Du suchst noch bienenfreundliche Rosen für deinen Garten? Dann bist du hier genau richtig! Bereits seit der Antike gilt die Rose aufgrund ihrer einzigartigen Blütenpracht als „Königin der Blumen“. Doch im Laufe der Jahrhunderte entstanden leider auch viele Zuchtsorten, die in einem echten Bienengarten herzlich wenig verloren haben.
Durch die Wahl der wilden Rosenarten, die nicht nur wunderschön, sondern auch bei uns heimisch sind und Wildbienen Nahrung, Nistplätze und Schutz bieten, kannst du deshalb einen echten Unterschied im Kampf gegen das Insektensterben machen.
In diesem Artikel stelle ich dir deshalb ökologisch wertvolle, heimische Wildrosenarten vor, die Wildbienen und andere Insekten magisch anziehen. Auf geht's!
Gründe: Warum bienenfreundliche Wildrosen gegenüber Zuchtrosen bevorzugen?
Die Rosenzucht hat ihren Ursprung in China, wo sie bereits 2700 vor Christus als Zierpflanze für Gärten kultiviert wurde. Das Geschäft blüht bis heute – doch im Laufe der Jahrhunderte entstanden immer mehr Rosensorten, die weder in der Natur vorkommen, noch interessant für Bienen sind – und dennoch heute viele Gärten zieren.
Dabei brauchen vor allem die Wildbienen brauchen unsere Hilfe, weil sie vom Aussterben bedroht sind.
Hier möchte ich dir deshalb noch einmal kurz und knapp die motivierenden Gründe dafür mit auf den Weg geben, bienenfreundliche Rosen den konventionellen Zuchtrosen vorzuziehen:
- Hohe Anziehungskraft auf Bestäuber nutzen: Wildrosen sind in ihrer Struktur oft offener und ermöglichen es Bienen und anderen Insekten leichter, an Pollen und Nektar zu gelangen. Zuchtrosen hingegen haben häufig gefüllte, dichtere Blüten, die schwerer zugänglich sind.
- Von hoher Widerstandsfähigkeit profitieren: Heimische Wildrosen sind an das lokale Klima und die Bodenverhältnisse angepasst, was sie robuster gegenüber Krankheiten und klimatischen Extremereignissen macht. Sie gelten aber auch deshalb als anspruchslos, weil sie im Vergleich zu Zuchtrosen weniger Pflege und natürliche Ressourcen (z.B. Wasser und Dünger) benötigen.
- Biodiversität fördern: Durch das Pflanzen von Wildrosen wird die heimische Flora gestärkt und die biologische Vielfalt unterstützt. So schaffst du neue Lebensräume für eine Vielzahl von Tierarten – und zwar nicht nur für Bestäuber, wie die Wildbienen.
- Interesse an Naturgärten steigern: Wildrosen sehen klasse aus! Deshalb bieten sie dir eine großartige Gelegenheit, Familie und Freunde davon zu überzeugen, ebenfalls bienenfreundliche Rosen in ihrem Garten zu pflanzen.
10 Wildrosen: Welche heimischen Rosen sind bienenfreundlich?
Motiviert genug? Dann können uns ja jetzt gemeinsam den heimischen Rosen widmen, deren Blüten Bienen und andere Insekten in deutschen Gärten besonders gerne anfliegen!
Soviel vorweg: die Moschus-Rose (Rosa moschata), die Rote Büschelrose (Rosa moyesii), die Moos-Rose (Rosa centifolia „Muscosa“) oder die Kartoffel-Rose (Rosa rugosa) zählen beispielsweise nicht dazu. Letztere ist sogar invasiv und verdrängt heimische Arten.
Die folgenden heimischen Wildrosen sind dagegen wirklich bienen- und insektenfreundlich! Pflanze sie also gern in deinem Natur- oder Rosengarten!
1. Weinrose (Rosa rubiginosa)
Die offenen, weiß-rosafarbenen Blüten der Weinrose verströmen einen charakteristischen Apfelduft, der zahlreiche Nektar-und Pollensammler anzieht. Neben Wildbienen lassen sich auch viele Raupen und Käfer auf dem Rosengewächs nieder.
Die Stacheln machen die bienenfreundliche Weinrose außerdem zu einem wichtigen Vogelschutzgehölz. Aufgrund ihrer Größe eignet sich die wilde Gartenrose auch sehr gut in einer insektenreichen Wildhecke. Alles in allem mein persönlicher Favorit und meine absolute Empfehlung für jeden Naturgarten!
Wenn du magst, bekommst du die Weinrose hier online bei der Baumschule Horstmann*.
Wichtige Fakten zur Weinrose:
- Maße: Etwa 1,5-2,5 Meter hoch und bis zu 2 Meter breit
- Standort: Sonne bis Halbschatten
- Boden: Trocken, gut durchlässig und sandig bis lehmig
- Sonstiges: Die Hagebutten der Rose dienen Vögeln als Nahrungsquelle
2. Essigrose (Rosa gallica)
Tatsächlich ist die in Deutschland heimische Essigrose die Ursprungspflanze unzähliger gezüchteter Rosensorten. Bienen schätzen ihre leuchtend rosa bis purpurfarbenen Blüten als gern angeflogenen Pollen- und Nektarlieferanten. Auch Raupen, Schmetterlinge, Fliegen und Käfer lieben die Wildrose.
