Du willst deine Bio-Lebensmittel günstig einkaufen? Dann bist du hier genau richtig! „Bio ist teuer, das kann ich mir nicht leisten“ heißt es oft. Der Preis für eine Bio-Gurke ist beispielsweise im Regelfall tatsächlich höher, als der für eine Gurke aus konventionellem Anbau. Für den Mehrpreis erhält man aber auch ein gesünderes, umweltfreundlicheres und tierfreundliches Lebensmittel. Daher spreche ich bei Bio-Qualität lieber von preiswerten, als von teurer Produkten.
Glücklicherweise haben wir Verbraucher*innen aber auch viele Möglichkeiten, um die ökologisch erzeugten Lebensmittel noch preiswerter und sogar vergleichsweise günstig zu bekommen! In diesem Artikel möchte ich dir deshalb jetzt kurz und knapp zeigen, wie du beim Einkauf deiner Bio-Lebensmittel Geld sparen kannst. Auf geht's!
- Von bald ablaufenden Bio-Lebensmitteln profitieren
- Frische, unverarbeitete Bio-Lebensmittel bevorzugen
- Preise vergleichen und Preisunterschiede verstehen
- Über Angebote und Aktionen informieren
- Bio-Lebensmittel von Betrieben retten
- Größere Mengen einkaufen
- Den Einkauf am Samstag-Abend machen
- Lebensmittel direkt bei den Erzeugern kaufen
- Wochenmärkte kurz vor Ende besuchen
- Die Saison der Lebensmittel beachten
- Biologisches Obst und Gemüse selbst anbauen
- Regionale Erzeugnisse konsumieren
- Auf Süßigkeiten verzichten
- Lebensmittelverschwendung vermeiden
- Pflanzliche Lebensmittel präferieren
1. Von bald ablaufenden Lebensmittel profitieren
Frische, landwirtschaftliche Erzeugnisse, wie Obst und Gemüse, sind verderblich. Damit Supermärkte oder Bioläden sie vorher noch gewinnbringend verkaufen können, werden die Preise im Regelfall stark reduziert. Das ist die ideale Chance, um günstig an Bio-Lebensmittel zu kommen, die immer noch absolut genießbar und nicht weniger lecker sind.
2. Frische, unverarbeitete Lebensmittel bevorzugen
Wer bio günstig kaufen will, sollte die Finger von verarbeiteten Fertigmahlzeiten lassen. Jeder Arbeitsschritt in der Herstellung kostet Geld – das sind Kosten, die du als Konsument*in mitträgst. Wesentlich günstiger sind daher frische, unverarbeitete Lebensmittel, die du dir dann einfach selbst zubereitest.
3. Preise vergleichen und Preisunterschiede verstehen
Ob für Elektronik, Sprit oder eben Lebensmittel – die meisten von uns sind daran gewöhnt, Preise zu vergleichen. Wenn du das nächste mal Einkaufen gehst, achtest du am besten ganz genau auf die Preisschilder, den jeweiligen Kilopreis oder – im Nachgang – auf deinen Kassenbon.
Viele Lebensmittel sind zu reduzierten Preisen erhältlich – und biologische Produkte wie Kartoffeln, Getreide, Erbsen, Bohnen, Linsen, Haferflocken, Nudeln oder Mehl sind einfach grundsätzlich sehr günstig und ohne große Preisdifferenzen zu konventionell erzeugten Lebensmitteln zu haben.
4. Über Angebote und Aktionen informieren
Du willst deine Bio-Lebensmittel günstig einkaufen? Dann höre bei der Radiowerbung in deiner Region genau hin, achte auf Informationen über die Lautsprecher in deinem Lieblingsmarkt, auf Werbung in der Tageszeitung und auf (meist) rote Aktions- oder Rabatt-Sticker an den Preisschildern der Waren.
Kund*innen vieler Biomärkte erhalten außerdem Vergünstigungen für Lebensmittel, wenn sie Mitglied in der jeweiligen Verbrauchergemeinschaft werden.
5. Lebensmittel von Betrieben retten
Mittlerweile gibt es auch in fast allen Supermärkten ein Fach für bald abgelaufene und dementsprechend günstige (Bio-)Lebensmittel. So sparst du nicht nur durch nachhaltiges Verhalten Geld, sondern bewahrst die Erzeugnisse aus der ökologischen Landwirtschaft im besten Falle auch noch vor der Mülltonne.
