Was sind eigentlich die häufigsten Allergien in Deutschland? Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass immer mehr Menschen von einer Allergie betroffen sind. Allein in Deutschland gibt es etwa 25 Millionen Allergiker, die täglich mit Beschwerden zu kämpfen haben. Dabei zählen zu den häufigsten Allergien der Heuschnupfen, die Hausstaubmilbenallergie und die Allergie gegen Tierhaare. Dabei führt die Pollenallergie mit 62,6 % die Spitze der Überempfindlichkeiten an.
Im Zusammenhang mit allergischen Reaktionen spielen aber nicht nur Allergene eine Rolle. Auch kann eine ungesunde Lebensweise zur Entstehung unterschiedlicher Allergien beitragen. Mehr über die häufigsten Allergien gibt es hier.
Heuschnupfen Allergie
Heuschnupfen ist gehört zu den häufigsten Allergien in Deutschland. Diese Allergie ist eine allergische Reaktion, die auf Blütenstaub zurückzuführen ist. Deshalb wird gemeinhin auch von Pollenallergie gesprochen. Hierbei handelt es sich nicht nur um einen saisonal bedingten allergischen Schnupfen. Während viele Menschen nur im Frühling oder Sommer allergisch reagieren, leiden immer mehr Betroffene fast ganzjährig unter den typischen Symptomen einer Pollenallergie.
Auslöser für die allergische Rhinitis sind unterschiedliche Pollen, die zu unterschiedlichen Jahreszeiten auftreten können. Zu den Pollenflugzeiten zeigt der Körper dann eine Abwehrreaktion gegen Pollen von Bäumen und Blüten.
Die Pflanzenpollen bestehen aus bestimmten Eiweißen, die im Zusammenhang mit einer Allergie als Allergene gelten. Kommt der menschliche Organismus damit in Kontakt, bildet er IgE-Antikörper. Diese Abwehrstoffe dienen der Ausschüttung von Histamin, das als Entzündungsbotenstoff fungiert. Es sind die Histamine, die schließlich die tränenden Augen und eine triefende Nase verursachen.
Auch eine ungesunde Ernährung kann Allergien auslösen. Wer sich kalorienreich und mit einer Vielzahl gesättigter Fettsäuren ernährt, fördert das Entstehen von Überempfindlichkeiten. Die Fehlernährung führt nämlich zu einer Verminderung der Bakterien im Magen-Darm-Bereich, auf die der Körper angewiesen ist.
Symptome der Heuschnupfen Allergie
Folgende Symptome sind kennzeichnend für die Erkrankung:
- Tränende Augen in Verbindung mit einem Juckreiz
- Bindehautentzündung
- häufiges Niesen
- Schnupfen
- Husten
- kratzender Hals
- Rötung der Haut
- Hautschwellungen
- Hautausschlag
- Müdigkeit
- Schwächegefühl
Einer erfolgreichen Behandlung der Pollenallergie geht ein Besuch beim Allergologen voraus, der bei dem Allergiker einen Allergietest macht. Wenn feststeht, gegen welche Erreger die betroffene Person allergisch reagiert, stehen unterschiedliche Behandlungsmethoden zur Verfügung. Oftmals hilft eine Hyposensibilisierung, die auch Immuntherapie genannt wird. Für mindestens drei Jahre bekommt der Patient dann Allergene gespritzt. Gegen Heuschnupfen können auch Medikamente oder Gräsertabletten helfen. Letztere sind allerdings nur für Erwachsene geeignet.
Hausstaubmilben Allergie
Neben dem Heuschnupfen gehört auch die Hausstauballergie zu den häufigsten Allergien in Deutschland. Die Bezeichnung Hausstauballergie ist eine verkürzte Form der Hausstaubmilbenallergie. Die Hypersensibilität des Körpers ist hier auf die Ausscheidungen von Milben zurückzuführen. Die Kotbällchen der Milben siedeln sich überwiegend im Hausstaub an, den der Allergiker täglich einatmet. Milben finden sich nahezu überall im Wohnbereich: in Teppichböden, Matratzen, Kissen, Textilien oder auf der Oberfläche auf festen Gegenständen. Die maximale Menge an Milben findet sich in den Monaten Mai bis Oktober. In dieser Zeit reagiert der Mensch am stärksten gegen Milben.
Symptome der Hausstaubmilben Allergie
Die Symptome einer Hausstaubmilbenallergie ähneln denen einer Pollenallergie. Jedoch können beschwerdefreie Intervalle bestehen. Tägliche Beschwerden, die meist verstärkt am Morgen auftreten, äußern sich folgendermaßen:
- tränenden, juckende Augen
- Husten
- Niesen
- Halsschmerzen
- Schnupfen
- Hautekzeme
- und Atemnot
Ich schwerwiegenden Fällen kann es zu Asthma kommen. Es gibt Möglichkeiten Milben im Eigenheim zu reduzieren und die Hausstauballergie damit zu mindern. Fünf Tipps zeigen, wie das geht.
