Du suchst nachhaltiges Füllmaterial für Pakete und willst wissen, wie du deinen Paketversand umweltfreundlicher gestalten kannst? Dann bist du hier genau richtig!
Vielleicht kennst du die folgende Situation: Du bestellst ein relativ handliches Produkt in einem Online-Shop und wenige Tage später bringt dir der Zusteller oder die Zustellerin ein riesiges Paket. Nach dem Öffnen stellst du fest, dass sich darin die georderte Ware befindet – und drumherum Berge von Plastikfolie, die sie schützen sollen. So ist es vermutlich jedem von uns schon einmal passiert und je mehr einem Umweltschutz und Nachhaltigkeit am Herzen liegen, desto ärgerlicher ist es.
Deshalb möchte ich dir in diesem Artikel einige ökologische Alternativen zum Auspolstern von Versandkartons vorstellen. Du erfährst, warum das wichtig ist, welche Füllmaterialien geeignet sind und woher du sie bekommst. Außerdem gebe ich dir noch wertvolle Informationen über Kosten- und Innovationsaspekte an die Hand. Auf geht's!
Vorab findest du hier schon eine kurze Übersicht:
Hinweis: Der Inhalt des Artikels richtet sich nur scheinbar an gewerbliche Anbieter! Die Tipps und Ideen kannst du natürlich auch genauso gut für den privaten Paketversand nutzen.
Die Rolle von Polstermaterial im Versandhandel
Kann man beim Versand nicht einfach ganz auf Polster- und Füllmaterialien verzichten? Nein. Ohne Polstermaterial geht es leider nicht.
Zerbrechliche Waren müssen beim Transport vor Stößen und Kratzern geschützt werden. Spitze Gegenstände oder solche mit harten Kanten sollten daran gehindert werden, Kartons zu durchstoßen. Schwere Produkte, die während des Versandwegs Vibrationen ausgesetzt sind, könnten aufgrund der konstanten Reibung verschleißen, wenn sie nicht gepolstert werden.
Und was kann man generell als Füllmaterial nehmen? Hier eine kleine Übersicht der am häufigsten verwendeten Materialien:
- Schaumfolie
- Luftpolster/Noppenfolie
- Verpackungschips
- Styropor-Platten
- Luftpolsterkissen
- Wolle
- Pappe und Papier
- Allzweckdecken
- …
Dass zu einem sicheren Verpackungsmaterial auch eine Füllung gehört, möchte ich selbstverständlich nicht infrage stellen. Die meisten Waren benötigen ein Füllmaterial, in dem sie eingeschlagen oder eingewickelt sind – oder von dem sie gepolstert werden. Hohlräume sollten vermieden werden, damit mit der Post verschickte Produkte auch heile beim Empfänger oder der Empfängerin ankommen.
Nachhaltiges Polstermaterial für Pakete erfüllt den Zweck allerdings genauso gut, wie die konventionell genutzten Füllstoffe aus Plastik oder Styropor – und schont zudem die Natur.
Gut zu wissen: Füllen und Polstern im Versandhandel sind übrigens nicht dasselbe. Wird ein Paket gefüllt, möchte man vor allem Hohlräume schließen und verhindern, dass die Ware im Karton herumrutschen kann. Beim Polstern liegt der Fokus auf dem Einwickeln des Produkts.
Die Auswirkung von nicht-nachhaltigen Polster- und Füllmaterialien
Warum ist der Umstieg auf nachhaltiges Füllmaterial für Pakete und Versandkartons eigentlich so wichtig? Das Umweltbundesamt hat bekannt gegeben, dass in Deutschland 19 Millionen Tonnen Verpackungsmüll im Jahr 2019 anfielen. Diese Zahl beinhaltet zwar auch Verpackungen aus Einweg-Produkten wie Getränkebecher, der Versandhandel hat allerdings ebenfalls einen hohen Anteil am Müllaufkommen. Und genau das ist problematisch.
Wo genau ist das Problem mit dem Verpackungsmüll?