Vor allem aber kannst du von sehr günstigen oder sogar komplett kostenlosen Lebensmitteln profitieren, wenn du Vereine wie Food Sharing unterstützt und übergebliebene oder aussortierte Produkte von Bäckereien, Restaurants und Händlern rettest.
6. Größere Mengen einkaufen
Viele von uns haben die Gewohnheit, immer nur so viel zu kaufen, wie man am selben Tag oder in den nächsten Tagen braucht. Die Einstellung ist grundsätzlich sehr gut. Wenn man aber weiß, dass sich Lebensmittel länger halten und man sie definitiv vollkommen aufessen wird, lohnt es sich finanziell, größere Mengen zu kaufen und sich einen Vorrat anzulegen.
Die Voraussetzung dafür ist, dass du ausreichend Lagerplatz bei dir hast und dass du die richtigen Bio-Lebensmittel kaufst, die du auch definitiv verzehren wirst. Korn, Mehl, Nudeln aber auch Zwiebeln, Kartoffeln oder Äpfel halten sich zum Beispiel erfahrungsgemäß sehr lange, sodass es im Endeffekt günstiger sein kann, gleich die doppelte Menge einzukaufen.
7. Den Einkauf am Samstag-Abend machen
Da der Sonntag ein Ruhetag ist und die Biomärkte dementsprechend geschlossen haben, sind viele verderbliche Waren am Vorabend noch einmal stark reduziert, damit sie noch Ertrag bringen. Eine gute Gelegenheit also, wenn du Bio-Lebensmittel günstig einkaufen willst.
8. Lebensmittel direkt bei den Erzeugern kaufen
Da Zwischenhändler*innen auch ihr Geld verdienen möchten, sind Bio-Lebensmittel noch einmal wesentlich günstiger, wenn man diesen Umweg auslässt und sie direkt dort kauft, wo sie erzeugt werden. Viele dörfliche Hofläden, Wochenmärkte oder nachbarschaftliche Straßenstände laden dazu sein und ermöglichen den Einkauf ökologischer Waren aus der direkten Umgebung.
Zusatz-Tipp: Viele Lebensmittel mit Bio-Qualität wachsen auch wild – zum Beispiel Pilze, Kräuter, aber auch Kirschen, Äpfel und Beeren. Günstiger geht es nicht. Bitte achte aber darauf, nur so viele Früchte mitzunehmen, wie du wirklich brauchst
9. Wochenmärkte kurz vor Ende besuchen
Ähnlich wie in den Supermärkten, sind die Preise auch auf Wochen- oder Ökomärkten meist deutlich reduziert, je häufiger der Sekundenzeiger am selben Tag geschlagen hat. Es kann sich aus finanzieller Sicht definitiv lohnen, dann einkaufen zu gehen, wenn sich die Händler*innen auf dem Markt bereits ihren wohlverdienten Feierabend herbeisehnen.
10. Die Saison der Lebensmittel beachten
Die Kürbis-Saison reicht beispielsweise von August bis Mitte November. Besonders im Oktober, wenn die Saison ihren Höhepunkt erreicht, sind die Preise extrem günstig, weil die Nachfrage hoch und das Angebot dementsprechend größer ist. Außerdem ist kein Anbau in energieintensiven, kostspieligen Gewächshäusern notwendig.
Was ich anhand dieses Beispiels sagen will: Nutze einen Saisonkalender für Obst und Gemüse – und du kannst deine Bio-Lebensmittel in Zukunft garantiert deutlich günstiger kaufen.
Tipp: Noch mehr Ratschläge zum saisonalen Einkaufen bekommst du übrigens im verlinkten Artikel.
11. Biologisches Obst und Gemüse selbst anbauen
Wenn du dir deine Bioprodukte einfach selbst anbaust, ist das natürlich noch günstiger. Rhabarber, Tomaten, Basilikum, Kartoffeln oder Erdbeeren lassen sich beispielsweise wunderbar im eigenen Garten anpflanzen. Die Marke Eigenanbau kostet zwar etwas Zeit aber fast kein Geld. Und Spaß macht es auch noch!
Besonders dann, wenn du keinen eigenen Garten hast, sind vielleicht auch die Konzepte der Selbsterntegärten oder der Solidarischen Landwirtschaft etwas für dich. Dort kooperieren Verbraucher*innen und Erzeuger*innen direkt miteinander. So kannst du auch ohne großes Gartengrundstück von leckeren, gesunden und ökologisch erzeugten Lebensmitteln profitieren und Bauern und Bäuerinnen in deiner Umgebung unterstützen.
