Du hast Lust auf ein neues DIY-Projekt und möchtest dir ein Gewächshaus selber bauen? Dann bist du hier richtig! Ob Kohl- und Blattgemüse, Kohlrabi, Paprika, Auberginen, Tomaten, Gurken oder Basilikum – all diese heimischen Lebensmittel lassen sich wunderbar darin anbauen.
Doch damit nicht genug! Denn die lichtdurchflutete Konstruktion erzeugt ein Mikroklima mit hoher Luftfeuchtigkeit und den idealen Temperaturen, um auch eben genau die Pflanzen gut geschützt anbauen zu können, die ansonsten in unseren Breitengraden keine idealen Wachstumsbedingungen vorfinden.
In diesem Artikel möchte ich dir jetzt zeigen, wie du dir den Traum vom eigenen und vor allem selbst gebauten Gewächshaus verwirklichst. Du lernst, worauf es bei der Planung ankommt und wie du es Schritt für Schritt erstellst. Im Vorfeld stelle ich dir auch noch einmal alle motivierenden Vorteile vor. Auf geht's!
Hier findest du jetzt schon eine kurze Übersicht:
Vorteile: Warum ein Gewächshaus selber bauen?
Ein Gewächshaus, Glashaus oder Treibhaus für den Garten zu bauen, ist ein sehr anspruchsvolles aber definitiv machbares Do-It-Yourself-Vorhaben, dass dich zum Abschluss garantiert mit Stolz erfüllen wird.
Doch da ist natürlich noch mehr, was für den Bau eines selbst gebauten Gewächshauses spricht. Was genau, möchte ich dir hier kurz vorstellen, bevor wir danach zu den Tipps und anleitenden Schritten übergehen. Nutze die folgenden Vorteile, vor allem, um die Motivation ins Unermessliche zu steigern.
Ein DIY-Gewächshaus…
- macht Spaß, da du dich voll und ganz einem neuen Projekt widmen kann.
- fördert deine persönliche Entwicklung, weil du neue Erfahrungen machst.
- passt super in deinen nachhaltigen Garten, wenn du altem Material eine zweite Chance gibst oder generell langlebiges Material bevorzugst.
- gibt dir die Möglichkeit, gesundes Obst und Gemüse fast das ganze Jahr über anzubauen, da der Anbau im Gewächshaus die Wachstumssaison deiner Pflanzen verlängert. Von Frühling bis Herbst kannst du hier ungestört gärtnern, was das Zeug hält.
- erzeugt das optimale Pflanzenklima und damit die perfekte Grundlage für das ungehemmte Wachstum deiner Pflanzen.
- schützt deine Pflanzen vor widrigen Wetterbedingungen wie Frost, Hagel, Sturm und starkem Regen. Deshalb ist es zum Beispiel auch ein großartiges Winterquartier für Kübel- und Topfpflanzen.
- bewahrt deine Pflanzen vor Schädlingen, Insekten und Krankheitserregern.
- bietet dir noch vielseitigere Anbaumöglichkeiten im Garten. Schließlich kannst du nach dem Bau sogar richtig exotische Pflanzen züchten.
- …
Fallen dir weitere Vorteile eines Gewächshauses ein? Dann freue ich mich auf deine Ideen in der Kommentarspalte!
5 Punkte für die Planung: Welche Vorbereitungen muss ich für das DIY Gewächshaus treffen?
Bevor du ein Gewächshaus selber baust, solltest du dir auf jeden Fall ausreichend Zeit für eine gründliche Planung nehmen. Aber wo fängt man da an? Stelle und beantworte dir einfach nach und nach die folgenden Fragen, um mögliche Probleme schon direkt im Keim zu ersticken.
1. Standort: Wo soll das Gewächshaus stehen?
Wähle einen geeigneten Platz für dein zukünftiges Gewächshaus. Achte darauf, dass du es an einem sonnigen und windgeschützten Ort, in sicherer Entfernung von Bäumen, platzierst. Stelle außerdem sicher, dass der Standort einen einfachen Zugang zu einem Wasseranschluss und dem aufgegangenen Regenwasser hat – denn das ist wichtig für die spätere Pflanzenbewässerung.
2. Bauweise: Wie soll das Gewächshaus aussehen?
Entscheide dich zwischen einem freistehenden Gewächshaus, das du an jeder Stelle in deinem Garten errichten kannst, und einem angelehnten Gewächshaus, das sich direkt an einer Hauswand oder einer anderen Mauer befindet.
Welche Bauweise für dich besser geeignet ist, hängt vom Platzangebot, den Kosten und deinen optischen Vorlieben ab. Hierzu solltest du wissen, dass freistehende Gewächshäuser prinzipiell mehr Platz erfordern und meist etwas teurer sind, als die angelehnte Variante.