- 1. Tipp: Feuchtwarme Matratzen und Bettdecken sind für Milben das ideale Klima. Deshalb sollte das Bett nach dem Aufstehen abkühlen und trocknen können. Die Bettdecken sollten hierfür zurückgeschlagen werden.
- 2. Tipp: Die Temperatur in den Räumen sollte 18 °C nicht überschreiten. Der Milbenpopulation wirken Allergiker auf diese Weise entgegen.
- 3. Tipp: Bettbezüge, Kissen oder Decken können bei 60 °C gewaschen werden. Dies gilt auch für Kuscheltiere. Als Alternative bietet sich das Abkühlen der Textilien im Kühlschrank oder der Tiefkühltruhe für 24 Stunden an.
- 4. Tipp: Allergikern bietet sich die Möglichkeit Encasings zu gebrauchen. Diese allergendichten Bezüge verhindern ein Milbenaufkommen.
- 5. Tipp: Auf Sauberkeit sollte nicht verzichtet werden. Die Wohnräume sind sauber zu halten sowie auf die Böden. Für den eigenen Staubsauger eignen sich HEPA-Filter, die beim Staubsaugen zum Einsatz kommen können. Beim Kauf eines neuen Staubsaugers ist auf das TÜV-Gütesiegel für Allergiker zu achten.
Tierhaar Allergie
Neben der Pollen- und Hausstaubmilbenallergie ist die Tierhaarallergie eine der häufigsten Allergien in Deutschland. Ein kurzer Kontakt mit den Allergenen reicht schon aus, um eine Abwehrreaktion des Körpers zu provozieren.
Verbreitet ist hier die irrtümliche Annahme, dass die Allergie gegenüber dem Tierhaar selbst besteht. Dem ist nicht so. Vielmehr sind der eiweißhaltige Speichel, der Schweiß, der Talg oder der Urin bestimmter Tiere ursächlich für eine allergische Reaktion. Die von den unterschiedlichen Tieren stammenden Allergene atmet der Allergiker über die Atemluft ein, wodurch Augen, Nase und Bronchien gereizt werden können. Auch ein direkter Hautkontakt mit bestimmten Tieren kann eine allergische Reaktion auslösen.
Die jeweilige Allergenbelastung sieht von Person zu Person unterschiedlich aus. Mithilfe eines Allergietests kann festgestellt werden, gegen welches Tier eine Überempfindlichkeit besteht.
Symptome der Tierhaar Allergie
Symptome äußern sich folgendermaßen:
- Schnupfen bei Kontakt oder räumlicher Nähe
- Niesanfälle
- Hautausschlag
- gerötete Augen
- fließender Schnupfen
- In schweren Fällen Luftnot
Zur Behandlung einer Tierhaarallergie gibt es unterschiedliche Methoden. In Betracht kommen entweder Medikamente oder Tropfen als temporäre Hilfe oder eine Hyposensibilisierung. Ist die betroffene Person nicht selbst der Tierhalter oder der Besitzer, sollte der Kontakt mit den Allergenen bestmöglich vermieden werden.
Problematisch kann die Allergie für Menschen werden, die auf ihre eigenen Tiere reagieren. Hier bietet sich dennoch ein Zusammenleben an, wenn folgende Punkte beachtet werden:
- Die betroffene Person sollte keine schwerwiegende allergische Reaktion zeigen.
- Das Tier sauber halten.
- Nach dem Streicheln sollte sich der Allergiker die Hände mit Wasser und Seife waschen.
- Das Schlafzimmer sollte eine tierfreie Zone sein.
- Teppichböden entfernen
Nahrungsmittel Allergie
Allergien gegen Nahrungsmittel sind nicht selten. Häufig weisen Menschen eine Gluten- oder Laktoseunverträglichkeit auf. Die Unverträglichkeit gegenüber Gluten ist auch unter dem Namen Zöliakie bekannt.
Glutenunverträglichkeit
Bei der Glutenunverträglichkeit reagiert der Körper auf bestimmte Eiweißstoffe, die in verschiedenen Getreidearten vorkommt. Hier spielt das Eiweiß Gliadin eine zentrale Rolle. Über die Nahrung zugeführt, kommt es nach den Spaltungsvorgängen der unterschiedlichen Eiweiße in den Dünndarm, dessen Schleimhaut ein Durchlassen der Eiweiße nicht mehr verhindert. Das sogenannte Kleber-Eiweiß führt dann zu einer Abwehrreaktion des Körpers.
Symptome der Glutenunverträglichkleit
Typische Symptome einer Glutenunverträglichkeit sind zum Beispiel:
- Durchfall
- Erbrechen
- Gewichtsverlust
- Bauchschmerzen
- Blähungen
- Appetitlosigkeit
Eine diätetische Ernährung stellt eine geeignete Behandlung dar. Sie wird auch als glutenfreie Diät bezeichnet. Sie besteht im Weglassen von Lebensmitteln, die Gluten enthalten.
Glutenhaltiges Getreide lässt sich durch glutenfreie Obst- und Gemüsesorten ersetzen. Wer auf Brot nicht verzichten möchten, kann auf Mehl zurückgreifen, das kein Gluten enthält. Hier haben verschiedene Hersteller auf eine Glutenunverträglichkeit bei der Verarbeitung der verschiedenen Getreidesorten reagiert.
