Du suchst nachhaltige Bettwäsche und willst wissen, worauf du bei der Wahl wirklich umweltfreundlicher Bettdecken, Kopfkissen oder Bettbezüge achten musst? Dann bist du hier genau richtig!
Rund ein Drittel unserer Lebenszeit verbringen wir in unseren Betten. Da ist es auch kaum verwunderlich, dass immer mehr Menschen hochwertige Bettwäsche bevorzugen. Doch durch das Streben, möglichst nachhaltig zu leben, spielt natürlich auch ihre Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle.
In diesem Artikel habe ich dir deshalb die wichtigsten Tipps & Tricks für umweltfreundliche Bettwäsche zusammengestellt. Du lernst, worauf du beim Kauf achten musst und mit welchen Tricks du dafür sorgen kannst, dass sie dir möglichst lange Freude bereitet. Auf geht's!
10 Tipps: Wann ist Bettwäsche nachhaltig und worauf muss man achten?
Wir alle versuchen, unser Schlafzimmer möglichst nachhaltig einzurichten. Dafür spielen neben Möbeln, Pflanzen, Teppichen oder Lampen natürlich auch die Betttextilien bzw. die Bettwäsche eine große Rolle. Eben genau die Stoffe, die Bettwaren vor Abnutzung schützen und hygienischer machen.
Dazu zählen vor allem die Bezüge für Kopfkissen und Bettdecken, Spannbettlaken, aber auch Matratzenschoner bzw. -topper. Nutze jetzt die folgenden Tipps, um dir wirklich nachhaltige Bettwäsche zu besorgen – und um möglichst umweltverträglich mit ihr umzugehen.
1. Natürliche Materialien bevorzugen
Für nachhaltige Bettwaren wird allgemein auf eine Vielzahl von Materialien gesetzt, die bei der Herstellung zum Einsatz kommen. Empfehlenswert sind vor allem biologische Baumwolle, Leinen und Hanf. Hier möchte ich dir noch kurz erläutern, warum das so ist.
Bio-Baumwolle
Baumwolle ist widerstandsfähig, weich und lässt sich gut verarbeiten. Für die Herstellung zertifizierter Bio-Baumwolle wird im Vergleich zur konventionellen Produktion massiv Wasser und Energie eingespart.₁ Der Einsatz von Pestiziden ist dabei ebenfalls untersagt, was auch den Böden und somit der Natur zu Gute kommt.
Leinen
Der Anbau von Flachs und die Weiterverarbeitung zu Leinenwaren erfolgen zumeist in Europa. Dadurch lassen sich die Transportwege kurz halten und CO2-Emissionen reduzieren.
Das hochwertige Gewebe ist ideal als nachhaltige und gesunde Bettwäsche geeignet, da es anschmiegsam, feuchtigkeitsabsorbierend und antiallergen ist. Außerdem ist es sehr widerstandsfähig und deshalb wesentlich langlebiger, als konventionelle Stoffe.
Hanf
Bettbezüge aus Hanf sind sowohl im Sommer als auch im Winter eine gute und umweltfreundliche Wahl. In der kalten Jahreszeit sind sie wärmend und bei heißen Temperaturen haben sie einen kühlenden Effekt.
Da das Material zudem sehr saugfähig ist, eignen sich Bettbezüge aus Hanf auch besonders gut für diejenigen von uns, die nachts stark schwitzen. Der Anbau der Hanfpflanze benötigt zudem sehr wenig Wasser, da die Wurzeln der Pflanze bis zu drei Meter in den Boden reichen.
Tipp: Von synthetischen Bettbezügen solltest du Abstand nehmen, da sie auf dem begrenzten Rohstoff Erdöl basieren, mit dessen Gewinnung u.a. ein hoher CO2-Ausstoß und oft auch Umweltzerstörung einhergeht.
2. Verschiedene Varianten aus Bio-Baumwolle kennen
Zertifizierte Bio-Baumwolle ist nicht nur ein umweltfreundliches Material, sondern auch sehr vielseitig. Heute gibt es Bettwäsche aus hochwertiger Baumwolle in verschiedenen Varianten. Beliebt sind vor allem die folgenden drei Arten, an denen du dich bei deiner Auswahl orientieren kannst.
Baumwoll-Satin-Bettwäsche
Baumwoll-Satin-Bettwäsche besteht aus Baumwoll-Satin, also aus 100 Prozent natürlicher Baumwolle. Das feinfädige und dicht gewebte Material wird vor allem wegen seines seidig-luxuriösen Hautgefühls und des guten Temperaturklimas geschätzt.