3. Fundament: Was ist eine sichere Basis für das Gewächshaus?
Als ideale Basis dienen das Punkt- oder Streifenfundament. Was in deinem Fall die bessere Wahl ist? Hier findest du die wichtigsten Unterschiede und jeweiligen Vorzüge auf einen Blick, sodass du dir die Entscheidung etwas leichter machen kannst:
- Ein Punktfundament besteht aus einzelnen Betonstützen, die so platziert werden, dass sie das Gewicht des Gewächshauses optimal tragen können. Punktfundamente eignen sich hervorragend für kleine Gewächshäuser. Außerdem sind sie empfehlenswert, wenn der Standort über einen festen Boden verfügt.
- Ein Streifenfundament ist eine durchgehende Betonplatte entlang der Länge und Breite des Gewächshauses. Sie sind die erste Wahl bei größeren Gewächshäusern oder auch, wenn der Untergrund eher ungleichmäßig ist.
4. Material: Woraus soll das Gewächshaus bestehen?
Entscheide dich für ein passendes Material, aus dem die Wände und das Dach des Gewächshauses gefertigt werden sollen. Du hast die Wahl zwischen Gewächshausfolie, Glas und Kunststoffplatten. In diesem Fall empfehle dir Kunststoffplatten aus Polycarbonat oder Acrylglas, weil sie sehr stabil sind, echtem Glas optisch sehr nahekommen, ewig halten und eben nicht so schnell kaputt gehen können.
Hinweis: Die Anleitung in diesem Artikel zeigt daher beispielhaft auch den Bau eines DIY-Gewächshauses mit Kunststoffplatten. Du kannst aber natürlich auch echte Glasscheiben oder Gewächshausfolie verwenden.
5. Größe: Wie groß soll mein Gewächshaus sein?
Nimm dir Zeit, um über die Größe deines Gewächshauses nachzudenken. Überprüfe dabei unbedingt, ob dir überhaupt genügend Gartenfläche zur Verfügung steht, um ein Gewächshaus in deiner Wunschgröße umzusetzen.
Und was ist eigentlich die ideale Größe? Unter Hobby-Gärtner:innen hat sich eine durchschnittliche Nutzfläche von 8 – 12 Quadratmetern etabliert. Es kommt natürlich immer darauf an, was genau man im DIY-Gewächshaus anbauen und machen möchte – doch viel kleiner sollte es nicht sein. Denn so gewährleistest du, dass du immer noch genügend Reserveplatz zur Verfügung und auch noch Platz für eine Art Werkbank hast.
Der First sollte mindestens 2,2 Meter, wenn nicht sogar 2,4 Meter hoch sein, damit du im Gewächshaus jederzeit stehen kannst und dich nicht krümmen musst.
Prüfe außerdem unbedingt, ob in deiner Region gegebenenfalls eine Baugenehmigung erforderlich ist, bevor du dein Projekt startest.
Du hast leider keinen Platz für ein Gewächshaus? Auch Hochbeete auf dem Balkon kann man überdachen und zu einem Mini-Gewächshaus umgestalten. Vielleicht ist aber auch das platzsparende Urban Gardening etwas für dich! Im verlinkten Artikel erfährst du mehr darüber.
Anleitung mit 3 Schritten: Wie kann ich ein Gewächshaus selber bauen?
Sobald du alle Vorbereitungen für dein zukünftiges DIY-Gewächshaus getroffen hast, geht es nun ans Eingemachte! Aber keine Sorge: Mit etwas handwerklichem Geschick und der Hilfe der nachfolgenden Schritte, ist es problemlos möglich, ein Gewächshaus selbst zu bauen.
Was brauche ich eigentlich alles für ein DIY-Gewächshaus?
Für den Bau eines Gewächshauses benötigst du im Grunde gar nicht so viele Dinge. Die folgenden Materialien und Werkzeuge sind aber essentiell:
- Mehrere Latten und Streben aus wetterfestem Holz (für das Grundgerüst)
- Polycarbonat- oder Acrylglas-Doppelstegplatten (für die Wände)
- Lichtdurchlässige Wellplatten aus Kunststoff (für das Dach)
- Bohrmaschine
- Kreis-, Holz- oder Gärungssäge
- Holzschrauben
- Schrauben mit Unterlegscheiben
- Wasserwaage
- Wasserfester Holzleim
- U-Profile
- Zwei robuste Türscharniere
- Stabiler Bolzenriegel
Beachte: Ich habe hier bewusst keine konkrete Anzahl und auch keine Längen- und Breitenmaße für die Holzlatten, -streben, Doppelstegplatten und Wellplatten genannt. Denn diese Angaben sind immer von der letztendlichen Gewächshausgröße abhängig, für die du dich entscheidest.
