christoph Schulz

Ich bin Christoph, Umweltwissenschaftler und Autor - und setze mich hier bei CareElite gegen den Plastikmüll in der Umwelt, den Klimawandel und alle anderen großen Umweltprobleme unserer Zeit ein. Gemeinsam mit weiteren, umweltbewussten Bloggern will ich dir Tipps & Tricks für ein natürlich-gesundes, nachhaltiges Leben sowie deine persönliche Weiterentwicklung an die Hand geben.