Jersey-Bettwäsche
Aufgrund der speziellen Strickstruktur entstehen kleine, feine Maschen, die den Jersey-Bettbezügen ihre hohe Elastizität verleihen. Darüber hinaus wirken sie temperaturregulierend und atmungsaktiv. Jersey-Bettwäsche ist also nicht nur langlebig, sondern lässt sich auch das ganze Jahr über wunderbar nutzen.
Renforcé-Bettwäsche
Renforcé besteht aus einem weichen, glatten Baumwollgewebe. Auf der Haut fühlt es sich sehr angenehm an. Außerdem wirkt Renforcé-Bettwäsche temperaturausgleichend und fördert den Feuchtigkeitsaustausch. Im Grunde ist sie ideal für heiße Sommernächte, aber auch für frostige Winternächte.
3. Bei Bettwäsche unbedingt auf Umweltsiegel achten
Nachhaltige Bettwäsche besteht also aus natürlichen Materialien. So weit, so gut! Bei der Anschaffung solltest du jedoch etwas genauer hinschauen und darauf achten, dass sie aus kontrolliert biologischem Anbau stammen.
An bekannten Labels wie Fairtrade, OEKO-TEX oder GOTS (Global Organic Textile Standard) erkennst du direkt, ob es sich wirklich um fair produzierte, nachhaltige Bettbezüge handelt.
4. Für Bettwäsche aus fairer, regionaler Produktion entscheiden
Nachhaltigkeit bezieht sich natürlich nicht nur auf das Material, sondern auch auf eine gerechte und ressourcenschonende Herstellung. Dazu zählt vor allem die Arbeit unter menschenwürdigen Bedingungen. Werden in der Lieferkette faire Löhne gezahlt? Und wie sind die Arbeitsbedingungen und das Arbeitsrecht im jeweiligen Herstellungsland? Sicherheit bekommst du hier u.a. wieder durch das Fairtrade-Siegel.
Noch besser ist es, wenn die Bettwäsche vor Ort in Deutschland hergestellt wird, da so lange Transportwege, die den Klimawandel vorantreiben, vermieden werden. Zum anderen fördert die Bevorzugung regionaler Ware die lokale Wirtschaft.
Übrigens: Viele Hersteller:innen fertigen ihre Produkte inzwischen nur noch auf Bestellung an, um eine Überproduktion zu vermeiden und der Wegwerfgesellschaft entgegenzuwirken. Auch das ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit.
5. Ressourcenschonende, recycelte Bettwäsche nutzen
In ein nachhaltiges Schlafzimmer gehört definitiv Bettwäsche aus recycelten Stoffen. Sie wird aus bereits genutzten Textilien oder anderen wiederverwerteten Materialien hergestellt, wodurch wertvolle natürliche Ressourcen geschont werden.
Auch ihr Produktionsprozess ist weniger energie- und wasserintensiv als bei konventioneller Bettwäsche. Dennoch profitierst du von einem kuscheligen und komfortablen Schlafgefühl – nur eben mit einem deutlich kleineren ökologischen Fußabdruck.
Tipp am Rande: Wusstest du, dass nicht alle Pflanzen fürs Schlafzimmer geeignet sind? Grünlilie und Jasmin zählen beispielsweise zu denen, die den Schlaf fördern. Welche Pflanzen noch empfehlenswert sind, erläutere ich dir gern im verlinkten Beitrag.
6. Bettwäsche reparieren, wenn es möglich ist
Anstatt sie im Altkleider-Container zu entsorgen oder sie zum nächsten Wertstoffhof zu bringen, solltest du noch versuchen, beschädigte Bettwäsche zu reparieren. Oftmals sind es nur kleine Risse, Löcher oder losgelöste Nähte, die sich mit ein wenig Geschick und Geduld leicht ausbessern lassen. Wichtig ist aber, dass du rechtzeitig damit anfängst, damit die Schäden nicht noch größer werden.
Das Reparieren nicht schlussendlich nur nachhaltig, es schenkt deiner Bettwäsche auch ein zweites Leben und macht sie zu einem absoluten Unikat.
7. Alte Bettwäsche neu denken
Die Reparatur ist nicht möglich? Kein Problem! Du musst nicht unbedingt das komplette Bettwäsche-Set austauschen, wenn nur ein Teil davon beschädigt ist. Oftmals lassen sich farblich passende Kombinationen aus verschiedenen Sets zaubern. Ein lindgrünes Laken kann beispielsweise wunderbar mit dem Kissenbezug einer anderen Serie harmonieren, wenn beide Farben aufeinander abgestimmt sind.