Jedes Jahr gelangen zwischen 5 und 12 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Meere. Dort werden sie von Tieren gefressen, die daran verenden. Wer Meerestiere isst, nimmt das Mikroplastik mit hoher Wahrscheinlichkeit auch über die Nahrung auf. Welche Folgen das genau hat, ist nicht erforscht – dass es aber nicht gut sein kann, ist klar. Darüber hinaus enthält Plastikfolie in der Regel Polyethylen, das vom BUND, einem Umwelt- und Naturschutzverbund, als gesundheitsschädlich eingestuft wird.
Auch Styropor, das oft als Polstermaterial eingesetzt wird, ist nicht besser. Wie Plastik ist es biologisch nicht abbaubar und türmt sich damit zu immer größeren Müllbergen auf. Sobald Styropor verunreinigt wird – also bei der Verwendung als Becher oder Essgeschirr, tatsächlich aber auch, wenn es im Versandhandel eingesetzt wurde, kann es nicht mehr recycelt werden. Zudem besteht beim Grundbaustein von Styropor, Styrol, der Verdacht, krebserregend zu sein.
Aus diesen und weiteren Gründen ist jede Reduzierung oder sogar Vermeidung von Plastik- und Styropor-Müll wichtig, und jeder von uns kann ein bisschen dazu beitragen, indem er ökologische Alternativen verwendet. Welche das speziell bei Polster- und Füllmaterial sind, erfährst du jetzt.
Tipp: Viele Retouren von Online-Bestellungen sind überflüssig – auch so kann Verpackungsmaterial eingespart werden! Wie genau du als Verkäufer:in oder Privatkonsument:in Rücksendungen vermeidest, erfährst du im verlinkten Beitrag.
Mit diesen umweltfreundlichen Alternativen kannst du herkömmliche Füllmaterialien ersetzen
Welche ökologischen Ersatzmöglichkeiten gibt es zum Schutz von Waren? Für jedes umweltschädigende Produkt gibt es eine nachhaltige Alternative – das gilt auch für Füll- und Polstermaterial.
Ich stelle dir hier fünf Ersatzprodukte vor, die sich aufgrund ihrer speziellen Eigenschaften hervorragend als Füllmaterial und Alternative für herkömmliche Luftpolsterfolie, Luftpolsterkissen, Styropor, Verpackungschips, Stretchfolie oder PE Schaumfolie eignen.
1. Verpackungschips aus Mais
Wenn du deine Ware beim Versand schützen möchtest, sind Verpackungschips aus Mais ein guter, ökologischer Ersatz, der gleichzeitig den Inhalt des Kartons und die Umwelt schützt. Hergestellt werden die Chips ausschließlich aus Maisstärke und Wasser und sind dadurch zu 100 Prozent kompostierbar.
Natürlich musst du dabei keine Abstriche bei der Qualität machen: Die Verpackungschips haben die typische 8- oder S-Form, wodurch sie sich ineinander verhaken und ein stabiles Polster bilden. Wegen ihres geringen Eigengewichts schonen sie auch den Geldbeutel, denn höhere Portokosten fallen in der Regel nicht an. Außerdem haben sie dieselben Eigenschaften wie Styropor-Alternativen – sie sind formstabil, flexibel, stoßfest, antistatisch, geruchsneutral, staubfrei und wiederverwendbar.
Der Empfänger oder die Empfängerin kann die Verpackungschips dann einfach über den Kompost oder die Biotonne entsorgen, wenn er oder sie diese nicht sogar weiter verwenden möchte. Du siehst, Verpackungschips aus Maisstärke haben keinen Nachteil für dich und ermöglichen nachhaltiges Versenden!
Verpackungschips aus Mais kannst du dir hier ordern*
2. Holzwolle
Für die Polsterung zerbrechlicher Gegenstände kann ich dir auch Holzwolle empfehlen. Sie wird aus entrindeten, getrockneten Bäumen hergestellt und kann nach dem Gebrauch problemlos kompostiert werden. Die dünnen Späne sind besonders flexibel, aber dennoch widerstandsfähig genug, um Versandwaren sicher zu schützen.
Darüber hinaus wird Holzwolle häufig als dekoratives Polstermaterial eingesetzt: Eine teure Weinflasche oder ein edles Schmuckstück, eingebettet in Holzwolle, das wirkt elegant und stilvoll – und wertet das Produkt optisch auf.