Da sie nur eine Höhe von bis zu einem Meter erreicht, dient sie maximal in einem Kübel als Sichtschutz. Meine Erfahrung ist, dass man die insektenfreundliche Rose aber sehr gut in die vordere Reihe vor einer höheren Wildsträucherhecke setzen kann.
Wichtige Fakten zur Essigrose:
- Maße: Etwa 0,5-1 Meter hoch und 1-2 Meter breit
- Standort: Sonne bis Halbschatten
- Boden: Frisch, nährstoffreich und humos
- Sonstiges: Liefert auch Nahrung und Schutz für viele Vogelarten
3. Heckenrose (Rosa corymbifera)
Eine weitere Empfehlung für eine bienenfreundliche Rose im Garten ist die Heckenrose. Bienen schätzen die im Mai und Juni weiß-rosa blühenden Rosenblüten nämlich als wichtige Nahrungsquelle.
Die Wildrose ist außerdem ziemlich anspruchslos und eignet sich aufgrund ihres Wuchses auch wirklich ideal für eine dichte Naturhecke, die auch Vögeln und vielen anderen Gartentieren einen Lebensraum bietet.
Wichtige Fakten zur Heckenrose:
- Maße: Etwa 1,5-2 Meter hoch und bis zu 2,5 Meter breit
- Standort: Sonne bis Halbschatten
- Boden: Frisch bis trocken, gut durchlässig und nährstoffreich
- Sonstiges: Die Hagebutten sind reich an Vitamin C und eignen sich für Marmelade
Tipp: Ich habe dir übrigens auch noch einen ausführlichen Blogbeitrag mit den insektenfreundlichsten Bäumen zusammengestellt. Schau auch da unbedingt mal rein!
4. Zimtrose (Rosa majalis)
Honigbienen und Wildbienen lieben die frühblühenden, rosa bis roten Blüten der Zimtrose. Sie ist eine robuste, heimische Wildform und wird von Naturgärtner:innen gerne als Ergänzung in einer wilden Hecke eingesetzt. Der dichte, dornige Rosenstrauch bietet ebenfalls vielen einheimischen Vogelarten Nahrung und Schutz.
Wenn du magst, bekommst du die Zimtrose hier online bei der Baumschule Horstmann*.
Wichtige Fakten zur Zimtrose:
- Maße: Bis zu 1,5 Meter hoch und etwa 2 Meter breit
- Standort: Sonnige bis halbschattige Lage
- Boden: Feucht bis frisch und fruchtbar
- Sonstiges: Die Hagebutten der Wildrose sind essbar
5. Hechtrose (Rosa glauca)
Die Hechtrose ist leider echt selten in deutschen Gärten zu finden – und gilt auch deshalb schon als gefährdete Art. Dabei ist sie mit ihrer im Juni und Juli blühenden, pinken Blütenpracht ein echter Eye-Catcher und absoluter Insektenmagnet.
So lockt sie vor allem Honigbienen und unzählige Wildbienen, aber auch Fliegen, Käfer und Schmetterlinge an. Da die heimische Wildrose sehr hoch wächst, kannst du sie zum Beispiel sehr gut als Heckenpflanze einsetzen.
Wichtige Fakten zur Hechtrose:
- Maße: Etwa 2-3 Meter hoch und bis zu 3 Meter breit
- Standort: Sonne bis Halbschatten
- Boden: Trockener und nährstoffarmer Boden
- Sonstiges: Vögel schätzen die Rose als Nahrungsquelle und Unterschlupf
6. Samtrose (Rosa sherardii)
Wenn du auf der Suche nach bienenanziehenden Gartenrosen bist, dann musst du unbedingt die widerstandsfähige Samt-Rose kennenlernen. Auch sie eignet sich aufgrund ihrer Höhe als Heckenpflanze und lockt mit ihren im Juni und Juli blühenden und duftenden Rosenblüten viele Bienen und andere Insekten an.
Wichtige Fakten zur Samtrose:
- Maße: Bis zu 2,5 Meter hoch und 1 Meter breit
- Standort: Vollsonne
- Boden: Frischer bis trockener, durchlässiger, normaler Gartenboden
- Sonstiges: Vögel nutzen sie als Nahrungsquelle und zum Schutz vor Fressfeinden
7. Bibernellrose (Rosa pimpinellifolia)
Auch die Bibernellrose zählt zu den wichtigsten Wildrosen für Insekten. Ihre im Mai und Juni weiß blühenden, schönen Blüten sind besonders attraktiv für Wildbienen, da sie den fleißigen Insekten reichlich Pollen und Nektar liefern.
