Hast du dich mal gefragt, warum ein effizienter Umgang mit natürlichen Ressourcen im Schlaraffenland nicht so wichtig ist? Dann möchte ich dir diese Frage hier und heute beantworten. Wir leben in einer echten Wegwerfgesellschaft, in der zunächst alles was wir haben wollen, stetig verfügbar ist. Allerdings wird das aufgrund der begrenzten Ressourcen in unserer Natur nicht ewig so funktionieren. Schon heute suchen wir nach Lösungen für die größten Umweltprobleme unserer Zeit – wie den Klimawandel oder den Plastikmüll in den Weltmeeren. Was heißt suchen?! Die Masse erzeugt die Probleme – und einige wenige kämpfen dagegen an. Das ist der Grund, warum wir alle nachhaltiger leben müssen.
In diesem Artikel zeige ich dir jetzt kurz und knapp, warum Effizienz im Schlaraffenland unwichtig ist – und warum sich der Wind dreht, wenn der Überfluss endet. Auf geht's!
Was ist ein Schlaraffenland? Und was Effizienz?
Ein Schlaraffenland meint im Allgemeinen einen märchenhaften Ort, an dem alle Menschen ein paradiesisches Leben im Überfluss führen, ohne dafür eine Gegenleistung erbringen oder an die Folgen für zukünftige Generationen der Menschheit denken zu müssen.₁ Das Genießen ist für die Bewohner des Schlaraffenlandes die größte Tugend, während harte Arbeit und Fleiß eher als eine Sünde betrachtet werden. Selbst das Alter lässt sich dort mit Hilfe des Jungbrunnens aufhalten. Das Schlaraffenland ist also die Vorstellung einer utopischen Wunschwelt, in der die Notwendigkeit fehlt, zu arbeiten, zu planen und effizient zu wirtschaften.
Effizienz: Der Begriff der Effizienz beschreibt ein Beurteilungskriterium, mit dem sich beschreiben lässt, ob eine Maßnahme geeignet ist, ein vorgegebenes Ziel in einer bestimmten Art und Weise (z.B. nur mit geringem Aufwand) zu erreichen.₂ Aufwand und Ergebnis werden dafür also ins Verhältnis gesetzt.
Warum ist Effizienz im Schlaraffenland nicht so wichtig?
Ein passendes Beispiel zur Beantwortung dieser Ausgangsfrage stellt der menschliche Umgang mit normalerweise limitierten, natürlichen Ressourcen dar. Da in einem Schlaraffenland alle notwendigen Ressourcen in unendlichen Mengen zur Verfügung stehen, besteht schlichtweg nicht die Notwendigkeit, möglichst ressourcenschonend zu leben bzw. das eigene Handeln so zu optimieren, dass der persönliche Lebensstil schnell und mit möglichst wenig Aufwand, der Natur und zukünftigen Generationen möglichst wenig Schaden zufügt.
Schließlich ist der Aufwand gleich Null, während der Ertrag in beliebigen Mengen vorhanden ist. In einem Schlaraffenland ohne verknappte Güter fehlt einfach die Motivation zur Effizienz. Die Notwendigkeit, Leistungen zu erbringen, hemmt dementsprechend auch das Streben nach wissenschaftlichem, kulturellem und technischem Fortschritt. Deshalb ist Effizienz, bzw. der effiziente Umgang mit Ressourcen (z.B. Rohstoffen, Lebensmitteln oder Geld) im Sinne der Nachhaltigkeit, im Schlaraffenland nicht so wichtig.
In unserer realen Welt hingegen, treibt die Ressourcenknappheit allerdings zur Effizienz an. Vor einigen Jahrzehnten etwas weniger, heute umso mehr. Eines ist jedoch auch im Schlaraffenland zu bedenken: auch wenn in der Märchenwelt alle physiologischen Bedürfnisse des Menschen (Nahrung, Luft, Wasser, Schlaf; vgl. Bedürfnisspyramide nach Maslow) erfüllt werden – gilt das nicht automatisch für Sicherheitsbedürfnisse und soziale Bedürfnisse. Die Erfüllung der Bedürfnisse „Wertschätzung“ und „Selbstverwirklichung“ könnten sich ohne Antrieb zur Effizienz schlussendlich sogar reduzieren.
Auch die Reale Welt war einmal ein Schlaraffenland
Wir leben heutzutage zwar in einer Wegwerfgesellschaft, jedoch nicht in einem Schlaraffenland. Doch vor wenigen Jahrzehnten, als die Folgen für unsere Umwelt noch nicht zu erkennen und die Ressourcen im Überfluss vorhanden waren, konnte man das Leben wohl ansatzweise so bezeichnen. Heute entdecken wir langsam, dass ein effizientes und nachhaltiges Verhalten die Grundlage für das Leben zukünftiger Generationen ist. Ansonsten nimmt die Knappheit auf allen Ebenen zu – sodass alle kürzer Treten und „den Gürtel enger schnallen“ MÜSSTEN. Ob sie wollen oder nicht.
Ich vergleiche die Problematik gerne mit dem Umgang mit einer Klopapier-Rolle. Solange sie noch voll ist, nutzen wir etwas mehr. Es besteht kein Grund zur Suffizienz. Was im Überfluss vorhanden ist, ist nicht kostbar. Erst wenn die Papierblätter knapp werden, nutzen wir jedes Fitzelchen und wertschätzen es auch! Aber genau weil wir erst anfangen, nachhaltiger zu leben, wenn es fast zu spät ist, stehen wir heute vor massiven, ökologischen Herausforderungen. Was ich sagen will: wir müssen die Klorolle schon von Anfang an wertschätzen und sie nicht als selbstverständlich erachten! 😉
Den Schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen lernen
Wir müssen verstehen, dass unser Handeln Folgen hat. Und lernen, unseren persönlichen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Effizienz im Umgang mit natürlichen Ressourcen muss Vorrang haben. Ansonsten werden uns unsere Kinder und Enkelkinder irgendwann auf einem zerstörten Planeten fragen, warum wir einfach so weitergemacht haben, wie bisher – obwohl wir wussten, was passieren würde.
Hast du Fragen zur Effizienz im Schlaraffenland und zu unserem verschwenderischen Umgang mit natürlichen Ressourcen? Dann schreibe mir gern einen Kommentar.
Bleib‘ nachhaltig,
PS.: Die Generation X ist mit zunehmendem Wohlstand aufgewachsen und musste nicht so sehr auf Effizienz und Nachhaltigkeit achten. Erfahre in einem separaten Beitrag, wie du ältere Familienmitglieder bzw. deine Eltern für mehr Nachhaltigkeit begeistern kannst.
Quellenangaben:
₁ Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften: Schlaraffenland, https://www.dwds.de/wb/Schlaraffenland. [03.05.2021].
₂ R. Lackes: Definition: Was ist „Effizienz“?, https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/effizienz-35160. [03.05.2021].