Daneben können auch Nahrungsergänzungsmittel zum Einsatz kommen, die Mineralien und Vitamine enthalten.
Laktoseintoleranz
Unter Laktoseintoleranz ist eine Milchzuckerunverträglichkeit zu verstehen. Sie basiert auf einer Funktionsstörung des Enzyms Laktase, welches den Milchzucker (Laktose) in die Bestandteile Laktose und Galaktose zerlegt. Ist die Funktion des Enzyms gestört, übernehmen Bakterien den Abbau dieser Zuckermoleküle. Dies führt zu Verdauungsbeschwerden, die typisch für eine Laktoseintoleranz sind.
Symptome der Laktoseintoleranz
Folgende Symptome gelten als typisch für eine Laktoseintoleranz:
- Durchfall
- Erbrechen
- Übelkeit
- Stuhldrang
- Schwindel
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Muskelschmerzen
In der Regel setzen die beschriebenen Beschwerden nach kurzer Zeit ein. Zur Behandlung eignen sich laktosereduzierte oder laktosefreie Milchprodukte.
Kosmetika Allergie
Zu den häufigsten Allergien in Deutschland gehört noch eine weitere Form. Immer häufiger klagen Menschen über eine Allergie gegen verschiedene Kosmetika. Besonders Frauen sind davon betroffen. Die allergische Reaktion zeigt sich deutlich auf der Haut, weil es sich um eine Kontaktallergie handelt. Duschgels, Haut- und Haarpflegemittel, Haarfärbemittel, Badezusätze, Lotionen oder Schminke enthalten chemische Substanzen, die eine allergische Reaktion hervorrufen. Dazu zählen unter anderem Paraffine und Silikone, die Abfallprodukte aus der Rohölproduktion sind.
Wenn die im Körper vorhandenen T-Lymphozyten damit beginnen, die Allergene zu bekämpfen, kommt es zu der nach außen sichtbaren Abwehrreaktion. Auslöser sind häufig chemische Stoffe, Duftstoffe, Konservierungsmittel, Farbstoffe, Emulgatoren oder UV-Filter. Die allergische Reaktion auf Kosmetika kann allerdings auch durch eine ungesunde Ernährungsweise provoziert werden.
Symptome der Kosmetika Allergie
Es kommt zu den folgenden typischen Beschwerden:
- Hautrötungen
- Juckreiz
- Bläschenbildung auf der Haut
- Pusteln
- Pickeln
- Quaddelbildung
- Nesselsucht
Behandlung der Kosmetika Allergie
Zur Behandlung kommen entweder Antihistaminika oder Salben und Cremes in Betracht, die Kortison enthalten. Zur lokalen Anwendung können auch verschiedene Tee-Präparate verwendet werden.
Als Alternative bieten sich selbstgemachte Cremes, Waschmittel oder Zahnpasta an. Diese Form der Naturkosmetik ist für jedermann geeignet, der auf der sicheren Seite stehen möchte. Gearbeitet wird häufig mit bestimmte Pflegeölen, veganen Substanzen oder klassischer Kernseife. Wer keine fluoridhaltige Zahnpasta benutzen möchte, kann sich auch diese mit Bio-Kokosfett, Natron und/oder Xylit selber herstellen. Eine Anleitung bekommst du im Artikel Zahnpasta selber machen.
Was tun gegen die häufigsten Allergien?
Nun hast du alles über die häufigsten Allergien in Deutschland erfahren.
Allergien sind ein komplexes Thema. Oft leiden Menschen unter mehreren Allergien gleichzeitig. Umso wichtiger ist es, sich ärztlich untersuchen zu lassen und einen Allergietest zu machen. Bei einer eindeutigen Diagnose ist es möglich, effektive Wege zu beschreiten, um der Allergie Herr zu werden.
Nicht immer sind hierfür Medikamente notwendig. Reduzieren lassen sich bestimmte allergische Reaktionen auch mit gewöhnlichen Hausmitteln und mit selbst hergestellten Naturprodukten. Dazu kann ich dir den DIY Kosmetik Blog von CareElite empfehlen. Dort lernst du zum Beispiel, wie du dein eigenes natürliches Peeling selber machen kannst.
Bleib‘ gesund,
PS.: Mehr Tipps bekommst du im Natürliche Gesundheit Blog hier bei CareElite.
Ich habe eine starke Allergie gegen Hausstaubmilben und leide unter starken Symptomen. Ich bin daher für jeden Tipp dankbar um meine Symptome und vielleicht auch meine Allergie zu behandeln. Ich nutze zum Beispiel auch die speziellen Bezüge und kann seitdem auch wieder ruhiger schlafen.
Vielen Dank für den Beitrag zu den häufigsten Allergien. Mein Onkel hat schon mehrere Allergiebehandlungen hinter sich, da gefühlt alle fünf Jahre eine neue Allergie entsteht. Gut zu wissen, dass der Heuschnupfen zu den häufigsten Allergien gehört und der Blütenstaub diesen auslöst.
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