12. Regionale Erzeugnisse konsumieren
Bio-Produkte, die nicht um die halbe Welt transportiert werden mussten, sind aufgrund der eingesparten Transportkosten oft günstiger zu haben. Versuche also bewusst bei Erzeuger*innen in deiner Region einzukaufen oder im Markt bevorzugt auf regionale Ware zu achten.
Aber Achtung: Der Begriff „regional“ ist nicht gesetzlich geschützt – deshalb solltest du immer prüfen bzw. nachfragen, ob das jeweilige Erzeugnis tatsächlich aus deiner Region stammt.
13. Auf Süßigkeiten verzichten
Ob Bio-Bonbons, Bio-Gummibärchen, Bio-Chips oder Bio-Torten – die industriellen Zucker- und Fettgranaten liefern im Grunde keine Nährstoffe, kosten aber viel Geld. Kurz gesagt: sie sind nicht überlebensnotwendig – sondern schaden schlussendlich sogar der eigenen Gesundheit und dem Portemonnaie.
14. Lebensmittelverschwendung vermeiden
Ob bio oder nicht – jedes gekaufte und dann achtlos weggeworfene Lebensmittel ist auch weggeworfenes Geld. Und deshalb wird auch ein wertschätzender und achtsamer Umgang mit deinen Lebensmitteln dafür sorgen, dass du durch Nachhaltigkeit Geld sparst.
Hier ein paar Tipps zur Reduzierung deiner persönlichen Lebensmittelverschwendung:
- Mache dir einen Einkaufsplan und halte dich daran
- Friere übergebliebene Mahlzeiten ein
- Nimm das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht ganz so ernst, sondern betrachte das jeweilige Lebensmittel lieber ganz genau
- Mache dir Smoothies aus den Resten
- Kaufe auch die krummen, unperfekten Lebensmittel
- …
Fallen dir weitere Tipps ein, um Bio-Lebensmittel vor der Tonne zu bewahren? Dann freue ich mich auf deinen Hinweis in den Kommentaren.
15. Pflanzliche Lebensmittel präferieren
Wer Bio-Lebensmittel günstig einkaufen will, sollte außerdem pflanzliche Lebensmittel bevorzugen. Der „Umweg Tier“ macht tierische Lebensmittel, wie Bio-Fleisch oder Bio-Eier nämlich so teuer. Schließlich muss das Tierfutter angebaut, jedes Tier täglich gefüttert und jeder Stall gereinigt werden. Es ist daher wesentlich günstiger, wenn du die (Futter-)Pflanzen einfach direkt verzehrst.
Manche Bio-Lebensmittel, wie Kartoffeln, Karotten, Zucchinis, Weißkohl, Äpfel oder Bananen kannst du erfahrungsgemäß recht preisgünstig kaufen. Sobald du die günstigen Biowaren für dich entdeckt hast, kannst du finanziell dauerhaft davon profitieren.
Tipp: Meine Motivation für eine rein pflanzliche Ernährungsweise ist ökologischer, gesundheitlicher aber ganz besonders ethischer Natur. In einem separaten Artikel erläutere ich dir gern alle meine persönlichen Gründe für die vegane Lebensweise.
Bio-Lebensmittel günstig einkaufen leicht gemacht!
Ja, Bio-Produkte kosten durchaus etwas mehr – aber aus sehr guten, nachvollziehbaren Gründen. In diesem Artikel hast du beispielsweise gelernt, dass Regionalität und Saisonalität den Vorteil haben, positiven Einfluss auf den Preis zu nehmen – und dass sich der Einkauf größerer Mengen und frischer Waren finanzielle für dich lohnt. Dir stehen wirklich unglaublich viele Chancen parat, um Waren aus der ökologischen Landwirtschaft relativ preisgünstig zu bekommen. Deshalb kann ich Aussagen wie „bio ist teuer“ oder „vegan ist teuer“ heutzutage nicht mehr bestätigen, auch wenn ich früher ähnlicher Ansicht war.
Ich hoffe, dass ich dir mit diesem Artikel weiterhelfen konnte. Hast du Fragen, Anregungen oder weitere Tipps? Dann bin ich gespannt auf deinen Kommentar!
Bleib‘ nachhaltig,
PS.: Du willst deine Lebensmittelreste noch besser verwerten? Dann lerne jetzt im nächsten Artikel die Lebensmittel kennen, deren Schalen, Stängel, Blätter und andere Reste du sinnvoll nutzen und vor der Mülltonne bewahren kannst.