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3. Hanfvliese
Eine interessante Alternative, vor allem für Sendungen, bei denen die Temperatur eine Rolle spielt, ist Hanfvlies. Die Nutzpflanze Hanf hat bezüglich der Wärmeleitung ähnliche Eigenschaften wie Styropor, das häufig für Thermolieferungen verwendet wird. Es hält kalte Waren kühl (in Verbindung mit Trockeneis sogar bei -18° Celsius) und warme Produkte warm.
Dadurch eignet sich Hanfvlies hervorragend für den Transport von Medikamenten, empfindlichen Elektroartikeln, aber natürlich auch von Lebensmitteln. Entsorgt werden kann es ebenfalls im Biomüll. Oder das Füllmaterial findet beispielsweise ein neues Zuhause im Kaninchenstall. So oder so ist Hanfvlies ein extrem nachhaltiges Füllmaterial für Pakete.
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4. Packpapier aus Altpapier
Schrenzpapier ist ein Fachbegriff aus dem Versandhandel und bezeichnet Packpapier aus unsortiertem Altpapier. Es ist besonders kostengünstig und wird meist ebenfalls auf Rollen angeboten. Indem du das Packpapier großzügig zerknüllst, kannst du auch größere Hohlräume in deinem Paket schnell und umweltfreundlich auspolstern und deine Ware dadurch im Karton an Ort und Stelle halten. Ein simples aber extrem nachhaltiges Füllmaterial für Pakete.
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5. Karton
Optisch nicht ganz so schön, aber dafür besonders robust, ist Karton. Er weist dieselben polsternden Eigenschaften wie Luftpolsterfolie auf, besteht dabei aber aus Altpapier und ist über den Papiermüll recyclebar.
Das Angebot ist dabei groß: Du bekommst ihn als Rollenwellpappe, um große oder schwere Waren sicher vor Stößen schützen zu können, geschredderte Wellpappe, die wie Holzwolle vor allem für empfindliche Produkte geeignet ist oder Pappnetze, mit dem du deine Waren einwickeln kannst. Außerdem wird Karton als Füllmaterial in verschiedenen Stärken angeboten.
Nachhaltiges Füllmaterial für Pakete schont die Umwelt und den Geldbeutel
Ökologisches Auspolstern in Versandkartons muss nicht teurer sein! Je nachdem, für welche nachhaltige Alternative du dich entscheidest, fallen nicht unbedingt höhere Kosten an, als für die Styropor- oder Plastikvariante.
Hier spielen natürlich auch deine persönlichen Vorlieben eine Rolle. Wellpappe oder Schrenzpapier aus Altpapier sind sehr kostengünstig, aufgrund ihrer typischen grauen Färbung aber optisch weniger ansprechend. Holzwolle ist ein dekoratives Verpackungsmaterial, dafür sind die Preise aber auch etwas höher.
Bedenke auch, dass das Füllmaterial zusammen mit dem Versandkarton das Erste ist, was Empfänger:innen zu Gesicht bekommen. Eventuell höhere Preise können sich also schnell relativieren, wenn du durch dein nachhaltiges Handeln die Kundenbindung verstärken kannst.
Noch ein wichtiger Tipp am Rande: Du solltest Verpackungen kaufen, die zu deiner Sendung passen! So brauchst du weniger Polstermaterial. Wenn du also Kartons wählst, die nur wenig größer als das Produkt sind, kannst du trotz der Investition in nachhaltige Füllmaterialien noch bares Geld sparen.
Tipp: Wenn du beim Privatversand am liebsten überhaupt kein Geld für Füllmaterial ausgeben würdest, dann sammle einfach alte Zeitungen und nutze das Zeitungspapier zum Auspolstern deiner Pakete. Sie erfüllen ihren Zweck ebenso gut als Füllmaterial.
Diese neuen ökologischen Innovationen könnten die Verpackungsindustrie revolutionieren
Nachhaltigkeit ist das zentrale Thema unserer Generation. Deshalb gibt es ständig neue Entwicklungen, um unser Leben ökologischer zu gestalten. Natürlich gilt das auch für den Verpackungshandel.