Im Vergleich zu anderen Gartenrosen wird sie allerdings nicht ganz so groß. Daher eignet sie sich zum Beispiel wieder besser für die Reihe vor einer insektenfreundlichen Wildsträucherhecke.
Wenn du magst, bekommst du die Bibernellrose hier online bei der Baumschule Horstmann*.
Wichtige Fakten zur Bibernellrose:
- Maße: Bis zu 1,5 Meter hoch und 2 Meter breit
- Standort: Sonne bis Halbschatten
- Boden: Normal trocken und gut durchlässig
- Sonstiges: Die Wildrose bietet vielen Vogelarten auch wichtige Nistplätze
8. Filz-Rose (Rosa tomentosa)
Wenn du einen bienenfreundlichen Garten anlegen willst, dann solltest du bei der Planung auch unbedingt die Filz-Rose berücksichtigen.
Die heimische Wildrose ist bekannt für ihre dichten, filzigen Blätter, die nicht nur wunderschön aussehen, sondern auch eine gute Schutz- und Nistgelegenheit für Insekten (und Vögel) bieten. Außerdem ziehen ihre weiß bis blassrosa-farbenen Blüten besonders viele Pollensammler, wie Honig- und Wildbienen an.
Wichtige Fakten zur Filz-Rose:
- Maße: Bis zu 2 Meter hoch und 80 Zentimeter breit
- Standort: Sonne bis Halbschatten
- Boden: Frischer bis trockener, durchlässiger, lehmiger, normaler Gartenboden
- Sonstiges: Bietet Vögeln einen nahrungsreichen und schützenden Lebensraum
9. Apfelrose (Rosa villosa)
Auch die Apfelrose verführt mit ihren leicht duftenden, rosa bis karminroten Blüten im Mai und Juni viele Wildbienen-Arten, aber auch Raupen, Schmetterlinge und Käfer.
Da sie recht hoch wächst, kannst du sie super als Heckenpflanze einsetzen, die nicht nur Insekten, sondern auch Vögeln ein Zuhause bietet.
Wenn du magst, bekommst du die Apfelrose hier online bei der Baumschule Horstmann*.
Wichtige Fakten zur Apfelrose:
- Maße: Bis zu 2 Meter hoch und 1,5 Meter breit
- Standort: Sonne bis Halbschatten
- Boden: Frisch bis trocken und gut durchlässig
- Sonstiges: Ebenfalls ein wichtiges Vogelschutz und -nährgehölz
Tipp: Ich habe dir in einem weiteren Blogartikel auch noch meine besten Tipps für einen vogelfreundlichen Garten zusammengestellt. Wenn dich das Thema interessiert, wirf also unbedingt auch da nochmal einen Blick drauf.
10. Hundsrose (Rosa canina)
Die Hundsrose ist ein aufrechter, hoher Wildrosenstrauch – und zieht Honig- und Wildbienen magnetisch an. Grund dafür sind ihre offenen, rosafarbenen Blüten, die im Mai und Juni ein reicht gedecktes Nektar- und Pollenangebot schaffen.
Wenn du die Wildbienen retten willst, solltest du diese Wildrose also unbedingt in deinem Garten pflanzen. Da sie recht hoch wächst, macht auch sie sich beispielsweise sehr gut in einer Wildstrauchhecke.
Wenn du magst, bekommst du die Hundsrose hier online bei der Baumschule Horstmann*.
Wichtige Fakten zur Hundsrose:
- Maße: Etwa 1-3 Meter hoch und bis zu 2 Meter breit
- Standort: Sonne bis Halbschatten
- Boden: Nährstoffreich, frisch und durchlässig bis lehmig
- Sonstiges: Auch ein wichtiges Gehölz für Raupen, Schmetterlinge, Käfer und Vögel
Bienenfreundliche Rosen pflanzen, die hier heimisch sind!
Nun kennst du viele Rosen für Bienen und andere Insekten in deinem Garten. Die genannten Wildrosen auszuwählen und zu pflanzen, ist eine bewusste Entscheidung für die Unterstützung unserer heimischen Flora und Fauna.
Da du auf diese Weise deinen Beitrag gegen das Artensterben leistest, wirst du als Hobbygärtner:in mit einem lebendigen Summen und Brummen fleißiger Bestäuber im Garten belohnt.
An dieser Stelle ist mir abschließend noch wichtig, dass du weißt, dass es noch einige weitere, heimische Wildrosen gibt, die gut für Bienen sind. Die Raublättrige Rose (Rosa jundzillii), die Lederblättrige Rose (Rosa caesia) oder die Hängefrucht-Rose (Rosa pendulina), um nur ein paar weitere Beispiele zu nennen.
„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“
Albert Einstein (mehr unter Artenschutz Zitate)
Hast du Fragen, Anregungen oder kennst du weitere Rosen, die Bienen wirklich lieben und brauchen? Dann schreib mir wie immer gern einen Kommentar!
Bleib insektenfreundlich und naturverbunden,
PS: Ich habe dir auch noch eine Liste der bienenfreundlichsten Beerensträucher zusammengestellt. Schau auch da als Nächstes unbedingt mal rein!