Vieler der genannten Dinge hast du ja vielleicht sogar schon bei dir zu Hause. Andere kannst du dir bei Freund:innen und Nachbar:innen ausleihen, sodass du möglichst wenig neu kaufen musst.
Jetzt verrate ich dir, wie du Schritt für Schritt vorgehst, um ein Gewächshaus aus Kunststoffplatten oder Acrylglas selbst zu bauen.
1. Grundgerüst errichten
Im ersten Schritt musst du das Grundgerüst des Gewächshauses anfertigen. Am einfachsten ist es, wenn du mit den Seitenteilen startest.
Ordne dazu alle nötigen Holzlatten und -streben auf dem Boden richtig an. Verleime alle Teile miteinander und verschraube sie im Anschluss. Montiere danach noch sämtliche Querstreben, um das DIY-Gewächshaus stabiler zu machen.
Um jederzeit zu wissen, wie das Grundgerüst ungefähr aussehen sollte, orientierst du dich am besten an dieser Skizze:
Wie du sicher erkennen kannst, solltest du auch eine Tür miteinplanen. Schließlich bringt dir das schönste Gewächshaus rein gar nichts, wenn du es nicht betreten kannst. 😉
Für ihre Anfertigung musst du noch zwei zusätzliche Holzplatten mit einer Querlatte an einer der Giebelseiten anbringen. Wichtig ist hier auch der Schlitz für den späteren Bolzenriegel, da die Tür ansonsten später nicht verschlossen werden kann.
2. Wände anbringen
Wenn dein Grundgerüst erst einmal steht, hast du den anspruchsvollsten Schritt erfolgreich gemeistert. Nun musst du die Doppelstegplatten montieren. Wenn du magst, findest du hier eine sehr detaillierte Montageanleitung für Doppelstegplatten.
Schraube dazu die Kunststoffplatten nicht an, sondern klemme sie in das Holzgerüst ein. Der große Vorteil dieser Befestigungsmethode: Du musst nicht erst mühevoll Löcher in die Platten bohren.
Um die Doppelstegplatten optimal am Holzgerüst anzubringen, sind zusätzliche Holzleisten am Holzrahmen der Seitenwände erforderlich. Montiere sie am besten U-förmig, damit sich die Platten mit den Leisten festklemmen lassen. Hier kommen auch die U-Profile zum Einsatz – diese dienen dazu, die offenen Schnittkanten der Kunststoffplatten abzudecken.
3. Dach decken
Nun bist du schon fast am Ziel angelangt! Das Einzige, was jetzt noch fehlt, ist das Dach deines DIY-Gewächshauses. Wie ich bereits weiter oben im Artikel erwähnt habe, sind lichtdurchlässige Wellplatten aus Kunststoff für die Dacheindeckung erforderlich.
Um die Wellplatten am Dachgerüst anzubringen, musst du zunächst entsprechende Löcher mit einem Kegelbohrer in die Platten bohren. Danach nimmst du die Schrauben mit den Unterlegscheiben zur Hand, um die Platten am Holzgerüst zu befestigen. Und siehe da, schon ist das DIY-Gewächshaus fertig!
Sichtschutz,
Schritt für Schritt zum einzigartigen DIY Gewächshaus
Du siehst also: Es ist gar nicht so schwierig, ein Gewächshaus selber zu bauen. Du brauchst eigentlich nur ein wenig handwerkliches Geschick sowie die erforderlichen Materialien und Werkzeuge – und schon bald kannst du deine Pflanzen vor widrigen Wetterbedingungen schützen und sie in einem großartigen Klima sprießen lassen.
„Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden.“
Karl Foerster (mehr unter Garten Zitate)
Ich hoffe jedenfalls, dass dir meine kleine Anleitung entscheidend dabei hilft, dein DIY-Gewächshaus zu errichten. Jetzt wünsche ich dir viel Freude beim Nachbauen! Und falls du deine persönlichen Erfahrungen, Tipps oder weitere Anregungen mit mir oder anderen Leser:innen teilen möchtest, hinterlasse einfach einen Kommentar – ich freue mich drauf!
Bleib‘ kreativ,
PS: Weißt du schon, wie du auch dein Gartenhaus möglichst nachhaltig gestaltest? Im verlinkten Artikel erfährst du es. Außerdem lernst du unter Gartenhaus bewachsen lassen auch noch, passend dazu, einige wirklich umwelt- und artenfreundliche Rankpflanzen kennen. Viel Spaß!