Eine Innovation stellt beispielsweise die Isolierung von Lebensmitteln im Versand mit (allerdings nicht veganer) Schafschurwolle dar. Die Schafwolle weist sehr gute Dämm-Eigenschaften auf und wirkt zudem wärmeregulierend. Sie eignet sich dadurch besonders gut, um Waren zu versenden, die gekühlt werden müssen. Als Naturprodukt kann sie danach auf dem Hauskompost entsorgt werden. (Hanfvlies ist ein geeignetes, veganes Pendant)
Einer anderen Entwicklung haben wir wiederverwendbare Versandcontainer zu verdanken. Dabei handelt es sich um sehr stabile und robuste Kunststoffboxen, die bis zu 1000-mal verwendet werden können. Das Besondere: Füllmaterial ist hier gar nicht mehr nötig, da die Ware im Inneren mit speziellen Halterungen befestigt werden kann und so vor Stößen geschützt ist.
Ähnlich wie Holzwolle wird auch Stroh als Polster- und Füllmaterial eingesetzt. Eine weitere Innovation aus New York ist Pilzgewebe, das in jede gewünschte Form hineinwächst und so für den Versand interessant werden könnten.
Häufige Fragen zum Füllmaterial von Paketen beantwortet
Was kann man generell alles als Füllmaterial für Pakete nehmen?
Allgemein werden vor allem die Folgenden Füllmaterialien für den sicheren Versand von Waren und Paketen verwendet:
- Schaumfolie
- Luftpolster/Noppenfolie
- Verpackungschips
- Styropor-Platten
- Luftpolsterkissen
- Wolle
- Pappe und Papier
- Allzweckdecken
- …
Wie heißt das Papier in Paketen?
Das Papier in Versandkartons bezeichnet man allgemein als Packpapier, Füllpapier oder auch Stopfpapier. Es dient dazu, Waren zu schützen und soll einen sicheren Transport zum Empfänger oder zur Empfängerin gewährleisten.
Welche nachhaltigen Füllmaterialien gibt es?
Für den umweltfreundlichen, sicheren Versand von Waren und Paketen eignen sich vor allem die folgenden Füllstoffe:
- Verpackungschips aus Maisstärke
- Hanfvliese
- Holzwolle
- Schrenzpapier
- Wellpappe
Wie entsorge ich Füllmaterial richtig?
Es kommt ganz darauf an, um welche Füllstoffe es sich handelt.
Handelt es sich beispielsweise um Schrenzpapier, dann kann es im Altpapier entsorgt werden. Wurde eine Ware mit Styropor oder Kunststoff geschützt, dann gehört sie in den Plastikmüll. Hanfvliese, Holzwolle oder Verpackungschips aus Maisstärke können hingegen (im Regelfall) in der Bio-Tonne entsorgt werden.
Nachhaltiges Füllmaterial für Pakete ist die Zukunft!
Mit der Umstellung auf ökologische Materialien, schützt du nicht nur deine Waren, sondern schonst auch die natürlichen Ressourcen der Erde. Denke dafür bei der Auswahl deines Füllmaterials nicht nur daran, wie das Verpackungsmaterial hergestellt, sondern auch, wie es später entsorgt wird.
Wie du siehst, muss nachhaltiges Verschicken von Paketen weder teuer noch kompliziert sein. Dabei ist es völlig egal, ob du täglich oder nur hin und wieder nach Füllmaterial für Kartons suchst – denn jedes eingesparte Plastik- oder Styropor-Teil hilft der Umwelt. Packen wir's also an und packen wir unsere Pakete nachhaltig!
Ich hoffe, dass ich dir mit diesem Beitrag über nachhaltiges Füllmaterial für Pakete und Kartons weiterhelfen konnte. Hast du Fragen, Anregungen oder weitere Tipps? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar!
Bleib‘ nachhaltig,
PS.: In Paketen verschicken Menschen heutzutage vor allem Bestellungen aus dem Internet. Wie du als Verbraucher möglichst nachhaltig online-shoppen kannst, erfährst du jetzt im verlinkten Artikel.