Darüber hinaus bieten sich kreative Upcycling-Ideen an, um die Stoffe anderweitig zu nutzen. Ein alter Bettbezug kann zum Beispiel mit etwas Geschick in eine Kissenhülle, einen Schal oder einen praktischen Einkaufsbeutel verwandelt werden.
So schenkst du dem Material ein zweites Leben und sparst natürliche Ressourcen für die Anschaffung der Dinge, die du aus ihnen upcycelst. Zudem verleiht es deiner Wohnungseinrichtung, deinem Outfit oder deinem Haushalt eine individuelle, persönliche Note.
8. Grundsätzlich auf Qualität und hochwertige Verarbeitung setzen
Die Langlebigkeit von Bettwaren spielt für ihre Nachhaltigkeit logischerweise eine große Rolle. Je länger man sie nutzen kann, desto nachhaltiger ist die Bettwäsche, da natürliche Ressourcen (wie z.B. Baumwolle, Wasser und Energie) geschont werden können und ein Neukauf vermieden wird. Zudem spart man auch noch bares Geld.
Aus diesen Gründen solltest du bei der Auswahl von Bettlaken, Kopfkissen- und Bettdeckenbezügen immer Wert auf hohe Qualität und eine sehr gute Verarbeitung legen. Qualität mag vielleicht etwas kostspieliger sein. Da die Waren widerstandsfähiger sind und länger halten, lohnt sich die Anschaffung aber langfristig.
9. Allergischen Reaktionen vorbeugen
Gerade als Allergiker:in kannst du gesundheitliche Folgen und einen Fehlkauf – und auch die unnötige Ressourcenverschwendung z.B. für das Material oder den Transport – schon im Vorfeld vermeiden. Bio-Baumwolle ist beispielsweise im Regelfall sehr allergikerfreundlich.
Besonders dann, wenn du sehr stark von allergischen Reaktionen wie Niesen oder Reizhusten betroffen bist, solltest du dich nach spezieller Allergiker-Bettwäsche umsehen. Sie reduziert zum Beispiel die Allergenbelastung durch Hausstaubmilben im Schlafzimmer und lässt Haustauballergiker:innen wesentlich besser schlafen.
10. Bettwäsche richtig pflegen für eine langfristige Nutzung
Bettwäsche kann zwar nachhaltig produziert und hochwertig sein – wenn man aber schlecht mit den Textilien umgeht, ist es allerdings schnell um ihre Nachhaltigkeit geschehen. Durch eine sorgfältige Pflege (z.B. die Reparatur und das Waschen) und die Beachtung der Wasch- und Pflegetipps der Hersteller:innen, hast du glücklicherweise selbst in der Hand, dass du möglichst viele Jahre darin schlafen kannst.
Zwar lässt sich hochwertige Bio-Baumwoll-Bettwäsche in aller Regel bei bis zu 60°C in der Maschine waschen. Oft ist aber bereits ein materialfreundlicher Schonwaschgang bei 30 oder 40°C absolut ausreichend.
Zusatz-Tipp: Des Weiteren ist es für eine möglichst lange Nutzung ratsam, nicht jedem Trend hinterherzulaufen und dich direkt für dezentes und möglichst zeitloses Design deiner Bettwäsche zu entscheiden.
Nachhaltige Bettwäsche, leicht gemacht!
Nachhaltige Bettbezüge tragen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und einem geringeren ökologischen Fußabdruck bei. Aus natürlichen Materialien gefertigte Bettwäsche sorgt gleichzeitig für einen erholsamen und gesunden Schlaf.
Auch wenn sie möglicherweise auf den ersten Blick etwas kostspieliger erscheinen mag, ist sie wesentlich langlebiger und somit auf Dauer günstiger. Zudem überwiegen schon beim Kauf die zahlreichen Vorteile für unsere Gesundheit und die Umwelt.
„Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“
Mahatma Gandhi (mehr unter Umweltschutz Zitate)
Hast du Fragen, Anregungen oder weitere Tipps für möglichst nachhaltige Bettwäsche? Dann freue ich mich auf deinen Kommentar.
Bleib‘ nachhaltig,
PS: In einem weiteren Artikel habe ich dir die besten natürlichen Hausmittel für besseren Schlaf zusammengetragen. Wenn du magst, schau auch dort gern mal rein!